Bordeaux 2024

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Matthias Hilse
Beiträge: 409
Registriert: Di 30. Nov 2010, 18:12
Kontaktdaten:

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von Matthias Hilse »

Château Batailley ist am Markt @ € 23,25 ex nego. Das entspricht inflationsbereinigt etwa dem Preis von 2008.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Online
KlausS98
Beiträge: 38
Registriert: Fr 11. Feb 2022, 22:55

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von KlausS98 »

Hallo Matthias,

im Ernst? -> Es ging immer um Rendite, die halt sonst kaum zu erzielen war.

Auf 15 Jahre wäre das ab dem 2010er Jahrgang, ich würde aus dem Bauch heraus stark vermuten, dass so ziemlich jeder Invest mehr Rendite gebracht hat. Als Beispiel der Nasdaq 2011 mit year high/low ca 2300/2600, aktuell beim 6-7 fachen, wo steht Bdx, beim doppelten?

Gruss
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4906
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von UlliB »

KlausS98 hat geschrieben: Di 22. Apr 2025, 12:02 Auf 15 Jahre wäre das ab dem 2010er Jahrgang, ich würde aus dem Bauch heraus stark vermuten, dass so ziemlich jeder Invest mehr Rendite gebracht hat. Als Beispiel der Nasdaq 2011 mit year high/low ca 2300/2600, aktuell beim 6-7 fachen, wo steht Bdx, beim doppelten?
Gerade 2010 ist ein extrem schlechtes Beispiel. Das war für viele Weine der teuerste Jahrgang überhaupt, etliche Güter haben die damaligen Primeurpreise selbst mit ihren 2022ern nicht wieder erreicht. Die Preise waren überrissen, es gab nach physischer Verfügbarkeit einen massiven Markteinbruch; insbesondere die zu Spekulationszwecken gerne genommenen Premiers sind schwer unter die Räder gekommen und hatten zeitweise gegenüber dem Subspreis um über ein Drittel an Wert verloren. Manche haben sich seitdem erholt, andere wie z.B. LLC findet man auch heute noch zum Primeurpreis.

Mit 2008 und 2009 ist man etwas besser gefahren. Danach eigentlich mit gar keinem Jahrgang mehr, von einigen wenigen Weinen abgesehen.

Ich denke, dass es für einen Privatanleger generell keine gute Idee ist, Wein als Renditeobjekt zu betrachten. Beim Verkauf über die Weinbörsen fallen Transaktionskosten an, beim Verkauf an einen Händler kürzt der den Preis um seine Marge - da bleibt in vielen Fällen vom "Papiergewinn" nur wenig bis nichts übrig. Wenn es denn überhaupt einen Papiergewinn gibt...

Die nach der Jahrtausendwende insbesondere in UK aufgelegten Weinfonds zur Renditeerzielung scheinen mittlerweile auch alle verschwunden zu sein. War wohl nix mit Rendite :twisted:

Gruß
Ulli
Online
KlausS98
Beiträge: 38
Registriert: Fr 11. Feb 2022, 22:55

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von KlausS98 »

Dann sind wir uns doch absolut einig Ulli
Benutzeravatar
harti
Beiträge: 2569
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 15:49
Wohnort: Deutschland

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von harti »

Es wurde in diesem Forum wohl schon hundertfach ausgeführt, dass eine Subskription unter dem Aspekt der Erzielung einer Rendite - zumindest wenn es nur um den Wiederverkauf geht - schon seit langer Zeit völlig unsinnig ist. Nur wenn weitere Ziele hinzukommen, wie kontrollierte Herkunft und Lagerung, Sondergrößen, Vermeidung von Transaktionskosten usw., könnte ein Subskriptionskauf wirtschaftlich sein. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und meine Käufe ab Jg. 2014 hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit beleuchtet. Größtenteils fanden diese Käufe en primeur statt, wobei ich in einigen Jahren teilweise auch unter den marktüblichen Preisen kaufen konnte (wegen Zugang als Händler). Als aktuelle Marktpreise habe ich jeweils den niedrigsten Preis laut winesearcher in der EU zugrundegelegt. Dies ist das ernüchternde Ergebnis meiner Rechnung (durchschnittliche jährliche Rendite ohne Zinseszins):

2014 +3,25%
2015 +2,78%
2016 +2,46%
2017 +0,81%
2018 +2,34%
2019 +2,42%
2020 +0,86%
2021 +0,97%
2022 +0,76%

Würde ich diese Weine nun mit einem Preisabschlag von 20 % abgeben, sähen die traurige Wahrheit folgendermaßen aus:

2014 +1,00%
2015 +0,48%
2016 +0,07%
2017 -1,46%
2018 -0,48%
2019 -0,73%
2020 -2,39%
2021 -2,86%
2022 -3,84%


Man sieht, besonders erfolgreich war ich mit meinen Käufen nicht ;) .

Grüße

Hartmut
Zuletzt geändert von harti am Di 22. Apr 2025, 15:06, insgesamt 2-mal geändert.
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von amateur des vins »

Hartmut, nur, um Deine Zahlen einordnen zu können:
Du hast schon auch Topweine darunter, Super-Deuxièmes z.B., oder?
M.a.W., ein "normales" Subsportfolio dürfte in puncto Rendite eher noch weniger hergeben?
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
harti
Beiträge: 2569
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 15:49
Wohnort: Deutschland

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von harti »

Hallo Karsten,

ich hatte einen "kleinen" Rechenfehler in meiner Kalkulation, insofern schneidet die Wiederverkaufsvariante jetzt noch schlechter ab.

Zur Zusammensetzung des Portfolios: Es sind Weine des gehobenen Segments, wobei die absoluten Spitzen (also 1ers und Weine der Kategorie >200) fast vollständig fehlen. Die EK liegen im gewichteten Durchschnitt bei:

2014 41
2015 54
2016 70
2017 41
2018 125
2019 54
2020 64
2021 58
2022 83

Hätte ich mehr von den teuren Weinen im Keller, sähe die Rechnung wohl noch mieser aus 8-) .

Grüße

Hartmut
amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von amateur des vins »

Danke, Hartmut!
harti hat geschrieben: Di 22. Apr 2025, 15:15 Hätte ich mehr von den teuren Weinen im Keller, sähe die Rechnung wohl noch mieser aus 8-) .
Ist das so? Sind nicht die gehobenen Weine diejenigen, die noch am ehesten eine Wertsteigerung erfahren (Ausnahmen bestätigen die Regel)? Oder gilt das nur für die absolute Spitze, die bei Dir nicht vorkommt?
Besten Gruß, Karsten
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4906
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von UlliB »

Das ganze Sortiment von Moueix ist schon raus, darunter Schwergewichte wie Belair-Monange, La Fleur Pétrus und Trotanoy. Da hat man nicht einmal auf die Bewertung der Profis gewartet. Wahrscheinlich wollte man's schnell hinter sich bringen ;)

Gruß
Ulli
pessac-léognan
Beiträge: 977
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57

Re: Bordeaux 2024

Beitrag von pessac-léognan »

UlliB hat geschrieben: Di 22. Apr 2025, 16:35 Das ganze Sortiment von Moueix ist schon raus, darunter Schwergewichte wie Belair-Monange, La Fleur Pétrus und Trotanoy. Da hat man nicht einmal auf die Bewertung der Profis gewartet. Wahrscheinlich wollte man's schnell hinter sich bringen ;)

Gruß
Ulli
Wenn man die Falstaff-Bewertungen noch halbwegs ernst nehmen soll - diese zumindest sind draußen: 95 für Trotanoy, 94 für La Fleur Pétrus (genau gleich wie der "drittrangige" Sauternes Bastor Lamontagne..., was selbst dem "halbwegs" den Boden unter den Füßen entziehen dürfte).
Gruß
Jean
Antworten

Zurück zu „Bordeaux und Umgebung“