Ich wäre da auch eher skeptisch bei der Info. Verstehe den Gedanken, dass man bei Export stärker auf Nummer sicher arbeitet als beim Ab-Hof-Verkauf weil Reklamationen und Rücknahmen schnell sehr teuer werden können und nicht 1 zu 1 direkt mit dem Endkunden kommunizierbar, aber bei kaltem Keller oder Kühlmöglichkeiten und/oder nicht all zu früher Abfüllung kriegt man Wein auch ohne Zusätze weinsteinstabil.niers_runner hat geschrieben: ↑Mi 20. Aug 2025, 11:49 Mittlerweile habe ich mit mehreren Winzern gesprochen und erfahren, dass eigentlich alle Winzer, die exportieren CMC einsetzen.
Konkret dazu meine Praxis:
Wir haben - da nicht komplett in der Erde - einen Keller, der im Winter sehr kalt wird. Früher bis an die null Grad, heutzutage eher so um die 4 Grad, wochenlang von vielleicht Weihnachten bis Ende Februar. Aus jahrzehntelanger Erfahrung mit diesem Keller wissen wir, dass - von höheren Prädikatsweinen generell und sehr seltenen anderen Fällen abgesehen - unsere Weine ab Mitte Jänner etwa von alleine weinsteinstabil sind. Dementsprechend verwende ich keine Zusätze zur Stabilisierung wenn wir nach Mitte Jänner füllen, bei Abfüllungen vor Weihnachten, die ich eher vermeide (und wenn doch nötig dann nur Teilmengen des jeweiligen Weines) gebe ich Metaweinsäure zu.
Das kann man natürlich nicht generalisieren, da Hefelagerdauer, Art der Schwefelung (manche Mittel bringen Kalium in den Wein ein und können stabile Weine wieder instabil machen) späte Verschnitte von verschiedenen Chargen, etc. einen Einfluss haben und nicht jeder arbeitet wie wir. So ungewöhnlich ist unsere Herangehensweise aber auch nicht, deshalb wird es viele geben, deren Weine vorsichtig gesprochen ab März oder Mai von alleine stabil sind und keine Zusatzstoffe vor der Füllung brauchen.