Wie schnell doch schlechtes Wetter die Moral kaputt macht. Oben in Soldeu tanken wir und machen einen Fahrerwechsel, nachdem wir gesehen haben, dass uns von der spanischen Seite her wettermäßig noch deutlich mehr Unheil erwartet. Deutlich langsamer als gewollt müssen wir uns abrollen lassen, denn wir wollen schadlos ankommen. Als weiter unten der Schnee endlich wieder in Regen übergeht und die Straßen nicht mehr glatt oder matschig, sondern nur noch nass sind, bin ich zwar schon erleichtert, aber längst noch nicht zufrieden.
Der Regen macht, dass wir nicht in Andorra anhalten wollen – Norbert und Wera waren zwar somit da, aber gesehen haben wir de facto nichts außer schlechtem Wetter. Auch nach der Einreise nach Spanien regnet es weiter, müssen wir langsamer und vorsichtiger fahren und verlieren Zeit. Zudem meldet sich der Mittagshunger, aber wir riskieren, dann unseren Winzer zu versetzen. Außerdem müßten wir uns nassregnen lassen, wenn wir irgendwo anhalten würden, um essen zu gehen. Schirme seine zwar an Bord, aber wo?
Der letzte Kanten Brot aus Frankreich muss herhalten. Als es im Becken von Tarrega endlich trocken ist, ist es zu spät, um noch fürs Essen anzuhalten – das Navi berechnet eine Zeit, die auch ohne Anhalten am oberen Limit unseres Zeitplanes ist. Allerdings hab ich auch keine Ahnung, wo es uns wieder langschicken will. Als mir dann eine neu gebaute Straße in die Quere kommt, das alles entscheidende Hinweisschild fehlt und ich mich am liebsten auf einer echten Karte orientiert hätte, meint Norbert nur, ich solle weiter fahren, das Navi wisse Bescheid. Ich wußte instinktiv nur, dass wir uns vom Ziel mehr entfernen als annähern und die angezeigte Zeit kommt mir auch spanisch vor…
So müssen wir erst bis kurz vor Montblanc fahren, bevor wir wieder auf unsere Strecke, die ich im Kopf habe, kommen. Zudem ziehen schon wieder düstere Wolken am Himmel auf, ich habe immer noch Hunger, denn ich will nicht auch noch beim Fahren rumkrümeln, das Navi, was mich immer ganz wo anders lang schicken will, macht mich nervös und Hunger macht bekanntlich böse. Innerlich ruhiger werde ich erst, als eine mir bekannte Straße mir das Gefühl von Sicherheit gibt, dass wir nun auf dem richtigen Weg sind – wenig später sind wir in El Vilosell und stehen vorm Keller von Tomàs Cusiné.
Ich darf nun endlich erstmal ins Brot beißen und ein bisschen Käse gibt es auch noch auf die Faust und dann heißt es den Keller entern, von dem Wera schon mal ein erstes Foto gemacht hat.
Erstmals konfrontiert mit Weinen von Tomàs Cusiné wurde ich bei Besuchen im Priorat – ich glaube, Chris hat bei einer Verkostung in Tarragona einst mal einen Wein mit auf dem Tisch gehabt und auch mit Charles von La Perla habe ich mal einen El Vilosell getrunken, den er gekauft hatte, weil er das Etikett witzig fand.
Auf der Vinisud 2008 habe ich dann die Weine verkostet, allerdings wurden sie mir von einem benachbarten Stand aus dem Montsant ins Glas gegossen, da die Cusiné Leute grad zu Tisch waren. Tomàs Cusiné lernte ich dann später auf einer “Wein und Vinos” Verkostung kennen und er lud mich ein, Halt zu machen, wenn ich mal wieder durch El Vilosell kommen würde. Et voilá, da sind wir…
Der Meister will uns selbst führen, wir müssen uns noch einen Augenblick gedulden. Wir schauen uns im schön dekorierten Verkostungsraum um, ich erkläre Norbert die geografisch-geologische Situation und Wera macht Fotos.
Wir bekommen dann eine sehr ausführliche Führung durch den Keller und Tomàs Cusiné beantwortet all unsere Fragen.
Die Weine gehören zur DO Costers del Segre. Diese DO ist allerdings weitläufig zersplittert und die Unterteilung in die verschiedenen Sub-Zonas macht Sinn, denn schließlich gibt es aufgrund der Weitläufigkeit gänzlich unterschiedliche Charaktere. Die DO muss man sich vorstellen wie lauter Inseln im einem Meer rings um Lerida… Die Subzona um El Vilosell ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur DO Montsant und zur DO Conca de Barbera gelegen.
Wir erfahren auch, das Tomàs Cusiné die anderen prestigeriechen Weine der DO mit zu verantworten hatte, sowohl der Cervoles als auch Gotim Bru und Co. sind quasi seine Kinder. Dieser Keller in El Vilosell aber ist nun sein gänzlich eigenes Projekt. Wir verkosten die gesamte Palette der Weine und nehmen auch noch mal etwas für den ungewissen ersten Abend in Cornudella mit – denn ehe wir ankommen, werden die Geschäfte wohl schon geschlossen haben.
Als wir aus dem Keller kommen, ist es schon am Dunkel werden und Tomàs empfiehlt uns die neu verbesserte Straße hoch nach Vilanova les Prades zu nehmen, statt die kleine romantische, die spektakuläre Blicke auf die Rückseite des Montsantmassives frei gibt und die die Fahrt über die atemberaubende Cresta de la Llena erlaubt. Er hat recht, wir hätten bei der Fahrt um diese Zeit von beidem so wenig gehabt, wie von der Durchfahrt durch Andorra…
(Der parallele Post mit Fotos ist auf dem Blog zu sehen.)
Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (7) 21.03.2012
Kaum sind wir einige Kilometer gefahren und beginnen den Aufstieg in die Gebirge, da fängt es an mit regnen. Und je höher wir in Richtung Vilanova les Prades kommen, desto mehr regnet es. In diesem Dorf, welches noch außerhalb der Comarca El Priorat liegt, wird Norbert erstmals mit den total engen Straßen der Orte hier konfontiert. Seine Abstandswarner fiepsen im Dauerzustand. Mich würde das auf Dauer eher verrückt machen, als mir Ruhe und Sicherheit zu vermitteln.
Regelrechte Sturzbäche kommen uns auf der Straße entgegen bzw. überqueren diese, es schüttet inzwischen so stark, dass der Scheibenwischer zu versagen droht, wir werden mit ungeheuren Wassermassen in der Comarca Priorat empfangen, dazu ist es inzwischen stockdunkel und die kurvenreichen Straßen verbieten selbst im Trockenen und bei Tage Geschwindigkeiten, die höher als 40 km/h sind. Es sei den, man wohnt hier und ist als Harakiri unterwegs. Nun kommt das Ganze auch noch als Gewitter - Für die Sekundenbruchteile der Blitze wird es taghell. Norbert und Wera erchrecken sich und ahnen das Szenario der Landschaft. Wenn aus den Lautsprechern jetzt die Songzeile "this is The Road to Hell" gekrochen wäre, niemand hätte daran gezweifelt, selbst ich in dem Moment nicht, obwohl ich noch immer fest daran glaubte, dass wir ins Paradies führen...
Ulldemolins und Albarca wirken wie Gespensterorte bei diesem Wetter, dann heißt es noch mal 6 km viele Kurven, hoch und runter. Als Norbert entnervt fragt, wie weit es denn noch sei, tauchen die Lichter von Cornudella auf...
Aber es ist noch nicht gegessen, ich wußte nicht, dass der Platz vor dem Fonda El Reco, zugleich der Marktplatz des Fleckens mit Pollern so abgesperrt ist, dass man nicht raufkommt, noch wenden kann. Ich lasse Norbert an der hinteren Arkade halten, durch die Arkadengänge kommt wenigstens kein Wasser von oben, wobei das von unten reicht. Habe ich eigentlich festes Schuhwerk eingepackt, denke ich, in Sandalen durch die Gegend schlürfend und deprimierenderweise stelle ich fest, was ich in Bernburg vergessen habe.
Im Fonda El Reco erwartet man uns schon. Zu meiner Ernüchterung muss ich aber gleich feststellen, dass unsere Ferienwohnung doch nicht in Nachbarschaft zur Gaststätte liegt. Der Senior des Hauses bedeutet Norbert, dass er irgendwie wenden muss und setzt sich dann auf meinen Platz, um Norbert durch die engen Gassen des Dorfes zu lotsen. Ich muss hinter dem Auto herlaufen. Glücklicherweise gibt es eine kleine Regenpause und das Wasser kommt nur von unten.
Wir schaffen es sogar, das Auto in dieser Regenpause zu entladen - unser Domizil liegt am anderen Ende des Dorfes, hoch oben gelegen, ein schönes mehrstöckiges Haus mit zwei großen Ferienwohnungen und einem Ferienzimmer. Norbert und Wera haben zwei Schlafzimmer, einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit Kochecke, ich habe das große Zimmer im obersten Geschoß mit Panoramabalkon - da es aber wieder regnet, muss ich da jetzt nicht raus...
Die Zimmer sind ansprechend, gemütlich und sehr sauber. Hier läßt es sich richtig wohlfühlen und man kann die Unterkunft auch besten Gewissens weiterempfehlen.
Wir haben mit Halbpension reserviert, müssen also noch mal durch den inzwischen wieder einsetzenden Regen zum Restaurant - dort sind wir die einzigen Gäste. Nach einer sehr guten und typischen Escudella - hier aber als Vorsuppe gereicht, gibt es ein Steak mit Fritten, nicht grad so typisch katalan. Mein Fleischstück ist dabei augenommen zäh und ungenießbar - ist wohl halt nicht mein Tag heute... Auch der Wein, der dazu gereicht wird, ist in unseren Augen eigentlich eher untrinkbar, wir schaffen zu dritt die Flasche nicht, hätte ich werten müssen, wären da um die 70/100 Th. bei rausgekommen. Es handelt ich um einen 2002er Wein vom Celler Malondro. Ob der einfach schon zu alt war oder nie besser war, ich kann es nicht sagen, es ist die erste wissentliche Begegnung mit diesem Wein und diesem Erzeuger. Und da es bei der Fira zu wenig Zeit hat und man aussuchen muss, werde ich den Celler Malondro wohl auch "aus"-suchen, um dort nicht meine Zeit zu vertun.
Wir erfahren, dass es im Fonda El Reco keine umfangreiche Weinkarte gibt - aus ökonomischen Gründen... - aber wir dürfen uns gern Wein mitbringen und es werden auch richtige große Gläser in Aussicht gestellt. Wir müssen also nicht jeden Tag aus ökonomischen Gründen servierten Malondro 2002 aus billigen Bistrogläsern über uns ergehen lassen.
Gut, dass wir das erfragt haben, unsere Gastwirtsleute sind überaus herzliche und freundliche Katalanen - trotz aller Sprachbarrieren kommen wir gut miteinander klar.
Nach diesem ersten niederschmetternden Montsantwein schmeckten die von Tomàs Cusiné mitgenommenen Weine in der Ferienwohnung noch mal so gut...
Später, im Bett bin ich froh, heute nicht irgendwo zelten zu müssen. Der Regen prasselt so gegen die Fensterscheiben, dass ich mich nicht trauen kann, das Fenster zu öffnen. Als ich nachts wach werde, weil ich plötzlich das Regengeräusch vermisse, öffne ich es dann doch, der Himmel sieht so aus, als sei es überstanden...
Regelrechte Sturzbäche kommen uns auf der Straße entgegen bzw. überqueren diese, es schüttet inzwischen so stark, dass der Scheibenwischer zu versagen droht, wir werden mit ungeheuren Wassermassen in der Comarca Priorat empfangen, dazu ist es inzwischen stockdunkel und die kurvenreichen Straßen verbieten selbst im Trockenen und bei Tage Geschwindigkeiten, die höher als 40 km/h sind. Es sei den, man wohnt hier und ist als Harakiri unterwegs. Nun kommt das Ganze auch noch als Gewitter - Für die Sekundenbruchteile der Blitze wird es taghell. Norbert und Wera erchrecken sich und ahnen das Szenario der Landschaft. Wenn aus den Lautsprechern jetzt die Songzeile "this is The Road to Hell" gekrochen wäre, niemand hätte daran gezweifelt, selbst ich in dem Moment nicht, obwohl ich noch immer fest daran glaubte, dass wir ins Paradies führen...
Ulldemolins und Albarca wirken wie Gespensterorte bei diesem Wetter, dann heißt es noch mal 6 km viele Kurven, hoch und runter. Als Norbert entnervt fragt, wie weit es denn noch sei, tauchen die Lichter von Cornudella auf...
Aber es ist noch nicht gegessen, ich wußte nicht, dass der Platz vor dem Fonda El Reco, zugleich der Marktplatz des Fleckens mit Pollern so abgesperrt ist, dass man nicht raufkommt, noch wenden kann. Ich lasse Norbert an der hinteren Arkade halten, durch die Arkadengänge kommt wenigstens kein Wasser von oben, wobei das von unten reicht. Habe ich eigentlich festes Schuhwerk eingepackt, denke ich, in Sandalen durch die Gegend schlürfend und deprimierenderweise stelle ich fest, was ich in Bernburg vergessen habe.
Im Fonda El Reco erwartet man uns schon. Zu meiner Ernüchterung muss ich aber gleich feststellen, dass unsere Ferienwohnung doch nicht in Nachbarschaft zur Gaststätte liegt. Der Senior des Hauses bedeutet Norbert, dass er irgendwie wenden muss und setzt sich dann auf meinen Platz, um Norbert durch die engen Gassen des Dorfes zu lotsen. Ich muss hinter dem Auto herlaufen. Glücklicherweise gibt es eine kleine Regenpause und das Wasser kommt nur von unten.
Wir schaffen es sogar, das Auto in dieser Regenpause zu entladen - unser Domizil liegt am anderen Ende des Dorfes, hoch oben gelegen, ein schönes mehrstöckiges Haus mit zwei großen Ferienwohnungen und einem Ferienzimmer. Norbert und Wera haben zwei Schlafzimmer, einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit Kochecke, ich habe das große Zimmer im obersten Geschoß mit Panoramabalkon - da es aber wieder regnet, muss ich da jetzt nicht raus...
Die Zimmer sind ansprechend, gemütlich und sehr sauber. Hier läßt es sich richtig wohlfühlen und man kann die Unterkunft auch besten Gewissens weiterempfehlen.
Wir haben mit Halbpension reserviert, müssen also noch mal durch den inzwischen wieder einsetzenden Regen zum Restaurant - dort sind wir die einzigen Gäste. Nach einer sehr guten und typischen Escudella - hier aber als Vorsuppe gereicht, gibt es ein Steak mit Fritten, nicht grad so typisch katalan. Mein Fleischstück ist dabei augenommen zäh und ungenießbar - ist wohl halt nicht mein Tag heute... Auch der Wein, der dazu gereicht wird, ist in unseren Augen eigentlich eher untrinkbar, wir schaffen zu dritt die Flasche nicht, hätte ich werten müssen, wären da um die 70/100 Th. bei rausgekommen. Es handelt ich um einen 2002er Wein vom Celler Malondro. Ob der einfach schon zu alt war oder nie besser war, ich kann es nicht sagen, es ist die erste wissentliche Begegnung mit diesem Wein und diesem Erzeuger. Und da es bei der Fira zu wenig Zeit hat und man aussuchen muss, werde ich den Celler Malondro wohl auch "aus"-suchen, um dort nicht meine Zeit zu vertun.
Wir erfahren, dass es im Fonda El Reco keine umfangreiche Weinkarte gibt - aus ökonomischen Gründen... - aber wir dürfen uns gern Wein mitbringen und es werden auch richtige große Gläser in Aussicht gestellt. Wir müssen also nicht jeden Tag aus ökonomischen Gründen servierten Malondro 2002 aus billigen Bistrogläsern über uns ergehen lassen.
Gut, dass wir das erfragt haben, unsere Gastwirtsleute sind überaus herzliche und freundliche Katalanen - trotz aller Sprachbarrieren kommen wir gut miteinander klar.
Nach diesem ersten niederschmetternden Montsantwein schmeckten die von Tomàs Cusiné mitgenommenen Weine in der Ferienwohnung noch mal so gut...
Später, im Bett bin ich froh, heute nicht irgendwo zelten zu müssen. Der Regen prasselt so gegen die Fensterscheiben, dass ich mich nicht trauen kann, das Fenster zu öffnen. Als ich nachts wach werde, weil ich plötzlich das Regengeräusch vermisse, öffne ich es dann doch, der Himmel sieht so aus, als sei es überstanden...
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 – Die Weine (b)
Tomàs Cusiné besitzt insgesamt 29 ha Rebland am Hang der Serra de la Llena in 690 bis 760m Höhe. überwiegend in Nord-Ost Lagen.
Er hat eine Vielzahl an verschiedenen Rebsorten gepflanzt, lediglich auf Dornfelder verzichtet er bislang noch…
.
Bei unserem Besuch probieren wir die aktuelle Palette seiner Weine, die allesamt zur DO Costers del Segre gehören.
Auzells; 2011 weiß;
41% Macabeu; 18% Chardonnay; 16% Sauvignon Blanc; 10% Müller Thurgau; 10% Albarino; 3% Riesling; 2% Muscat
Relativ intensive Aromatik nach Stachelbeere, etwas Grasiges, aber auch fruchtige Eindrücke an der Nase, sehr fruchtbetont am Gaumen, frisch, nicht zu stark in der Säure, gut zu trinken, balanciert, wirkt aber mit der Zeit auch etwas „warm“ am Gaumen, hat nicht die Tiefe großer Weine, aber lässt sich gut trinken.. 88-90/100 Th. Sehr guter Wein.
Bestätigt sich auch aus einer später getrunkenen Flasche.
Macabeu – Finca Racons; 2010 weiß;
Aus zwei Parzellen mit alten Macabeu-Stöcken, 1917 bzw. 1955 gepflanzt. Halb im 500 l – Fass, halb im Tank vergoren. 14° Alkohol, sehr voluminös am Gaumen nach einer noch relativ verhaltenen Nase, sanft und fast cremig, läßt an weiße Blüten im Frühling denken, im Abgang ein ganz klein wenig Säure, im Prinzip eher ein säurearmer Wein. Braucht noch etwas Zeit, um sich zu harmonisieren und zu entwickeln, den hohen Alkohol schmeckt man nicht heraus, der Wein wirkt eher finessebetont als auf Kraft spielend, bekommt mit Luft mehr Komplexität und wird recht ansprechend. Schöne Länge. 91-92+/100 Th. Sehr guter Wein.
Llebre; 2009 rot;
28% Ull de Llebre (Tempranillo); 21% Merlot; 18% Cabernet Sauvignon; 12 Garnacha; 11% Samsó (Carignan); 10% Syrah
Einsteigerwein bei den Roten (“Krisenwein” laut T.C.), speckige, rauchige Töne neben der Frucht, recht dicht gepackt, macht in der Nase rasch erst einmal zu, wirkt am Gaumen recht intensiv, aber leider auch etwas alkoholisch. Insgesamt ein leicht verständlicher Zechwein, dem es an Tiefe und Vielschichtigkeit mangelt, was er aber auch gar nicht zu wollen scheint. Eher kommerziell gemachter Wein für die etwas robuste Party, leicht verständlicher, fruchtbetonter und moderner Spanier mit etwas Feuer und Biss. Zeigt Trinkspaß. Witziges Hasenetikett. 88/100 Th. Sehr guter Wein.
Vilosell; 2008 rot;
43% Ull de Llebre; 18% Syrah; 16% Cabernet Sauvignon; 14% Merlot; 6% Samsó; 3% Garnacha
9 Monate Barrique, erinnert an einen Tempranillo, zeigt aber auch Kirschen, hat auch die typische 2008er Leichtigkeit am Gaumen, schöner Nachhall, mineralisch.89/100 Th. Sehr guter Wein.
Kann sich auch beim Trinken am Abend in Cornudella sicher jahrgangsbedingt nicht steigern.
Geol; 2007 rot;
45% Merlot; 35% Cabernet Sauvignon; je 5% Samsó, Cabernet Franc, Syrah und Marselan
Etwas dunklere Nase, schön offen, etwas würzig, einladend, viel dunkle Frucht, aber auch noch etwas vom Holz geprägt. Gute, kräftige Struktur mit schönem Nachhall, macht Spaß. Exzellenter Wein 93+/100 Th.
Erzeigt diese Qualität auch bei der am Abend in Cornudella getrunkenen Flasche. Hier ist auch noch ein Schluck für eine Nachbetrachtung am 2. Tag drin: Dunkle und holzwürzige Noten dominieren jetzt die Nase, der Wein wirkt etwas international gemacht, läßt sich leicht und mit Vergnügen trinken, ist mir aber etwas zu sehr auf die Mainstreamhitparade getrimmt. 92+/100 Th. Sehr gut.
Finca Comabarra; 2009 rot;
50% Cabernet Sauvignon; 25% Grenache; 25% Syrah.
Noch intensiver und tiefer in der Nase, sehr klar und sauber, zeigt gute Frucht, elegant, ausgeglichen und balanciert am Gaumen bei samtenem Tannin, nicht zu käftig, aber mit Ausdruck und Charakter. Braucht noch Zeit, sollte aber groß werden -94-95+/100 Th.
Hebt sich deutlich von den anderen zuvor verkosteten Weinen ab, leider auch im Preis.
Er hat eine Vielzahl an verschiedenen Rebsorten gepflanzt, lediglich auf Dornfelder verzichtet er bislang noch…

Bei unserem Besuch probieren wir die aktuelle Palette seiner Weine, die allesamt zur DO Costers del Segre gehören.
Auzells; 2011 weiß;
41% Macabeu; 18% Chardonnay; 16% Sauvignon Blanc; 10% Müller Thurgau; 10% Albarino; 3% Riesling; 2% Muscat
Relativ intensive Aromatik nach Stachelbeere, etwas Grasiges, aber auch fruchtige Eindrücke an der Nase, sehr fruchtbetont am Gaumen, frisch, nicht zu stark in der Säure, gut zu trinken, balanciert, wirkt aber mit der Zeit auch etwas „warm“ am Gaumen, hat nicht die Tiefe großer Weine, aber lässt sich gut trinken.. 88-90/100 Th. Sehr guter Wein.
Bestätigt sich auch aus einer später getrunkenen Flasche.
Macabeu – Finca Racons; 2010 weiß;
Aus zwei Parzellen mit alten Macabeu-Stöcken, 1917 bzw. 1955 gepflanzt. Halb im 500 l – Fass, halb im Tank vergoren. 14° Alkohol, sehr voluminös am Gaumen nach einer noch relativ verhaltenen Nase, sanft und fast cremig, läßt an weiße Blüten im Frühling denken, im Abgang ein ganz klein wenig Säure, im Prinzip eher ein säurearmer Wein. Braucht noch etwas Zeit, um sich zu harmonisieren und zu entwickeln, den hohen Alkohol schmeckt man nicht heraus, der Wein wirkt eher finessebetont als auf Kraft spielend, bekommt mit Luft mehr Komplexität und wird recht ansprechend. Schöne Länge. 91-92+/100 Th. Sehr guter Wein.
Llebre; 2009 rot;
28% Ull de Llebre (Tempranillo); 21% Merlot; 18% Cabernet Sauvignon; 12 Garnacha; 11% Samsó (Carignan); 10% Syrah
Einsteigerwein bei den Roten (“Krisenwein” laut T.C.), speckige, rauchige Töne neben der Frucht, recht dicht gepackt, macht in der Nase rasch erst einmal zu, wirkt am Gaumen recht intensiv, aber leider auch etwas alkoholisch. Insgesamt ein leicht verständlicher Zechwein, dem es an Tiefe und Vielschichtigkeit mangelt, was er aber auch gar nicht zu wollen scheint. Eher kommerziell gemachter Wein für die etwas robuste Party, leicht verständlicher, fruchtbetonter und moderner Spanier mit etwas Feuer und Biss. Zeigt Trinkspaß. Witziges Hasenetikett. 88/100 Th. Sehr guter Wein.
Vilosell; 2008 rot;
43% Ull de Llebre; 18% Syrah; 16% Cabernet Sauvignon; 14% Merlot; 6% Samsó; 3% Garnacha
9 Monate Barrique, erinnert an einen Tempranillo, zeigt aber auch Kirschen, hat auch die typische 2008er Leichtigkeit am Gaumen, schöner Nachhall, mineralisch.89/100 Th. Sehr guter Wein.
Kann sich auch beim Trinken am Abend in Cornudella sicher jahrgangsbedingt nicht steigern.
Geol; 2007 rot;
45% Merlot; 35% Cabernet Sauvignon; je 5% Samsó, Cabernet Franc, Syrah und Marselan
Etwas dunklere Nase, schön offen, etwas würzig, einladend, viel dunkle Frucht, aber auch noch etwas vom Holz geprägt. Gute, kräftige Struktur mit schönem Nachhall, macht Spaß. Exzellenter Wein 93+/100 Th.
Erzeigt diese Qualität auch bei der am Abend in Cornudella getrunkenen Flasche. Hier ist auch noch ein Schluck für eine Nachbetrachtung am 2. Tag drin: Dunkle und holzwürzige Noten dominieren jetzt die Nase, der Wein wirkt etwas international gemacht, läßt sich leicht und mit Vergnügen trinken, ist mir aber etwas zu sehr auf die Mainstreamhitparade getrimmt. 92+/100 Th. Sehr gut.
Finca Comabarra; 2009 rot;
50% Cabernet Sauvignon; 25% Grenache; 25% Syrah.
Noch intensiver und tiefer in der Nase, sehr klar und sauber, zeigt gute Frucht, elegant, ausgeglichen und balanciert am Gaumen bei samtenem Tannin, nicht zu käftig, aber mit Ausdruck und Charakter. Braucht noch Zeit, sollte aber groß werden -94-95+/100 Th.
Hebt sich deutlich von den anderen zuvor verkosteten Weinen ab, leider auch im Preis.
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (8) 22.03.2012
Ein Tag in Porrera Teil 1
Es hat aufgehört zu regnen, aber natürlich sehen wir nach wie vor fast nichts von der Landschaft, als wir am Morgen aus den Fenstern schauen. Zunächst ist es Aufgabe der Nebel nach dem Regen, sich zu verflüchtigen.
Unser Frühstück ist durchaus opulent für südländische Verhältnisse, selbst Schinken steht mit auf dem Tisch. Auch Kaffee gibt es, so viel wir brauchen.
Ich rufe noch mal in Porrera an, für unseren Termin bei den Domaines Magrez / Depardieu sollten wir noch mal ein kurzes Erinnerungstelefonat machen. Die Weinbauern in Porrera, die die Rebflächen für die beiden Franzosen bewirtschaften und die auch im Keller stetig vor Ort sind, wollten uns die Anlagen zeigen, ich erinnere mich an die Carignan Nacht letztes Jahr in Porrera, wo ein sehr junges sympathisches Pärchen die Domaine vertrat – einer der beiden hatte das “Destrankis” T-Shirt an, welches ich auch von Jordi und Susi bekommen hatte – da gibt es eine verwandtschaftliche Linie zu Pardelasses.
Am Telefon muss ich leider erfahren, dass die gute Frau, die uns führen wollte, ins Krankenhaus unterwegs ist – sie wird grad Oma!
Nun müssen wir bereits mit dem ersten Termin improvisieren, aber ich weiß ja, dass man in Porrera immer mal ganz gut den einen oder anderen auch unangemeldet trifft. Wir fahren also trotzdem nach Porrera rüber und inzwischen beginnen auch die Nebel, sich zu lichten und das Priorat empfängt uns in all seiner Schönheit.
Wir parken zunächst vor dem Cims-Keller und tatsächlich – Diego Duran und Marc Pérez sind anwesend und freuen sich über unseren spontanen Besuch. Marc überelegt sogleich, welche neuen Musterflaschen wir bekommen sollen, wo war ich mit den Mustern für den Führer doch gleich stehen geblieben? Und so gibt es die neuen Jahrgänge vom L´ Inconscient eingepackt und auch die beiden Cims 2006, nachdem Marc erfahren hatte, dass ich den 2006er Cims Garnatxa nur von der Fira her kannte. Und Diego packt natürlich die zwei mir noch nicht bekannten Jahrgänge Trosset de Porrera mit dazu.
Marc verabschiedet sich dann von uns, da er nach Falset rüber muss und beauftragt Diego mit einer Kellerführung, so wie man es gewohnt ist, wir bekommen je ein Glas in die Hand und Diego schnappt sich die Pipette – und los geht der Tanz um die Fässer bei Cims de Porrera…
Wir kosten wir üblich aus mehreren richtig guten Fässern, vornehmlich 2010 und 2009, aber auch einige frische Moste aus 2011, die zum Teil noch mitten in der Malo stecken. Diego zeigt uns natürlich besonders gern die Fässer mit Wein aus seinen Reben, ganz gleich, ob sie in den Cims eingehen werden oder ob sie ein Teil des eigenen Weins der Brüder Germans sind.
Nun ist auch Norbert im Priorathimmel angekommen…
Von Diego erfahren wir auch, dass er mit seinem “Flaschenlagerexperiment” so weit fortgeschritten ist, dass sein eigener Wein nunmehr inzwischen nach der Abfüllung und vor dem Verkauf länger als ein Jahr in kaltem Quellwasser liegen muss. Er ist davon überzeugt, dass dieses Reifejahr im kalten Wasserbecken seinem Wein einfach gut tut. Auch wir werden uns in den kommenden Tagen davon überzeugen können, dass die Brüder Duran eine immer bessere Arbeit machen.
Bis zu unserem nächsten Treffpunkt ist noch so viel Zeit, dass wir auch bei Sangenis I Vaque gleich noch vorbei schauen können. Auch Pere Sangenis freut sich über unser Kommen, hatte ich mich doch bei Maria wenigstens schon mal locker vorangekündigt. Es gibt natürlich sofort jede Menge Wein zu verkosten, neue Jahrgänge einzelner Weine, wie auch reife Jahrgänge, die inzwischen offiziell in den Verkauf kommen oder immer noch dort ab Keller zu haben sind. Ähnlich wie beim Celler Cecilio in Gratallops ist es hier üblich, dass ständig Leute rein kommen, um etwas zu verkosten und natürlich auch ex- Celler zu kaufen. Auch während unserer Anweisenheit schneit noch ein weiteres Pärchen hinein, die explizit nach Süßweinen suchen, sie dürfen den neuen Süßwein auch schon kosten, aber nach wie vor ist dieser noch unettikettiert und namenlos. Während Norbert und Wera noch die großen Weine vor sich haben, werde ich dann immer schon mal unruhig und schaue auf den Plaza Catalunya, nicht dass wir noch unseren nächsten abgesprochenen Termin verpassen. Ich verpasse dafür lieber erstmal noch ein Glas Clos Monlleo 2000…
Dann ist die Zeit für unseren nächsten Termin endgültig ran und es tut sich erst mal nichts. Ich beschließe, mal gucken zu gehen, Norbert und Wera schauen sich derweil den zentralen Platz Porreras an…
Das Posting mit Fotos siehe hier: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3519
Es hat aufgehört zu regnen, aber natürlich sehen wir nach wie vor fast nichts von der Landschaft, als wir am Morgen aus den Fenstern schauen. Zunächst ist es Aufgabe der Nebel nach dem Regen, sich zu verflüchtigen.
Unser Frühstück ist durchaus opulent für südländische Verhältnisse, selbst Schinken steht mit auf dem Tisch. Auch Kaffee gibt es, so viel wir brauchen.
Ich rufe noch mal in Porrera an, für unseren Termin bei den Domaines Magrez / Depardieu sollten wir noch mal ein kurzes Erinnerungstelefonat machen. Die Weinbauern in Porrera, die die Rebflächen für die beiden Franzosen bewirtschaften und die auch im Keller stetig vor Ort sind, wollten uns die Anlagen zeigen, ich erinnere mich an die Carignan Nacht letztes Jahr in Porrera, wo ein sehr junges sympathisches Pärchen die Domaine vertrat – einer der beiden hatte das “Destrankis” T-Shirt an, welches ich auch von Jordi und Susi bekommen hatte – da gibt es eine verwandtschaftliche Linie zu Pardelasses.
Am Telefon muss ich leider erfahren, dass die gute Frau, die uns führen wollte, ins Krankenhaus unterwegs ist – sie wird grad Oma!
Nun müssen wir bereits mit dem ersten Termin improvisieren, aber ich weiß ja, dass man in Porrera immer mal ganz gut den einen oder anderen auch unangemeldet trifft. Wir fahren also trotzdem nach Porrera rüber und inzwischen beginnen auch die Nebel, sich zu lichten und das Priorat empfängt uns in all seiner Schönheit.
Wir parken zunächst vor dem Cims-Keller und tatsächlich – Diego Duran und Marc Pérez sind anwesend und freuen sich über unseren spontanen Besuch. Marc überelegt sogleich, welche neuen Musterflaschen wir bekommen sollen, wo war ich mit den Mustern für den Führer doch gleich stehen geblieben? Und so gibt es die neuen Jahrgänge vom L´ Inconscient eingepackt und auch die beiden Cims 2006, nachdem Marc erfahren hatte, dass ich den 2006er Cims Garnatxa nur von der Fira her kannte. Und Diego packt natürlich die zwei mir noch nicht bekannten Jahrgänge Trosset de Porrera mit dazu.
Marc verabschiedet sich dann von uns, da er nach Falset rüber muss und beauftragt Diego mit einer Kellerführung, so wie man es gewohnt ist, wir bekommen je ein Glas in die Hand und Diego schnappt sich die Pipette – und los geht der Tanz um die Fässer bei Cims de Porrera…
Wir kosten wir üblich aus mehreren richtig guten Fässern, vornehmlich 2010 und 2009, aber auch einige frische Moste aus 2011, die zum Teil noch mitten in der Malo stecken. Diego zeigt uns natürlich besonders gern die Fässer mit Wein aus seinen Reben, ganz gleich, ob sie in den Cims eingehen werden oder ob sie ein Teil des eigenen Weins der Brüder Germans sind.
Nun ist auch Norbert im Priorathimmel angekommen…
Von Diego erfahren wir auch, dass er mit seinem “Flaschenlagerexperiment” so weit fortgeschritten ist, dass sein eigener Wein nunmehr inzwischen nach der Abfüllung und vor dem Verkauf länger als ein Jahr in kaltem Quellwasser liegen muss. Er ist davon überzeugt, dass dieses Reifejahr im kalten Wasserbecken seinem Wein einfach gut tut. Auch wir werden uns in den kommenden Tagen davon überzeugen können, dass die Brüder Duran eine immer bessere Arbeit machen.
Bis zu unserem nächsten Treffpunkt ist noch so viel Zeit, dass wir auch bei Sangenis I Vaque gleich noch vorbei schauen können. Auch Pere Sangenis freut sich über unser Kommen, hatte ich mich doch bei Maria wenigstens schon mal locker vorangekündigt. Es gibt natürlich sofort jede Menge Wein zu verkosten, neue Jahrgänge einzelner Weine, wie auch reife Jahrgänge, die inzwischen offiziell in den Verkauf kommen oder immer noch dort ab Keller zu haben sind. Ähnlich wie beim Celler Cecilio in Gratallops ist es hier üblich, dass ständig Leute rein kommen, um etwas zu verkosten und natürlich auch ex- Celler zu kaufen. Auch während unserer Anweisenheit schneit noch ein weiteres Pärchen hinein, die explizit nach Süßweinen suchen, sie dürfen den neuen Süßwein auch schon kosten, aber nach wie vor ist dieser noch unettikettiert und namenlos. Während Norbert und Wera noch die großen Weine vor sich haben, werde ich dann immer schon mal unruhig und schaue auf den Plaza Catalunya, nicht dass wir noch unseren nächsten abgesprochenen Termin verpassen. Ich verpasse dafür lieber erstmal noch ein Glas Clos Monlleo 2000…
Dann ist die Zeit für unseren nächsten Termin endgültig ran und es tut sich erst mal nichts. Ich beschließe, mal gucken zu gehen, Norbert und Wera schauen sich derweil den zentralen Platz Porreras an…
Das Posting mit Fotos siehe hier: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3519
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (9) 22.03.2012
Ein Tag in Porrera Teil 2
Ich stehe vor einem unscheinbar wirkenden Gebäude und schon kommt sie nebenan aus der Tür – Ester Nin Llort, eine der ganz großen Önologinnen, die das Priorat bis jetzt gesehen hat.
Als ich in einem Restaurant einen Tisch für uns reservieren ließ, bat ich die Leute vom Restaurant, Ester zu fragen, ob sie uns nicht ihren eigenen kleinen Weinberg zeigen könne. Denn ich weiß ja, dass sie dort oft und gern verkehrt. Und so war der Termin mit ihr über diesen kurzen Weg zustande gekommen. Wir treffen uns also nicht mit ihr, um über all ihre Projekte im Priorat, die sie begleitet hat und noch begleitet, zu sprechen oder um mit ihr in einem der geheimnisvollsten Keller in Gratallops zu verschwinden, nein, wir wollen mit ihr in einen der spannendsten Weinberge des Priorats, in den Mas d´ en Cazador – Weinberg. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bepflanzt, teilen sich heute viele namhafte Erzeuger in diese spektakuläre Steillage. Ester Nin besitzt hier zwei Parzellen für ihren Nit de Nin, einmal die höchstgelegene und eine zweite, etwas tiefer gelegene, die wir besuchen. Um die Lage ganz oben zu erreichen, reicht die Kraft ihres alten Wagens nicht aus, hier hilft nur der Geländewagen, der aber heute anderweitig unterwegs ist.
Wir halten oberhalb der Parzelle und machen uns dann zu Fuss auf den Weg.
Norbert hatte ja anfänglich Angst vor dem Laufen durch derart steile Weinberge, aber hier verflog diese Angst sehr schnell. Es war eine wahre Freude für mich, hier auch in seine Augen zu schauen, es waren die Augen eines reich beschenkten Kindes, das genau das bekam, was es sich gewünscht hatte. Nunja, bei solchen Blicken ist wohl jeder Weinliebhaber schlichtweg verzückt.
Im Anschluß fahren wir zurück nach Porrera und noch mal ein Stück in Richtung Falset hoch, dann biegen wir rechts ins Gelände. Wir erblicken dann den neu terrassierten Weinberg, der die Trauben für den neuen Wein Planetes de Nin liefert. Auch dies ist ein Einzellagenwein. Wie so häufig im Priorat darf man nicht den Fehler machen, von einem preislich kleineren Wein auf einen Zweitwein zu schließen. Oft, wie auch hier ist das ein zweiter – im Sinne von anderer Wein.
Ester Nin hat in all den Jahren den Preis für eine Flasche Nit de Nin kaum erhöht, obwohl die Kosten Jahr um Jahr höher werden, erläutert sie uns. Eigentlich ist der Wein somit sogar günstiger geworden, sagt sie und Stolz blitzt aus ihren Augen, wenn sie so spricht.
Leider aber gehört der Wein zu den gesuchten und nachgefragten Weinen, da werden die Preise nicht immer allein vom Winzer gemacht. Wir erfahren bzw. wissen aber, wo es den Nit de Nin nach wie vor noch zu realen Preisen gibt
und gönnen uns sowohl einen 2009er zum Mittagessen als auch ein gemischtes Kistchen 2008 und 2009 für später…
Auch die typisch katalanische Küche, hier recht schnörkellos gehalten, macht immer wieder Spaß. Natürlich sitzen an anderen Tischen andere Winzer aus Porrera, ich werde sofort begrüßt und so verbreitet sich dann auch die Kunde davon, ich sei im Priorat gesichtet worden… Und auch der Winzer unseres Nachmittagstermines setzt sich bald schon mit zu uns an den Tisch, er kommt dazu, als wir grad den Kaffee bestellt haben… Wir werden noch weiter in Porrera bleiben.
Wer sich für den ausführlichen Bericht mit einigen schönen Fotos von Ester und ihren Weinbergen interessiert, der schaue auf meinem Blog hier nach: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3534
Ich stehe vor einem unscheinbar wirkenden Gebäude und schon kommt sie nebenan aus der Tür – Ester Nin Llort, eine der ganz großen Önologinnen, die das Priorat bis jetzt gesehen hat.
Als ich in einem Restaurant einen Tisch für uns reservieren ließ, bat ich die Leute vom Restaurant, Ester zu fragen, ob sie uns nicht ihren eigenen kleinen Weinberg zeigen könne. Denn ich weiß ja, dass sie dort oft und gern verkehrt. Und so war der Termin mit ihr über diesen kurzen Weg zustande gekommen. Wir treffen uns also nicht mit ihr, um über all ihre Projekte im Priorat, die sie begleitet hat und noch begleitet, zu sprechen oder um mit ihr in einem der geheimnisvollsten Keller in Gratallops zu verschwinden, nein, wir wollen mit ihr in einen der spannendsten Weinberge des Priorats, in den Mas d´ en Cazador – Weinberg. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bepflanzt, teilen sich heute viele namhafte Erzeuger in diese spektakuläre Steillage. Ester Nin besitzt hier zwei Parzellen für ihren Nit de Nin, einmal die höchstgelegene und eine zweite, etwas tiefer gelegene, die wir besuchen. Um die Lage ganz oben zu erreichen, reicht die Kraft ihres alten Wagens nicht aus, hier hilft nur der Geländewagen, der aber heute anderweitig unterwegs ist.
Wir halten oberhalb der Parzelle und machen uns dann zu Fuss auf den Weg.
Norbert hatte ja anfänglich Angst vor dem Laufen durch derart steile Weinberge, aber hier verflog diese Angst sehr schnell. Es war eine wahre Freude für mich, hier auch in seine Augen zu schauen, es waren die Augen eines reich beschenkten Kindes, das genau das bekam, was es sich gewünscht hatte. Nunja, bei solchen Blicken ist wohl jeder Weinliebhaber schlichtweg verzückt.
Im Anschluß fahren wir zurück nach Porrera und noch mal ein Stück in Richtung Falset hoch, dann biegen wir rechts ins Gelände. Wir erblicken dann den neu terrassierten Weinberg, der die Trauben für den neuen Wein Planetes de Nin liefert. Auch dies ist ein Einzellagenwein. Wie so häufig im Priorat darf man nicht den Fehler machen, von einem preislich kleineren Wein auf einen Zweitwein zu schließen. Oft, wie auch hier ist das ein zweiter – im Sinne von anderer Wein.
Ester Nin hat in all den Jahren den Preis für eine Flasche Nit de Nin kaum erhöht, obwohl die Kosten Jahr um Jahr höher werden, erläutert sie uns. Eigentlich ist der Wein somit sogar günstiger geworden, sagt sie und Stolz blitzt aus ihren Augen, wenn sie so spricht.
Leider aber gehört der Wein zu den gesuchten und nachgefragten Weinen, da werden die Preise nicht immer allein vom Winzer gemacht. Wir erfahren bzw. wissen aber, wo es den Nit de Nin nach wie vor noch zu realen Preisen gibt

Auch die typisch katalanische Küche, hier recht schnörkellos gehalten, macht immer wieder Spaß. Natürlich sitzen an anderen Tischen andere Winzer aus Porrera, ich werde sofort begrüßt und so verbreitet sich dann auch die Kunde davon, ich sei im Priorat gesichtet worden… Und auch der Winzer unseres Nachmittagstermines setzt sich bald schon mit zu uns an den Tisch, er kommt dazu, als wir grad den Kaffee bestellt haben… Wir werden noch weiter in Porrera bleiben.
Wer sich für den ausführlichen Bericht mit einigen schönen Fotos von Ester und ihren Weinbergen interessiert, der schaue auf meinem Blog hier nach: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3534
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (10) 22.03.2012
Ein Tag in Porrera Teil 3
Wir treffen uns mit Raimon Castellvi vom Celler de l´Encastell. Leider hatte er es vergessen, Pep Ardevòl zu unserem Treffen einzuladen und so kurzfristig klappt es nun auch nicht mehr. Zunächst muss Raimon ein paar Flaschen aus seinem Lagerkeller holen und den Schlüssel vom Vinifizierungskeller bei sich zu Hause – aus dem Grunde kommen wir alle in den Genuss einer rasanten Rallye durchs Dorf. Raimon fährt die engen steilen Gassen, als hätte er mit Michael Schumacher trainiert. Steil hoch, um engste Kurven rum, steil runter durch engste Gassen, wo links und rechts keine fünf Zentimeter Platz zu den Hauswänden ist, steil rückwärts hoch… – Achterbahnfahren ist langweilig dagegen. Ich kenne seinen Fahrstil natürlich seit Jahren, lache nur jedesmal über das Erlebnis, Norbert und Wera waren schon etwas überrascht von dieser Variante des Abenteuerurlaubs.
Im Keller probieren wir neben dem Samsó 2009 auch die Nachfolgejahrgänge vom Marge und vom Roquers de Porrera, die an die kürzlich gemachte Vertikale anschließen. Den Marge 2010, die Roquers de Porrera 2008 und 2009 und auch den Samsó bekommen wir dann im Anschluss mit, damit wir die Weine noch über die folgenden Tage beobachten können.
Vorher aber verkosten wir noch aus diversen Fässern und Tanks und bekommen einen ersten Eindruck vom 2011er Jahrgang, aber auch vom Samsó 2010 und vom Roquers de Porrera 2010 – hier zunächst einzelne Partien und dann wird eine eventuelle Cuvée für uns gemischt. Auch die kommenden Weine werden die Fans nicht enttäuschen, ich werde schon bald Marge 2010 und auch den Roquers de Porerra 2009 in meiner Prioratführerselektion anbieten. Auch eine zweite kleiner Partie vom Roquers de Samsó wird es noch geben.
So endet ein erlebnisreicher erster Weinprogrammtag in Porrera – es ist noch eine Weile hell und ich schlage noch einen Abstecher für die Augen vor, als wir wieder im Auto sitzen und in Richtung Cornudella fahren.
Wir treffen uns mit Raimon Castellvi vom Celler de l´Encastell. Leider hatte er es vergessen, Pep Ardevòl zu unserem Treffen einzuladen und so kurzfristig klappt es nun auch nicht mehr. Zunächst muss Raimon ein paar Flaschen aus seinem Lagerkeller holen und den Schlüssel vom Vinifizierungskeller bei sich zu Hause – aus dem Grunde kommen wir alle in den Genuss einer rasanten Rallye durchs Dorf. Raimon fährt die engen steilen Gassen, als hätte er mit Michael Schumacher trainiert. Steil hoch, um engste Kurven rum, steil runter durch engste Gassen, wo links und rechts keine fünf Zentimeter Platz zu den Hauswänden ist, steil rückwärts hoch… – Achterbahnfahren ist langweilig dagegen. Ich kenne seinen Fahrstil natürlich seit Jahren, lache nur jedesmal über das Erlebnis, Norbert und Wera waren schon etwas überrascht von dieser Variante des Abenteuerurlaubs.
Im Keller probieren wir neben dem Samsó 2009 auch die Nachfolgejahrgänge vom Marge und vom Roquers de Porrera, die an die kürzlich gemachte Vertikale anschließen. Den Marge 2010, die Roquers de Porrera 2008 und 2009 und auch den Samsó bekommen wir dann im Anschluss mit, damit wir die Weine noch über die folgenden Tage beobachten können.
Vorher aber verkosten wir noch aus diversen Fässern und Tanks und bekommen einen ersten Eindruck vom 2011er Jahrgang, aber auch vom Samsó 2010 und vom Roquers de Porrera 2010 – hier zunächst einzelne Partien und dann wird eine eventuelle Cuvée für uns gemischt. Auch die kommenden Weine werden die Fans nicht enttäuschen, ich werde schon bald Marge 2010 und auch den Roquers de Porerra 2009 in meiner Prioratführerselektion anbieten. Auch eine zweite kleiner Partie vom Roquers de Samsó wird es noch geben.
So endet ein erlebnisreicher erster Weinprogrammtag in Porrera – es ist noch eine Weile hell und ich schlage noch einen Abstecher für die Augen vor, als wir wieder im Auto sitzen und in Richtung Cornudella fahren.
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (11) 22.03.2012
Bevor wir den Abend in Cornudella beenden, fahren wir noch hoch nach Siurana. Das kleine alte Dorf auf einem Felssporn zählt landschaftlich zu den schönsten Attraktionen in der Comarca, auch der alte Ort selbst hat natürlich Charme und ist einen unbedingten Abstecher wert.
Verwaltungstechnisch ist es ein Ortsteil von Cornudella, man fährt aber dennoch eine Weile, bis man oben ist, die Sackgassenstraße schlängelt sich durch eine Felsschlucht und dann in vielen Kurven immer mehr hinauf, an dem Publikum, welches hier unterwegs ist, sieht man unzweifelhaft, dass diese Gegend die Kletterfreaks aller Nationen magisch anzieht. Bereits auf einigen Parkplätzen bzw. Buchten sammeln sich die Kletterer bzw. brechen sie von hier aus auf in eines der Kletterparadiese Kataloniens mit einer Unzahl oft sehr schwerer Routen.
Knapp einen Kilometer vorm eigentlichen Dorf kommt dann ein Hotel mit herrlichen Ausblicken zum Dorf und in die weite Welt, auch ein Zeltplatz kommt noch vor dem eigentlichen Ort. Dann ein großer Parkplatz mit grandioser Felskulisse. Hier parkt man, wenn man wandern, klettern oder auch nur das alte Dorf besichtigen will. Allein für die Aussicht von hier oben lohnt sich schon der Abstecher.
Das Dorf selbst war schon länger ein Touristenmagnet, lange Zeit allerdings war es den Kletterfreaks weitgehend vorbehalten. Aber inzwischen profitiert man hier auch vom Namen der Weingegenden und ich habe das Gefühl, es hat sich hier in den letzten Jahren sehr viel aus touristischer Sicht getan, es gibt mehr und mehr Bars, Restaurants, kleine Agrobotigas und auch schlafen kann man hier in verschiedenen Komfortvarianten. Dennoch hat der alte Ort nichts von seiner Ursprünglichkeit eingebüßt.
Leider haben wir nicht mehr all zu viel Zeit, denn Norbert möchte die kurvenreiche Straße keinesfalls im Dunklen wieder runter fahren. Dennoch – für einen Rundgang im Schnelldurchlauf reicht es. Dementsprechend gibt es im Blog (siehe hier:
http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3550 ) auch ein paar von den Fotos, die ich gemacht habe, in der Form eines Schnelldurchgangs – unkommentiert ein paar Eindrücke fürs Auge…
Bei der Abfahrt genießen wir die letzten Sonnenstrahlen, als wir wieder in Cornudella unser Ferienhaus betreten, wird es langsam dunkel. Wir gehen hinüber in das Restaurant und lassen uns das Abendmenü schmecken, heute haben wir Lachs und Spargel zur Vorspeise und Lamm vom Grill als 2. Teller, das Fleischstück, welches ich auf dem Teller habe, ist zwar auch nicht optimal, aber weniger zäh und sehnig als am Tag zuvor. Ich bin doch schon etwas zufriedener heute.
Den Abend beschließen wir mit einer kleinen Verkostung der Musterflaschen aus Porrera. So geht dann ein erster intensiver Prioratprogrammtag zu Ende.
Verwaltungstechnisch ist es ein Ortsteil von Cornudella, man fährt aber dennoch eine Weile, bis man oben ist, die Sackgassenstraße schlängelt sich durch eine Felsschlucht und dann in vielen Kurven immer mehr hinauf, an dem Publikum, welches hier unterwegs ist, sieht man unzweifelhaft, dass diese Gegend die Kletterfreaks aller Nationen magisch anzieht. Bereits auf einigen Parkplätzen bzw. Buchten sammeln sich die Kletterer bzw. brechen sie von hier aus auf in eines der Kletterparadiese Kataloniens mit einer Unzahl oft sehr schwerer Routen.
Knapp einen Kilometer vorm eigentlichen Dorf kommt dann ein Hotel mit herrlichen Ausblicken zum Dorf und in die weite Welt, auch ein Zeltplatz kommt noch vor dem eigentlichen Ort. Dann ein großer Parkplatz mit grandioser Felskulisse. Hier parkt man, wenn man wandern, klettern oder auch nur das alte Dorf besichtigen will. Allein für die Aussicht von hier oben lohnt sich schon der Abstecher.
Das Dorf selbst war schon länger ein Touristenmagnet, lange Zeit allerdings war es den Kletterfreaks weitgehend vorbehalten. Aber inzwischen profitiert man hier auch vom Namen der Weingegenden und ich habe das Gefühl, es hat sich hier in den letzten Jahren sehr viel aus touristischer Sicht getan, es gibt mehr und mehr Bars, Restaurants, kleine Agrobotigas und auch schlafen kann man hier in verschiedenen Komfortvarianten. Dennoch hat der alte Ort nichts von seiner Ursprünglichkeit eingebüßt.
Leider haben wir nicht mehr all zu viel Zeit, denn Norbert möchte die kurvenreiche Straße keinesfalls im Dunklen wieder runter fahren. Dennoch – für einen Rundgang im Schnelldurchlauf reicht es. Dementsprechend gibt es im Blog (siehe hier:
http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3550 ) auch ein paar von den Fotos, die ich gemacht habe, in der Form eines Schnelldurchgangs – unkommentiert ein paar Eindrücke fürs Auge…
Bei der Abfahrt genießen wir die letzten Sonnenstrahlen, als wir wieder in Cornudella unser Ferienhaus betreten, wird es langsam dunkel. Wir gehen hinüber in das Restaurant und lassen uns das Abendmenü schmecken, heute haben wir Lachs und Spargel zur Vorspeise und Lamm vom Grill als 2. Teller, das Fleischstück, welches ich auf dem Teller habe, ist zwar auch nicht optimal, aber weniger zäh und sehnig als am Tag zuvor. Ich bin doch schon etwas zufriedener heute.
Den Abend beschließen wir mit einer kleinen Verkostung der Musterflaschen aus Porrera. So geht dann ein erster intensiver Prioratprogrammtag zu Ende.
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (12 & 13) 23.03.
Nach dem Frühstück – es gab das selbe wie am Vortag – machen wir uns auf nach Poboleda, der Weg von Cornudella aus ist kurz und ohne Schwierigkeiten.
Erwartet werden wir an diesem Morgen von Sandra, der jungen Junior-Önologin auf Mas Doix, sie spricht inzwischen ein sehr gutes Englisch und hat auch die Schulmädchenscheu aus früheren Jahren abgelegt. Vor uns steht eine sehr selbstbewußte junge Frau, die das elterliche Weingut bestens zu präsentieren weiß.
Zunächst fahren wir in einen der Weinberge – von hier kommt der überwiegende Teil der Reben für den großen Doix – auch hier lasse ich jetzt einfach mal die Fotos sprechen.
(siehe: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3565 )
Sandra beantwortet all unsere Fragen, wir spazieren ein Stück durch den Weinberg, genießen die herrliche Aussicht und überzeugen uns von dem hier sehr erzhaltigen Schieferboden, auf dem alte gekrümmte und geduckte Carignan Reben stehen und von der alten Zeit berichten.
Dann fahren wir zurück und schauen uns im Keller um…
(siehe: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3581 )
Wir besichtigen den Keller von Mas Doix, wobei natürlich der direkt in den Felsen gehauene Fasskeller richtig Eindruck macht.
Unser Besuch endet im Verkostungs- und Verkaufsraum, zu kaufen sind allerdings nur der junge Les Crestes und Salanques und Doix aus 2006. Zur Verkostung aufgezogen ist lediglich der Salanques 2006, ich habe diesen Wein aus diesem Jahrgang schon desöfteren im Glas gehabt und hätte mich über jüngere Jahrgänge mehr gefreut. Aber offensichtlich ist der 2006er immer noch im Verkauf. Der Wein präsentiert sich unverändert als ein exzellenter Wein, ganz so wie ich ihn kenne, sehr mineralisch und sehr gradeaus als Poboleda – Wein.
Norbert hätte sich gern mit ein paar Flaschen Doix eingedeckt, mag er doch das Weingut auch sehr. Aber den 2006er hat er bereits und 70 € pro Flasche sind auch eine Ansage, wenn man nicht mal vorher probieren kann. Aber beim Öffnen seiner Flaschen hat er nun die Bilder zum Weingut noch besser vor Augen…
Im Anschluß an den Besuch bei Mas Doix machen wir einen Rundgang durch das alte Dorf, ich zeige Norbert und Wera noch ein paar weitere “versteckte” Kellereien, wir bummeln aber auch mit Blick auf die alten Häuser durchs Dorf und beobachten einige süße halbwilde Dorfkatzen. Den Mittagshunger würden wir gern mit einigen kleinen Tapas stillen, aber die mir bekannte Bar im oberen Teil des Dorfes ist verschlossen bzw. gar nicht mehr aufzufinden.
So landen wir dann in der Bar neben der Kooperative – hier gibt es heute sogar ein Mittagsmenü, nichts Besonderes, aber es macht satt. Da ich in dieser Bar schon einmal mit dem offenen Karaffenwein zum Essen einen wahren Griff daneben gelandet hatte, bestellen wir zur Vorsicht lieber ein Bier zum Essen.
Wir haben dann noch ein wenig Zeit bis zu unserem nächsten Termin um 15.00 Uhr mit Ramon vom Celler Pahí – wir setzen uns ein wenig in die Sonne und genießen den Frühling. Die Zeit verrinnt, aber wer nicht zu sehen ist, ist Ramon. Ich gehe sogar noch mal zum Keller, aber auch dort ist niemand zu finden. Was bleibt also übrig, als weiter zu fahren und den Nachmittag für etwas Tourismus zu nutzen…
Erwartet werden wir an diesem Morgen von Sandra, der jungen Junior-Önologin auf Mas Doix, sie spricht inzwischen ein sehr gutes Englisch und hat auch die Schulmädchenscheu aus früheren Jahren abgelegt. Vor uns steht eine sehr selbstbewußte junge Frau, die das elterliche Weingut bestens zu präsentieren weiß.
Zunächst fahren wir in einen der Weinberge – von hier kommt der überwiegende Teil der Reben für den großen Doix – auch hier lasse ich jetzt einfach mal die Fotos sprechen.
(siehe: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3565 )
Sandra beantwortet all unsere Fragen, wir spazieren ein Stück durch den Weinberg, genießen die herrliche Aussicht und überzeugen uns von dem hier sehr erzhaltigen Schieferboden, auf dem alte gekrümmte und geduckte Carignan Reben stehen und von der alten Zeit berichten.
Dann fahren wir zurück und schauen uns im Keller um…
(siehe: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3581 )
Wir besichtigen den Keller von Mas Doix, wobei natürlich der direkt in den Felsen gehauene Fasskeller richtig Eindruck macht.
Unser Besuch endet im Verkostungs- und Verkaufsraum, zu kaufen sind allerdings nur der junge Les Crestes und Salanques und Doix aus 2006. Zur Verkostung aufgezogen ist lediglich der Salanques 2006, ich habe diesen Wein aus diesem Jahrgang schon desöfteren im Glas gehabt und hätte mich über jüngere Jahrgänge mehr gefreut. Aber offensichtlich ist der 2006er immer noch im Verkauf. Der Wein präsentiert sich unverändert als ein exzellenter Wein, ganz so wie ich ihn kenne, sehr mineralisch und sehr gradeaus als Poboleda – Wein.
Norbert hätte sich gern mit ein paar Flaschen Doix eingedeckt, mag er doch das Weingut auch sehr. Aber den 2006er hat er bereits und 70 € pro Flasche sind auch eine Ansage, wenn man nicht mal vorher probieren kann. Aber beim Öffnen seiner Flaschen hat er nun die Bilder zum Weingut noch besser vor Augen…
Im Anschluß an den Besuch bei Mas Doix machen wir einen Rundgang durch das alte Dorf, ich zeige Norbert und Wera noch ein paar weitere “versteckte” Kellereien, wir bummeln aber auch mit Blick auf die alten Häuser durchs Dorf und beobachten einige süße halbwilde Dorfkatzen. Den Mittagshunger würden wir gern mit einigen kleinen Tapas stillen, aber die mir bekannte Bar im oberen Teil des Dorfes ist verschlossen bzw. gar nicht mehr aufzufinden.
So landen wir dann in der Bar neben der Kooperative – hier gibt es heute sogar ein Mittagsmenü, nichts Besonderes, aber es macht satt. Da ich in dieser Bar schon einmal mit dem offenen Karaffenwein zum Essen einen wahren Griff daneben gelandet hatte, bestellen wir zur Vorsicht lieber ein Bier zum Essen.
Wir haben dann noch ein wenig Zeit bis zu unserem nächsten Termin um 15.00 Uhr mit Ramon vom Celler Pahí – wir setzen uns ein wenig in die Sonne und genießen den Frühling. Die Zeit verrinnt, aber wer nicht zu sehen ist, ist Ramon. Ich gehe sogar noch mal zum Keller, aber auch dort ist niemand zu finden. Was bleibt also übrig, als weiter zu fahren und den Nachmittag für etwas Tourismus zu nutzen…
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (14) 23.03.2012
Von Poboleda aus fahren wir nach Scala Dei. Wir schauen uns die kleine Wirtschaftssiedlung des ehemaligen Klosters an und statten natürlich auch dem örtlichen Weinladen einen Besuch ab. Norbert findet einige für ihn interessante Flaschen für die Zeit unserer Tour, aber auch für spätere Verkostungen bei sich zu Hause in Oberhausen.
Die Hunde im Weinladen freuen sich natürlich sehr über unser Kommen, nutzen sie doch gleich die Chance im Dörfchen auf Tour zu gehen. Zumindest einer ist für mich ein alter Bekannter, aber beide begrüßen uns mit Freude.
Der Laden des Celler d´ Scala Dei wird grade restauriert, man findet die Weine nebst Verkostungsmöglichkeit derzeit im Speisesaal der Mönche, ich werde dort gleich von einem Mitarbeiter begrüßt, der uns gern sogleich den Keller zeigen möchte. Wenigstens die sogenannte Schatzkammer schauen wir uns kurz an, einen großen Gewölbekeller aus dem 16. Jahrhundert, indem heute die Barriques schlummern.
Einen weiteren kurzen Stopp machen wir kurz vor dem Friedhof von La Morera de Montsant. Hier gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt, von dem aus man weite Teile des Priorats überschauen kann. Danach parken wir am Ortsausgang von La Morera gegenüber der Bar und schauen uns zu Fuss das alte Dorf an. Leider haben sowohl die im letzten Jahr entdeckte Agrobotiga als auch das neu errichtete Naturpark-Informationszentrum geschlossen, so dass unser Besuch recht kurz ausfällt. Auf dem Weg zum Naturpark-Informationszentrum entdecke ich auch noch ein neues, mir noch bislang unbekanntes Restaurant.
Leider bewölkt es sich zunehmend und es wird recht diesig. Dennoch nutze ich die Chance, auf dem Weg nach Cornudella noch einmal anzuhalten. Letztes Jahr hab ich ja leider all mein Fotomaterial der Fira-Tour unbrauchbar gemacht – daher muss ich nach und nach die Fotosessions wiederholen – und jetzt kommen wir am Weinberg von Roca de les Dotze vorbei. Also noch mal ein paar Fotos machen, auch wenn das Licht grad nicht ganz optimal ist. Aber schließlich mag es den einen oder anderen geben, der sich gern anschauen möchte, woher der Wein dieses neuen Projektes stammt. Schließlich war ich der allererste, der den Wein von Roca de les Dotze überhaupt anbot – ich habe den Wein sogar einige Tage früher in meine Prioratführerselektion aufgenommen, als die massgeblichen Weinläden vor Ort in Falset und Gratallops. Nach wie vor sind noch einige Flaschen des 2007er Roca Bruixa bei mir zu bekommen, die Geschichte hinter dem Wein hab ich letztes Jahr bereits erzählt, ich will sie nicht komplett wieder aufwärmen, sondern möchte sie lediglich jetzt durch einige Fotos aufwerten.
Danach fahren wir zurück nach Cornudella und widmen uns den noch vom Vortag offenen Flaschen. Zwischendrin gehen wir hinüber ins Restaurant, unser letztes Abendmenü in Cornudella essen. Und – das letzte ist hier das Beste…
Und schon wieder ist ein Priorat-Entdeckungstag vorbei…
Hier noch meine Fotoeindrücke aus dem Weinberg von Roca de les Dotze im aktuellen Blogartikel: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3588
Die Hunde im Weinladen freuen sich natürlich sehr über unser Kommen, nutzen sie doch gleich die Chance im Dörfchen auf Tour zu gehen. Zumindest einer ist für mich ein alter Bekannter, aber beide begrüßen uns mit Freude.
Der Laden des Celler d´ Scala Dei wird grade restauriert, man findet die Weine nebst Verkostungsmöglichkeit derzeit im Speisesaal der Mönche, ich werde dort gleich von einem Mitarbeiter begrüßt, der uns gern sogleich den Keller zeigen möchte. Wenigstens die sogenannte Schatzkammer schauen wir uns kurz an, einen großen Gewölbekeller aus dem 16. Jahrhundert, indem heute die Barriques schlummern.
Einen weiteren kurzen Stopp machen wir kurz vor dem Friedhof von La Morera de Montsant. Hier gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt, von dem aus man weite Teile des Priorats überschauen kann. Danach parken wir am Ortsausgang von La Morera gegenüber der Bar und schauen uns zu Fuss das alte Dorf an. Leider haben sowohl die im letzten Jahr entdeckte Agrobotiga als auch das neu errichtete Naturpark-Informationszentrum geschlossen, so dass unser Besuch recht kurz ausfällt. Auf dem Weg zum Naturpark-Informationszentrum entdecke ich auch noch ein neues, mir noch bislang unbekanntes Restaurant.
Leider bewölkt es sich zunehmend und es wird recht diesig. Dennoch nutze ich die Chance, auf dem Weg nach Cornudella noch einmal anzuhalten. Letztes Jahr hab ich ja leider all mein Fotomaterial der Fira-Tour unbrauchbar gemacht – daher muss ich nach und nach die Fotosessions wiederholen – und jetzt kommen wir am Weinberg von Roca de les Dotze vorbei. Also noch mal ein paar Fotos machen, auch wenn das Licht grad nicht ganz optimal ist. Aber schließlich mag es den einen oder anderen geben, der sich gern anschauen möchte, woher der Wein dieses neuen Projektes stammt. Schließlich war ich der allererste, der den Wein von Roca de les Dotze überhaupt anbot – ich habe den Wein sogar einige Tage früher in meine Prioratführerselektion aufgenommen, als die massgeblichen Weinläden vor Ort in Falset und Gratallops. Nach wie vor sind noch einige Flaschen des 2007er Roca Bruixa bei mir zu bekommen, die Geschichte hinter dem Wein hab ich letztes Jahr bereits erzählt, ich will sie nicht komplett wieder aufwärmen, sondern möchte sie lediglich jetzt durch einige Fotos aufwerten.
Danach fahren wir zurück nach Cornudella und widmen uns den noch vom Vortag offenen Flaschen. Zwischendrin gehen wir hinüber ins Restaurant, unser letztes Abendmenü in Cornudella essen. Und – das letzte ist hier das Beste…
Und schon wieder ist ein Priorat-Entdeckungstag vorbei…
Hier noch meine Fotoeindrücke aus dem Weinberg von Roca de les Dotze im aktuellen Blogartikel: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3588
Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
Torsten,
Sie sind ein Schriftsteller!
Bitte stoppen mit kostenlose Informationen.
Besser ist ein Priorat Buch zu veroffentlichen, ich kaufe dass erste Exemplar!
beste grusse
Hendrik
Sie sind ein Schriftsteller!
Bitte stoppen mit kostenlose Informationen.

Besser ist ein Priorat Buch zu veroffentlichen, ich kaufe dass erste Exemplar!
beste grusse
Hendrik