Gestern habe ich den 2004er Chablis der Domaine William Fèvre im Glas gehabt. Ein allgegenwärtiges Gut, groß, wichtig, finanziell gepolstert seit der Übernahme durch das Champagnerhaus Joseph Henriot.
Trotz des ganzen Grand- und Premier-Cru-Besitzes finde ich den "einfachen" Chablis einfach gut.
In der Nase steigt mir ein Geruch entgegen wie von der Rückseite alter Bilderrahmen, dazu viele Gewürznoten, Anis, Kardamom, aber nur noch wenig Frucht. Okay, das hier ist auch ein 2004er. Am Gaumen kommt sofort eine deutlich präsente, aber sehr harmonische Säure, der typische Feuerstein, Birne, Nusstöne. Ein schöner Wein, ein bisschen streng vielleicht. Zum Glück habe ich lange genug warten können.
6 Punkte für Eleganz, 7 für Charakter, macht 16 MP insgesamt. 13-14 € mögen für einen Einstiegswein zwar hoch erscheinen, aber ich finde, die Qualität hält da absolut stand. Wenn alle Chablis so wären, hätte es wahrscheinlich nicht so lang gedauert, bis mal jemand auf die Idee kommt, ein eigenes Thema aufzumachen
