Weingut Pieper

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Bernd Schulz
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Weingut Pieper

Beitrag von Bernd Schulz »

Nach einigem Überlegen mache ich jetzt doch einen eigenen Thread für dieses ganz im Norden seines eh schon weit nördlich positionierten Anbaugebiets gelegene Weingut auf, anstatt meine VKN unter "diverse Winzer" zu posten:

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Nach allem, was mir in den letzten Jahren zu Ohren gekommen ist, handelt es sich bei Felix Pieper um einen Winzer, der über einigen Ehrgeiz verfügt. Dieser Wein aus einer für den Mittelrhein doch etwas ungewöhnlichen Rebsorte ;) belegt für meinen Geschmack, dass sein Produzent durchaus etwas kann; es handelt sich um eine schwungvoll-lebendige Interpretation des Traminers, die trotz der 13 Umdrehungen wenig mit den oft schwerfällig-ölig wirkenden Kameraden aus dem Elsass oder aus Südtirol zu tun hat.

Ich habe einen Sixpack mit ganz unterschiedlichen Weinen von Pieper geordert und bin schon sehr gespannt auf die weiteren Trinkerlebnisse damit....

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Weingut Pieper

Beitrag von Bernd Schulz »

Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich hier in diesem Thread vor mich hin monologisieren, aber sei es drum - im Glas liegt gerade ein Rotwein aus Königswinter:

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Es ist tatsächlich kein Jahrgang angegeben, aber auf seiner Website verrät Felix Pieper wenigstens, dass es sich um eine für mindestens 12 Monate im Holz ausgebaute Cuvée aus Portugieser und Spätburgunder handelt. Und wer glaubt, ein Roter vom nördlichen Mittelrhein müsse zwangsläufig ziemlich schwach auf der Brust sein, wird mit der "Cuvée Trachyt" eines Besseren belehrt, denn die Aromatik wirkt tatsächlich dicht und ziemlich kraftvoll. Der Pinot-Anteil ist deutlich zu riechen und zu schmecken; blind hätte ich sehr wahrscheinlich auf einen besseren :!: Frühburgunder von der Ahr getippt. Schon wegen der interessanten Herkunft in Kombination mit der nicht so häufigen Mixtur von Portugieser und Spätburgunder bin ich beim Nachkauffaktor gemäß der Erich-Skala fast bei 3 von 3, wobei reine Eleganztrinker (die aber nach meiner Wahrnehmung eine sehr rare Spezies darstellen) mit diesem Getränk Probleme haben könnten.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Weingut Pieper

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben: Mi 4. Dez 2024, 21:30 Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich hier in diesem Thread vor mich hin monologisieren
...das Gefühl kenn ich :!: :lol:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Bernd Schulz
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Re: Weingut Pieper

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben: Mi 4. Dez 2024, 22:06
Bernd Schulz hat geschrieben: Mi 4. Dez 2024, 21:30 Mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich hier in diesem Thread vor mich hin monologisieren
...das Gefühl kenn ich :!: :lol:
...und von diesem Gefühl soll man sich am Ende nicht abhalten lassen, dieses und jenes zu einem in diesem Forum überhaupt nicht angesagten Weingut aus einem fast ebenso wenig angesagten Gebiet zu schreiben. Im Glas befindet sich der nächste Wein von Pieper:

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Wer hat schon mal einen Muskateller vom Mittelrhein getrunken? Ich bislang jedenfalls noch nicht - aber die "nördliche" Säure steht der altehrwürdigen Sorte alles andere als schlecht und verleiht ihr eine schöne Frische. Und zusammen mit der Säure ist eine mehr als ordentliche Substanz vorhanden.

Aktuell gibt es diesen laut Pieper-Website aus zugekauften Trauben gekelterten, aber alles andere als üblen Wein im Angebot für sage und schreibe 6,50 Euro (während ich noch die regulären 7,90 bezahlt habe). 6,50 für einen solchen Wein - das ist mittlerweile schon ein ziemlicher Wahnsinn in positiver wie negativer Hinsicht....

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Weingut Pieper

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas befindet sich dieser erfreuliche 23er Riesling von Pieper:

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Der Name Rüdenet geht laut Winzerhomepage auf die alte Lagenbezeichnung zurück. Und anlässlich der "Falstaff-Ortsweintrophy" wurde der Wein folgendermaßen beschrieben:
Dicht im Duft, reife Zitrusfrucht, Blutorange, weiße Grapefruit, Aprikosen, balsamische Noten, Anis, warmes Gestein. Am Gaumen fest gebaut, vollmundig, würzig, reifes Säuregerüst, mineralisch unterlegt und im Finale mit saftiger Frucht, getragen von feiner Süße, lange am Gaumen.
Felix Pieper zeigt hier eindrucksvoll, was quasi gegenüber von Bonn in puncto Riesling möglich ist. Und das zu einem Preis von gerade mal 9 Euro....

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Weingut Pieper

Beitrag von Bernd Schulz »

Bei diesem 23er handelt es sich um einen sehr typischen Kabinett:

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So etwas macht (mir) bei höheren Temperaturen auf der Terrasse eine Menge Spaß - Felix Pieper zeigt hier einmal mehr, was er kann, indem er fast das Niveau von Florian Weingarts Kabinetten erreicht. Schön, dass es mittlerweile vom Drachenfels solche Rieslinge gibt!

Herzliche Grüße

Bernd
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