...aber was mache ich mit einem perfekten Kabinett? 87 Punkte geben, weil es halt "nur" ein Kabinett ist? Finde ich persönlich nicht richtig. Das ist für viele echte Weinfreunde aus dem Ausland die Quintessenz des deutschen Weins, den man nirgends sonst auch nur annähernd in dieser Qualität hinbekommt. Und wenn "wir" jemals unseren Wein erfolgreich exportieren wollen, sollten "wir" auf Unverwechselbarkeit setzen.
Mit diesen Zeilen rennst du bei mir offene Türen ein. Absolute Zustimmung!
Muss natürlich nicht im Preisniveau der Müller'schen Kreszenzen sein, aber jene zeigen meiner ganz subjektiven Meinung nach weiterhin, wo der Hammer hängt.
Aber hier stimme ich angesichts meiner - zugegebenermaßen spärlichen Erfahrungen mit Egon-Müller-Weinen - vorläufig nicht zu. Die Kabinette und Spätlesen, die ich bislang (meistensteils erst einmal blind) verkostet habe, waren alle gut bis sehr gut, aber sie befanden sich nie einsam oben an der Spitze des Feldes. Da gab es immer noch Kandidaten, die mindestens auf Augenhöhe (und öfter auch darüber) standen. Und wenn man dann die Preispolitik betrachtet, kommt man nicht umhin, den Scharzhof als generell uninteressant für den eigenen Einkauf abzuhaken. Es handelt sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen *exclusiven* Betrieb: Mit derartig komplett aus jedwedem Rahmen fallenden Kursen (für das, was ich für einen Müller-Kabi hinlegen muss, bekomme ich bei anderen Spitzenerzeugern eine große Auslese!) produziert man seine Weine an den meisten Rieslingfreunden vorbei; das in den einschlägigen Internetforen zu beobachtende Vacuum hat seine Gründe....
Beste Grüße
Bernd