Ich schreibe mal rein, wie meine Eindrücke zu den Jahrgängen sind:
2000 I 2020–2024 I Höhepunkt: Nur kleine Weine sind auf dem Höhepunkt angkommen, große Weine werden sich noch weiter entwickeln und sind teilweise noch viel zu jung
2001 I 2018–2022 I Unterschätzt: Befinden sich schon lange im optimalen Trinkfenster, sollten allmählich gtrunken werden, super charmante Weine
2002 I 2016–2020 I Heterogen: Keine Erfahrungen, habe ich gemieden
2003 I 2013–2017 I Frühreif: Merlot-betonte Weine bauen bereits ab, die besseren nördlichen Médoc-Weine nähern sich dem optimalen Trinkfenster oder sind schon mitten drin (so z.B. kürzlich Leo-Barton und -Poyferre)
2004 I 2018–2022 I Klassisch: Keine großen Weine, sollten getrunken werden
2005 I 2028–2032 I Groß: Brauchen noch viel Zeit, kleine Weine eventuell antrinkbar
2006 I 2020–2024 I Rustikal: Zu wenig probiert
2007 I 2014–2018 I Schwach: Quatsch, nicht schwach, schöne Trinkweine, leider viel zu teuer auf den Markt gekommen
2008 I 2018–2022 I Liebhaber: Kein charmanter Jahrgang, kommen mir etwas karg vor die Weine, ich mache noch ein Bogen um meine Bestände
2009 I 2021–2025 I Opulent: In einer schwierigen Phase zur Zeit, ich werde noch ein paar Jahre warten bis ich wieder dran gehe
2010 I 2030–2034 I Monumental: Grandiose Weine, machen trotz ihrer massiven Struktur aufgrund der enormen Frucht schon Spaß. Trotzdem sollte man noch lange warten, wenn das Potenzial ausgeschöpft werden soll.
2011 I 2019–2023 I Leichtfüßig: Habe ich gemieden, mochte ich nicht die Weine
2012 I 2020–2024 I Rund: Ebenfalls kaum im Keller, sollen schon Spaß machen
2013 I 2016–2020 I Kritisch: Schon en primeur einen Haken dran gemacht, keine Ahnung, wie die jetzt sind
2014 I 2022–2026 I Präzise: Derzeit noch ziemlich ruppig, brauchen noch Zeit
2015 I 2027–2031 I Charmant: Kleine Weine können schon Spaß machen
2016 I 2032–2036 I Tiefgründig: Großen Bogen drum machen, jede geöffnete Flasche ist Potenzialverschwendung
2017 I 2025–2029 I Filigran: Charmante Weine, erstaunlich zugänglich
2018 I 2030–2034 I Mächtig: War nicht mein Jahr, für mich viel zu üppig, keine Erfahrung
2019 I 2031–2035 I Harmonisch: Noch so gut wie nichts probiert
Trinkfenster
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Re: Trinkfenster
Vielen Dank Hartmut, damit kann man etwas anfangen.
Deine Einschätzungen decken sich nahezu komplett mit meinen Erfahrungen. Die kleine Ausnahme: 2009. Fast durch die Bank habe ich bei diesem JG in den letzten 3 Jahren gute Erfahrungen gemacht. Wobei: Ich rede hier von den kleinen bis mittleren Roten. Von den richtigen "Granaten" werde ich ohnehin noch mindestens 5 Jahre die Finger lassen.
Beste Grüße,
Georg
Deine Einschätzungen decken sich nahezu komplett mit meinen Erfahrungen. Die kleine Ausnahme: 2009. Fast durch die Bank habe ich bei diesem JG in den letzten 3 Jahren gute Erfahrungen gemacht. Wobei: Ich rede hier von den kleinen bis mittleren Roten. Von den richtigen "Granaten" werde ich ohnehin noch mindestens 5 Jahre die Finger lassen.
Beste Grüße,
Georg
Re: Trinkfenster
Hm...
Es scheint das Harti und Lexdexter ziemlich verschiede Geschmäcker haben bzw. der eine die Weine lieber spät und andere lieber früh trinkt.
Für mich als Newbee stellt sich die Frage wodurch wird ein Wein groß bzw. wieso bleibt er klein. Harti machst Du das am Preis, dem Renommee oder der Punktzahl fest? Eigentlich jedes Château schreibt ja auf den Erstwein "GRAND VIN"....
Es scheint das Harti und Lexdexter ziemlich verschiede Geschmäcker haben bzw. der eine die Weine lieber spät und andere lieber früh trinkt.
Für mich als Newbee stellt sich die Frage wodurch wird ein Wein groß bzw. wieso bleibt er klein. Harti machst Du das am Preis, dem Renommee oder der Punktzahl fest? Eigentlich jedes Château schreibt ja auf den Erstwein "GRAND VIN"....
Schießen wollte ich nicht, entschuldigt bitte, wenn das so verstanden wurde. Der erste Post sah für mich so aus, als sollte das allgemeingültig sein und meine eigne Wahrnehmung ist ähnlich wie bei Harti eine andere.Schade, dass hier gleich „geschossen“ wird.
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
Re: Trinkfenster
Moin @bergerOUS (hast Du eigentlich auch einen Namen, der leichter aus der Feder fließtbergerOUS hat geschrieben: ↑Fr 6. Jun 2025, 15:42 Hm...
Es scheint das Harti und Lexdexter ziemlich verschiede Geschmäcker haben bzw. der eine die Weine lieber spät und andere lieber früh trinkt.
Für mich als Newbee stellt sich die Frage wodurch wird ein Wein groß bzw. wieso bleibt er klein. Harti machst Du das am Preis, dem Renommee oder der Punktzahl fest? Eigentlich jedes Château schreibt ja auf den Erstwein "GRAND VIN"....
Schießen wollte ich nicht, entschuldigt bitte, wenn das so verstanden wurde. Der erste Post sah für mich so aus, als sollte das allgemeingültig sein und meine eigne Wahrnehmung ist ähnlich wie bei Harti eine andere.Schade, dass hier gleich „geschossen“ wird.

zur Klarstellung: Ledexter hat einen anderen Ansatz, bei ihm ist die Analyse einer KI auf Basis verschiedenster Quellen verantwortlich für die Ableitung der Grundaussagen. Bei mir handelt es sich allein um meine eigenen Trinkerfahrungen, die sich schwerpunktmäßig auf reifere Weine beziehen, da ich Jungweine ungerne öffne und trinke (und meine diversen Weinkreise denken da ähnlich). Natürlich probiere ich auch, wenn sich die Gelegenheit bietet, die jüngeren Jahrgänge.
Zur Definition der "kleinen" Weine: Die ist leider etwas schwammig, aber grundsätzlich fasse ich die "normalen" Cru Bourgeois und vergleichbare Weine darunter, also die Preisklasse bis etwa 20 €.
Grüße
Hartmut
Re: Trinkfenster
Lieber Hartmut,
herzlichen Dank! Armin ist mein Name, nur setze ich ihn nicht immer unter das Geschriebene.
Da Ledexter diese Liste als Orientierung nutzen möchte (Ich meinte auch gelesen zu haben, dass er eher früh als spät trinkt), scheint Ihr beide schon unterschiedliche Vorlieben zu haben.
Ich habe bis jetzt nur einmal einen Wein zu spät getrunken aber schon viele zu früh. Von daher gefällt mir Deine persönliche Meinung besser, zumal Du auch zwischen großen und kleinen differenzierst, was zwar schwammig is, aber aufzeigt, dass das Feld viel weiter ist. Allzu starke Reduktion hilft m.E. selten weiter.
Weine, wie z.B. Labégorce oder Batailley wäre nach meiner Interpretation Deiner Aussage dann mittelgroß...
Gruß Armin
herzlichen Dank! Armin ist mein Name, nur setze ich ihn nicht immer unter das Geschriebene.
Da Ledexter diese Liste als Orientierung nutzen möchte (Ich meinte auch gelesen zu haben, dass er eher früh als spät trinkt), scheint Ihr beide schon unterschiedliche Vorlieben zu haben.
Ich habe bis jetzt nur einmal einen Wein zu spät getrunken aber schon viele zu früh. Von daher gefällt mir Deine persönliche Meinung besser, zumal Du auch zwischen großen und kleinen differenzierst, was zwar schwammig is, aber aufzeigt, dass das Feld viel weiter ist. Allzu starke Reduktion hilft m.E. selten weiter.
Weine, wie z.B. Labégorce oder Batailley wäre nach meiner Interpretation Deiner Aussage dann mittelgroß...
Gruß Armin
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
Re: Trinkfenster
Zur Einordnung: Meine Angaben basieren nicht auf meinem persönlichen Geschmack oder eigenen Vorlieben. Die Trinkfenster stammen aus einer KI-Auswertung, bei der verschiedenste Quellen einbezogen wurden – darunter Weinforen, Bewertungsportale etc. Ziel war es, aus dieser Vielzahl an Einschätzungen eine möglichst objektive und breit getragene Orientierung zu geben. Natürlich ersetzt das keine individuelle Verkostung oder persönliche Einschätzung, aber als grober Wegweiser kann es durchaus hilfreich sein.