Wittmann

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EThC
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Re: Wittmann

Beitrag von EThC »

...danke! Das ist doch schon mal eine Aussage, mit der man (bzw. ich) ein Stück weit was anfangen kann :!: :D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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amateur des vins
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Re: Wittmann

Beitrag von amateur des vins »

amateur des vins hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 22:21 Ich hatte in kurzer Folge zwei junge 1G im Glas:

Wittmann, Westhofener 1G 2021
Wittmann, Westhofener 1G 2019


Zunächst 2021: Sehr knackig, um nicht zu sagen: sauer; dtl. Grip, zitrisch, grüner Apfel. Nach 2 Tagen etwas gezähmt, aber nicht wesentlich verändert.

Und jetzt gerade 2019: Gerade im Vergleich ist da sooo viel mehr Dichte, Tiefe, Balance, Würze, Ausdruck und Gravitas! Ein Klassenunterschied tut sich auf.

Ich tu' mich mit 2021 echt schwer. Viele sind ja per se begeistert, weil die Witterung endlich mal wieder kühl war und da doch 'was tolles rauskommen muß! Was ich bisher so im Glas hatte, läßt mich zweifeln: Gerade tolle Winzer wie Wittmann können in wärmeren Jahren die Frische bewahren. Aber im kühleren Jahr Substanz herbeizaubern, können sie auch nicht. Auch andere 2021er fand ich eher anstrengend; Ausnahmen bestätigen die Regel. Mag sein, daß sich das auswächst, und unabhängig davon werden auch die sicher ausgetrunken. Daß ich großer Fan des Jahrgangs werde, zeichnet sich aber derzeit eher nicht ab.
...und jetzt gerade wieder den 2021er:
Ja, die Beschreibung paßt, und jahrgangstypisch ist der Charakter linear-knackig. Aber ohne den direkten Vergleich zum 2019er, und jedenfalls bei unser beider heutiger Tagesform, mag ich etwas weniger streng sein. Da ist sogar einiges Volumen unter der knackigen Zitrusnote. Jedenfalls kein Totalausfall, bzw.unter diesen Voraussetzungen ganz ok.
Besten Gruß, Karsten
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Rieslingfan
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Re: Wittmann

Beitrag von Rieslingfan »

amateur des vins hat geschrieben: Do 5. Jun 2025, 18:47 ..und jetzt gerade wieder den 2021er:
Ja, die Beschreibung paßt, und jahrgangstypisch ist der Charakter linear-knackig.
Den 2021er Westhofener 1G hatte ich auch vor einigen Tagen im Glas und schätze gerade die präsente aber gut eingebundene Säure (9,0g/l). Für mich ist dies eine sehr guter Jahrgang.
Gruß Markus
amateur des vins
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Re: Wittmann

Beitrag von amateur des vins »

Ein wenig zwiespältig ließ mich das über die letzten drei Tage getrunkene

Wittmann, Brunnenhäuschen GG 2018

zurück:
Stroh- bis hellgoldgelb; minimale grünliche Reflexe. Am dritten Tag mehr golden.
In der Nase reife gelbe Steinfrucht, etwas Blattgrün und Golden Delicious, milde Agrumen, angedeutete Mineralik. Auffällig ist die Abwesenheit bemerkbarer Phenolik - manchmal ist die ja fast beißend.
Am Gaumen dieselben Aromen. Reif (weder über-, noch unter-). Initial ausreichend frisch scheinende, alsbald aber (insbesondere für Riesling) ziemlich moderate Säure. Paßt noch, aber man merkt durchaus das warme Jahr.

Daß der Wein in diesem schwierigen Jahr so exakt auf den Punkt vinifiziert wurde und keine Anzeichen von Trocken- oder Hitzestreß zeigt, zeugt von Wittmanns Meisterschaft. Reicht dennoch nicht ganz an die besten Jahre heran; dafür mangelt es ein wenig v.a. an Spannung. Dennoch macht der Wein über die drei Tage konstant viel Spaß.
Besten Gruß, Karsten
nahebub
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Re: Wittmann

Beitrag von nahebub »

Rieslingfan hat geschrieben: Fr 6. Jun 2025, 17:09
amateur des vins hat geschrieben: Do 5. Jun 2025, 18:47 ..und jetzt gerade wieder den 2021er:
Ja, die Beschreibung paßt, und jahrgangstypisch ist der Charakter linear-knackig.
Den 2021er Westhofener 1G hatte ich auch vor einigen Tagen im Glas und schätze gerade die präsente aber gut eingebundene Säure (9,0g/l). Für mich ist dies eine sehr guter Jahrgang.
Obwohl ich den Westhofener 1G von Wittmann glaube ich noch nicht im Glas hatte, denke ich auch, dass die 2021er noch etwas Zeit benötigen. Ja, die es war kein heißes Jahr, deswegen auch höhere Säure, aber ich denke, dass auch in 2021 als "kühlerem" Jahr die Trauben "reifer" geworden sind als zb in den meisten Jahren der 1980er Jahre. Denn im langjährigen Vergleich war 2021 eigentlich auch zu warm. Ich habe viel 2021er Rieslinge gekauft (lt. cellertracker über 300 Flaschen alle Prädikate), bisher kaum was getrunken, weil die Balance noch fehlt und bin optimistisch, dass sich das in den nächsten Jahren harmonisiert. Bin leider kein "Hellseher", vertraue da aber auch meine "Trinkerfahrung" und mein Baugefühl.
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