bei unseren gestrigen 3 „Muttertags-Weinen” habe ich einen Brunello di Montalcino PS Pelagrilli 2007 von Siro Pacenti an den Start gebracht.
Ohne Belüftung geöffnet, ins Glas UND - voll da mit allem Drum & Dran, was man sich von einem ganz großen Sangiovese aus Montalcino wünscht! Und das OBWOHL Giancarlo Pacenti seine Brunellos IMMER „nur” in Barriques ausbaut, was ja in Montalcino eigentlich ein Todsünde-Delikt ist! Dieser 2007-er aus der Einzellage „Pelegrilli” hat zur letzten Flasche „PS” die ich voriges Jahr geöffnet hatte nochmals leicht zugelegt. Sehr viel perfekter kann ein Brunello aus diesem Hause vermutlich nicht schmecken!
Bravissimo!
Hasi
Brunello di Montalcino
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Re: Brunello di Montalcino
einen denkwürdigen Brunello-Nachmittag/Abend durften wir gestern in einer 12-er Runde erleben. Mit 7 beigesteuerten Raritäten aus unserem Keller und 3 Spitzen-Sangiovese aus den Beständen der Gastgeber, sowie herrlichen Antipasti und geschmorten „Backerln” mit Polenta und Sellerie-Creme kosteten wir uns durch die Jahrzehnte von Montalcinos Wein-Geschichte.
gestartet wurde mit einem Rosso dM 2019 von Baricci: was für ein Auftakt. Einer der perfektesten Sangiovese, die ich die letzten Jahre am Gaumen hatte - Wow!
Corte Pavone Brunello dM 2014: wie perfekt die Familie Loacker mit dem Katastrophenjahrgang umging, spiegelte dieser „Late Release”, der 8 (!) Jahre in großen Botti reifen durfte und sich unglaublich elegant und spielerisch zeigte.
Casanova di Neri Brunello dM 2014 Annata: auch Giacomo Neri und seine Söhne vollbrachten mit dem schwierigen 2014-er ein Wunder, denn auch dieser Sangiovese strotzte vor Eleganz, wenn auch nicht vor Tiefe.
Donatella Cinelli Colombini Brunello dM 2010: samtig, seidig, ohne Wucht, mit viel Finesse, alles bereits perfekt eingebunden. Brunello der Extraklasse (94 Parker-Punkte)
Cerbaiona Rosso: noch aus den Beständen des legendären Diego Molinari assemblierte der neue Besitzer auf Cerbaiona einen Wein, der aus „fertigem” Brunello 2015 und Brunello 2016 bestand, also 2 Monster-Jahrgängen, und brachte diesen aussergewöhnlichen Sangiovese als simplen „Rosso”-Tafelwein und OHNE Jahrgangsangaben auf den Markt (und dann damals noch um nur knapp über 20.--€!) Hier durfte gestern noch einmal das Brunello-Genie des ehemaligen Al Italia-Kapitäns Molinari aufblitzen, dessen Weine in Sammlerkreisen jahrzehntelang Kult-Status hatten, und wie man erneut schmecken konnte zu Recht! Was für ein Wein! Brunello in Perfektion, auch wenn es dem amerikanischen Neo-Winzer Rieschel mit seinem aberwitzigen Qualitätsansprüchen nur für einen Vino da Tavola gereicht hat.
San Polino Brunello dM 2009 „Helichrysum”: Päng! Eine perfekte Balance aus Eleganz, Frische und Tiefe, mit vielen Kräuternoten und reifen Herzkirschen von diesem biodynamischen Betrieb im südöstlichen Teil der Anbauzone (Nachbarn: Laura Brunelli, Terralsole) James Suckling gab damals 97 Punkte.
Il Poggione Brunello 2010 Riserva: einmal mehr ein grandioser Sangiovese dieser großen Fattoria in der südlichsten Zone Montalcinos. Das ist Klasse, Eleganz und Wucht zugleich vereint in einem Wein der Freudentränen garantiert. Das Traubenmaterial zu dieser Riserva kommt aus einem Weinberg der 1964 ausgestockt wurde. (Wine Advocate: 98)
Pian delle Querci Brunello 2010: absoluter „oldschool”-Brunello von einem „oldschool”-Betrieb im Norden Montalcinos. Kein Spektakel, kein schischi schascha, ein einfacher ab er sehr schöner „Alletags-Brunello”, so wie die meisten Sangiovese vor 40 Jahren in Montalcino geschmeckt haben, bevor die „große weite Welt” das Bergstädtchen entdeckte und zu investieren begann.
Podere Le Ripi Rosso dM 2011 „Amore e Magia”: und wieder einmal kommen wir in den Genuss dieses sagenhaften Tropfens von Millionär/Hippie/Weinfreak/Kaffee-Guru Francesco Illy! Das was er damals schlicht Rosso di Montalcino betitelte (und später sein Vorzeige-Brunello wurde), durfte 42 Monate in großen Botti und 18 Monate in Zementtanks heranreifen und ist einer der gewaltigsten Weine Montalcinos, mein absoluter Lieblingswein, der Falstaff & Co bis 99 Punkte wert ist!
Costanti Brunello 2006 Riserva: Von einem der ältesten Weingüter Montalcinos (hier wurde schon um 1895 Brunello erzeugt) mit Weltruhm kam die gestrige Krone der Verkostung. Aus dem Glas steigen Erinnerungen an dunkle reife Beeren, überreife Kirschen und elegantem Rosen-Öl. Am Gaumen dann alles was man sich von einem perfekten Brunello wünscht. Ein Wein zum Niederknien und Verbeugen! (Vinous: 96+)
Zum Abschluss dann ein „einfacher Bauern-Brunello”, der schon langsam sein Leben aushaucht. Caprili Brunello 2004 Dias Weingut der Familie Caprili in der Santa Restituta-Lage (Nachbarn: Fattoi, Maté, Soldera, Gaja) habe ich schon vor 30 Jahren besucht, sie machten damals einen ehrlichen „Bauern-Brunello”, und haben bis heute ihren Qualitätsanspruch deutlich nach oben schrauben können. Unser letzter Wein dieses schönen Sonntags war ein passendes Beispiel eines sich anbahnenden langsamen Todes. Für mich ist so ein Wein immer ein sehr schönes Beispiel eines würdigen Abschieds. In der Nase nicht mehr zu geniessen, eher mit 3 Tage in Bergschuhen getragegenen Socken zu vergleichen, aber am Gaumen dann - oh Wunder - immer noch die Eleganz eines Brunellos, Früchte und Obst, Kräuter, vollmundig - NOCH „da”, aber man sieht schon „die Hand zum Abschied winken”! Für mich AUCH ein Wein-Erlebnis, für andere Qualitäts-Polizisten ein no-go. In unserer herrlichen Runde aus 12 Weinkennerinnen und Weinkennern, die wir ja auch alle in einem renomierten Weingebiet leben hats gepasst und wir haben uns mit Caprili vom Sangiovese-Erlebnis verabschiedet, bevor noch einige rare Grappe aus Montalcino auf den Tisch kamen.
Ciao tutti
Hasi
gestartet wurde mit einem Rosso dM 2019 von Baricci: was für ein Auftakt. Einer der perfektesten Sangiovese, die ich die letzten Jahre am Gaumen hatte - Wow!
Corte Pavone Brunello dM 2014: wie perfekt die Familie Loacker mit dem Katastrophenjahrgang umging, spiegelte dieser „Late Release”, der 8 (!) Jahre in großen Botti reifen durfte und sich unglaublich elegant und spielerisch zeigte.
Casanova di Neri Brunello dM 2014 Annata: auch Giacomo Neri und seine Söhne vollbrachten mit dem schwierigen 2014-er ein Wunder, denn auch dieser Sangiovese strotzte vor Eleganz, wenn auch nicht vor Tiefe.
Donatella Cinelli Colombini Brunello dM 2010: samtig, seidig, ohne Wucht, mit viel Finesse, alles bereits perfekt eingebunden. Brunello der Extraklasse (94 Parker-Punkte)
Cerbaiona Rosso: noch aus den Beständen des legendären Diego Molinari assemblierte der neue Besitzer auf Cerbaiona einen Wein, der aus „fertigem” Brunello 2015 und Brunello 2016 bestand, also 2 Monster-Jahrgängen, und brachte diesen aussergewöhnlichen Sangiovese als simplen „Rosso”-Tafelwein und OHNE Jahrgangsangaben auf den Markt (und dann damals noch um nur knapp über 20.--€!) Hier durfte gestern noch einmal das Brunello-Genie des ehemaligen Al Italia-Kapitäns Molinari aufblitzen, dessen Weine in Sammlerkreisen jahrzehntelang Kult-Status hatten, und wie man erneut schmecken konnte zu Recht! Was für ein Wein! Brunello in Perfektion, auch wenn es dem amerikanischen Neo-Winzer Rieschel mit seinem aberwitzigen Qualitätsansprüchen nur für einen Vino da Tavola gereicht hat.
San Polino Brunello dM 2009 „Helichrysum”: Päng! Eine perfekte Balance aus Eleganz, Frische und Tiefe, mit vielen Kräuternoten und reifen Herzkirschen von diesem biodynamischen Betrieb im südöstlichen Teil der Anbauzone (Nachbarn: Laura Brunelli, Terralsole) James Suckling gab damals 97 Punkte.
Il Poggione Brunello 2010 Riserva: einmal mehr ein grandioser Sangiovese dieser großen Fattoria in der südlichsten Zone Montalcinos. Das ist Klasse, Eleganz und Wucht zugleich vereint in einem Wein der Freudentränen garantiert. Das Traubenmaterial zu dieser Riserva kommt aus einem Weinberg der 1964 ausgestockt wurde. (Wine Advocate: 98)
Pian delle Querci Brunello 2010: absoluter „oldschool”-Brunello von einem „oldschool”-Betrieb im Norden Montalcinos. Kein Spektakel, kein schischi schascha, ein einfacher ab er sehr schöner „Alletags-Brunello”, so wie die meisten Sangiovese vor 40 Jahren in Montalcino geschmeckt haben, bevor die „große weite Welt” das Bergstädtchen entdeckte und zu investieren begann.
Podere Le Ripi Rosso dM 2011 „Amore e Magia”: und wieder einmal kommen wir in den Genuss dieses sagenhaften Tropfens von Millionär/Hippie/Weinfreak/Kaffee-Guru Francesco Illy! Das was er damals schlicht Rosso di Montalcino betitelte (und später sein Vorzeige-Brunello wurde), durfte 42 Monate in großen Botti und 18 Monate in Zementtanks heranreifen und ist einer der gewaltigsten Weine Montalcinos, mein absoluter Lieblingswein, der Falstaff & Co bis 99 Punkte wert ist!
Costanti Brunello 2006 Riserva: Von einem der ältesten Weingüter Montalcinos (hier wurde schon um 1895 Brunello erzeugt) mit Weltruhm kam die gestrige Krone der Verkostung. Aus dem Glas steigen Erinnerungen an dunkle reife Beeren, überreife Kirschen und elegantem Rosen-Öl. Am Gaumen dann alles was man sich von einem perfekten Brunello wünscht. Ein Wein zum Niederknien und Verbeugen! (Vinous: 96+)
Zum Abschluss dann ein „einfacher Bauern-Brunello”, der schon langsam sein Leben aushaucht. Caprili Brunello 2004 Dias Weingut der Familie Caprili in der Santa Restituta-Lage (Nachbarn: Fattoi, Maté, Soldera, Gaja) habe ich schon vor 30 Jahren besucht, sie machten damals einen ehrlichen „Bauern-Brunello”, und haben bis heute ihren Qualitätsanspruch deutlich nach oben schrauben können. Unser letzter Wein dieses schönen Sonntags war ein passendes Beispiel eines sich anbahnenden langsamen Todes. Für mich ist so ein Wein immer ein sehr schönes Beispiel eines würdigen Abschieds. In der Nase nicht mehr zu geniessen, eher mit 3 Tage in Bergschuhen getragegenen Socken zu vergleichen, aber am Gaumen dann - oh Wunder - immer noch die Eleganz eines Brunellos, Früchte und Obst, Kräuter, vollmundig - NOCH „da”, aber man sieht schon „die Hand zum Abschied winken”! Für mich AUCH ein Wein-Erlebnis, für andere Qualitäts-Polizisten ein no-go. In unserer herrlichen Runde aus 12 Weinkennerinnen und Weinkennern, die wir ja auch alle in einem renomierten Weingebiet leben hats gepasst und wir haben uns mit Caprili vom Sangiovese-Erlebnis verabschiedet, bevor noch einige rare Grappe aus Montalcino auf den Tisch kamen.
Ciao tutti
Hasi
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Re: Brunello di Montalcino
Ciao tutti!
Heute eingetroffen!! Eine Riserva aus dem Hause Baricci, die als Ode an den Gründer des Weinguts - NELLO BARICCI - und eingetragener Nr.1 im Consorzio erst 4 x vinifiziert wurde (2012, 2015, 2016 und 2019) und für die 2016-er Ausgabe sowohl Robert Parker als auch dem „Wine Spectator” 96 und dem „Falstaff” 97 Punkte wert war.
Der Wein stammt von den besten Trauben aus den zu 100% in der Cru MONTOSOLI gelegenen Rebanlagen der Familie Buffi-Baricci.
Ich bin SEHR gespannt, da ich vor einigen Jahren eine sensationelle Fassprobe von den Buffis bekam, und da war der Wein gerade mal 2 Jahre im Fass.
Hasi
Heute eingetroffen!! Eine Riserva aus dem Hause Baricci, die als Ode an den Gründer des Weinguts - NELLO BARICCI - und eingetragener Nr.1 im Consorzio erst 4 x vinifiziert wurde (2012, 2015, 2016 und 2019) und für die 2016-er Ausgabe sowohl Robert Parker als auch dem „Wine Spectator” 96 und dem „Falstaff” 97 Punkte wert war.
Der Wein stammt von den besten Trauben aus den zu 100% in der Cru MONTOSOLI gelegenen Rebanlagen der Familie Buffi-Baricci.
Ich bin SEHR gespannt, da ich vor einigen Jahren eine sensationelle Fassprobe von den Buffis bekam, und da war der Wein gerade mal 2 Jahre im Fass.
Hasi