Weinfreund hat geschrieben: Insofern kann / müsste dann eine dominate "Kellerhefe" fast wie ein Reinzuchtwein schmecken ..
Sie tut es.
Wer nämlich nicht mit Reinzuchthefe arbeitet, ist deswegen noch lange kein "Spontanist"; hier herrscht gelegentlich auch bei den Erzeugern eine erhebliche Begriffsverwirrung.
Manche Erzeuger lassen in einem Gebinde die Gärung spontan anlaufen, und wenn hier die Vergärung zur Zufriedenheit läuft, wird aus dem sich bereits voll in der Gärung befindlichen Gebinde auf nachfolgende Mostpartien "übergeimpft" (
vulgo: ein Eimer des gärenden Weines hineingeschüttet). Verwandte Verfahren sind
"pied de cuve" oder Voransätze, bei denen man erst in einer Kleinmenge die Gärung (spontan) anlaufen lässt und später damit (bei zufriedenstellendem Verlauf der Gärung) die etwas später gelesene Hauptmenge in Gärung versetzt.
Da sich in der Vollgärung immer ein dominanter Hefestamm durchsetzt, arbeitet man hier im Prinzip mit einer betriebseigenen Reinzuchthefe. Und die Weine schmecken dann auch in aller Regel ziemlich reinzüchtig.
Echte Spontanvergärung bedeutet:
jedes individuelle Gebinde startet seine Gärung von alleine = spontan.
Gruß
Ulli