Chris hat geschrieben:
Zur Vorspeise gab es dann einen Wein aus Galizien, dessen Namen ich mir leider nicht notiert habe. Dieser, gegenüber dem Keller Moorstein doch deutlich trockener anmutende Wein, passte perfekt zu meinen Spargel Mango Salat.
Hallo Chris,
das kann ich Dir so nicht durchgehen lassen. Diesen Wein habe ich anlässlich des Festa de Pulpo in Oberhausen schätzen und lieben gelernt. Begleiter zum Pulpo galizischer Art. Aber auch zur Paella oder aber zur von meiner Wera saftig zubereiteten Dorade. Kein Solist, sondern ein perfekter Begleiter zu Meeresfrüchten, der im Gegensatz zu vielen weissen Ruedas und/oder Rias Baixas durchaus komplex daher kommt. Der Übeltäter:
2010 Extramundi (80% Albarino und 20% Treixadura, aufgelockert durch einige Stöcke anderer Rebsorten, u.a. Riesling und Gewürztraminer)
Bodegas Pazo Tizón, Ribeiro
DO Ribeiro
Siehe auch:
http://www.entrevinos.de/bodegas-pazo-t ... -c-80.html
Preisniveau: ca. EUR 10
10/10 Punkten im Guía Gourmet 2010
Zitat aus der oben zitierten Website:
Weinausbau: Selektierte Handlese Ende September. Kalte Einmaischung bei kontrollierter Temperatur. Anschliessende einmonatige Reifung mit Weinrückständen. Dadurch wird das Maximum an Extrakt aus den Wein-Trauben gelöst. Der Wein reift anschliessend über den ganzen Sommer in Edelstahltanks. Nach mehreren Umfüllungen wird der Wein nochmals leicht gefiltert und dann auf Flaschen gezogen.
Ansonsten kann ich Deinen Beschreibungen weitgehend zustimmen. In der Punktebewertung hätte der 2003 Clos Erasmus allerdings nicht ganz so schlecht abgeschnitten. Das ein 2002er Clos Erasmus so gut sein kann hätte ich dann aber doch nicht erwartet.
Trotzdem erscheinen mir die Preise für die aktuellen Clos Erasmus-Jahrgänge dann doch etwas überzogen. Mit einem Clos Mogador bin ich dann doch auch zufrieden.
Übrigens, was Mas Doix und Vall Llach angeht. Ich kenne zwar nur die Top-Weine aus 2006.
Bei beiden Weinen neige ich aber eher zu Klaus-Peter's Beschreibung.
Ich habe eh Schwierigkeiten mit der kritischen Vergleichsbeschreibung einiger Weinforums-Mitglieder zum Thema Priorat und Bordeaux. Keine Frage: Ich schätze hochwertige, perfekt gereifte Bordeauxs über alles und würde auch dazu tendieren, das über die Spitzenvertreter aus den Jahren 47 oder 61 kaum was geht. Von einigen französischen Burgundern mal abgesehen. Andererseits habe ich wesentlich mehr Enttäuschungen auch bei hochpreisigen Bordeauxs erlebt als mir das beim Priorat vergönnt war. Ich ignoriere hier bewusst selbstverständliche, rebsortenbezogene Abweichungen.
Um einen Bordeaux im perfekten Trinkzustand zu erwischen muss ich lange warten und ständig beobachten. Kann ich mir aufgrund der ständig steigenden Preise gar nicht mehr leisten. Es sei denn ich bleibe im Cru Bourgeois-Bereich.
Beim Priorat erwische ich auch die dichten, komplexen Vertreter selten in einem völlig vernagelten Zustand.
Na ja, meine Meinung.
Gruß
Norbert