so, gerade vom langen Wochenende zurück in die Wohnung gekommen und wollte die noch stehengebliebenen Flaschen entsorgen. Dabei habe ich festgestellt, dass in drei Pullen noch ein Rest drin war. Wenig erstaunlich, waren das doch genau die Weine, die am Freitag als kleine Ausnahme von der Regel uns und mich einbegriffen nicht voll überzeugt hatten

Also furchtlos die Reste ins Glas gekippt und heraus kam folgendes:
AD VITAM AETERNAM 2009
Zwei Tage später den Rest aus der offenen (sic!) Flasche nachverkostet. Erste Bemerkung: Der Wein zeigt keinerlei oxidative Noten. Zweite Bemerkung: Deutlich sanfter und softer. Der Kirschlikör ist einer feinen vollreifen Kirschnote gewichen. Der Abgang ist beachtlich. Sehr schön! 90 Punkte
Haut Bergey 2009
Nachverkostet zwei Tage später. Der Eindruck hat sich merklich verbessert. Die jetzt klaren Sauerkirscharomen und das in den Hintergrund getretene Holz machen jetzt einen ausgeglichenen Eindruck. Der Wein ist sehr stimmig und nun deutlich verbessert. 91 Punkte.
Clos Manou 2009
Zwei Tage später. Riecht jetzt, wie Rollan de By 2003 vielleicht im Jahr 2005 gerochen hat, nur viel intensiver. Hat sich toll entwickelt. Präsentiert sich jetzt softer und harmonischer, weil die Frucht sich stärker mit dem Tannin verwoben hat. Sehr schöne Länge. Interpretiert die erdige Medoc-Stilistik modern. 91 Punkte im Jahrgangskontext, aber eigentlich stärker.
Gefunden habe ich auch noch - und die noch vorhandenen 2/3 in der Flasche vom Saint Paul wollte ich nicht ein viertes Mal antesten....
Fonbadet 2009
Zeigt sich zwei Tage später aus der offenen (sic!) Flasche nochmals verbessert und feiner. Vollreife dezente Kirscharomen zeigen die Cabernetdominanz, die wilde Rebsortenmischung hätte ich aber nie erkannt (60% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 15% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot und Malbec ). Im langen Abgang eine animalische Note, die den Wein richtig interessant macht.
Grüße,
wolf
P.S. Nichts ändern musste ich an der Notiz vom Clos Louie 2009. Auch der dort verbliebene winzige Rest in der Flasche blieb die ganze Zeit ungeschützt. Während dieser Zeit hat sich der Wein vom positiven Eindruck her nicht um ein Jota verändert. Nichts mehr da war leider vom Senejac, vom Clos du Jaugueyron, vom Mille Roses, vom Roc de Cambe, vom Poujeaux, vom Branas, vom Clos Marquis usw.
