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ich hoffe, Ihr seid mit meiner "Beweinung" einverstanden

lieben Gruß
susa
Gut, die Van-Volxem-Rieslinge wirken inzwischen nicht mehr gar so breit, der Restzucker hält sich wohl auch in engeren Grenzen als früher (ob das in allen Fällen ein Fortschritt ist, wäre noch zu diskutieren), aber hat der 09er Braunfels wirklich gepasst? Aus dem Bauch heraus würde ich hier einen richtig trockenen, eher säurebetonten und vielleicht kräuterwürzigen Riesling nehmen, z.b. einen Karthäuserhofberger. Oder auch ein mineralisch betontes Exemplar aus Franken (Schäffer, Trockene Schmitts).gebeiztes Rindfleisch, Artischocke, Kräutersalat, Salsa Verde
2009 Wiltinger Braunfels, Riesling QbA, van Volxem, Mosel
Ja natürlich, Fratelli Revello! Danke für die Tips.Erdener Prälat hat geschrieben:Gerhard, Du meinst sicher Revello?
Dieses feine kleine Büchlein von Bernd Kreis, dem ehemaligen Sommelier im Bareiss und auf V. Klinks Wielandshöhe, welcher mittlerweile eine eigene Weinhandlung in Stuttgart führt, ist vielleicht das Buch, nachdem sich jeder Weinanfänger umschaut.
Auf wenigen Seiten, werden hier 400 Kombinationen von Wein mit Klassikern der Küche empfohlen. Das Prinzip ist einfach und übersichtlich:
Über mehrere Kapitel, welche eingeteilt sind in Kategorien wie „Vorspeisen“, „Suppen“, „Vegetarische Gerichte“ „Regionale Gerichte“ oder „Käse“, wird zu je einem Gericht, stets ein optimaler Wein empfohlen, sowie drei ebenbürtige Alternativen.
Auf einer Seite wird dann kurz auf die Problematik oder wichtige Eigenschaften des Gerichts eingegangen, was als Herleitung zum geeigneten Wein dient. Während dann erläutert wird, warum genau jener Wein mit dem Essen harmoniert, findet der Leser am Fuße der Seite stets Tips, wie z.b. Dinge die es bezüglich der Qualität der Speisen zu beachten gibt oder Dekantierempfehlungen.
Die Seiten sind stets nach selbigem Muster aufgebaut, wodurch sich das Buch v.a. als Nachschlagwerk sieht und besonders gut eignet. Zu jedem Wein findet man dann noch kurze Angaben bezüglich der Preisregion (eingeteilt in 5 Stufen) und des Trinkfensters.
Eine weitere Hilfe, welche vielen Lesern gewiss die Unsicherheit bei der passenden Weinauswahl nimmt, ist eine Kombinationstabelle für Wein und Speisen. Mittels Angaben wie „süß“, „säurearm“ oder „bindegewebsarm“ und „fettreich“, „scharf/pikant“, kann sich jeder Leser selbst den zum Essen geeigneten Wein herleiten (oder eben andersrum).
Die farbigen Kästchen im Diagramm zeigen dann jeweils an, ob es bezüglich eines Aspektes (z.b. süßer Wein -> säurearmes Essen) Konflikte gibt, die Kombination gelingt oder problematisch sein könnte.
Somit ist der Leser nicht nur auf die im Buch eingegangenen Gerichte beschränkt, sondern kann sich theoretisch zu jedem anderen Gericht, den passenden Wein herleiten, sofern er über die Eigenschaften des Weines und des Gerichtes bescheid weiß.
Dabei ist zu sagen, dass Bernd Kreis dem Leser kurze aber prägnante Angaben vorlegt, ohne diesen mit zu vielen unbedeutenderen Faktoren zu verunsichern und zu verwirren. Bei einem solchen Werk bleibt natürlich immer in gewisser Weise das Problem der Verallgemeinerung, doch hier ist die ausreichende Balance zwischen Information und Erläuterung gegeben.
Das Buch schafft somit alles, was man von den zahllosen Ratgebern verlangt und nur selten bekommt:
Dem Laien oder ungeübten und unsicheren Leser, mittels eines Fachmannes ein komplexes Thema, aufs einfachste reduziert zu vermitteln, ohne ihn zu überfordern und zu verwirren. Die Schwierigkeit liegt dabei vor allem, als Fachmann, die für den Leser unwichtigen Informationen wegzulassen und aus dem Basiswissen ein verständliches und nachvollziehbares Werk zu schaffen. Wenn der Leser aus einem solchen Werk dann auch noch den Mehrzweck zieht dazulernen zu können und das Buch nicht nur als unverständliches Nachschlagwerk dient, liegt vor einem der perfekte Ratgeber.
Essen und Wein,Hallwag Verlag, 6,90€