Da gab es doch vor kurzem Berichte, wo jemand empfohlen hat, den Wein nicht "normal" zu dekantieren, sondern mit dem Stabmixer zu bearbeiten
Auch wenn vielfach als barbarisch bezeichnet, dürfte das vom System her eigentlich genauso wie das hier beschriebene Utensil arbeiten, nämlich durch Erhöhung der Luft-Wein-Oberfläche, indem die Luft in sehr kleine Blasen zerteilt und damit die Oberfläche stark erhöht wird.
Beide Verfahren ("Durchsprudeln" von Luft sowie Rühren) sind in Bioreaktoren zur Erhöhung des Sauerstoffeintrags gängig, meistens kombiniert. Zum theoretischen Hintergrund siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Volumenbez ... oeffizient
Trotzdem ist es einfach nicht realistisch, damit den Vorgang des Dekantierens um den Faktor 1000 oder mehr schneller zu machen. Denn man kann damit die Geschwindigkeit, mit der Sauerstoff aus der Luft in den Wein übertritt, stark erhöhen (aber sicher nicht um den Faktor 1000!), nicht aber die Reaktionsgeschwindigkeit des bereits gelösten Sauerstoffs mit den Komponenten im Wein.
Aber wenn man denkt, damit seinen Weingenuss steigern zu können, warum nicht? Wir wissen, dass die sensorische Wahrnehmung auch z.B. von der Farbe der Beleuchtung abhängt. Persönlich glaube ich auch, dass die den unterschiedlichen Glasformen zugeschriebenen Effekte zumindest wesentlich geringer als gefühlt sind etc.
Oder der Effekt, dass ein Wein im Urlaub viel besser schmeckt als wenn man genau diesen Wein dann zuhause nochmals probiert ...
Grüße,
Gerald