Was das Wörtchen "erneut" betrifft, fehlt mir jegliche Evidenz, dass das Konzept wenigstens bislang erfolgreich war. Sicher, der VDP behauptet das und hier und da wird's nachgebetet - aber Fakten?sorgenbrecher hat geschrieben: ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass es wirtschaftlich und zur vermarktung der weine erneut ein großer und erfolgreicher schritt sein wird.
Ich bin in einer Zeit, in der permanente Euphemismen offensichtlich obligatorisch sind, und alles und jedes als großer Erfolg verkündet wird (und selbst dann noch gegenüber der Presse von "glänzenden Aussichten" geredet wird, wenn man bereits die Akten für das Insolvenzverfahren bündelt, siehe Schlecker), gegenüber solchen Behauptungen grundsätzlich misstrauisch.
Der VDP ist mit Statistiken in den letzten Jahren etwas geizig geworden, aber was man noch zu sehen bekommt, legt zusammen mit ein paar weiteren Beobachtungen im Markt den Verdacht nahe, dass es mit dem GG so wahnsinnig toll eher nicht läuft (dazu bei Gelegenheit vielleicht mehr, wenn ich etwas Zeit habe). Auch der ganz offensichtliche Streit innerhalb des Verbandes um bestimmte Details der Klassifizierung wie z.B. um den Lagenverbrauch wäre komplett unnötig, wenn der Absatz der GGs völlig problemlos laufen würde.
Eines jedoch ist auch aus den om VDP veröffentlichten Zahlen völlig eindeutig zu entnehmen: die wirtschaftliche Existenz der VDP-Winzer hängt nicht an den GGs, sondern an den Basisweinen. Und das kann nicht wirklich überraschen: genau so ist das fast überall auf der Welt. Die Paradeweine sind lediglich das Vehikel, mit dem die Umsätze der Basisqualitäten befördert werden sollen.
Gruß
Ulli