Hallo,
ich habe noch den Klaus 2005 irgendwo im Keller liegen. Der war damals ja ausnahmsweise kein Smaragd, da er nicht trocken war. Um den schleiche ich jetzt schon länger herum, aber lange dauerts nicht mehr. Peter Moser schrieb damals im Falstaff: "für den Geburtsjahrgang einlagern". Die 2005er-geborenen wäre ja jetzt alt genug...
lg
Weingut Prager
Re: Weingut Prager
Am 1. Mai musste es mal wieder ein Zwerithaler Kammergut GV sein, diesmal (und ich meine erstmalig) ein 2020 er.
War ja eher ein Zwischenjahrgang gerade für Veltliner (2019 top, 2021 toptop m.M. nach) dementsprechend die Spannung.
Kurz gesagt - der Wein war am ersten Tag doch recht schüchtern (im Nachhinein würde ich ihn deutlich früher öffnen und/ oder dekantieren).
Anfangs in der Nase sehr zurückhaltend, etwas Frucht und Würze. Am Gaumen etwas mehr -da kommt die Tiefe und Würzigkeit des Weins (100 Jahre alt, wurzelechte Reben!) schon hervor. Eine sehr noble Gesamterscheinung aber mit angezogener Handbremse, gute Länge.
Am 2. Tag (rund 1/4 übrig geblieben, vakuumierte Flasche im Kühlschrank 24 Stunden) deutlich offener und im großen Glas eine echte Freude. Jetzt zeigt auch die Nase was in dem Wein steckt und im Mund geht sowieso die Post ab.
Selten ist mir bei einem Wein immer wieder in den Sinn gekommen - "nicht breit aber tief" (zum Eintauchen und Schwelgen).
In Summe ein sehr feiner Wein, weitere Lagerung aber definitiv empfohlen.
LG
Manfred
War ja eher ein Zwischenjahrgang gerade für Veltliner (2019 top, 2021 toptop m.M. nach) dementsprechend die Spannung.
Kurz gesagt - der Wein war am ersten Tag doch recht schüchtern (im Nachhinein würde ich ihn deutlich früher öffnen und/ oder dekantieren).
Anfangs in der Nase sehr zurückhaltend, etwas Frucht und Würze. Am Gaumen etwas mehr -da kommt die Tiefe und Würzigkeit des Weins (100 Jahre alt, wurzelechte Reben!) schon hervor. Eine sehr noble Gesamterscheinung aber mit angezogener Handbremse, gute Länge.
Am 2. Tag (rund 1/4 übrig geblieben, vakuumierte Flasche im Kühlschrank 24 Stunden) deutlich offener und im großen Glas eine echte Freude. Jetzt zeigt auch die Nase was in dem Wein steckt und im Mund geht sowieso die Post ab.
Selten ist mir bei einem Wein immer wieder in den Sinn gekommen - "nicht breit aber tief" (zum Eintauchen und Schwelgen).
In Summe ein sehr feiner Wein, weitere Lagerung aber definitiv empfohlen.
LG
Manfred
Re: Weingut Prager
Grüner Veltliner Achleiten Stockkultur Smaragd 2024 (Prager) 14%Vol. Wie erwartet konzentriert und auch vielschichtig, aber ohne die faszinierende Opulenz und Mächtigkeit, die der Wein in manchen Jahren zeigt. Für Veltliner recht frische Säure. Was mich ziemlich stört: der Alkohol spitzt sehr deutlich vor, und das gibt sich auch mit viel Luft nicht - bei Prager erlebe ich das zum ersten Mal. Vielleicht richtet sich das mit längerer Lagerung, mal sehen. So bin ich nur wenig begeistert.
Gruß
Ulli
Gruß
Ulli
Re: Weingut Prager
Die Tage bei einer schier unglaublichen Verkostung eingeladen, praktisch nur 99/ 100 Punkte Weine, kleine Runde - große Weine. (ja, ALLE ohne Ausnahme; 5x weiß Wachau, 5 rot Bordeaux, 1 rot Brunello).
Starte hier mal mit dem Prager´schen Zwertithaler Kammergut 2022, welches ja ein nicht ganz so gehyptes Jahr war (wie zB 21). Aber, der war erwartungsgemäß genial - absolut da, klar auf der feinen, eleganten Seite (wohl ein Jahrgangsmerkmal, ohne aber dünn zu sein oder nur den Verdacht irgendwelcher Schwächen aufkommen zu lassen).
Zarte Birnenaromatik, Gewürznoten (feinster Kümmelton im Hintergrund- heller Tabak) - groß, aber an dem Abend trotzdem nicht der Top of the Top. Mehr dazu im FXP. bzw. Hirtzberger Faden. Bei mir bei 98 Punkten gelandet.
Bei einer weiteren Verkostung (wag es kaum zu sagen, 1 Tag später - voll fit
) war dann zufällig ein 19er Zwerithaler dabei, dem hätte ich noch den einen Punkt höher zugestanden, einfach andere Jahrgangsstilistik - der etwas lautere, offenere und mit kräftigerem Körper ausgestattete Wein.
Tatsache - die sind beide, aber insbesondere der 22er, noch embryonal.
LG
Starte hier mal mit dem Prager´schen Zwertithaler Kammergut 2022, welches ja ein nicht ganz so gehyptes Jahr war (wie zB 21). Aber, der war erwartungsgemäß genial - absolut da, klar auf der feinen, eleganten Seite (wohl ein Jahrgangsmerkmal, ohne aber dünn zu sein oder nur den Verdacht irgendwelcher Schwächen aufkommen zu lassen).
Zarte Birnenaromatik, Gewürznoten (feinster Kümmelton im Hintergrund- heller Tabak) - groß, aber an dem Abend trotzdem nicht der Top of the Top. Mehr dazu im FXP. bzw. Hirtzberger Faden. Bei mir bei 98 Punkten gelandet.
Bei einer weiteren Verkostung (wag es kaum zu sagen, 1 Tag später - voll fit

Tatsache - die sind beide, aber insbesondere der 22er, noch embryonal.
LG
- Jochen R.
- Beiträge: 2916
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 19:53
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Re: Weingut Prager
Weitere 2 Jahre später ist das leider die letzte Flasche...
Ein immer noch recht jugendliches Gelb. Gleich nach dem Öffnen eine derart komplexe und intensive Nase mit Aprikosen, Karamell, Gewürze, heller Tabak und dann nochmal Tabak – einfach mal nur die Nase ewig ins Glas halten. Allmählich gesellen sich auch Nectarinen dazu, eine dezente animalische Note im Hintergrund.
Am Gaumen folgt eine wunderbare Frucht (v. a. Aprikosen und Pfirsich), sehr jugendlich, trinkig - mit wenig Luftzufuhr wird’s dezent würzig/herbstlich. Mittelgewichtig, mittellanger bis langer Abgang. 94 P.
Die letzte Flasche war wohl schon etwas weiter, was mir etwas besser gefallen hat. Diese hätte ich vielleicht besser erst in 5 Jahren aufgemacht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Ein immer noch recht jugendliches Gelb. Gleich nach dem Öffnen eine derart komplexe und intensive Nase mit Aprikosen, Karamell, Gewürze, heller Tabak und dann nochmal Tabak – einfach mal nur die Nase ewig ins Glas halten. Allmählich gesellen sich auch Nectarinen dazu, eine dezente animalische Note im Hintergrund.
Am Gaumen folgt eine wunderbare Frucht (v. a. Aprikosen und Pfirsich), sehr jugendlich, trinkig - mit wenig Luftzufuhr wird’s dezent würzig/herbstlich. Mittelgewichtig, mittellanger bis langer Abgang. 94 P.
Die letzte Flasche war wohl schon etwas weiter, was mir etwas besser gefallen hat. Diese hätte ich vielleicht besser erst in 5 Jahren aufgemacht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Jochen R. hat geschrieben: ↑So 3. Dez 2023, 13:25 Fast 5 Jahre später ...
Ein „jugendliches“ gelb. In der Nase erst mal heller Tabak, Aprikosen,
etwas Zedernholz und Karamell, ein Hauch Petrol und auch etwas
weihnachtliches: Gewürze und Bratapfel ?? Komplex!
Mittlerer Körper, gelbfruchtig, Dörrobst, pfeffrig/würzig, baut schon mit
wenig Luft mächtig Druck auf, Trinkfluss, schöne Adstringenz, ewig langer
Abgang.
Das warten hat sich gelohnt. Großer Wein und einer der besten Weißweine,
den ich dieses Jahr im Glas hatte. 94-95 P.
Jochen R. hat geschrieben:Prager - GV Wachstum Bodenstein Smaragd 2011:
Doppelt dekantiert. Helleres Goldgelb. Mittelkräftige Nase mit floralen
Noten und Gewürzen, Karamell, heller Tabak. Gelbe Früchte. Tolle
Entwicklung mit Luftzufuhr, ständig wechselnde Geschmackseindrücke,
nach gut 1 Std. auch eine animalische Note, Minze.
Mittelgewichtig, auch hier gelbfruchtig, schöne Frische und Trinkfluß trotz
14 %-Vol., floral/würzig/salzig. Mittellanger bis langer Abgang, der mit der
Zeit immer länger wird.
Schöner Begleiter zum Lachs, macht solo auch Spaß - für meinen Geschmack
aber noch zu jung. Schätze da geht noch mehr, 90-91+ P.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)