Hmmm....
...und gereift gibt es den Larcis Ducasse 2007er bei LOB für Stammhunden unter 60 Eur...
Soll man da wirklich subsen?
Aber ich kenne weder den Wein noch den Qualitätsunterschied zwischen 2007 und 2024.
Und wenn LOB schon "nur" 94 Punkte vergibt...
Bordeaux 2024
Re: Bordeaux 2024
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Re: Bordeaux 2024
Ist zwar offtopic... sofern meine Quellen stimmen, ist 2007 mit 2013 der am schlechtesten bewerte Jahrgang der letzten zwei Dekaden und hat damals ca. 35,-€ in der Sub gekostet. Lobenberg müsste für den 2024 100+ vergeben sofern seine Abweichung linear fortgeführt würde...TOM hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 15:26 Hmmm....
...und gereift gibt es den Larcis Ducasse 2007er bei LOB für Stammhunden unter 60 Eur...
Soll man da wirklich subsen?
Aber ich kenne weder den Wein noch den Qualitätsunterschied zwischen 2007 und 2024.
Und wenn LOB schon "nur" 94 Punkte vergibt...
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
-
- Beiträge: 994
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2024
Dass sich am LD die Geister scheiden, ist nicht ganz neu. Zum letzten Mal hatte ich den gekauft bei der 2019er Arrivage, die Magnum -wenn ich mich richtig erinnere - etwa zum Preis des 2024ers jetzt. Die Kritik war damals - auch nicht ganz einhellig, aber sehr überwiegend - sehr angetan. Der Wein war konzentriert, aber präzise gemacht. Seither hatte ich ihn allerdings nicht im Glas.
- sorgenbrecher
- Beiträge: 1239
- Registriert: Di 6. Sep 2011, 15:32
- Wohnort: Ffm.
Re: Bordeaux 2024
In Bezug auf sehr, sehr wenige einzelne Weine kann ich mir dieses Szenario vorstellen, glaube aber, dass es letztlich aufgrund der diskutierten Weine mit entsprechend großer Menge auch diese Art von Nachfrage nicht geben wird, oder letztlich diese Weine trotzdem auf dem Markt auftauchen werden.Matthias Hilse hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 12:02Es wird, auf den einzelnen Wein bezogen, zu einer Monopolisierung des Marktes kommen.sorgenbrecher hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 11:29 ...und vermutlich bei 99,99% aller Weine auf dem Markt die zukünftige Verfügbarkeit jederzeit gegeben sein wird.
...
tbc.
Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Es ist ja trotz der Besonderheiten des Place Bordeaux, ein ganz normaler Markt mit einem strukturellen Überangebot. Zuerst wird von denjenigen, die kapitalstark sind versucht, das Problem über die Zeit zu lösen, während andere bereits die Preise senken. Dann gehen Preise in der Breite zurück, einige werden alles versuchen, um Cash-in zu generieren. Und letztlich werden diverse Marktteilnehmer (Erzeuger) vom Markt verschwinden.
Das gilt für die große Masse an Erzeuger, sicher nicht für die Spitze der Pyramide, über die wir hier in den allermeisten Fällen schreiben. Diese dürften noch über ausreichend Preiselastizität verfügen, um auch künftig Nachfrage zu generieren. Ggf. in Verbindung mit Preisdifferenzierung und Verknappung des Top-Produktes (siehe Montrose).
Subskription funktioniert künftig meines Erachtens weiter dort, wo die tatsächlichen Mengen auf eine überschießende Nachfrage treffen....sehr wenige Spitzenweine aus Bordeaux, Burgund und Piemont.
Gruß, Marko.
Re: Bordeaux 2024
Da diese Woche keine weiteren Angebote mehr kommen werden, die man diskutieren könnte, noch ein paar Gedanken hierzu.Matthias Hilse hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 12:02 Die 2024 produzierten Weine, die im Primeurzirkus keine Interessenten finden, werden in diesem Jahr in der überwältigenden Mehrzahl nicht von den Negoce "aufgesogen". Sie werden bei den Erzeugern verbleiben. Damit sind sie aber nicht im Markt. Sie sind einfach nur vorhanden.
Jetzt nehmen wir einmal an, einzelnen Erzeugern steht das Wasser bis zum Hals. Was werden die tun? Das ist nun natürlich eine Vermutung von mir - sie lehnt sich aber an das an, was in anderen Weinregionen längst passiert ist.
[...]
Ein Erzeuger in verzweifelter Suche nach "cash" wird auf jeden Deal eingehen, der ihm die gesamte Ernte vom Hof schafft.
Bei den Erzeugern, die ihren Wein en primeur nicht mehr oder nur zu einem sehr geringen Teil absetzen können, wird sich daran auch in absehbarer Zukunft nichts mehr ändern. Warum sollte es auch, wenn es in wesentlich besseren Jahren wie 2020 oder 2022 schon nicht mehr funktioniert hat? Dieses Vertriebsmodell ist ist für diese Erzeuger einfach tot.
Das lange praktizierte Verfahren, den Negociants die Weine unter der Drohung reinzudrücken, zukünftige Allokationen zu entziehen, funktioniert auch nicht mehr. Die Negociants können und wollen nicht mehr.
Statt nun in Panik irgendeinem Großabnehmer die gesamte Ernte zu einem Dumpingpreis zu überlassen und damit einen betriebswirtschaftlichen Verlust einzufahren, kann man sich ja auch nach anderen Möglichkeiten umsehen. Denn die gibt es. Und am besten macht man das, bevor einem das Wasser bis zum Hals steht.
Als erstes sollte man sich das bisherige Vertriebsmodell Chateau -> Negociant -> Händler -> Konsument kritisch ansehen. Das ist ja nicht gottgegeben und alternativlos. Da könnte man die ohnehin kränkelnden Negociants (die im Moment das größte Risiko im Bordeauxmarkt darstellen) übergehen und direkte Geschäftsbeziehungen zwischen Chateau und den Händlern aufbauen. Natürlich macht das Arbeit, aber unübersehbar groß ist der Markt an Händlern, die sich mit Bordeaux auskennen und damit auch Volumen machen, ja nicht. Und ich wette: die Händler werden sich mit Enthusiasmus in den Vertrieb reinhängen, wenn man ihnen die gesamte Marge, die sonst Courtier und Negociant einstreichen, zusätzlich überlässt.
Einen Schritt weiter, und auch nicht unmöglich: einen Webshop aufmachen und direkt an den Endverbraucher verkaufen. Es gibt international tätige Logistiker, die einem Kommissionierung, Konfektionierung, die Erstellung von Begleitpapieren, die Zollabfertigung, den Versand und die Auslieferung komplett abnehmen. Die Kosten hierfür muss man aus den nicht fälligen Margen der Handelskette decken, das sollte gehen.
Man kann auch beide Wege parallel beschreiten, das erfordert zusätzliche Absprachen. Wie gesagt, das macht alles Arbeit und ist aufwendiger, als den Wein in einem Zug vor Ort abzuladen. Aber bevor man sehenden Auges in den Abgrund geht, muss man das auf sich nehmen. Außerdem rückt man so näher an den Endverbraucher heran, was nie schaden kann.
Über die Veränderung der Vertriebsstruktur hinaus kann man sein Portfolio diversifizieren und damit robuster machen. Viele Betriebe im Médoc produzieren ja jetzt schon Weißwein, das ließe sich noch ausweiten, und zumindest im Moment sind die Absatzrückgänge bei Weißwein geringer als bei Rotwein. Man könnte auch hochwertige Rosés herstellen; Rosé ist gerade das einzige Marktsegment, dass robuste Wachstumsraten zeigt, und das hätte gegenüber Weißwein den Vorteil, dass man nicht umstocken muss und zum Rotwein zurückkehren kann, wenn sich der Markt drehen sollte.
Ein blanc-de-noir-Cremant wäre vielleicht auch etwas. Und das Thema Luxuscuvée hatten wir ja schon.
Das alles mag den Traditionalisten unter den Kunden nicht gefallen, aber die sterben eh aus. Und was nützt einem die Tradition, wenn eine vollständige Bewahrung wirtschaftlich nicht mehr möglich ist?
Nur ein paar Ideen, wahrscheinlich gibt es noch mehr. Tatenlos zusehen, wie einem das Geschäft kaputtgeht, kann es jedenfalls nicht sein.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2024
Wegen dem 21er Strang... Wenn der Figeac um die 140-150 rauskommen sollte... Ich sag euch, da zucks dann gewaltig
Re: Bordeaux 2024
Das Montrose so niedrig rauskommt, wer hätte das gedacht? Schon ein guter Preis.
Ich denke dann schon an nächste Woche Mi. ,in Relation zum Montrose gedacht, bin ich bei etwa 80€, sollte das eintreten, dann kann ich für nichts garantieren
, ähm die Rede ist von LCHB.
Das Weingut kann auch in schwachen Jahrgängen sehr guten Wein herstellen, seid dem 21er weiß ich das ganz genau, da sind absolute Könner am Werk.
Gruß Heiko
Ich denke dann schon an nächste Woche Mi. ,in Relation zum Montrose gedacht, bin ich bei etwa 80€, sollte das eintreten, dann kann ich für nichts garantieren

Das Weingut kann auch in schwachen Jahrgängen sehr guten Wein herstellen, seid dem 21er weiß ich das ganz genau, da sind absolute Könner am Werk.
Gruß Heiko
- EThC
- Beiträge: 9566
- Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
- Wohnort: ...mal hier, mal dort...
- Kontaktdaten:
Re: Bordeaux 2024
...klingt auch für mich als "Außenstehenden" schlüssig, vor allem die Risikoeinschätzung hinsichtlich der Négociants. Ich hab mich dann gefragt, was endkundenrelevantes passiert, wenn so ein Négociant durch Insolvenz wegbricht. Bekommt der Endkunde seine Ware dann überhaupt noch und wenn ja, zu welchem Preis? Hauptproblem dürfte m.E. sein, daß es in der Lieferkette 3 Vertragsverhältnisse gibt, noch dazu länderübergreifend. Ich hab zwar schon einige Insolvenzen begleiten dürfen / müssen, aber halt im Anlagenbau, das geht vermutlich anders ab. Aber da hat letztlich immer das letzte Glied der Kette die Zeche gezahlt und zusätzlichen Aufwand / Kosten gehabt. Und vielleicht purzelt in der Kette in so einem Fall vielleicht auch noch der ein oder andere Händler? Wißt ihr da näheres bzw. habt gefestigtere Vorstellungen als ich? Ist so eine Négo-Pleite schon mal passiert?UlliB hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 19:55 Als erstes sollte man sich das bisherige Vertriebsmodell Chateau -> Negociant -> Händler -> Konsument kritisch ansehen. Das ist ja nicht gottgegeben und alternativlos. Da könnte man die ohnehin kränkelnden Negociants (die im Moment das größte Risiko im Bordeauxmarkt darstellen) übergehen und direkte Geschäftsbeziehungen zwischen Chateau und den Händlern aufbauen.
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Re: Bordeaux 2024
Der Vertragspartner des Endverbrauchers ist der Händler und nicht der Négociant. Solange der Händler nicht insolvent ist, hat der Käufer ihm gegenüber einem Anspruch auf Erfüllung des Kaufvertrags (Lieferung des bestellten Weins.) Zur Not muss sich der Händler den Wein irgendwo besorgen.
VG Nora