Gestern im Glas der Blaufränkisch Steineiche von Paul Lehrner in Horitschon.
Das Weingut ist schon lange kein Geheimtipp mehr, ganz an der Spitze der Weinguides stehen aber meistens trotzdem andere. Meiner Meinung nach nicht ganz zu Recht, denn in den letzten Jahren ist eigentlich die gesamte Palette beeindruckend, vom Basisblaufränker (Ried Gfanger) um - wenn ich mich richtig erinnere - günstige EUR 6,- bis zum BF aus der Spitzenlage Dürrau, der nur in den besseren Jahrgängen überhaupt einzeln abgefüllt wird.
Die Stilistik der Weine ist irgendwo in "der Mitte" angesiedelt, weder superkonzentrierter Powerwein noch die säurebetonte Variante mit Ecken und Kanten eines Moric. Vielleicht bekommen sie daher weniger Aufmerksamkeit in einer Öffentlichkeit, die sich nun mal am meisten für Extreme begeistern kann ...
Grüße,
Gerald
Mittelburgenland
Re: Mittelburgenland
Heute durfte wieder ein gereifter Mittelburgenländer (Blaufränkisch reinsortig) sein Lagerpotential zeigen:
Iby-Lehrner war einer der ersten, der seinen Reserve-Weinen eine längere Reifung im heimatlichen Keller gegönnt hat. So kam dieser
Blaufränkisch Barrique 2000 erst im Sommer 2003 in den Verkauf.
LG Robert
Iby-Lehrner war einer der ersten, der seinen Reserve-Weinen eine längere Reifung im heimatlichen Keller gegönnt hat. So kam dieser
Blaufränkisch Barrique 2000 erst im Sommer 2003 in den Verkauf.
LG Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte.
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Re: Mittelburgenland
Hallo zusammen,
Nur noch ein kleiner Schluck im Glas, der Wein hat mich begeistert!
Pfneisl, Marias Vineyard, Shiraz, 2004
Zunächst gekonnter Einsatz von Holz in der Nase, vermischt mit einer saftigen Frucht am Gaumen, gute Säure, Süsse im Abgang. Lang anhaltend. Richtig lecker zum trinken. Würzig, warme Aromen. Selten, dass das Holz so dezent eingesetzt wird und die Frucht so schön zur Geltung kommt. Könnte auch aus dem Languedoc-Roussillon sein. Keine Alterung erkennbar. Meines Erachtens aber auch absolut auf der Höhe erwischt. Ergibt gut und gerne 92/100 Punkten.
Grüsse aus Zürich,
Sacha
Nur noch ein kleiner Schluck im Glas, der Wein hat mich begeistert!
Pfneisl, Marias Vineyard, Shiraz, 2004
Zunächst gekonnter Einsatz von Holz in der Nase, vermischt mit einer saftigen Frucht am Gaumen, gute Säure, Süsse im Abgang. Lang anhaltend. Richtig lecker zum trinken. Würzig, warme Aromen. Selten, dass das Holz so dezent eingesetzt wird und die Frucht so schön zur Geltung kommt. Könnte auch aus dem Languedoc-Roussillon sein. Keine Alterung erkennbar. Meines Erachtens aber auch absolut auf der Höhe erwischt. Ergibt gut und gerne 92/100 Punkten.
Grüsse aus Zürich,
Sacha
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Re: Mittelburgenland
Hallo zusammen,
Südburgenland? Nein, noch Mittelburgenland. Auf gleicher Höhe wie Deutschkreutz:
In Signo Leonis, Heribert Bayer, Neckenmarkt, 2005
Keine Ahnung, was die Zusammensetzung angeht, vermutlich ein hoher Anteil Blaufränkisch, etwas Zweigelt, etwas Cabernet Sauvignon oder Merlot. Aber dieser sicherlich hohe Anteil BF macht ihn auch zu einem Sommerwein: kräftige Säure und kräftiges Tanningerüst, ein Wein zum reinbeißen. Dann das florale und gleichzeitig die saure Kirsche in der Nase, recht elegant. Mit einem schön langen Nachhall. Ein Burgenländer auf hohem Niveau, vielleicht auf seinem Zenith, ein Potential gegen oben kann ich mir nicht vorstellen, gleichzeitig bin ich mir sicher, dass er dieses Niveau noch ein paar Jahre halten kann.
Heute und jetzt gibt's 92/100 Punkten, d.h. 50 + 5 + 10 + 16 + 9
ich weiss, die Rechnung ergibt 90 Punkte...hmmm, also gut, ich revidiere: 90 + /100
Grüsse aus Zürich
Sacha
Südburgenland? Nein, noch Mittelburgenland. Auf gleicher Höhe wie Deutschkreutz:
In Signo Leonis, Heribert Bayer, Neckenmarkt, 2005
Keine Ahnung, was die Zusammensetzung angeht, vermutlich ein hoher Anteil Blaufränkisch, etwas Zweigelt, etwas Cabernet Sauvignon oder Merlot. Aber dieser sicherlich hohe Anteil BF macht ihn auch zu einem Sommerwein: kräftige Säure und kräftiges Tanningerüst, ein Wein zum reinbeißen. Dann das florale und gleichzeitig die saure Kirsche in der Nase, recht elegant. Mit einem schön langen Nachhall. Ein Burgenländer auf hohem Niveau, vielleicht auf seinem Zenith, ein Potential gegen oben kann ich mir nicht vorstellen, gleichzeitig bin ich mir sicher, dass er dieses Niveau noch ein paar Jahre halten kann.
Heute und jetzt gibt's 92/100 Punkten, d.h. 50 + 5 + 10 + 16 + 9
ich weiss, die Rechnung ergibt 90 Punkte...hmmm, also gut, ich revidiere: 90 + /100
Grüsse aus Zürich
Sacha
- Don Miguel
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In Signo Leonis, Heribert Bayer
Servus Sacha,Zürcher hat geschrieben: Ein Burgenländer auf hohem Niveau, vielleicht auf seinem Zenith, ein Potential gegen oben kann ich mir nicht vorstellen, gleichzeitig bin ich mir sicher, dass er dieses Niveau noch ein paar Jahre halten kann.
bei unserem Treffen in Bodenheim gab es den 2001er aus der Magnum: Für mich die positive Überraschung des Abends überhaupt! Ich fand den In Signo Leonis so gut, dass ich sogar noch nach der Probe ein, zwei Gläschen mit Genuß getrunken habe. Das ist insoweit ungewöhnlich, da ich zu diesem Zeitpunkt ansonsten höchstens noch Reparaturweine oder ein Pils verkrafte. Ich kenne mich mit österreichischen Rotweinen zu wenig aus, aber Potential würde ich dem Signo Leonis nicht vorzeitig absprechen, lagerfähig ist er aber auf jeden Fall.
Grüße
Don
Re: Mittelburgenland
Guten Abend!
In Signo Leonis ist grundsätzlich ne Cuvée bestehend hauptsächlich aus Blaufränkisch, dann Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Je nach Jahrgang varieren die %Sätze.
2001, 2005 und mit größter Wahrscheinlichkeit 2010 werden in dieser Dekade nicht gerade als "gute" Rotweinjahrgänge in die österreichische Rotweingeschichte eingehen. Aber, auch hier gilt, die Jahrgänge haben heutzutage nur noch bedingt mit der eigentlichen Qualität der einzelnen Weine zu tun. Entscheidend ist, wer dahinter steht. Nun, Heribert Bayer, der schon in den 80er Leute wie Pöckl, Umathum, und andere beraten hat, gehört sehrwahrscheinlich schon zu denjenigen, denen man neben Fachwissen, vor allem auch das Wichtigste überhaupt, das richtige "Bauchgefühl" für jeweilige Situationen zugestehen muss. Er hat es nicht ganz so einfach, in der österreichischen Szene uneingeschränkt akzeptiert zu werden. Aber ehrlich gesagt spielt das keine wichtige Rolle. Denn, das was er macht, ist, soweit ich das beurteilen kann, meistens sehr hoch anzusiedeln.
Nun, was ISL (In Signo Leonis) 2005 betrifft, war es so, dass er quasi deklassiert hat. D.h., er hat sein Blaufränkisch Flaggschiff (In Signo Sagittarii) aus dem Rennen genommen, und diese Charge in ISL gegeben. Wie "Don" bereits richtig angemerkt hat, ist/war auch 2001 alles andere als schlecht. Gut, in dem Jahr gab's noch gar keinen ISS (In Signo Sagittarii). Mich aber freut es natürlich erst recht, wenn auch in "schwierigen" Jahren solche Qualitäten entstehen.
fidélst
RicoE
In Signo Leonis ist grundsätzlich ne Cuvée bestehend hauptsächlich aus Blaufränkisch, dann Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Je nach Jahrgang varieren die %Sätze.
2001, 2005 und mit größter Wahrscheinlichkeit 2010 werden in dieser Dekade nicht gerade als "gute" Rotweinjahrgänge in die österreichische Rotweingeschichte eingehen. Aber, auch hier gilt, die Jahrgänge haben heutzutage nur noch bedingt mit der eigentlichen Qualität der einzelnen Weine zu tun. Entscheidend ist, wer dahinter steht. Nun, Heribert Bayer, der schon in den 80er Leute wie Pöckl, Umathum, und andere beraten hat, gehört sehrwahrscheinlich schon zu denjenigen, denen man neben Fachwissen, vor allem auch das Wichtigste überhaupt, das richtige "Bauchgefühl" für jeweilige Situationen zugestehen muss. Er hat es nicht ganz so einfach, in der österreichischen Szene uneingeschränkt akzeptiert zu werden. Aber ehrlich gesagt spielt das keine wichtige Rolle. Denn, das was er macht, ist, soweit ich das beurteilen kann, meistens sehr hoch anzusiedeln.
Nun, was ISL (In Signo Leonis) 2005 betrifft, war es so, dass er quasi deklassiert hat. D.h., er hat sein Blaufränkisch Flaggschiff (In Signo Sagittarii) aus dem Rennen genommen, und diese Charge in ISL gegeben. Wie "Don" bereits richtig angemerkt hat, ist/war auch 2001 alles andere als schlecht. Gut, in dem Jahr gab's noch gar keinen ISS (In Signo Sagittarii). Mich aber freut es natürlich erst recht, wenn auch in "schwierigen" Jahren solche Qualitäten entstehen.
fidélst
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Es gibt nichts, was es nicht gibt
- Jürgen
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Re: Mittelburgenland
Paul Kerschbaum - Impressario 2000
Schön gereifter Wein. Schmeckt nach reifen Kirschen, Brombeeren, minimal nach vergorenen Früchten. Warme, balsamische Noten - harmonisch, bissel dünn - jetzt trinken - 93P
Schön gereifter Wein. Schmeckt nach reifen Kirschen, Brombeeren, minimal nach vergorenen Früchten. Warme, balsamische Noten - harmonisch, bissel dünn - jetzt trinken - 93P
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Re: Mittelburgenland
Gesellmann "G" 1999
Brombeeren, weiche Tannine, harmonische Säure 92-93P
Gesellmann "G" 2000
präsente weiche Tannine, Kirsch, deutliche Säure 92-93P
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Gesellmann "G" 2000
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- Jochen R.
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Re: Mittelburgenland
Paul Kerschbaum Blaufränkisch 2008:
Tief dunkles weinrot mit violetten Reflexen, zieht Schlieren (Kirchenfenster)
im Glas. Sehr feine mittelkräftige Nase, die an Cabernet erinnert. Cassis und
schwarze Früchte dominieren, nach ca. 1 Std. auch florale Noten.
Mittlerer Körper, seidig, dabei fruchtig frisch durch gut eingebundene Säure,
auch hier Cassis und süße schwarze Früchte, schöne Adstringenz. Mittellanger
Abgang (der mit der Zeit immer länger wird) mit Früchten im Nachhall.
Runde Sache für knapp unter 10 EUR - stark
Viele Grüße,
Jochen
Tief dunkles weinrot mit violetten Reflexen, zieht Schlieren (Kirchenfenster)
im Glas. Sehr feine mittelkräftige Nase, die an Cabernet erinnert. Cassis und
schwarze Früchte dominieren, nach ca. 1 Std. auch florale Noten.
Mittlerer Körper, seidig, dabei fruchtig frisch durch gut eingebundene Säure,
auch hier Cassis und süße schwarze Früchte, schöne Adstringenz. Mittellanger
Abgang (der mit der Zeit immer länger wird) mit Früchten im Nachhall.
Runde Sache für knapp unter 10 EUR - stark
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
- Don Miguel
- Beiträge: 426
- Registriert: Mi 3. Nov 2010, 18:01
Iby ,Chevalier 2003
Am Wochenende gab es zum Rinderfilet meine 2. und leider letzte Flasche: Intensive, klare Nase nach roten Beeren. Mild, weiche Tannine, reif, saftig und fruchtig, aber mit eleganter, schlanker Ausrichtung, ausgesprochen harmonisch, feiner, nachhaltiger Abgang. Passt gut als Essensbegleiter, aber auch danach solo getrunken. Großer Trinkspaß vom ersten Schluck. 91 DMP und sehr gutes PGV. Begeisterung auch bei meiner Dona mit der Erlaubnis zum Nachkauf !
Don
Don