Südrhône

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
Bernd Schulz
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Re: Südrhône

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas befindet sich gerade dieser dieser ausgesprochen konzentriert wirkende Rote aus Visan:

Bild

Mein im Alltag bevorzugter Rotweinstil ist das nicht, aber ab und an finde ich ein solches Kraftpaket dann doch mal ganz eindrucksvoll. Und hier ist die geschmackliche Dichte erfreulicherweise mit einem Alkoholgehalt verbunden, der nicht über das bei vielen Spätburgundern und Blaufränkischen Übliche hinausreicht. Alles in allem eine erfreuliche Angelegenheit (Nachkauf = 2 von 3 auf der Erich-Skala) - wobei es schön wäre, wenn mir jetzt noch jemand erklären könnte, was sich wohl der Erzeuger bei dem in jeder Hinsicht unsäglichen Etikett gedacht hat..... :?: (hier noch einmal der Link zur Ansicht der Pulle: https://www.pinard-de-picard.de/art/FRS120624 )?

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Südrhône

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben: Sa 13. Sep 2025, 22:50 wobei es schön wäre, wenn mir jetzt noch jemand erklären könnte, was sich wohl der Erzeuger bei dem in jeder Hinsicht unsäglichen Etikett gedacht hat..... :?:
...na ja, die vom Hirn des dargestellten Menschen gelöste Schraubzwinge soll wohl symbolisieren, daß der Wein durch den Verzicht aufs Schwefeln nicht eingeengt wird...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Südrhône

Beitrag von Bernd Schulz »

Und weshalb finde ich dann im Zutatenverzeichnis diese Angabe: "Trauben, Konservierungsstoffe: Schwefeldioxid (E 220), Stickstoff (E 941)" ?

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Südrhône

Beitrag von EThC »

...weiß ich dann auch nicht :!: :oops:
"soufre" und "souffre" (schwefeln und leiden) wird bei einigen französischen Winzern aus der eher natürlichen Ecke ganz gerne mal wortspielerisch verwendet, deshalb dachte ich im weitesten Sinne an sowas. Aber anscheinend kann man die Schraubzwingen am Hirn auch mit geschwefelten Weinen lockern... :o :lol:
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Südrhône

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 17:38 ...."soufre" und "souffre" (schwefeln und leiden) wird bei einigen französischen Winzern aus der eher natürlichen Ecke ganz gerne mal wortspielerisch verwendet, deshalb dachte ich im weitesten Sinne an sowas....
Leider :!: habe ich die Sprache des Erbfeinds weder auf der Schule noch irgendwo anders gelernt :( . Doch mir schwante gestern schon so etwas, als ich den Namen des Weins in ein Übersetzungsprogramm eingegeben habe. Heraus kam nur "Ich leide nicht mehr", aber im Hinterkopf hatte ich schon, dass "schwefeln" im Französischen fast so klingt wie "leiden".

Auf dem Rückenetikett der Pulle steht noch ein ganzer Roman, aber der ist - von meiner mangelhafte Beherrschung der Sprache ganz abgesehen - so klein gedruckt, dass ich ihn mit meiner normalen Lesebrille nicht entziffern kann. Wenn ich zwei Lesebrillen übereinander anziehe, sehe ich mit Mühe und Not aber noch den Schlusssatz, der da lautet: "Ne continent pas de sulfites" (oder so ähnlich ;)). Meiner vorsichtigen Deutung nach heißt das so viel wie "enthält keinen Schwefel"), oder?

Du hast also offenbar in die passende Richtung gedacht, wobei sich immer noch die Frage stellt, warum Schwefeldioxid unter den Zutaten auftaucht.... :?:

Und bei mir wirkt sich, wenn ich Wein trinke, der Alkohol weit stärker aufs Hirn aus als der Schwefel. Da noch ein guter Rest in der Flasche verblieben ist, wird sich das heute Abend wieder beobachten lassen. :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am So 14. Sep 2025, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Gerald
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Re: Südrhône

Beitrag von Gerald »

Hallo,

auf der Website des Weinguts findet man diese Informationen über den Wein:

https://www.domainelaflorane.com/cuvee/ ... ffre-plus/

So wie ich das verstehe, wurde hier kein Sulfit zugesetzt, die Zutatenliste bei Pinard ist vermutlich falsch (oder bezieht sich auf das natürlich bei der Gärung in geringem Umfang gebildete, aber nicht zugesetzte Sulfit?).

Das Etikett gefällt mir auch nicht, ist aber meiner Ansicht nach vom Inhalt her schon nachvollziehbar. Der gute Herr auf dem Bild leidet nicht mehr (an Kopfschmerzen, was durch die gerade von zwei Händen entfernte Schraubzwinge symbolisiert wird), da der Wein nicht geschwefelt wurde. :? Kann man natürlich hinterfragen, ob Kopfschmerzen nach Weinkonsum ausschließlich vom Sulfit kommen, Histamin & andere bei der Gärung gebildete biogene Amine sind da ja auch durchaus dahingehend bekannt. Oder durch Dehydration, da Alkohol ja diuretisch wirkt und Flüssigkeitsmangel sich unter anderem auch durch Kopfschmerzen bemerkbar macht.

Grüße
Gerald
Bernd Schulz
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Re: Südrhône

Beitrag von Bernd Schulz »

Gerald hat geschrieben: So 14. Sep 2025, 18:20 Das Etikett gefällt mir auch nicht, ist aber meiner Ansicht nach vom Inhalt her schon nachvollziehbar. Der gute Herr auf dem Bild leidet nicht mehr (an Kopfschmerzen, was durch die gerade von zwei Händen entfernte Schraubzwinge symbolisiert wird), da der Wein nicht geschwefelt wurde.
So wird es wohl gemeint sein, wobei das dann im Umkehrschluss bedeuten würde, dass man die geschwefelten Erzeugnisse des Hauses lieber nicht kaufen sollte, da man Gefahr läuft, von ihnen Kopfschmerzen zu bekommen :twisted: .

Glücklicherweise leide ich nie an Kopfschmerzen, weder nach Genuss von geschwefeltem oder ungeschwefeltem Wein noch aus sonst irgendwelchen Gründen....

Den Wein habe ich jetzt erneut im Glas: Die Frucht präsentiert sich nach einem Tag in der offenen Flasche nicht mehr ganz so explosiv wie gestern, was dem Gesamteindruck für meinen Geschmack ausgesprochen gut tut. Für 10,90 wird hier schon richtig viel an aromatischer Konzentration und auch geschmacklicher Tiefe geboten, Nachkauf jetzt eher 3 von 3 auf der Erich-Skala. Ich denke, davon werde ich mir bei Gelegenheit noch etwas bestellen, um es entweder selber zu trinken oder an Freunde, die nicht ganz so weinaffin sind, zu verschenken. Gerade zum letzteren Zweck eignet sich der "Je ne souffre plus" ideal, denn man muss kein besonderer Freak sein, um seine Qualität würdigen zu können.

Von der Domaine Fondreche habe ich ja neulich den ebenfalls ungeschwefelten und in eine ähnliche Richtung gehenden "N...." 2024 getrunken. Grundsätzlich finde ich es sehr erfreulich, wenn es gelingt, solche mehrheitsfähigen Rotweine ohne Schwefelzugabe abzufüllen!

Herzliche Grüße

Bernd
olifant
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Re: Südrhône

Beitrag von olifant »

... ich meine mich zu erinnern, dass mir ein Naturwein-Winzer mal mitgeteilt hat, dass Sulfite auch ohne Zugabe von Aussen bei der Weinvergärung / -bereitung entstehen und dann im Wein nachweisbar enthalten sind. Viel Sulfite sind das in der Regel wohl nicht, Aber da es im Eigentlichen dann grundsätzlich Bestandteil des Weins ist, muss es wohl auch in der Zutatenliste genannt sein, oder?
Grüsse

Ralf

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Re: Südrhône

Beitrag von EThC »

olifant hat geschrieben: Mo 15. Sep 2025, 17:12 ... ich meine mich zu erinnern, dass mir ein Naturwein-Winzer mal mitgeteilt hat, dass Sulfite auch ohne Zugabe von Aussen bei der Weinvergärung / -bereitung entstehen und dann im Wein nachweisbar enthalten sind. Viel Sulfite sind das in der Regel wohl nicht, Aber da es im Eigentlichen dann grundsätzlich Bestandteil des Weins ist, muss es wohl auch in der Zutatenliste genannt sein, oder?
...wenn's keine Zutat ist, sondern natürlicher Bestandteil der eigentlichen Zutat "Trauben", muß es auch nicht als Zutat aufgeführt werden, allerdings muß ab dem Schwellenwert von 10 mg/l der Hinweis erfolgen, daß Sulfit enthalten ist, egal welchen Ursprungs.

Ansonsten müßte ja vornedran auch immer "Wasser" als Zutat stehen...
Viele Grüße
Erich

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