Wein vom Bodensee 2011

michaelliebert
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Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von michaelliebert »

Die Weine vom Bodensee sind ein ganz eigenes Thema... Jan Potthast nimmt uns in seinen Artikeln mit auf die Reise. Könnten die Weingüter noch unterschiedlicher sein?
http://michael-liebert.de/weintipps/?s=%22wein+vom+Bodensee+2011%22
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susa
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von susa »

Ich gestehe, ich geb's langsam auf am Bodensee. Bis auf Kress hab ich die in dem Beitrag angesprochenen Güter alle "durch", dazu noch Aufricht aus Meersburg, der hätte mich fast überzeugt, aber die 2009er Kollektion hat mich wieder enttäuscht. Alles irgendwie "nicht Fisch nicht Fleisch", mäßig spannend, und ich muss doch jeden Herbst zum Verwandtenbesuch da hin und würde mich freuen, mal wirklich einen lokalen "Knaller" im Glas zu haben.

lieben Gruß
susa
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UlliB
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von UlliB »

susa hat geschrieben:Ich gestehe, ich geb's langsam auf am Bodensee.


Und ich hab's schon aufgegeben. Von meinem Wohnort aus gesehen ist das das am nächsten gelegene Weinbaugebiet, insofern bin ich da schon interessiert - aber wohin man schaut und was man ins Glas bekommt: gähnende Langeweile. Da wird ein etwas weniger langweiliger Langweiler wie Aufricht dann schon als Platzhirsch gefeiert....

Die Erzeuger haben's aber wohl auch nicht wirklich nötig. Die vielen Touristen und die lokalpatriotischen Eingeborenen saugen das geringe Produktionsvolumen regelmäßig auf, das dämpft wohl übermäßige Ambitionen.

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von Bernd Schulz »

Mir bleibt nur, mich meinen Vorrednern anzuschließen. Das, was ich bislang vom Bodensee getrunken habe, war schlichtweg zum Gähnen. Die Landschaft finde ich wunderschön - sehr gerne erinnere ich mich an ein Konzert in Meersburg, wo man, wenn man aus den Fenstern im Einspielraum schaute, einen märchenhaften Blick auf den See und die dahinterliegenden Berge hatte - , aber die Weine benötige ich mitnichten zu meinem Glück...

Beste Grüße

Bernd
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susa
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von susa »

Wenn ich das richtig recherchiert habe, gibt es am Bodensee etwas über 500 ha Rebfläche, also etwa gleich viel wie an der Ahr, wahrscheinlich also auch etwa gleich viele Betriebe, und da gibt es wirklich nicht einen drunter, der mal aus dieser Masse herausragt. Aufricht ist in der Tat eher der Einäugige unter den Blinden.

Und dabei ist das doch so eine wunderschöne Gegend und die klimatischen und geologischen Bedingungen dürften doch so schlecht auch nicht sein.

lieben Gruß
susa
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UlliB
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von UlliB »

susa hat geschrieben:Wenn ich das richtig recherchiert habe, gibt es am Bodensee etwas über 500 ha Rebfläche, also etwa gleich viel wie an der Ahr, wahrscheinlich also auch etwa gleich viele Betriebe,


Wahrscheinlich gibt es am Bodensee weniger Betriebe. Der Markgraf von Baden (in Salem) hat alleine 110 Hektar am Bodensee plus etliche Hektar am Hochrhein. die noch dazugerechnet werden müssten. Das Staatsweingut und die paar ansässigen Genossenschaften dürften ebenfalls ziemlich große Flächenanteile haben; da bleibt für Einzelwinzer nicht mehr viel übrig.

[...] und die klimatischen und geologischen Bedingungen dürften doch so schlecht auch nicht sein.


Na ja, was die Geologie betrifft, ist die Sache eher einfach: Lehm. Mal mit ein paar größeren Steinen drin, mal ohne. Halt Moränengeschiebsel aus einer der letzten Eiszeiten :|

Gruß
Ulli
michaelliebert
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von michaelliebert »

Gibt es denn ausser dem Jan keinen Fürsprecher, für die Weine vom Bodensee? Ich muss ja zugeben, ich hab da bisher kaum was probiert. Einmal saß ich auf der Terrasse des Staatsweingutes in Meersburg, ein herrlicher Frühlingstag, eine tolle Frau neben mir, da hatte ich einfach kein Auge für den Wein...

Jan hat mich dann vor kurzem zu einer Verkostung von ein paar Müller-Thurgau eingeladen... http://michael-liebert.de/weintipps/internationaler-muller-thurgau-preis-2011-wie-gut-sind-siegerweine-und-schieben-ist-besser-als-starthilfe/
Eigentlich muss es doch noch mehr Fans von diesen Weinen geben...
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octopussy
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von octopussy »

Ich hab mal zwei Jahre am Bodensee gelebt und damals fast ausschließlich Weine vom Bodensee getrunken, v.a. vom Hagnauer Winzerverein, aber auch vom Markgrafen und der Spitalkellerei Konstanz. Der Hagnauer Burgstall Müller Kabinett Tr. vom Winzerverein war so eine Art Hauswein für uns. Wir sind damals hin und wieder am Wochenende mit dem Semester-Ticket mit der Fähre über den Bodensee von Konstanz nach Meersburg gefahren und von dort mit dem Auto weiter nach Hagnau, um neuen Burgstall zu kaufen. Zum Felchen oder Egli (d.h. für die besonderen Anlässe) durfte es auch mal ein Weißburgunder vom Markgrafen sein. Aufricht und andere kleinere Winzer kannte ich damals noch nicht.

Damals habe ich die Weine vom Bodensee sehr gerne getrunken, mir wäre nicht eingefallen, etwas anderes zu kaufen. Wenn ich wieder vor Ort bin (leider sehr selten), trinke ich natürlich auch Wein vom Bodensee. Aber außerhalb der Region käme ich nicht auf die Idee, mir Bodensee-Müller, Weiß- oder Grauburgunder zu kaufen. Bodensee-Wein ist für mich ein typischer lokaler Wein. Das ist übrigens sehr positiv gemeint.
Beste Grüße, Stephan
Bernd Schulz
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von Bernd Schulz »

Tja, ob nun gerade die Müller-Thurgau-Rebe der Bodenseeregion als Weinbaugebiet zu besonderem Ruhm und besonderer Ehre verhelfen kann....da habe ich dann doch so meine leisen Zweifel.

Nix gegen den Müller, der in der Hand guter Erzeuger (Trockene Schmitts, Egon Schäffer!) wirklich überzeugende Zechweine liefern kann, aber zu den cepages nobles zählt die Sorte nun mal nicht....

Beste Grüße

Bernd
BuschWein
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Re: Wein vom Bodensee 2011

Beitrag von BuschWein »

Na ja in Südtirol gibt es schon auch recht hochpreissige Müller-Thurgau-Weine und Stuart Pigott hat mit seinem "Grossen Geschwätz" auch versucht einen Topwein aus Müller-Thurgau Reben zu erzeugen.

Ich denke man könnte aus der Rebsorte schon etwas besseres erzeugen, allerdings sehe ich das "Problem" der Region Bodensee auch eher darin, dass es einige wenige große Platzhirsche gibt, Markgraf zu Baden, Staatsweingut und die Genossen, die erfahrungsgemäß eher nicht zu den Motoren einer Qualitätsoffensive gehören. Dazu eine Region mit vielen Touristen, die bekanntlich auch nicht zu den schärfsten Kritikern beim Weingenuss zählen, warum soll man da die Erträge senken und den Aufwand im Weinberg erhöhen?Die Preise sind doch auch aktuell schon ganz gut.

Mein Lieblingserzeuger, bzw. Erzeugerin war bei Besuchen in der Region immer Kress in Hagnau, die schon gute Weine machen, ich würde die Weine aber zu den Preisen nicht unbedingt außerhalb der Region suchen.
Armin
www.gutsweine.com

Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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