vinos hat geschrieben:
Nach dem Bayerntalk habe ich noch einen kleinen Abstecher ins Wallis gemacht, wo mich doch meine Prioratverrücktheit immer wieder hinführt
Hallo Klaus Peter,
wie ich sehe habt ihr an diesem Abend keine Gefangenen gemacht. Ein Fra Fulco zum Auftakt ist schon eine Ansage. Der Weinmacher Toni Alcover Jofre ist seit kurzem Präsident der DOQ Priorat! Auch die anderen Weine sind ja ganz groß. Kein Wunder das es von Punkten nur so gehagelt hat.
Hier eine kleine Rarität, getrunken beim Abendessen in der Bodega Terroir al Limit:
[album]131[/album]
[album]132[/album]
Das Rücketikett finde ich besonders interessant. Es gibt Aufschlüsse darüber, wie die Weine früher waren. Calssico 16,5% und Extra 17,75% Alc Auch beim Lesen des Erzeugernamens kommt man ins Schmunzeln. Hermanos Barril heisst übersetzt Gebrüder Fass
Der Wein stand im Glas wie eine eins. Klar es waren Alterstöne vorhanden aber für so einen kleinen Wein doch sehr verhalten. Es war immer noch eine angenehme Frische Note da. Chapeau.
Bei Cellartracker gibt es auch VKNs zum 1987er
Hm ... dann scheinen die aktuellen Alkoholwerte doch nicht der Klimaerwärmung geschuldet? Wenn 15% Tipico ist und 16,5% Classico, dann muss man die heutigen Winzer ob ihrer Zurückhaltung ja fast schon loben.
Und kleine Berichtigung, 13,5% waren "Extra", 17,75 "Especial"
Wobei sich mir die Frage stellt, ob mit "Extra" dann wohl extra wenig gemeint ist? Wenn 15% Tipico sind.
Armin hat natürlich recht, die 17,75% beziehen sich auf den Especial. Kleine Anmerkung actualmente agotado = derzeit ausverkauft. Es scheint wohl eine erhöhte Nachfrage nach Especial gegeben zu haben
Was ich besonders interessant finde ist folgender Absatz (sinngemäß übersetzt):
Die Weine stammen aus den gleichen Weinbergen mit den traditionellen Sorten Garnacha, die Aroma und (Alkohol)Gehalt gibt und Cariñena für den Körper und die Farbe. Abgefüllt ohne Barrikeinsatz, um die aussergewöhnliche Frucht zu erhalten. Der Wein aus dem Priorat ist anders. Er wird reif geboren und benötigt keine Holzaromen. Deshalb wird geraten ihn Stunden vor dem Verzehr zu öffnen. In keinem Fall entsteht der höhere (Alkohol)Gehalt durch Überreifung der Trauben.
eine schöne Flasche hast du da ausgebuddelt. Im Laden von Scala Dei standen auch noch einige alte Masia Barril Weine rum.
Das Weingut Masia Barril ist übrigens das, was heute Mas d´ en Gil ist, das Kellergebäude von Mas d´ en Gil ist das Antigua Masia Barril.
Nicht umsonst hat man ja früher Prioratos verwendet, um die "schwachen Weinchen" aus dem Bordelais etwas zu stärken... - waren diese hochgradigen Sachen nun eher trocken oder ging das in die Richtung der eher süßen Grenache Richtung Maury etc?
@allerseits:
Bei mir auf dem Blog gibt es auch neues Futter, die Notizen zu acht im Oktober getrunkenen Prioratweinen aus dem schwierigen Jahr 2003 sind online. Sicher auch Diskussionsstoff...
Sicher waren die Weine nicht wirklich schlecht, aber eigentlich erwartete ich deutlich mehr - für mich bestätigt es sich, dass vielleicht doch 2003 die "Ehre" des schlechtetsten Jahres der letzten Dekade inne hat. Nachkaufen (weder für mich privat noch zum Weiterverkauf) muss ich jedenfalls nichts mehr, obwohl ja noch einige der Weine zu haben wären.
thvins hat geschrieben:...für mich bestätigt es sich, dass vielleicht doch 2003 die "Ehre" des schlechtetsten Jahres der letzten Dekade inne hat...
Das kann durchaus sein. Ich hatte letzte Woche einen Mas Doix, Doix 2003 im Glas, der sich auch nicht so gezeigt hat, wie ich ihn sonst kenne. Ich habe nicht gewertet aber er war von dem 2006er Doix etliche Punkte entfernt. Ein Wein den ich unbedingt bald mal auf den Zahn fühlen werde ist der Galena 2003. Der war mir vor zwei Jahren noch zu jung. Mal schauen wie der sich entwickelt hat. In dem Jahr gab es keinen Clos Galena und alles ist in den Kleinen rein.
Gerade im Glas: Bodegas Colais, Tetis 2005. Auch diesen Wein hatte ich seinerzeit auf 2011+ geschrieben. Die Tannine kommen mir schon weichgeschliffener vor. An der Nase sehr zugänglich. Am Gaumen noch etwas ungestüm. Mal schauen wie der sich morgen entwickelt.
da wünsch ich dir mit deinem Galena mehr Glück.. - es gab schließlich auch weder Cims noch Prior Pons und die beiden kleinen Pendants dazu (in die alles rein kam) konnten jetzt nicht wirklich überzeugen.
Tetis 2005 versteckt sich leider erfolgreich vor mir - eigentlich sollte der auch noch da sein, bloß wo?
thvins hat geschrieben:
Tetis 2005 versteckt sich leider erfolgreich vor mir - eigentlich sollte der auch noch da sein, bloß wo?
Hallo Torsten,
du kannst dir bei der Suche getrost noch Zeit lassen. Eile ist bei diesem Gesellen nicht angesagt.
Die Flasche ist nun Vergangenheit. Heute waren vor allem an der Nas oxidative Noten nach überreifer Frucht vorhanden, was ich persönlich gar nicht mag. Das sei aber am dritten Tag erlaubt. Ich habe kein Problem diesen Wein an einem Tag zu trinken. Am Gaumen war der Tetis 2005 aber noch recht frisch.
Punkte? Die gibt es auch: 90-91CP
Kennt jemand von den Prioratfans den Buil & Giné Pleret 1999?
Wir konnten uns beim Trinken über drei Tage (yepp, von Torsten kann man lernen) nicht entscheiden, ob er dezenten Kork hat oder ob es doch eher diese typische Graphitnote in Prioratweinen ist? Trinkbar war er auf jeden Fall noch, etwas spitze Säure. Ebenfalls typisch für diese gehobenen Prioratweine, dass sie bei jedem Reinriechen ein neues Aroma entdecken lassen...
Bewerten will ich ihn nicht, sollte er doch leicht fehlerhaft gewesen sein, täte man ihm Unrecht
Beste Grüße
Alexander
P.S. Mit 13,75 % war er für diese Region noch erstaunlich moderat.
ich habe schon einige Plerets (und andere Buil I Gine - Weine) verkostet, aber nie wirklichen Kaufzwang oder auch nur Kaufneugier verspürt, die Weine sind meist einfacher gestrickte und grundsolide gute Sachen, aber ohne den Pep vieler anderer Prioratos. Da ist mir ähnlich wie bei Cal Grau und auch bei Mas Perinet (die ja inzwischen beide aufgeben mussten) zu wenig Seele und sehr wenig PGV darin.
Wenn man Lust auf einen gut gemachten und auch als Priorat erkennbaren Wein hat und das Geld nicht die Rolle spielt, dann kann man Weine dieser Erzeuger sicher auch mit einigem Vergnügen trinken, stellt man sie aber in die Reihe mit einer stattlichen Anzahl lohnender Entdeckungen aus der Gegend und hat die Qual der Wahl, dann entscheidet man sich schnell nicht gegen diese Weine, aber schneller für viele andere.
Der Pleret ist ja auch der Spitzenrotwein der Bodega und kommt eigentlich nicht über das hinaus, was andere in der Basis schon anbieten. Den 1999er kenne ich persönlich nicht, der 2003er und der 2004er stehen beide mit nur 91/100 im Prioratführer, was für die Preiskategorie eher mager ist (Sehr guter Wein, nicht mehr), der 2007er hat mehr überraschen können, aber bietet dennoch weniger als die meisten anderen 2007er dieser Preiskategorie (94/100 = exzellent, aber nicht groß).
Wenn ich von Buil I Gine was kaufen müßte, dann vielleicht noch eher was von den Süßweinen oder den mitunter überraschend guten Rosé. Doch auch hier ist meist das Bessere der Feind des Guten.
Ein Fra Fulco zum Auftakt ist schon eine Ansage. Der Weinmacher Toni Alcover Jofre ist seit kurzem Präsident der DOQ Priorat! Auch die anderen Weine sind ja ganz groß. Kein Wunder das es von Punkten nur so gehagelt hat.
und Cariñena für den Körper und die Farbe. Abgefüllt ohne Barrikeinsatz, um die aussergewöhnliche Frucht zu erhalten. Der Wein aus dem Priorat ist anders. Er wird reif geboren und benötigt keine Holzaromen. Deshalb wird geraten ihn Stunden vor dem Verzehr zu öffnen. In keinem Fall entsteht der höhere (Alkohol)Gehalt durch Überreifung der Trauben.
