Deutsche Spätburgunder

weinaffe
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von weinaffe »

Hallo zusammen,

das gute Abschneiden der "Hölle" von Thörle wundert mich nicht; schon der 2007 hat mir extrem gut gefallen, und das bei vergleichsweise bescheidenem Preis. Das Weingut ist, auch bei den Weißen, auf meiner Watch-Liste.

Grüsse
Bodo
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innauen
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von innauen »

Hallo,

hier eine VKN zu einer Nachverkostung:

Bild

Im Vergleich zu den jüngst getrunkenen Burgundern aus Burgund nicht erkennbar abfallend, nur etwas anders. Dunkler, stämmiger und sehr aromatisch.

Dass Deutsche Spätburgunder überhaupt tolle Weine sind, hat jetzt auch Das Deutsche Weininstitut bei einer groß angelegten Vergleichsprobe mit einer großen Jury, der unter anderem Jancis Robinson und Tim Atkin angehörten, ermitteln. Nur, dass ist "keine wirklich neue Erkentnnis." Man hat für den Test diverse sehr gute Pinots von der ganzen Welt gegeinander antreten lassen, warum einige dennoch einige wichtige französische Vertreter nicht dabei waren "erschliesst sich mir nicht". In der Spitzengruppe waren schießlich erstaunlich viele Spätburgunder vertreten. Wie schön, "aber es überrascht mich nicht." Unter den Top Ten, waren sieben Deutsche und dennoch "wundert mich die prominente Platzierung" kaum.

Grüße,

wolf

P.S. Ach so, die Zitate stammen alle von hier http://drinktank.blogg.de/eintrag.php?id=3201 :mrgreen:
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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octopussy
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von octopussy »

innauen hat geschrieben: Dass Deutsche Spätburgunder überhaupt tolle Weine sind, hat jetzt auch Das Deutsche Weininstitut bei einer groß angelegten Vergleichsprobe mit einer großen Jury, der unter anderem Jancis Robinson und Tim Atkin angehörten, ermitteln. Nur, dass ist "keine wirklich neue Erkentnnis." Man hat für den Test diverse sehr gute Pinots von der ganzen Welt gegeinander antreten lassen, warum einige dennoch einige wichtige französische Vertreter nicht dabei waren "erschliesst sich mir nicht". In der Spitzengruppe waren schießlich erstaunlich viele Spätburgunder vertreten. Wie schön, "aber es überrascht mich nicht." Unter den Top Ten, waren sieben Deutsche und dennoch "wundert mich die prominente Platzierung" kaum.
[...]

P.S. Ach so, die Zitate stammen alle von hier http://drinktank.blogg.de/eintrag.php?id=3201 :mrgreen:
:oops: :oops: :oops: . Ein klassischer Fall für das Glashaus und die Steine, à propos saubere Recherche ;).

Um aber noch einmal auf den Walter von der Mark SB zurückzukommen. Hat Walter irgend etwas mit Jürgen von der Mark zu tun?
Beste Grüße, Stephan
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innauen
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von innauen »

ja. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von MoW Jürgen von der Mark und Walter Guido Walter. Siehe hier: http://www.vondermarkwalter.de/

Grüße,

wolf
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octopussy
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von octopussy »

Hier noch der Bericht von Tim Atkins MW zu der Spätburgunder vs. Rest of the World Probe in London: http://www.timatkin.com/articles?250

Etwas irritiert ;) (nicht ernsthaft) bin ich von der Aussage:
Tim Atkins MW hat geschrieben:To our amazement, one producer (Weingut Ziereisen) had three wines in our selection. The man is a superstar, whose Pinots are up there with the very best.
Tim Atkins hat ja recht. Wenn sich das aber rumspricht, läuft die halbe Welt den Ziereisens bald die Bude ein ;). Dabei sind die Ziereisens durch die ganze Palette weg derzeit unter den wenigen Erzeugern, die Pinots "up with the very best" zu noch günstigen Kursen erzeugen.
Beste Grüße, Stephan
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Weinfreund
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von Weinfreund »

Hi Stephan,

ich sehe die Probe des Deutschen Weininstituts persönlich doch eher als gut gemachte Werbekampagne. Es müsste ehrlicherweise auch heißen: Deutsche Spätburgunder gegen den Rest der Welt ohne (oder fast ohne) Frankreich.
Zudem wurden die deutschen Weine (Anzahl der Teilnehmer) bei der Probe extrem übergewichtet, da war es schon fast nicht mehr möglich, dass es aus deutscher Sicht ein Reinfall wird.

Übertrieben hoch ist IMHO die Bewertung des 2008 Weingut Ziereisen Spätburgunder Schulen von Tim Atkin mit 93 bzw. 96 Punkten. (Ganz klar ein sehr, sehr guter Wein, aber wirklich groß?)

Schön finde ich auf alle Fälle aber, dass mit Ziereisen und Fürst den eleganten und finessenreichen Weinen der Vorzug gegeben wurde.

Bei Ziereisen ist ansonsten der Vorgängerjahrgang (2008) erstmalig(?) noch nicht ausverkauft.

Dann können die Internationalen diesen Jahrgang leerkaufen, für uns bleibt dann ab März/April nächsten Jahres (Release) der hervorragende 2009er .. ;)

Viele Grüße
Sascha
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Don Miguel
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Probe des Deutschen Weininstituts

Beitrag von Don Miguel »

Weinfreund hat geschrieben:ich sehe die Probe des Deutschen Weininstituts persönlich doch eher als gut gemachte Werbekampagne. Es müsste ehrlicherweise auch heißen: Deutsche Spätburgunder gegen den Rest der Welt ohne (oder fast ohne) Frankreich.
Zudem wurden die deutschen Weine (Anzahl der Teilnehmer) bei der Probe extrem übergewichtet, da war es schon fast nicht mehr möglich, dass es aus deutscher Sicht ein Reinfall wird.
Servus Sascha,

mir kamen die selben Gedanken, als ich den Probenbericht gelesen hatte ;) !

Zudem dürften einige Weine im Moment nicht im optimalen Stadium sein, um in einer Probe mit schon zugänglichen Weinen bestehen zu können. Ich denke da beispielsweise an Bernhard Huber, Hecklinger Schlossberg 2008, Hudelot-Noëllat, Charmes Premier Cru 2007, oder Gantenbein, Pinot Noir 2008. Mir erscheinen die meisten Weine noch zu jung und dann noch eine Jahrgangsstreuung von 2007 bis 2009 :? .

Nette Probe, getrunken hätte ich die Weine auch gerne 8-) , aber so richtig belastbare Aussagen können aus dieser Momentaufnahme in meinen Augen nicht getroffen werden, jedenfalls nicht im Sinne eines Ranking!

Gruß
Don
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Weinfreund
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von Weinfreund »

Hi Don,

ich finde die Probe auch in jedem Fall interessant. Sie gibt einige neue Anregungen w.z.B. Thörle.

Nur die Aussage des DWI
In einer verdeckten Vergleichsprobe erstklassiger Spätburgunder-Weine aus zehn Weinnationen, die am Freitag, den 28. Oktober 2011, auf Initiative des Deutschen Weininstituts (DWI) in London stattfand, haben sich die Spätburgunder aus den deutschen Anbaugebieten hervorragend behauptet. Sieben der zehn besten Weine der Probe kamen aus Deutschland.
ist IMHO schon a bisserl unseriös.

Ansonsten "oute" ich mich aber gerne als großer Fan deutscher Spätburgunder und ganz besonders der Weine von Fürst und Ziereisen. Letzterer ist für mich sogar so etwas wie der PGV-Weltmeister. Bei Aussagen zur absoluten Spitze führt der Weg m.E. aber dann doch eher an die Saone, als an den Rhein.

Nur mein Kleingeld dazu .. ;)

Viele Grüße
Sascha
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sorgenbrecher
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von sorgenbrecher »

wie schon im burgunder-forum geschrieben gab es bei mir am freitag eine freie (wilde ;) ) auswahl einiger spätburgunder aus burgund und deutschland.

insgesamt wurden geöffnet:

domaine michel gros vosne-romanée 2001 (für knapp € 20,- erworben)
jean stodden spätburgunder "JS" 2007 (€ 23,-)
j.b. becker wallufer walkenberg spätburgunder spätlese alte reben 2004 (ca. € 14,-)
robert sirugue vosne romanee petits monts 1er cru 1996 (€ 31,50)
domaine michel gros vosne-romanée 1er cru clos des réas 2001 (für gut € 30,- erworben)
jean stodden neuenahrer sonnenberg spätburgunder gg 2006 (für ca. € 50,- erworben)

sicher ist die auswahl nicht wirklich repräsentativ und die preise durch den angebotspreis bei den weinen von michel gros etwas verfälscht, aber insgesamt stellte sich uns im laufe des abends immer mehr die frage, warum burgund bei vielen weinfreaks noch immer den ruf des überteuerten pinot noir genießt, bei denen nur die spitzenwinzer zu absoluten höchstpreisen gute weine machen und viele deutsche spätburgunder im ruf stehen da im vergleich das bessere preis-genuss-verhältnis zu bieten.
mein eindruck ist, dass die deutschen spitzenwinzer (allen voran august kesseler, aber eben auch stodden und, wie man an der diskussion um die preispolitik von huber erkennen kann, zum teil auch er) hier massiv davon profitieren, dass burgund generell als überteuert gilt und geradezu ein hype um deutsche spätburgunder gemacht wird.
aus unserem netten abend mit den o.g. weinen kann ich das bessere preis-genuss-verhältnis keinesfalls sehen. klar vorn waren für uns die burgunder, die 1er crus vor dem gg von stodden (ein sehr guter wein, aber für über € 50,- sehr ambitioniert bepreist) und der "einfache" vosne romanee deutlich vor dem spätburgunder "js", wobei sich für mich der günstigste wein der runde, der becker aus 2004, sogar noch dazwischen geschoben hat.

um es nochmal deutlich zu sagen: aus meiner sicht werden in deutschland ausgezeichnete spätburgunder produziert, aber inzwischen finde ich viele der angebotenen weine vom preis-genuss-verhältnis gesehen unangemessen teuer und im vergleich dazu bei einiger recherche uns suche im burgund die attraktiveren weine.

wie ist euer eindruck ?
Gruß, Marko.
Moulis
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Re: Deutsche Spätburgunder

Beitrag von Moulis »

Du hast die Burgunder wohl aus der selben Quelle wie ich :mrgreen:
Gerade die von Michel Gros finde ich durchgehend vom PLV sehr gut, da stimme ich dir zu.
Bei Sirugue sieht es m.E. anders aus. Die einfacheren, lagen damals so um die 12 - 16 €, gefallen mir nicht so gut.
Ist natürlich auch etwas Äpfel mit Birnen vergleichen, zumal die deutschen SB ja ca. 5 jahre weniger auf dem Buckel hatten.
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