mag sein, dass sich Krimis in Deutschland am besten verkaufen, aber die Frage wäre dann immer noch, was für Krimis auf welchem Niveau zu Topsellern werden....
Ich lese übrigens auch gerne Krimis, wenn sie sprachlich und gedanklich ein gewisses Mindestlevel erreichen (was bei vielen eben nicht der Fall ist).
Aber wie auch immer: Klimeks These vom Katastrophenjahr 2010, welches eine längere glückliche Serie (mit Jahren wie 2003 und 2006

Dieses abgegriffene Klischeebild ist leider schief. Früher gab es genug großartige deutsche Weine mit viel Säure und viel Süße, Spitzenweine von Top-Erzeugern, Kabinette, Spätlesen und edelsüße Geschichten bei denen der Restzucker fraglos nicht dem "Zuklatschen" gedient hat, sondern in Verbindung mit der Säure zu Spiel, Spannung und nebenbei noch hoher Lagerfähigkeit geführt hat. Ich kann die Sprüche von den ach so schlimmen Zeiten, in denen der deutsche Wein nur dünn und süßsauer war, und der im Gegensatz dazu seligen trockenen Gegenwart allmählich nicht mehr hören. Wenn ich beispielsweise Rheingauer aus den 70ern trinke, frage ich mich arg, ob heute wirklich alles so viel besser geworden ist...und dass früher der saure deutsche Wein mit RZ zugeklatscht wurde, um überhaupt noch trinkbar zu sein...

Sicher gab es früher serienweise unsaubere und schwachbrüstige Weine, aber heute befindet sich auch genug Mist auf dem Markt. Dank den Segnungen der modernen Kellertechnik wirkt der Schrott oft nicht mehr so unsauber, er ist in der Regel als "trocken" deklariert und die Rolle, die damals dem Zucker zufiel, spielen heute diverse Wundermittelchen von der Zuchthefe bis zum Enzym...
Beste Grüße
Bernd