Ulli, hast du das mit den Divergenzen im Detail analysiert? Ich habe lediglich ein paar Strichproben angekuckt und auf die Schnelle gesehen, dass sich die Verkoster durchaus einig sind. Ausnahmen bestätigen die Regel. Dass das absolute Niveau der Punkte unterschiedlich hoch ist, ist nicht neu, wenn auch gewisse "Extrem-tief-Bewertungen" irritieren mögen...UlliB hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 10:26Es gibt dieses Jahr keine homogenen Bewertungen.
Nur ein paar Weine wie der heute erschienene Montrose sind da die Ausnahme. Die Verhältnisse haben sich praktisch umgekehrt: früher gab es erhebliche Divergenz nur bei einer Handvoll Weine, heute bei fast allen.
Das wird ja noch schlimmer, wenn man nicht nur auf die Punkte schaut, sondern auch die Notizen dazu liest. Da bekommt man den Eindruck, dass die Verkoster völlig unterschiedliche Weine ins Glas bekommen haben.
Hilfreich ist das nicht gerade.
Gruß
Ulli
Bordeaux 2024
- vanvelsen
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Re: Bordeaux 2024
Re: Bordeaux 2024
Nein, nicht im Detail (oder besser gesagt, nicht die Gesamtheit der beurteilten Weine), sondern die, die mich interessieren, weil ich ein paar Jahrgänge von denen probieren konnte oder sogar im Keller habe, insgesamt vielleicht 40 Weine. Und bei denen ist gefühlt die Varianz wirklich extrem hoch. Mathematisch ausgewertet habe ich das allerdings auch nicht.vanvelsen hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 12:15 Ulli, hast du das mit den Divergenzen im Detail analysiert? Ich habe lediglich ein paar Strichproben angekuckt und auf die Schnelle gesehen, dass sich die Verkoster durchaus einig sind. Ausnahmen bestätigen die Regel. Dass das absolute Niveau der Punkte unterschiedlich hoch ist, ist nicht neu, wenn auch gewisse "Extrem-tief-Bewertungen" irritieren mögen...
Aber nehmen wir nur mal Smith Haut Lafite, erschienen gestern: da liegt die Spannweite der Bepunktung zwischen 90 und 97 Punkten. Ganz oben du selber, ganz unten Castaing (und nicht Kelley!). Dazwischen ist die gesamte Bandbreite lückenlos abgedeckt.
Und das sind ja nur die Punkte. Wenn man sich die Beschreibungen ansieht, findet man da so ziemlich alles, was man sich nur irgendwie denken kann.
Und ähnliche Beispiele habe ich viele gefunden. Jedenfalls wesentlich mehr, als ich in den Vorjahrgängen gesehen habe.
Gruß
Ulli
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Re: Bordeaux 2024
Hi Ulli, ich versuche mal an einen Datensatz zu kommen und das Ganze 2020 bis 2024 sauber auszuwerten. Die Texte/Beschreibungen gehen immer weit auseinander... Ich denke auch, dass es 2024 etwas mehr Abweichungen gibt als in 2020 oder 2022 - aber eben, ich würde das gerne mal prüfen und mit Daten unterlegen.
Bezüglich SHL... So wahnsinnig weit auseinander liegen die Bewertungen nicht:
Vinum: 96/100
Giuseppe Lauria: 95–96/100
Markus Del Monego: 95/100
Quarin: 95/100
Falstaff: 94/100
Jane Anson: 94/100
Weinwisser: 93–95/100
Gerstl: 19/20
Ich sehe nicht, wo du bei diesem Wein die grossen Unstimmigkeiten siehst.
Gruss,
Adrian
Bezüglich SHL... So wahnsinnig weit auseinander liegen die Bewertungen nicht:
Vinum: 96/100
Giuseppe Lauria: 95–96/100
Markus Del Monego: 95/100
Quarin: 95/100
Falstaff: 94/100
Jane Anson: 94/100
Weinwisser: 93–95/100
Gerstl: 19/20
Ich sehe nicht, wo du bei diesem Wein die grossen Unstimmigkeiten siehst.
Gruss,
Adrian
Re: Bordeaux 2024
Bei Château La Gaffelière gibt es die gleiche Spanbreite von 90-97...UlliB hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 13:09 ...
Aber nehmen wir nur mal Smith Haut Lafite, erschienen gestern: da liegt die Spannweite der Bepunktung zwischen 90 und 97 Punkten. Ganz oben du selber, ganz unten Castaing (und nicht Kelley!). Dazwischen ist die gesamte Bandbreite lückenlos abgedeckt.
Was mich etwas irritiert ist die Notiz von Colin Hay "...60% Merlot; 40% Cabernet Franc; a final yield of 42 hl/ha;..." Die Ernte soll doch klein gewesen sein, wie konnte man da hier so viel Wein ernten/erzeugen? Oder sind auch die Erntemengen ähnlich heterogen wie die Qualität?!?
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
Re: Bordeaux 2024
undvanvelsen hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 13:33 Hi Ulli, ich versuche mal an einen Datensatz zu kommen und das Ganze 2020 bis 2024 sauber auszuwerten. Die Texte/Beschreibungen gehen immer weit auseinander... Ich denke auch, dass es 2024 etwas mehr Abweichungen gibt als in 2020 oder 2022 - aber eben, ich würde das gerne mal prüfen und mit Daten unterlegen.
Bezüglich SHL... So wahnsinnig weit auseinander liegen die Bewertungen nicht:
Vinum: 96/100
Giuseppe Lauria: 95–96/100
Markus Del Monego: 95/100
Quarin: 95/100
Falstaff: 94/100
Jane Anson: 94/100
Weinwisser: 93–95/100
Gerstl: 19/20
Ich sehe nicht, wo du bei diesem Wein die grossen Unstimmigkeiten siehst.
Gruss,
Adrian
wine Advocat: 90-92
Galloni: 91-94
Neal Martin: 92-94
als erstes Wunder verwandelte Jesus Wasser in Wein - na das nenne ich mal einen lebensfrohen Gott
Re: Bordeaux 2024
Da ergänze ich mal:vanvelsen hat geschrieben: ↑Mi 7. Mai 2025, 13:33 Bezüglich SHL... So wahnsinnig weit auseinander liegen die Bewertungen nicht:
Vinum: 96/100
Giuseppe Lauria: 95–96/100
Markus Del Monego: 95/100
Quarin: 95/100
Falstaff: 94/100
Jane Anson: 94/100
Weinwisser: 93–95/100
Gerstl: 19/20
Ich sehe nicht, wo du bei diesem Wein die grossen Unstimmigkeiten siehst.
Castaing: 90-92
Galloni: 91-94
Martin: 92-94
Damit haben wir dann eben die komplette von mir erwähnte Bandbreite zwischen 90 und den von dir vergebenen 95 bis 97. Wenn ich weiß, wie z.B. Castaing und Galloni sonst so werten, ist deren Benotung als eindeutiger Warnhinweis zu verstehen. Ich zahle nicht über 80 Euro für einen Wein, der sich bewertungstechnisch dort bewegt, wo sich in guten Jahren solide nichtklassifizierte Güter aufhalten, die ich für 30 Euro und weniger bekomme. Aber am oberen Rand der von dir aufgeführten Bewertungen würde das dann vielleicht doch passen.
Dass es wesentlich konsistenter geht, zeigt übrigens die Bewertung des 23er SHL, hier bewusst unter Einschluss der drei diesjährigen "Niedrigwerter" Castaing, Galloni und Martin:
Leve 96-98
Quarin 96
Dunnuck 96-98
Anson 96
Perrotti-Brown 94-96+
Castaing 94-96
Martin 94-96
Galloni 95-97
Das nenne ich konsistent, mit der Bandbreite kann ich gut leben. Und hier stimmen auch die verbalen Beschreibungen besser überein.
Gruß
Ulli
@bergerOUS: Kreuzpost

- vanvelsen
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Re: Bordeaux 2024
Ich sehe deinen Punkt - aber ich sehe auch, dass die eine Fraktion diesen 2024er-Jahrgang pauschal "schwach findet" und entsprechend tief bewertet - was meines Erachtens (und da bin ich ja nicht ganz alleine) nicht zielführend ist, denn man soll nicht den Jahrgang sondern den einzelnen Wein bewerten. Somit ist's ne Grundsatzfrage, auf welche Kritiker man vertraut. Ich vertraue meinem Gaumen und kaufe sogar nach meinen eigenen Punkten 
Cheers,
Adrian

Cheers,
Adrian
Re: Bordeaux 2024
Da bist du natürlich, was die 24er betrifft, im Vorteil. Die meisten Leute werden die Chance dazu erst in zwei Jahren haben.
In einer Subskriptionskampagne haben die grundsätzlich Kaufinteressierten als Anhaltspunkt ja nur die Meinungen der Kritiker, und da ist es durchaus hilfreich, wenn die einigermaßen konsistent sind. Selbstverständlich hast du recht, wenn du sagst, dass es wichtig ist, welchem Kritiker man vertraut. Aber wenn das nicht einer ist, sondern zwei, und die dieses Jahr zum ersten mal extrem weit auseinanderliegen, was mache ich dann? Genau, ich warte ab, bis ich mir in zwei Jahren ein eigenes Bild machen kann.
Das ist im Moment sowieso besser

Gruß
Ulli
- vanvelsen
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Re: Bordeaux 2024
Aktuell kam grad LARCIS DUCASSE 2024 @ 37.20€ raus. Das ergibt nen Retail Preis von 44.50€ / 44.75 CHF
Abgesehen von WA sehen alle Verkoster diesen Wein als Ausgezeichnet bis gross an...
94-97 / Antonio Galloni (Vinous)
95-97 / Colin Hay (The Drinks Business)
96-98 / Adrian Van Velsen (Vinum)
96-97 / Alexandre Ma
92-94 / The Wine Advocate
98-100 / Yves Beck
95 / Markus Del Monego MW
96-97 / Bernard Burtschy (Les Echos)
95-96 / Thomas Boxberger
Das ist einer meiner Kaufkandidaten
Cheers,
A.
Abgesehen von WA sehen alle Verkoster diesen Wein als Ausgezeichnet bis gross an...
94-97 / Antonio Galloni (Vinous)
95-97 / Colin Hay (The Drinks Business)
96-98 / Adrian Van Velsen (Vinum)
96-97 / Alexandre Ma
92-94 / The Wine Advocate
98-100 / Yves Beck
95 / Markus Del Monego MW
96-97 / Bernard Burtschy (Les Echos)
95-96 / Thomas Boxberger
Das ist einer meiner Kaufkandidaten

Cheers,
A.
Re: Bordeaux 2024
Die 44,50 € sind allerdings netto, incl. MwSt. ergibt sich in Deutschland ein Endverbraucherpreis von 53 €.
Der "Übeltäter" ist in diesem Fall gar nicht der WA, sondern Neal Martin, der gibt dem Wein regelrecht vernichtende 90-92 Punkte und schreibt dazu "a solid Saint-Émilion that lacks a bit of finesse". Sollte man der Vollständigkeit halber auch erwähnen.Abgesehen von WA sehen alle Verkoster diesen Wein als Ausgezeichnet bis gross an...
94-97 / Antonio Galloni (Vinous)
95-97 / Colin Hay (The Drinks Business)
96-98 / Adrian Van Velsen (Vinum)
96-97 / Alexandre Ma
92-94 / The Wine Advocate
98-100 / Yves Beck
95 / Markus Del Monego MW
96-97 / Bernard Burtschy (Les Echos)
95-96 / Thomas Boxberger
Gruß
Ulli