Wir haben die Gesamtstrecke hin und zurück in je drei Etappen aufgeteilt, um uns nicht zu sehr dem Fahrstreß aussetzen zu müssen.
Zeitig sitzen wir am Frühstückstisch, Norbert wollte noch mal zur Bank, aber erst auf meine Frage hin, fiel es ihm wieder ein und in dem Moment fragt Wera, ob eigentlich das Portemonnaie eingepackt sei - also eine zusätzliche Runde, bevor es dann wirklich aus Oberhausen raus geht - die Stimme im Radio wurde nicht mit den Staumeldungen im Ruhrgebiet und in Richtung Köln fertig.
Also fahren wir strikt gen Westen nach Venlo in die Niederlande und dann über Maastricht mit einem kleinen Innenstadtstau nach Liège. Weiter geht es komplett durch Luxemburg, wo wir natürlich relativ "günstig" volltanken. Vor noch nicht all zu langer Zeit war das der schon als zu teuer empfundene Preis an deutschen Tankstellen. Wir essen unsere geschmierten Brote und den ungesüßten Kaffee aus der Thermoskanne, denn der Automat gäbe nur gesüßten Kaffee aus...
Zum draußen sitzen ist es uns noch zu kühl, naja, es ist ja auch erst Mitte März.
In Frankreich ist recht viel Verkehr auf den freien Autobahnen, bei Toul machen wir Fahrerwechsel.
Auf der Nationalstraße gen Dijon ist es dann leerer und es läßt sich gewohnt entspannt fahren. In Dijon ist die Nordwestumfahrung immer noch nicht fertig, aber dank der im letzten Jahr entdeckten Ausschilderung finde ich recht routiniert durch die Stadt hin zur freien Autobahn im Burgunder Hinterland. Wir kündigen uns schon mal in Autun an, hier haben wir in einem Hotel reserviert, welches von diversen Internetportalen empfohlen war.
Letztlich entpuppte sich das Hotel als Altstadthotel in altem Gebäude, entsprechend alt ausgestattet, eng und wenig Charme vermittelnd. Wie müssen erst dann die Hotels sein, die bereits in den Portalen als "Absteigen" bezeichnet worden sind?
Aber das Personal ist freundlich, das reservierte Menü ist nicht das Schlechteste, warum aber zum Boeuf Bourguignon Pommes Frites gereicht werden, ist eine andere Frage. Wir trinken zunächst einen Mercurey 1er Cru, der aber kaum der Erwähnung wert ist und dann einen 2005er Cuvée de Plessy von Gilles Barge (Côte Rôtie). Dieser ist schon eine andere Hausnummer, aber so richtig glücklich sind wir auch mit diesem Wein nicht, sicher ist er noch zu jung. Die Weine aus den 90ern, die ich von Gilles Barge getrunken habe, waren mir in besserer Erinnerung geblieben.
Wera und ich machen dann noch einen nächtlichen Spaziergang durch das schöne alte Zentrum von Autun. So endet der Tag dann mit diesem kulturellen Highlight doch noch recht schön.
Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
Das kann ich bestätigen, er war auf der Alimentaria. Am Stand der sogenannten "Los chicos del Terruar". Unter anderem auch mit seinen neuem Projekt aus dem Montsant, welches er zusammen mit seinem Kollegen Patri macht.Pep, der Önologe vor Ort sei auf der Alimentaria...
Vor dem Stand traf ich dort Jordi von Pardelasses und das Ehepaar von Burgos Porta, die mir von eurem Besuch erzählt haben, mit schwer beladenem Auto. Auch von zwei fliegenden Höllandern war die Rede, die wohl nicht minder geladen hatten


[album]285[/album]
Grüße, Chris
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (3) 20.03.2012
Das Frühstück ist nicht viel anders als erwartet, es gibt “nur süß”, dafür aber ist Kaffee dabei, soviel man möchte und wir brauchen. Käse oder gar Wurst darf man in Frankreichs Hotels zumeist eher nicht erwarten.
Vor dem Hotel gibt es fix noch ein Foto zur Erinnerung und dann finden wir uns schon bald auf den ruhigen Straßen durch die französischen Provinzen wieder.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Bourbon Lancy zum Tanken geht es bei Diou über die Loire. Wir folgen ein Stück dem hübschen Besbre-Tal mit dem Blick auf einige kleine alte Schlösser, bevor wir dann Vichy weiträumig umfahren. Es fängt immer mal wieder an, ein paar Tropfen zu regnen, wirklich schönes Wetter geht anders.
Im Großraum Clermont Ferrand kommen wir dann auf die kostenfreie Autobahn nach Süden. Wir haben einen kleinen Mittagshunger und halten an der ersten Raststätte und essen ein Aligot. Diese typische Spezialität der Auvergne aus Kartoffelbrei / -stücken gemischt mit dem Aligot-Käse wird hier mit einer Wurstplatte serviert. Die Wurst war leider keine regionale, sondern billige Industrieware, der Schinken war akzeptabel, insgesamt für Raststättenniveau hätten wir wohl auch in Frankreich nicht mehr, sondern eher Schlechteres erwarten dürfen. Wir wollten aber auch nicht für ein anspruchsvolleres Menü abfahren und Zeit vertrödeln, zumal wir aus Solidarität zugunsten des Fahrers auf Wein verzichten wollten.
Im Regionalladen der Raststätte erhielten wir aber sehr schöne Käse der Region. Ein kleiner St. Nectaire fermier und ein gutes Stück Cantal mußten mit, ebenso eine Wurst aus der Auvergne. Für den Abend war selbst kochen oder kalt essen in der Unterkunft angesagt. Bei dem guten Käse und der guten Wurst fiel die Wahl auf kalte Küche.
Dann ging es hinauf ins Zentralmassiv, der Schnee kam der Autobahn noch bedrohlich nahe, aber die Bahn selbst war frei. Erst auf der anderen Seite der Pässe, nachdem das Aubrac passiert war, wurde es wettermäßig angenehmer. Hinter Rodez kauften wir dann noch Brot, den Bäcker habe ich bereits auf früheren Touren gefunden. Die Strecke von Severac le Château bis Albi läßt sich dank mehrerer mehrspuriger autobahnähnlicher Abschnitte inzwischen schon recht zügig fahren, ab Albi ist es dann in Richtung Toulouse eh Autobahn. Wir fahren allerdings bei der Abfahrt Cadalen bereits wieder ab – unser Tagesziel ist fix von hier aus erreicht.
Fotos von Autun im Blog: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3469
@Chris: Erstaunlich, was sich alles so auf der Alimentaria rumspricht - Dabei sind wir der Familie Burgos gar nicht mal direkt begegnet. Und der fliegenden Holländer waren doch eigentlich drei? Bei drei Leuten im Auto ist das Auto aber eh meist schon schwer beladen...
Vor dem Hotel gibt es fix noch ein Foto zur Erinnerung und dann finden wir uns schon bald auf den ruhigen Straßen durch die französischen Provinzen wieder.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Bourbon Lancy zum Tanken geht es bei Diou über die Loire. Wir folgen ein Stück dem hübschen Besbre-Tal mit dem Blick auf einige kleine alte Schlösser, bevor wir dann Vichy weiträumig umfahren. Es fängt immer mal wieder an, ein paar Tropfen zu regnen, wirklich schönes Wetter geht anders.
Im Großraum Clermont Ferrand kommen wir dann auf die kostenfreie Autobahn nach Süden. Wir haben einen kleinen Mittagshunger und halten an der ersten Raststätte und essen ein Aligot. Diese typische Spezialität der Auvergne aus Kartoffelbrei / -stücken gemischt mit dem Aligot-Käse wird hier mit einer Wurstplatte serviert. Die Wurst war leider keine regionale, sondern billige Industrieware, der Schinken war akzeptabel, insgesamt für Raststättenniveau hätten wir wohl auch in Frankreich nicht mehr, sondern eher Schlechteres erwarten dürfen. Wir wollten aber auch nicht für ein anspruchsvolleres Menü abfahren und Zeit vertrödeln, zumal wir aus Solidarität zugunsten des Fahrers auf Wein verzichten wollten.
Im Regionalladen der Raststätte erhielten wir aber sehr schöne Käse der Region. Ein kleiner St. Nectaire fermier und ein gutes Stück Cantal mußten mit, ebenso eine Wurst aus der Auvergne. Für den Abend war selbst kochen oder kalt essen in der Unterkunft angesagt. Bei dem guten Käse und der guten Wurst fiel die Wahl auf kalte Küche.
Dann ging es hinauf ins Zentralmassiv, der Schnee kam der Autobahn noch bedrohlich nahe, aber die Bahn selbst war frei. Erst auf der anderen Seite der Pässe, nachdem das Aubrac passiert war, wurde es wettermäßig angenehmer. Hinter Rodez kauften wir dann noch Brot, den Bäcker habe ich bereits auf früheren Touren gefunden. Die Strecke von Severac le Château bis Albi läßt sich dank mehrerer mehrspuriger autobahnähnlicher Abschnitte inzwischen schon recht zügig fahren, ab Albi ist es dann in Richtung Toulouse eh Autobahn. Wir fahren allerdings bei der Abfahrt Cadalen bereits wieder ab – unser Tagesziel ist fix von hier aus erreicht.
Fotos von Autun im Blog: http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... er/?p=3469
@Chris: Erstaunlich, was sich alles so auf der Alimentaria rumspricht - Dabei sind wir der Familie Burgos gar nicht mal direkt begegnet. Und der fliegenden Holländer waren doch eigentlich drei? Bei drei Leuten im Auto ist das Auto aber eh meist schon schwer beladen...

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Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
oh wie schön, eine neue Priorat-Fortsetzungsgeschichte
wieder ein Jahr rum
ich freue mich auf viele spannende Fortsetzungen und wünsche eine erholsame, spannende und genussreiche Reise
und pack schon mal Karten raus, um Euch "mit dem Finger auf der Landkarte" zu folgen
lieben Gruß
susa
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
ich hab auch goole maps mal aktiviert um rauszufinden, wo ihr überhaupt unterwegs seid.
Freue mich schon auf die Fortsetzung(en)
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Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
Hallo Susa und Gerhard,
diesmal steht ja eher die Frage, ob ich das Tagebuch der "Kreutzer"-Tour überhaupt fertig bekomme, bevor ich gleich wieder aufbreche zur Fira... Ich bin ja eigentlich immer noch skeptisch, ob ich mir zeitlich zwei solche Touren in so knapper Zeit hintereinander überhaupt leisten kann, aber Yvonne hat kategorisch gesagt, dass sie extra wegen der Fira Urlaub genommen hat... Für sie stehen zwar nicht die Weine im Vordergrund, sondern die Menschen und die grandiose Landschaft, aber es ist wohl doch eher die Ausnahme, dass die Partnerin einen zu einer Weintour animiert... - So wird es dann ein paar "harte" Fira - Verkostungstage geben, aber den Rest der Zeit stehen die Wanderaktivitäten im Vordergrund. Ob wir das Kletterzeug mitnehmen, ist eher eine Platzfrage.
Gleich geht es hier mit dem Bericht weiter, im Blog ist ja schon der folgende mit Fotos unterfütterte Beitrag zu lesen...
diesmal steht ja eher die Frage, ob ich das Tagebuch der "Kreutzer"-Tour überhaupt fertig bekomme, bevor ich gleich wieder aufbreche zur Fira... Ich bin ja eigentlich immer noch skeptisch, ob ich mir zeitlich zwei solche Touren in so knapper Zeit hintereinander überhaupt leisten kann, aber Yvonne hat kategorisch gesagt, dass sie extra wegen der Fira Urlaub genommen hat... Für sie stehen zwar nicht die Weine im Vordergrund, sondern die Menschen und die grandiose Landschaft, aber es ist wohl doch eher die Ausnahme, dass die Partnerin einen zu einer Weintour animiert... - So wird es dann ein paar "harte" Fira - Verkostungstage geben, aber den Rest der Zeit stehen die Wanderaktivitäten im Vordergrund. Ob wir das Kletterzeug mitnehmen, ist eher eine Platzfrage.
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (4) 20.03.2012
Wir landen mitten im Weinbaugebiet Gaillac, die Domaine Rotier gehört zweifelsohne zu den empfehlenswerteren Erzeugern der AOC Gaillac. Ich persönlich hatte bereits vor Jahren auf einer der Messen der Vignerons Independants das Vergnügen, als ich zum Thema Südwestfrankreich recherchierte. Cûvée Renaissance war mir in Rot und in Süß in Erinnerung geblieben, bzw. war davon etwas in meinen privaten Keller gewandert.
Hier gibt es eine Ferienunterkunft für mehrere Personen, die Wohnung hat mehrere Schlafzimmer, zwei Wc´s / Duschen, eine funktionierende Küche und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Ebenso alt wie das Hotel in Autun, doch hier strahlt es Gemütlichkeit und Wohlfühlathmosphäre aus. Alles, was man braucht, ist da und Madame versorgt uns mit einem großen Korb Lebensmittel fürs Frühstück – inclusive Käse, selbstgemachter Entenpastete und Marmeladen, hochwertiger Butter und fair gehandeltem Kaffee… – kein Wunsch bleibt offen.
Wir machen mit dem Senior einen Spaziergang in die Weinberge, diskutieren mit ihm über die Philosophie der Domaine und erfahren viel Wissenswertes zu den Weinen aus Gaillac.
Wir erfahren, dass man früher auch auf Masse aus war, dann aber gelernt hat, dass auch in Frankreich dem Qualitätsweinbau die Zukunft gehört. Neue Reben wurden so gepflanzt, dass die Pflanzdichte optimal für die manuelle Bearbeitung ist, die Reben in den breiten maschinell bewirtschaftbaren Anlagen werden im Ertrag heute künstlich beschränkt, man ist auf dem Weg zur Biozertifizierung… – dabei sind die Weingärten (von Weinbergen mag ich nicht sprechen…) in zwei großen Parzellen nah beieinander, ein großer Teil direkt um das Anwesen mit dem Keller herum, eine zweite kompakte Parzelle ist einige Kilometer entfernt.
Anschließend besichtigen wir den Keller, bevor der Junior übernimmt, und mit uns die imposante Palette der Weine verkostet. Die Weine sind allesamt sauber und sehr gut, mit exzellenten Spitzen versehen. Von Trocken Weiß über Rot bis hin zu Süßen Weißen ist alles schön auf einer Hierarchieschnur aneinander gereiht… Nicht alles muss man ins Auto laden, aber keinen der Weine muss man reuen.
Wir trinken zum Abendbrot und danach zwei Jahrgänge des neuen Spitzenweins in Rot.
Deutlich zufriedener als am Abend zuvor gehen wir in die Kojen…
Hier gibt es eine Ferienunterkunft für mehrere Personen, die Wohnung hat mehrere Schlafzimmer, zwei Wc´s / Duschen, eine funktionierende Küche und einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Ebenso alt wie das Hotel in Autun, doch hier strahlt es Gemütlichkeit und Wohlfühlathmosphäre aus. Alles, was man braucht, ist da und Madame versorgt uns mit einem großen Korb Lebensmittel fürs Frühstück – inclusive Käse, selbstgemachter Entenpastete und Marmeladen, hochwertiger Butter und fair gehandeltem Kaffee… – kein Wunsch bleibt offen.
Wir machen mit dem Senior einen Spaziergang in die Weinberge, diskutieren mit ihm über die Philosophie der Domaine und erfahren viel Wissenswertes zu den Weinen aus Gaillac.
Wir erfahren, dass man früher auch auf Masse aus war, dann aber gelernt hat, dass auch in Frankreich dem Qualitätsweinbau die Zukunft gehört. Neue Reben wurden so gepflanzt, dass die Pflanzdichte optimal für die manuelle Bearbeitung ist, die Reben in den breiten maschinell bewirtschaftbaren Anlagen werden im Ertrag heute künstlich beschränkt, man ist auf dem Weg zur Biozertifizierung… – dabei sind die Weingärten (von Weinbergen mag ich nicht sprechen…) in zwei großen Parzellen nah beieinander, ein großer Teil direkt um das Anwesen mit dem Keller herum, eine zweite kompakte Parzelle ist einige Kilometer entfernt.
Anschließend besichtigen wir den Keller, bevor der Junior übernimmt, und mit uns die imposante Palette der Weine verkostet. Die Weine sind allesamt sauber und sehr gut, mit exzellenten Spitzen versehen. Von Trocken Weiß über Rot bis hin zu Süßen Weißen ist alles schön auf einer Hierarchieschnur aneinander gereiht… Nicht alles muss man ins Auto laden, aber keinen der Weine muss man reuen.
Wir trinken zum Abendbrot und danach zwei Jahrgänge des neuen Spitzenweins in Rot.
Deutlich zufriedener als am Abend zuvor gehen wir in die Kojen…
- austria_traveller
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - März 2012
Na beim Hinfahren aber bestimmt nicht !thvins hat geschrieben:Ob wir das Kletterzeug mitnehmen, ist eher eine Platzfrage.

Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 – Die Weine (a)
Bei der Verkostung in Oberhausen habe ich mir nur zu den drei getrunkenen Prioratweinen eine Kurznotiz gemacht.
Pasanau Germans; Finca La Planeta; Priorat – La Morera de Montsant; 1999 rot;
Braucht im Glas Luft, um langsam aber stetig besser zu werden, es beginnt mit einer roten Paprika, die auf einen cabernetlastigen Wein schließen läßt, dann kommt ein Anflug an Bounty und ein Gewürzbasar hinzu. Blind bin ich nicht im Priorat, aber ich vermute einen Wein mit hohem Cabernet-Anteil. Am Gaumen voll im Geschmack bei mittlerem Körper, die würzigen Noten dominieren hier. Es fehlt mir etwas an Länge, aber der Wein bietet einen sehr guten Trinkspaß.
93/100 Th. Exzellenter Wein.
Mas Martinet; Clos Martinet; Priorat – Falset; 1999 rot;
Braucht ebenfalls Luft, wird dann in der Nase sehr nobel mit dunklen Aromen. Er macht mit der Zeit immer mehr auf. Auch am sehr vollen Gaumen dominieren dunkle Aromen, dazu sehr schöne edle Hölzer, Schokolade – eine Praline mit karamelisierten Kräutern. Er zeigt eine erste anfängliche Reife. Ein sehr opulenter, komplexer Wein. Fast schon ein wenig zu viel des Guten? Dennoch Größe will ich ihm nicht absprechen. 95/100 Th.
Clos Figueres; Clos Figueras; Priorat – Gratallops; 2001 rot;
Was für ein wunderbarer Nasenwein?!Genial und vielschichtig, tief und würzig. Am Gaumen mineralisch, tief und sehr komplex. Ein sehr großer chinesischer Fächer wird hier zum Wedeln nach dem Aufguss benutzt! Ganz großes Kino und genau der richtige Wein, nach dessen Genuss man sich auf den Weg ins Priorat machen sollte. 98+/100 Th. Weltklassewein.
Verkostung auf der Domaine Rotier in der AOC Gaillac
Der Weinbau ist seit römischer Zeit nachgewiesen. Gaillac ist bereits im 13. Jahrhundert berühmt und der noch heute hier und da anzutreffende Perlwein ist einer der ersten Erzeugnisse mit einer Art AOC, erlassen durch den Herzog von Toulouse Raymond VII.
Die Weine wachsen auf Kalksteinhängen und in Gegenden mit Schwemmkieseln (Graves), sehr speziell sind einige autochthone Rebsorten, die in starken Anteilen verwendet werden und die dem Wein einen eigenen Charakter verleihen.
Die weißen Sorten sind Mauzac, Len de l´El (Loin de l´Oeil), Ondenc, Sauvignon Blanc und Muscadelle. Rote Trauben sind Duras, Braucol (Fer-Servadou), Syrah, Gamay, Negrette, Cabernet und Merlot. Man findet weiße Perlweine, trockene und edelsüße Weißweine, ein wenig Rosé und Rotweine, insagsamt sind noch knapp 4.000 ha bestockt, von denen etwa ein Prozent die Rebfläche der Domaine Rotier ausmacht. Der Familienbetrieb hat sich in den letzten Jahren sehr stark der Qualitätssteigerung verschrieben und geht inzwischen in Richtung Bio-Weinbau. Alain Rotier – der Senior und Francis Marré – der Junior haben inzwischen mindestens 5 Mal einen Coup de Coeur im Guide Hachette bekommen und “unzählige Sterne”, meist für den edelsüßen Renaissance Doux aus 100% Len de l´El, aber auch für die anspruchsvollen Rotweine aus Braucol und Duras, denen in manchen Cuvées etwas Syrah beigefügt ist.
Wir kosten den trockenen Weißen Initial; 2010. Zwei Drittel Len de l´El, ein Drittel Sauvignon, ohne Holzausbau.
Er zeigt eine duftige Nase, florale Noten am Gaumen, wird dann leider etwas alkoholisch. Gute 86/100 Th.
Renaissance Sec; 2009 weiß, aus den vorgenannten Rebsorten, aber im Faß vergoren und ausgebaut (- allerdings weniger als 10% Neues Holz)
Das Holz ist sehr verhalten, der Wein ist schön zu trinken und sehr balanciert. Sehr guter Wein. 90/100 Th.
Selbst Kreutzers mit “Weißweinholzallergie” reagieren recht positiv, obwohl sie anfangs fast gar nicht kosten wollten.
Les Gravels; 2009 rot, 30% Duras, 45% Braucol, 25% Syrah. Kein Holz.
Fruchtig, aber auch spicy. Ist noch nicht ganz ausbalanciert, zeigt aber gute Anlagen. Sehr guter Wein. 88+/100 Th.
Renaissance Rouge; 2008 rot , 30% Duras, 40% Braucol, 30% Syrah.Ein Jahr im Barrique (15% neue Fässer).
Deutlich tiefer und ernsthafter. Auch hier eine würzige Frucht und dazu Lakritznoten. Noch kein Klassenwechsel, aber am oberen Rand der sehr guten Weine. 91+/100 Th.
L´ Âme; 2008 rot, 70% Duras, 30% Braucol. Ein Jahr im 400 l Fass (20% neu) ausgebaut. 5.000 Flaschen.
Noch etwas jung, aber mit sehr schönen Anlagen und Tiefe zeigend. Cassis und Graphit, tintig. Eine gute Säurebasis verleiht Frische, das Tannin offenbart Lagerfähigkeit (laut Domaine bis zu 15 Jahren) – gegenwärtig eigentlich noch zu jung, aber öffnet sich im Laufe des Abends ein wenig mehr. Ein schnittig-kantiges Feldwebelgesicht. Langer Nachhall. Exzellenter Wein. 93+/100 Th.
Sollte aber nicht wie die Prioratweine über mehrere Tage getrunken werden, der Rest in der Flasche machte am 3. Tag keinen Spaß mehr. Eine parfümierte Nase, aber am Gaumen mit bissiger Säure – nicht mehr zu bewerten.
Wir können noch aus der privaten Reserve des Winzers einen 2007er L´Âme kaufen (offiziel gibt es noch einige Magnums davon). er zeigt eine deutlich expressivere Nase, ist tief würzig. Auch er hat noch Ecken und Kanten, ist aber deutlich harmonischer. Hier könnte sich ein durchaus großer Wein entwickleln. Derzeit exzellente 94+/100 Th.
Im Gegensatz zum 2008er wird der 2007er zum und nach dem Abendessen problemlos alle.
Renaissance Doux; 2008 weiß-süß, 100% len de l´El, 10 Monate im Holz ausgebaut (15% neu), bis 10 Jahre lagerfähig, Coup de Coeur im Guide Hachette 2011.
Üppige, botrytisgeprägte Aromen. mir gefällt die schöne Süße-Säure Balance, die ich an den Süßweinen aus Südwestfrankreich oft so schätze. Dies verleiht ihnen für mich mehr Trinkspaß als es mir die süßen Weine des Bordelais vermitteln.
Exzellenter Wein. 94+/100 Th.
Alle Weine zeichnen sich zudem durch ein sehr gutes Preis-Genuss Verhältnis aus. Leider bin ich nicht der richtige Ansprechpartner für einen Import der Weine nach Deutschland, denn ich habe beschlossen, mich von der Kategorie “Weine für unterwegs” langfristig zu verabschieden. Sonst wären der l´ Âme und der Renaissance Doux mit Sicherheit etwas für genau diese Kategorie gewesen. Vielleicht aber interessiert sich ja einer der mitlesenden Händlerkollegen für dieses aufstrebende Weingut mit seinen charaktervollen Weinen.
PS: Der Winzer ist auch auf den Salons in Lille und Strasbourg zu finden. Dort habe ich dessen Weine ebenso erstmals kennengelernt und mir davon etwas in den Keller gelegt...
Pasanau Germans; Finca La Planeta; Priorat – La Morera de Montsant; 1999 rot;
Braucht im Glas Luft, um langsam aber stetig besser zu werden, es beginnt mit einer roten Paprika, die auf einen cabernetlastigen Wein schließen läßt, dann kommt ein Anflug an Bounty und ein Gewürzbasar hinzu. Blind bin ich nicht im Priorat, aber ich vermute einen Wein mit hohem Cabernet-Anteil. Am Gaumen voll im Geschmack bei mittlerem Körper, die würzigen Noten dominieren hier. Es fehlt mir etwas an Länge, aber der Wein bietet einen sehr guten Trinkspaß.
93/100 Th. Exzellenter Wein.
Mas Martinet; Clos Martinet; Priorat – Falset; 1999 rot;
Braucht ebenfalls Luft, wird dann in der Nase sehr nobel mit dunklen Aromen. Er macht mit der Zeit immer mehr auf. Auch am sehr vollen Gaumen dominieren dunkle Aromen, dazu sehr schöne edle Hölzer, Schokolade – eine Praline mit karamelisierten Kräutern. Er zeigt eine erste anfängliche Reife. Ein sehr opulenter, komplexer Wein. Fast schon ein wenig zu viel des Guten? Dennoch Größe will ich ihm nicht absprechen. 95/100 Th.
Clos Figueres; Clos Figueras; Priorat – Gratallops; 2001 rot;
Was für ein wunderbarer Nasenwein?!Genial und vielschichtig, tief und würzig. Am Gaumen mineralisch, tief und sehr komplex. Ein sehr großer chinesischer Fächer wird hier zum Wedeln nach dem Aufguss benutzt! Ganz großes Kino und genau der richtige Wein, nach dessen Genuss man sich auf den Weg ins Priorat machen sollte. 98+/100 Th. Weltklassewein.
Verkostung auf der Domaine Rotier in der AOC Gaillac
Der Weinbau ist seit römischer Zeit nachgewiesen. Gaillac ist bereits im 13. Jahrhundert berühmt und der noch heute hier und da anzutreffende Perlwein ist einer der ersten Erzeugnisse mit einer Art AOC, erlassen durch den Herzog von Toulouse Raymond VII.
Die Weine wachsen auf Kalksteinhängen und in Gegenden mit Schwemmkieseln (Graves), sehr speziell sind einige autochthone Rebsorten, die in starken Anteilen verwendet werden und die dem Wein einen eigenen Charakter verleihen.
Die weißen Sorten sind Mauzac, Len de l´El (Loin de l´Oeil), Ondenc, Sauvignon Blanc und Muscadelle. Rote Trauben sind Duras, Braucol (Fer-Servadou), Syrah, Gamay, Negrette, Cabernet und Merlot. Man findet weiße Perlweine, trockene und edelsüße Weißweine, ein wenig Rosé und Rotweine, insagsamt sind noch knapp 4.000 ha bestockt, von denen etwa ein Prozent die Rebfläche der Domaine Rotier ausmacht. Der Familienbetrieb hat sich in den letzten Jahren sehr stark der Qualitätssteigerung verschrieben und geht inzwischen in Richtung Bio-Weinbau. Alain Rotier – der Senior und Francis Marré – der Junior haben inzwischen mindestens 5 Mal einen Coup de Coeur im Guide Hachette bekommen und “unzählige Sterne”, meist für den edelsüßen Renaissance Doux aus 100% Len de l´El, aber auch für die anspruchsvollen Rotweine aus Braucol und Duras, denen in manchen Cuvées etwas Syrah beigefügt ist.
Wir kosten den trockenen Weißen Initial; 2010. Zwei Drittel Len de l´El, ein Drittel Sauvignon, ohne Holzausbau.
Er zeigt eine duftige Nase, florale Noten am Gaumen, wird dann leider etwas alkoholisch. Gute 86/100 Th.
Renaissance Sec; 2009 weiß, aus den vorgenannten Rebsorten, aber im Faß vergoren und ausgebaut (- allerdings weniger als 10% Neues Holz)
Das Holz ist sehr verhalten, der Wein ist schön zu trinken und sehr balanciert. Sehr guter Wein. 90/100 Th.
Selbst Kreutzers mit “Weißweinholzallergie” reagieren recht positiv, obwohl sie anfangs fast gar nicht kosten wollten.
Les Gravels; 2009 rot, 30% Duras, 45% Braucol, 25% Syrah. Kein Holz.
Fruchtig, aber auch spicy. Ist noch nicht ganz ausbalanciert, zeigt aber gute Anlagen. Sehr guter Wein. 88+/100 Th.
Renaissance Rouge; 2008 rot , 30% Duras, 40% Braucol, 30% Syrah.Ein Jahr im Barrique (15% neue Fässer).
Deutlich tiefer und ernsthafter. Auch hier eine würzige Frucht und dazu Lakritznoten. Noch kein Klassenwechsel, aber am oberen Rand der sehr guten Weine. 91+/100 Th.
L´ Âme; 2008 rot, 70% Duras, 30% Braucol. Ein Jahr im 400 l Fass (20% neu) ausgebaut. 5.000 Flaschen.
Noch etwas jung, aber mit sehr schönen Anlagen und Tiefe zeigend. Cassis und Graphit, tintig. Eine gute Säurebasis verleiht Frische, das Tannin offenbart Lagerfähigkeit (laut Domaine bis zu 15 Jahren) – gegenwärtig eigentlich noch zu jung, aber öffnet sich im Laufe des Abends ein wenig mehr. Ein schnittig-kantiges Feldwebelgesicht. Langer Nachhall. Exzellenter Wein. 93+/100 Th.
Sollte aber nicht wie die Prioratweine über mehrere Tage getrunken werden, der Rest in der Flasche machte am 3. Tag keinen Spaß mehr. Eine parfümierte Nase, aber am Gaumen mit bissiger Säure – nicht mehr zu bewerten.
Wir können noch aus der privaten Reserve des Winzers einen 2007er L´Âme kaufen (offiziel gibt es noch einige Magnums davon). er zeigt eine deutlich expressivere Nase, ist tief würzig. Auch er hat noch Ecken und Kanten, ist aber deutlich harmonischer. Hier könnte sich ein durchaus großer Wein entwickleln. Derzeit exzellente 94+/100 Th.
Im Gegensatz zum 2008er wird der 2007er zum und nach dem Abendessen problemlos alle.
Renaissance Doux; 2008 weiß-süß, 100% len de l´El, 10 Monate im Holz ausgebaut (15% neu), bis 10 Jahre lagerfähig, Coup de Coeur im Guide Hachette 2011.
Üppige, botrytisgeprägte Aromen. mir gefällt die schöne Süße-Säure Balance, die ich an den Süßweinen aus Südwestfrankreich oft so schätze. Dies verleiht ihnen für mich mehr Trinkspaß als es mir die süßen Weine des Bordelais vermitteln.
Exzellenter Wein. 94+/100 Th.
Alle Weine zeichnen sich zudem durch ein sehr gutes Preis-Genuss Verhältnis aus. Leider bin ich nicht der richtige Ansprechpartner für einen Import der Weine nach Deutschland, denn ich habe beschlossen, mich von der Kategorie “Weine für unterwegs” langfristig zu verabschieden. Sonst wären der l´ Âme und der Renaissance Doux mit Sicherheit etwas für genau diese Kategorie gewesen. Vielleicht aber interessiert sich ja einer der mitlesenden Händlerkollegen für dieses aufstrebende Weingut mit seinen charaktervollen Weinen.
PS: Der Winzer ist auch auf den Salons in Lille und Strasbourg zu finden. Dort habe ich dessen Weine ebenso erstmals kennengelernt und mir davon etwas in den Keller gelegt...
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (5) 21.03.2012
Selten war man bislang auf die deutschen Frühstückswünsche in Frankreich so eingegangen wie hier, Käse und Pastete ergänzen das übliche süß-orientierte französische Frühstück. Da die Marmeladen hausgemacht sind, koste ich aber auch davon.
Norbert kauft noch etwas Wein zur Erinnerung und Wera macht noch einige Fotos, die ich den Bloglesern nicht vorenthalten möchte.
Kurze Zeit später sind wir wieder auf der kostenfreien Autobahn nach Toulouse, wir zahlen die knapp 2 € Maut, um auf den Toulouser Ring zu kommen und verlassen diesen an der gut ausgebauten Straße in Richtung Auterive. Anfangs ist die Straße autobahnähnlich ausgebaut, nur die Kreuzungen sind Kreisel, später dann werden auch die Orte zumeist umgangen. Vor Pamiers wird die Strecke erneut zur kostenfreien Autobahn bis hinter Foix.
Die Pyrenäen sind diesmal erst sehr spät zu sehen, aber mit einem Schlag nimmt die grandiose Landschaft auch Norbert und Wera für sich ein. Im oberen Ariege-Tal ist man straßenbaumäßig auch noch nicht weiter gekommen, nach wie vor müssen wir durch mehrere kleine Orte und auch durch Ax-les-Thermes. Einen Stopp am römischen Heißwasserbecken kann ich Norbert nicht vermitteln, er will jetzt zügig Frankreich verlassen.
Aber das klappt nicht so recht, kurz oberhalb von Ax fängt es zu regnen an. Es läßt sich weniger schön fahren und der eigentliche Anstieg beginnt erst. Zu weit oben kommen wir mitten in den Wolkennebel hinein. Würde der Paß über den Wolken liegen, wie ich es desöfteren erlebt habe? Dies wäre ein faszinierendes Naturschauspiel – aber oberhalb von l´Hospitalet wechselt der Regen in Schnee und bis zur andorranischen Grenze wird dieser Schneefall immer heftiger. Das Fahren macht gar keinen Spaß mehr und wird langsam zum Albtraum, je höher wir kommen. Zumal nichts geräumt ist…
Ich wünsche mir, dass Norbert sich doch besser für die Variante durch den vor einigen Jahren neu gebauten Tunnel entscheidet. Es kann ja zur spanischen Seite nur besser werden… Denkste!
Norbert fährt durch den mautpflichtigen Tunnel und auf der anderen Seite sieht alles noch viel schlimmer aus. Wir brauchen uns zwar nur abrollen lassen, aber bei den glatten Straßen ist auch das keine Idee für normales schnelles Fahren…
Norbert kauft noch etwas Wein zur Erinnerung und Wera macht noch einige Fotos, die ich den Bloglesern nicht vorenthalten möchte.
Kurze Zeit später sind wir wieder auf der kostenfreien Autobahn nach Toulouse, wir zahlen die knapp 2 € Maut, um auf den Toulouser Ring zu kommen und verlassen diesen an der gut ausgebauten Straße in Richtung Auterive. Anfangs ist die Straße autobahnähnlich ausgebaut, nur die Kreuzungen sind Kreisel, später dann werden auch die Orte zumeist umgangen. Vor Pamiers wird die Strecke erneut zur kostenfreien Autobahn bis hinter Foix.
Die Pyrenäen sind diesmal erst sehr spät zu sehen, aber mit einem Schlag nimmt die grandiose Landschaft auch Norbert und Wera für sich ein. Im oberen Ariege-Tal ist man straßenbaumäßig auch noch nicht weiter gekommen, nach wie vor müssen wir durch mehrere kleine Orte und auch durch Ax-les-Thermes. Einen Stopp am römischen Heißwasserbecken kann ich Norbert nicht vermitteln, er will jetzt zügig Frankreich verlassen.
Aber das klappt nicht so recht, kurz oberhalb von Ax fängt es zu regnen an. Es läßt sich weniger schön fahren und der eigentliche Anstieg beginnt erst. Zu weit oben kommen wir mitten in den Wolkennebel hinein. Würde der Paß über den Wolken liegen, wie ich es desöfteren erlebt habe? Dies wäre ein faszinierendes Naturschauspiel – aber oberhalb von l´Hospitalet wechselt der Regen in Schnee und bis zur andorranischen Grenze wird dieser Schneefall immer heftiger. Das Fahren macht gar keinen Spaß mehr und wird langsam zum Albtraum, je höher wir kommen. Zumal nichts geräumt ist…
Ich wünsche mir, dass Norbert sich doch besser für die Variante durch den vor einigen Jahren neu gebauten Tunnel entscheidet. Es kann ja zur spanischen Seite nur besser werden… Denkste!
Norbert fährt durch den mautpflichtigen Tunnel und auf der anderen Seite sieht alles noch viel schlimmer aus. Wir brauchen uns zwar nur abrollen lassen, aber bei den glatten Straßen ist auch das keine Idee für normales schnelles Fahren…