Na, also bitte. Mit den 1855 zur Verfügung stehenden Methoden der Weinbereitung hätte der Jahrgang 2024 bei Montrose vermutlich ein sehr trauriges Produkt ergeben, jedenfalls keinen Spitzenwein. Die Rebfläche mag die selbe sein, die Herstellmethoden haben aber nur noch am Rande etwas miteinander zu tun. Weinbereitung bei Betrieben wie Montrose ist hightech, da kommen heute Verfahren wie das densitrometrische und optoelektronische Sortieren zum Einsatz, die es noch vor 25 Jahren nicht gegeben hat, geschweige denn vor 170.
Und dass Montrose heute noch die Rebfläche in Besitz hat, mit der es 1855 klassifiziert wurde, ist im Médoc eher die Ausnahme. Da wurden in der Zeit seitdem Rebflächen hin- und her verkauft, manche Betriebe haben sich vergrößert, andere verkleinert, ein paar waren zwischendurch ganz verschwunden und wurden wiederbelebt. Es gibt klassifizierte Güter, denen heute kein einziger Quadratmeter von der Fläche gehört, mit der sie seinerzeit klassifiziert wurden. Die "Montrose-Option" scheidet für viele Betriebe einfach aus.
Gruß
Ulli