Molitor

port_ellen
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Re: Molitor

Beitrag von port_ellen »

Aus früher Sammelleidenschaft:

2001 Zeltinger Sonnenuhr Auslese
2001 Zeltinger Sonnenuhr Auslese **

Ersterer kaum noch süß, sehr fein und trinkig, sicher ohne Botrytis, eine Trink-Auslese, leicht, süffig, gut gealtert, wenn auch wenig komplex.

Zweiterer deutlich süßer, wenig Altersnoten, aber leider auch wenig Frucht, nicht komplex, wenig Spannung, daher etwas langweilig.
Der 2010er Goldberg Spätlese (s. v.Volxem thread) um Längen besser - tippe auf Flaschenfehler beim Molitor.
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
amateur des vins
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Re: Molitor

Beitrag von amateur des vins »

Ein weiterer Beifang aus der Trockenzeit:

Monitor, Wehlener Klosterberg *** 2020
Pinot Blanc


Schieferwürze, Spontistinker oder (kräftige) Reduktion - you name it!
Darunter der Eindruck WB-typischer weißer Frucht und einiger (schlanker) Substanz.

Am Gaumen nicht besonders reduziert; ich tendiere daher dazu, diese spezielle Aromatik dem Schiefer zuzuschreiben (hatte ich schon bei diversen Rieslingen). Geht auch einher mit einer feinen Herbheit, die sich im Abgang zu garnicht ganz verschämter leichter Bitternote auswächst und damit im Kontrast zum durchaus vorhandenen WB-Schmelz steht. Jener wird aber zudem ein wenig von einer recht pikanten, unterschwellig minimal bitzelnden Säure konterkariert.

Das ist schon sehr gut, aber auch recht speziell, was ja auch mal ganz schön ist. Generell mag ich meine WB aber lieber etwas weniger anstrengend.
Besten Gruß, Karsten
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Dominik Mueller
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Re: Molitor

Beitrag von Dominik Mueller »

2020 Markus Molitor Alte Reben (WK)
Blasses Strohgelb. Das Bouquet ist ansprechend: Gute Intensität, elegant, weich und cremig. Noten von weißen Blumen, reifem Apfel, Pfirsich und ein ausgeprägtes Blaubeeraroma verleihen Tiefe. Mittelkräftig mit mehr Gewicht als ein Kabinett, Tendenz Spätlese. Hell und säurebetont, aber mit schönem Schmelz und cremigem Mundgefühl; sehr gut ausgewogen. Im Geschmack reifes Steinobst, Pfirsich, Apfel und Zitrusfrüchte, wieder mit Anklängen von Blaubeeren, die weich und leicht süß wirken. Der Abgang ist etwas phenolisch, aber ansonsten solide, mit Grapefruit, Zitrone und grünem Apfel. Trinken oder aufbewahren.
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EThC
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Re: Molitor

Beitrag von EThC »

...noch ganz gut, aber schon im Sinkflug:

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Viele Grüße
Erich

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TOM
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Re: Molitor

Beitrag von TOM »

Markus Molitor Brauneberger Mandelgraben* Pinot Noir 2016

Der Wein war eine große Enttäuschung. Ich hatte Anfang 2020 drei Flaschen bei einem Händler gekauft und die erste dann auch gleich probiert. In 2020 war der Wein sehr zurückgezogen und verschlossen mit Bittermandel und gebranntem Holz. Dachte o.k., zu jung aufgemacht und habe die anderen beiden Flaschen weggelegt.

Diese Woche habe ich dann wieder eine aufgemacht. Dachte, er könnte sich entwickelt haben. Aber die Flasche roch ganz grauenhaft nach Aceton. Meine Frau meinte, dass selbst ihr Nagellack-Entferner nicht so schlimm riecht. Ich habe den Wein aus dem Glas dann weggekippt und den Rest einen Tag stehen lassen in der Hoffnung, dass der Acetongeruch verfliegt. Aber der Wein wurde nicht besser. Daher habe ich dann auch die letzte Flasche aufgemacht. Leider war auch die ungenießbar mit stechendem Acetongeruch.

Hatte ich da nur Pech mit meinen Flaschen oder ist das ein Serienfehler?
Hätte einen solchen Fehler bei Molitor eigentlich nicht erwartet...
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Lars Dragl
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Re: Molitor

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo TOM!

Der Acetongeruch rührt von einem Gärfehler her. Molitor vergärt nur spontan, da kann das schon mal passieren. Der Wein sollte aber nicht in Umlauf gebracht werden. Bei Rotwein hatte ich das noch nicht, aber früher habe ich viel Wein von Molitor gekauft und da waren ganz selten auch Rieslinge dabei, die zu strak nach Bittermandel gerochen und geschmeckt haben. Das sollte auch nicht sein, war aber so.

Der Brauneberger Mandelgraben ist zudem keine Spitzenlage. Sie liegt nördlich von Burgen, ist bis auf die besten Stücke eher flach und hat nicht überall Schieferboden. Natürlich hat es da auch bessere und schlechtere Parzellen. Ich gehe davon aus, dass Molitor nur die guten hat. Trotzdem ist der Mandelgraben keine Lage, wo ich eben mal schnell bereit wäre viel Geld für eine Fl. Wein auszugeben. Da strahlt der Ruf von Juffer und Juffer-Sonnenuhr vielleicht noch etwas aus, die sind aber weit weg.

Herzliche Grüße

Lars
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EThC
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Re: Molitor

Beitrag von EThC »

Lars Dragl hat geschrieben: So 8. Jun 2025, 10:03 Der Wein sollte aber nicht in Umlauf gebracht werden.
...das muß nicht von Anfang an so gewesen sein, kann durchaus sein, daß sich das mit den Jahren intensiviert hat, der 16er wurde ja erst 2020 gekauft und verkostet...
Viele Grüße
Erich

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Dominik Mueller
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Re: Molitor

Beitrag von Dominik Mueller »

Ich hab den 16er Brauneberger Klostergarten im Keller. Werde beizeiten eine Flasche öffnen.
Lars Dragl
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Re: Molitor

Beitrag von Lars Dragl »

EThC hat geschrieben: So 8. Jun 2025, 10:33
Lars Dragl hat geschrieben: So 8. Jun 2025, 10:03 Der Wein sollte aber nicht in Umlauf gebracht werden.
...das muß nicht von Anfang an so gewesen sein, kann durchaus sein, daß sich das mit den Jahren intensiviert hat, der 16er wurde ja erst 2020 gekauft und verkostet...
Hallo Erich!

Nein, muss es nicht, aber ein starker Bittermandelton ist für mich auch schon ein Warnsignal. Ab einem gewissen Maß ist das auch ein Weinfehler. Fraglich, ob das bei diesem Wein so ist, jedenfalls wäre ich da sehr vorsichtig.

Schöne Pfingstfeiertage

Las
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