Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

eingeschenkt von: susa – Plaudereien über Gott und die Welt und auch über Wein
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harti
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von harti »

dylan hat geschrieben:
harti hat geschrieben: Ich würde die sehr schöne Live-Aufnahme des London-Konzerts von "Who By Fire" nehmen:

http://vimeo.com/5143032

Grüße

Hartmut
Hi Harti,

das würde dann auch wieder zu Allerseelen passen. Macht aber, je nach Gefühlslage, entweder die Tannine weich oder bitter.

Gruss

dylan
Moin Dylan,

was genau, Allerseelen oder L. Cohen :roll: :?:

Grüße

Hartmut
Frühlingsplätzchen
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von Frühlingsplätzchen »

Auch ich finde diesen Beitrag, wie schon manch anderen, sehr gelungen und auch vergnüglich - besser als sehr vieles was sonst gedruckt oder online zu lesen ist.
@Bernd:Ich kann die Vorbehalte gegenüber Glenn Gould verstehen, muss aber sagen, dass die angesprochene 82er Aufnahme der Goldberg-Variationen mich trotz aller Vorurteile begeistert hat und immer noch begeistert -im Gegensatz zu der älteren, eigentlich noch bekannteren Aufnahme, durch die GG (Glenn Gould) berühmt wurde. Die ist mir zu nervös, auch zu aufgesetzt.Im Zweifel wäre mir ein Konzert ohnehin lieber als ein Tonträger.Dafür käme GG aber nicht in Frage...

Viele Grüße, Roland
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dylan
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von dylan »

harti hat geschrieben: Moin Dylan,

was genau, Allerseelen oder L. Cohen :roll: :?:

Grüße

Hartmut
Der Songtext natürlich :idea:
slowcook
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von slowcook »

Haut-Bailly-Trinken ist wie Heimkommen für mich, deshalb würde ich Hubert von Goiserns "Wieder hoam" in einer Endlosschlaufe fahren lassen.

Gruss
Werner
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susa
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von susa »

Bernd Schulz,

nachdem Du uns freundlicherweise schon erklärt hast, was Du unter gar keinen Umständen dazu hören würdest, fände ich es schön, auch einen Hörtipp von Dir als Fachmann zu bekommen ;) (Und ist es sehr schlimm, wenn ich nicht weiß, was Bogeronde ist? vermutlich nicht).

Ich hab für mich mal zusammengefasst

British, the Smiths, sehr schön, als Gallagher würde mir eher Rory zusagen, das wär schon was: Million Miles Away http://www.youtube.com/watch?v=sXOwDDBhT80

Leonard Cohen (da streikt Herr susa, das sind für ihn alles "Wuisler" ;), für ihn eher Avishai Cohen, das wäre mir für den HB2000 aber zu intellektuell)

Miles Davis, ja das geht fast immer, gute Idee, kommt in die engere Wahl

Goldbergvariationen, na wenn's der Gould nicht sein soll, ich hätte zudem noch Daniel Barenboim, Murray Perahia, Andras Schiff und den schon erwähnten Keith Jarrett (er spielt sie auf dem Cembalo) zu bieten, so wie die Fassung als Streichtrio mit Mischa Maisky, Julian Rachlin, Imai Nobuko - eines davon wird schon passen ;)

Hubert van Goisern, ja das hat was, das hat Seele.

Ich entscheide mich für Diamonds and Pearls in der Interpretation des Marcin Wasilewski Trio, es klingt so unaufgeregt vor sich hin und lässt mir und meinen Gedanken genug Platz http://www.youtube.com/watch?v=tOBd-W8TLM4 und wenn es danach einen Reparatursong braucht: Freebird von Lynyrd Skynyrd

Prost zusammen
susa
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Bernd Schulz
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von Bernd Schulz »

Liebe susa,

die mir liebste Aufnahme der Goldbergvariationen ist die mit Kempff. Dessen hochsensibles Klavierspiel kann man als das diametrale Gegenteil zu dem blechernen, unsinnlichen Dauerstaccato Goulds auffassen.

Schiff, Barenboim und Perahia kämen für mich aber auch in Frage. Und die Goldbergvariationen zu einem richtig guten Bordoh - warum nicht?!

Beste Grüße

Bernd
Kle
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von Kle »

Bernd Schulz hat geschrieben:Liebe susa,

die mir liebste Aufnahme der Goldbergvariationen ist die mit Kempff. Dessen hochsensibles Klavierspiel kann man als das diametrale Gegenteil zu dem blechernen, unsinnlichen Dauerstaccato Goulds auffassen.

Schiff, Barenboim und Perahia kämen für mich aber auch in Frage. Und die Goldbergvariationen zu einem richtig guten Bordoh - warum nicht?!

Beste Grüße

Bernd
oh je. Kürzlich hörte ich bei eine Weinprobe beim Einzelflaschenfreund Goulds Einspielung und war sehr begeistert. Vielleicht war der gute Wein schuld.
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susa
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von susa »

*pssst @Kle, ich mag die auch (ich hab beide, die "alte" und die "neue") und Bach wird's verkraften ;)

lieben Gruß
susa
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Frühlingsplätzchen
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von Frühlingsplätzchen »

Ich glaube übrigens auch nicht, dass es in erster Linie mit Kennerschaft zu tun hat, ob man Glenn Goulds Version der Goldberg-Variationen nun schätzt oder ablehnt- unter "Kennern" und Profis finden sich Vertreter beider Fraktionen.
Ich kann aber verstehen dass man von Glenn Gould irritiert ist, wenn man ein sangliches,verinnerlichtes Bachspiel liebt, wie es von Dinu Lipatti bei anderen Werken in höchster Eindrücklichkeit via Aufnahme ahnungsweise zu erleben ist.Möglicherweise geht die mir unbekannte Kempff-Aufnahme in diese Richtung.
Allerdings finde ich mittlerweile, dass es ganz unterschiedliche mitreissende und eindringliche Wege gibt, sich Bach zu nähern.
Glenn Goulds Weg mit seiner Akzentuiertheit, dem rhythmische Drive und der unbedingte Hingabe gehört für mich dazu.
Hervorragend finde ich aber tatsächlich auch Perahia, den ich vor längerer Zeit live mit den Variationen erleben konnte und der Sanglichkeit und Akzentuiertheit verbindet, ohne auf Teufel komm raus spektakulär wirken zu wollen.
Dazu kann man, wenn man mag, auch gut Riesling oder Weissburgunder trinken... Schön, dass in dieser Plauderecke auch Off-topisches gestattet ist.

Viele Grüße,

Roland
Bernd Schulz
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Re: Auf ein Glas ..... 2000 Haut-Bailly

Beitrag von Bernd Schulz »

Glenn Goulds Weg mit seiner Akzentuiertheit, dem rhythmische Drive und der unbedingte Hingabe gehört für mich dazu.

Roland, zumindestens kannst du mit ein paar Worten begründen, warum dir Goulds Klavierspiel gefällt.

Aus meiner Sicht stellt Gould ein klassisches Beispiel für einen extremen Hype dar. Diese abgehackte, klanglich kastrierte, stur motorische Art, Bach zu spielen (Goulds Mozart und Beethoven ist allerdings noch schlimmer und trägt oft geradezu karikaturistische Züge) war seinerzeit neu und führte zusammen mit Goulds schauspielerischem Talent und der entsprechenden Vermarktungsstrategie durch die Plattenindustrie zu einem hohen Fan-Aufkommen. Es war einfach angesagt, den exzentischen Kanadier mit seinem pseudogenialischen Mitgebrumme für einen besonderen Stern am Pianistenhimmel zu halten. Und wie das bei solchen Hypes so ist: Bis heute hat sich in weiten Kreisen noch nicht herumgesprochen, dass Goulds klanglich im Schülerhaften steckengebliebene und völlig ungesangliche Art des Klavierspiels in vielen Punkten gegen die fundamentalen Grundregeln der Kunst verstößt.
Ich glaube übrigens auch nicht, dass es in erster Linie mit Kennerschaft zu tun hat, ob man Glenn Goulds Version der Goldberg-Variationen nun schätzt oder ablehnt- unter "Kennern" und Profis finden sich Vertreter beider Fraktionen.


Ästhetische Urteile sind am Ende immer subjektiv, klar. Beim Wein verhält sich das ja auch nicht anders.

Beste Grüße

Bernd
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