Priorat

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sociando
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Re: Priorat

Beitrag von sociando »

hallo,

die tage bei torsten ein paar 07'er prioratos verkostet:

danke torsten (lucy verzeih ich alles - nur eben birte nich ;-) )

best, martin

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deutliche sieger des abends waren der Noster und der La Fuina. habe leider die vkn's verlegt. :-(
es lebe die freiheit! es lebe der wein!
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Danke für deine Notizen Martin - ich muss dann auch mal noch meinen "Schreibstau" abarbeiten. Dass du pro Fuina und Noster votest, ehrt mich. Die Notizen verlegt... - naja wirst auch älter Martin (ich hab jetzt am Sonnabend in Jena auch vergessen, die ölverschmierte Hand aufzuhalten, als ich neben dir saß...)

Und Martin, wichtig ist doch zu wissen, wo du den Noster her bekommst - trink doch mit Birte einen auf die Begrabung der Kriegsbeile - der Noster ist ein wirklich sehr versöhnlicher Wein und bei einem Anteil von je 7,50 € pro Kampfhäschen ist doch alles wieder gut. So billig wird selten Frieden geschlossen auf der Welt. :mrgreen:
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Prioratfans,

wer nun wissen will, wo sich der 2009er Jahrgang im Priorat so einsortiert, der springe hinüber zu meinem Blog, dort ist auch jetzt die Liste der gesamten bislang 82 Weine aus 2009 abrufbar.

Damit sind die Jahrgangslisten alle überarbeitet, jetzt nur noch alles zusammen zählen und dann geht es an die Überarbeitung der Erzeugerseiten.
Beste Grüße

Torsten

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Markus Vahlefeld
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Re: Priorat

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Letztes Wochenende über 3 Tage im Glas gehabt: Mas d'en Compte 2004

Großer Jahrgang, großer Wein, zumindest wenn man die Bewertungen des WA anschaut. Im jungen Stadium hatte der Wein vor allem anderen eine ungeheure Dichte und dunkle Süße, die, so hatte ich gehofft, sich jetzt - nach 8 Jahren - zugunsten einer besseren Trinkigkeit etwas abgebaut hätten. Ja, der Wein wirkt inzwischen etwas ruhiger und entspannter, aber die Süße steht noch immer ziemlich im Vordergrund. Am ersten Abend noch mit dunkler Schokolade, die sich am 2. Abend etwas zurückgezogen und ein wenig flüchtiger Säure und einem feinen Toasting Platz gemacht hat. Im Mund dicht und süß, ganz leicht rumtopfig, aber im Ganzen eher auf der kraftvoll-rustikalen Seite. Am 3. Abend eher Abbau als Zunahme.

Nun, was soll ich sagen? Der Wein steht exemplarisch für mein Problem mit dem Priorat. Eleganz ist Sache des Priorat nicht. Eher eine überbordende Kraft, die fast schon Anabolika-mäßig rüberkommt und im Alter sich nicht zu harmonisieren vermag. Von Erotik und verspielt-salomeischem Schleiertanz keine Spur. Eher auf der Porno-Seite. What a pitty!

Wohlwollende 90 Punkte.
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Markus,

was musst du auch immer die auf Kraft getrimmten Weine nehmen, wenn du weißt, dass du damit nicht so kannst... :lol:

Ich hatte den Wein im Januar auch (u.a. mit Norbert Kreutzer) und wir sahen ihn weit besser, aber da sind halt Freaks vor den Tassen...

Dieser hier kämpft nach einer nicht so guten Performance letzten Oktober zur 10 Jahres Probe erfolgreich um eine Rehabilitation (wenngleich auch das wiederum nicht der Wein für Markus V. sein sollte):

Cartoixa de Montsalvat; Montsalvat Selectvm; Priorat - La Vilella Alta; 2001 rot;

Betörende tiefe und dichte Carignan Nase, ein Riechtraum, der den Samsó´s vom Celler de l´ Encastell nichts nachsteht.
Aber mit so viel Statur und Kraft - wenn er im Türrahmen steht, muss man schon das Licht anknipsen. Wenn es nicht schon so spät wäre, würde ich jetzt ein paar Gothic / Wave Scheiben rausholen und laut dazu hören, das wäre dazu genau so passend wie die Wachteln in Schokosoße, die es heute dazu gab.

Am Gaumen mit schöner mineralischer Frische, aber auch einem Kern von Bitterschokolade und süßlich karamelisierten Bergkräutern, dazu schwarze Oliven und Tapenade, ganz hinten auch reife Brombeeren. Druckvoll und komplex, wild und ungestüm - wenn Markus bei solch einem Wein an Porno denkt, dann wäre ich bei ihm - schneller und schmutziger Sex ist als Assoziation nachvollziehbar, aber mit totaler Begierde und Hingabe, kompromisslos und lange sehnsuchtsvoll nachhallend.
Etwas Zärtlichkeit im Nachspiel ist schon dabei - vielleicht ist das Nachspiel nur ein neues Vorspiel... :mrgreen:

Bestätigt die Dominanz und Ausnahmestellung von Weinen aus La Vilella Alta und hat eigentlich nichts mit der schwachen Flasche vom letzten Oktober zu tun. Das ist schon was zum Tanzen (man darf ruhig AC/DC oder eben Gothic auflegen, nichts braves), was perfekt als Pirat in die Roquers Vertikale passt.
98-99/100 Th.
Beste Grüße

Torsten

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sociando
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Re: Priorat

Beitrag von sociando »

hi torsten,

sag bloss der wein "is back"?? war zuletzt auch eher enttäuscht aber wenn ich da ein meine vkn von 2008 denke...

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cheers, martin
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Martin,

diese (0,75 l) Flasche ist auf jeden Fall deutlich besser als die im letzten Oktober getrunkene - das erinnert definitiv an beste Momente mit diesem Wein und schließt daran an. Auf jeden Fall bevorzugt er Kraft- Liebhaber, wenn gleich er auch schon elegant lächelt - aber es ist das Lächeln eines Hochleistungssportlers, der wie gewisse Radprofis zwar das Doping leugnen würde, aber man hat ihn eben doch recht schnell den Berg raufrasen sehen und fragt sich, ob es mit rechten Dingen zugeht... :shock: Derzeit aber kämpft er gut um die Plätze auf den oberen Podesten.

Für den Genuss der Magnums könnte es evtl. auch generell noch etwas früh sein (ich hab ihn noch nicht aus der Magnum getrunken), dieser normalen Flasche reichten drei, vier Stunden in der offenen Flasche und ca. 20 min. im Glas, um auf den Punkt zu kommen... Mal sehen, wie er sich heute noch entwickelt.

Die Flasche letzten Oktober hat mehrere Tage gebraucht, um sich ansatzweise lächelnd zu zeigen.
Beste Grüße

Torsten

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nougat
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Re: Priorat

Beitrag von nougat »

Aus dem bunten Priorat-Karton, den mir Torsten zusammengestellt hat, gab es am Wochenende
2006 La Guinardera 2006, Arrels del Priorat

2h voher dekantiert. Mitteldichtes Karminrot. Ich werde zu meiner Überraschung nicht von Klebstoff begrüßt, sondern von einem frischen Beerencocktail, etwas Lakritz und Blüten und etwas Alkohol. Alles dezent und zurückhaltend. Am Gaumen fleischiger mittlerer Körper, Struktur wird mehr von der etwas präsenten Säure als von den Gerbstoffen getragen. Frischfruchtig, saftig, ziemlich langer Abgang. Ehrlicher geradliniger Grenache, denke ich mir, reißt mich aber nicht vom Hocker. Knackt nicht meine pers. 90 Punkte Marke, würde 16,5 nP geben

Am 2. Tag die Überraschung. Die Nase immer noch verhalten aber man merkt sofort, hier hat sich etwas getan. Der Wein schreit nach intensiver Beschäftigung. Subtile Nuancen von exotischen Gewürzen, die mich an einen Cos erinnern ließen, eine ganz feine Mokkanote und natürlich ein Sammelsurium von frischen roten und dunklen Beeren. Solch eine tiefe noble Nase hätte ich bei einem Grenache nicht erwartet. Wie bei einem Burgunder habe ich minutenlang nur geschnüffelt, wieder weggestellt und wieder geschnüffelt. Am Gaumen keine Enttäuschung. Passte sich der Nase an. Schlanker und fokussierter als am Vortag. Säure gut eingebunden, die Feinheit setzt sich bei den geschliffenen Gerbstoffen fort, die am Vortag etwas überlagert waren. Büßte zwar Lebendigkeit ein, passt aber m. M nach zu dem insgesamt etwas zurückhaltendem Auftritt. Spannender Meditationswein der meine ganze Aufmerksamkeit verdiente Für mich gabs übrigens keine Chance, die 14,5%Vol. zu spüren. Mindestens 1 Punkt besser als am Vortag und für die positive Überraschung noch ein Enthusiasmuszuschlag.
Grüße
Martin

Military justice is to justice what military music is to music [Groucho Marx]
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sorgenbrecher
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Re: Priorat

Beitrag von sorgenbrecher »

die letzten 2 tage im glas:

mas martinet, clos martinet 2007

mit etwas luft und wärme eine wundervoll offene nase, gewürze, schiefer, verbunden mit wundervoll reifer kirschfrucht. am gaumen ein zupackendes kraftpaket, bei dem aber trotzdem alles in wunderbarer balance ist, da eine sehr angenehme präsente säure eine schöne struktur gibt. reife brombeeren, kirschen, verbunden mit bitterschokolade und mit längerer entwicklung auch einigen kräutern.schönes spiel zwischen wilder, ungezügelter kraft auf der einen seite und toller struktur und balance auf der anderen. toller wein !

mas martinet, degustacio n°1 2004

wundervoll offen und gereift in der nase, eine würzige schiefernote mit deutlichem stallgeruch, den ich in dieser form so sehr schätze. ein nasenwein, an dem ich minutenlang schnüffeln kann. am gaumen eine enorme extraktsüße, bitterschokolade mit reifen sauerkirschen, im besten sinne an "mon cherie" erinnernd, eine ganz leichte, aber sehr angenehme bitternote, etwas tabak. die 15,5% alc. sind weder in der nase, noch am gaumen spürbar störend, ganz im gegenteil kommt der wein eher elegant und sanft daher. sehr ausgewogen und mit wunderbarer struktur.

zwei außerordentlich gute weine, die von den bisher von mir getrunkenen prioratos auf den spitzenplätzen einlaufen.
bei beiden weinen habe ich starke assoziationen ins bordeaux, insbesondere der 2007er clos martinet erinnert mich von den anlagen her stark an den kürzlich getrunkenen 2009er belgrave, auch wenn das geschmacksprofil unterschiedlich ist, so ist die struktur doch durchaus vergleichbar.
Gruß, Marko.
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thvins
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Re: Priorat

Beitrag von thvins »

Hallo Marko,

freut mich, dass dir die Weine so gefallen haben. Beim Clos Martinet hatte ich selbst beim 1993er bereits vor vielen Jahren den Vergleich bemüht, dass der Wein mit einem Bordelaiser Grand Cru auf einer Stufe stehe...

Der Degustaciò Hersteller ist im Übrigen nicht Mas Martinet, sondern Mas Martinet Assessoraments.

Das hat insofern was mit Mas Martinet zu tun, als dass wir hier den Begründer von Mas Martinet wiederfinden (während ja die Mas Martinet Weine seit längerem bereits von seiner Tochter Sara Perez gemacht werden.

Das Assessoraments Projekt ist ein Beratungsunternehmen des Mas Martinet Gründers gemeinsam mit seinem Neffen Marc (der auf Cims de Porrera als Önologe arbeitet) - die Degustaciò Weine sind quasi "Abfallprodukte" der Beratungstätigkeit, weil hier learning by doing im Vordergrund steht. Auf dem Rücketikett sollte dazu bissel was zu lesen sein, was der Hintergrund des N° 1 war, ging es da nicht um Untersuchungen hinsichtlich von Arbeitsmethoden, die beim koscheren Weinbau verwendet werden? Hab es grad selbst nicht im Kopf, ohne noch mal nachzuschauen.

Allerdings - so lässt man sich den Begriff "Abfallprodukt gern gefallen. Die Weine gibt es im Übrigen nur vor Ort, wenn man weiß, wo sie liegen, oder bei mir. Normal gehandelt werden sie nicht - zumal es ja zum Teil nur verschwindend geringe Mengen davon gibt. Von den 3 Syrahs (N° 3 bis 5 aus den unterschiedlichen Parzellen z.B. gibt es nur je 300 Flaschen, aber qualitativ ist das vielleicht das Beste, was im Priorat bislang aus Syrah gezaubert wurde.)
Beste Grüße

Torsten

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