Château Reysson Haut-Médoc CB 2018 (14.5% ABV)
87% M / 10% CF / 3% PV
Der sehr merlotdominierte Haut-Médoc zeigt frische Frucht auf Maul- und Brombeere und etwas Cassis, am hinteren Gaumen auch etwas frisch gegerbtes Leder und Lehm, außerordentlich trinkig. Keinerlei Holz- noch Alkoholdominanz, trotz 14.5% ABV. Der nominell "kleinste" Rotwein aus dem Hause Dourthe (Belgrave, Le Boscq) gefällt mir augenblicklich am besten, auch wenn da keine Komplexität und kaum noch Entwicklungspotential besteht. Aber ein toller Speisenbegleiter, etwas unterhalb von Belle-Vue oder Du Retout 2018 anzusiedeln, die doch immerhin Ansätze von Komplexität zeigen. 89 Punkte (die 92 Falstaff-Punkte zeigen wohl, dass hier Gefälligkeit als Kriterium sehr weit oben steht).
Bordeaux 2018
-
- Beiträge: 979
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2018
Château Belle-Vue Haut-Médoc CBE 2018 (13.5% ABV)
54% M / 26% CS / 18% PV / 1% CF / 1% Carmenère
Nach wie vor ein wunderbar zu trinkender Haut-Médoc auf der Merlot Schiene, aber mit klarer Petit-Verdot-Note, die dem überhaupt nicht alkohollastigen Wein sehr gut bekommt und ihm neben seiner enormen Fruchtigkeit Struktur und Ernsthaftigkeit verleiht. Kaum zu überbietendes PLV. Leider sind nun alle Flaschen leer, noch bevor wenigstens eine davon einer Probe ihrer Lagerfähigkeit überantwortet hätte werden können. Aber was soll's!
90
54% M / 26% CS / 18% PV / 1% CF / 1% Carmenère
Nach wie vor ein wunderbar zu trinkender Haut-Médoc auf der Merlot Schiene, aber mit klarer Petit-Verdot-Note, die dem überhaupt nicht alkohollastigen Wein sehr gut bekommt und ihm neben seiner enormen Fruchtigkeit Struktur und Ernsthaftigkeit verleiht. Kaum zu überbietendes PLV. Leider sind nun alle Flaschen leer, noch bevor wenigstens eine davon einer Probe ihrer Lagerfähigkeit überantwortet hätte werden können. Aber was soll's!
90
-
- Beiträge: 1326
- Registriert: So 23. Jan 2011, 16:01
Re: Bordeaux 2018
-90 Punkte Parkers WINE ADVOCATE, Lisa Perrotti-Brown: „A blend of 48% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 20% Petit Verdot, 1% Cabernet Franc and 1% Carménère, aged for approximately 14 months in oak, 30% new, the 2018 Belle-Vue reveals pretty notions of crushed blackberries, mulberries and boysenberries, plus suggestions of underbrush, ground cloves and menthol. The medium-bodied palate is elegantly styled and refreshing, delivering bags of crunchy black fruits and a soft texture, finishing with a minty kick.“ It has 14% alcohol. 2022-2032
Ist es der?
Rebsortenmix scheint aber offenbar Cabernet dominiert zu sein....
Ist es der?
Rebsortenmix scheint aber offenbar Cabernet dominiert zu sein....
-
- Beiträge: 979
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2018
Auf der Flasche stehen nur die Anteile der Rebsorten im Weinberg (Im Wein sind auf jeden Fall die 20 oder 18% PV gut zu erkennen; es gibt übrigens auch einen [reinsortigen?] Petit-Verdot de Belle-Vue):Olaf Nikolai hat geschrieben:-90 Punkte Parkers WINE ADVOCATE, Lisa Perrotti-Brown: „A blend of 48% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 20% Petit Verdot, 1% Cabernet Franc and 1% Carménère, aged for approximately 14 months in oak, 30% new, the 2018 Belle-Vue reveals pretty notions of crushed blackberries, mulberries and boysenberries, plus suggestions of underbrush, ground cloves and menthol. The medium-bodied palate is elegantly styled and refreshing, delivering bags of crunchy black fruits and a soft texture, finishing with a minty kick.“ It has 14% alcohol. 2022-2032
Ist es der?
Rebsortenmix scheint aber offenbar Cabernet dominiert zu sein....
-
- Beiträge: 979
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2018
Auf CT bestätigen Jeff Leve und Panos Kakaviatos in ihren Primeur-Noten deine Rebsortenzusammensetzung im Wein, Olaf. Der Alkohol wird auf der Flasche aber mit 13.5% angegeben (was als normale Differenz zwischen Fassmuster und Flasche gesehen werden darf).
-
- Beiträge: 1326
- Registriert: So 23. Jan 2011, 16:01
Re: Bordeaux 2018
Gibt es noch u.a. bei Schreiblehner für <20 bucks.
-
- Beiträge: 979
- Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:57
Re: Bordeaux 2018
Nach dem heißen August hatte ich am ersten etwas "kühleren" Tag wieder einmal Lust auf Bordeaux Rot, und warum nicht ein Tanninmonster:
Château Meyney 2018 (14.5% ABV)
Zunächst P&P bei knapp 15°, zeigt der tiefdunkle Wein gleich, was in ihm steckt, weniger nasal als palatal. In der Nase etwas réglisse und Cassis, am Gaumen dann auch getrocknete Schwarzkirschen und knapp reife, ebenfalls angetrocknete Heidelbeeren, sehr dunkle Schokolade, Lehm und etwas Zeder. Der Wein ist massiv, aber sehr gut zu trinken, der hohe Alkoholgrad kaum spürbar, und wenn, dann nicht störend. Nichts von Brandigkeit.
Am zweiten Tag wurde das Depot entfernt und der Wein zeigte sogar Anzeichen von Finesse, Brasiltabak und eine Würzigkeit mit Noten von Kardamom, Anis étoilé und Fenchel entwickelt sich.
Am dritten Tag dann die (negative) Überraschung, die sich in Grenzen hielt, da nur noch ein knappes Glas übrig war: Der Wein hatte sich quasi über Nacht verschlossen und wirkte nurmehr verholzt und ganz und gar unerfreulich.
91(-92) an Tag 1 und 2. Den Wein sollte man wohl 4-5 Jahre in Ruhe lassen, hat aber bereits angedeutet, wohin die Reise gehen könnte...
Château Meyney 2018 (14.5% ABV)
Zunächst P&P bei knapp 15°, zeigt der tiefdunkle Wein gleich, was in ihm steckt, weniger nasal als palatal. In der Nase etwas réglisse und Cassis, am Gaumen dann auch getrocknete Schwarzkirschen und knapp reife, ebenfalls angetrocknete Heidelbeeren, sehr dunkle Schokolade, Lehm und etwas Zeder. Der Wein ist massiv, aber sehr gut zu trinken, der hohe Alkoholgrad kaum spürbar, und wenn, dann nicht störend. Nichts von Brandigkeit.
Am zweiten Tag wurde das Depot entfernt und der Wein zeigte sogar Anzeichen von Finesse, Brasiltabak und eine Würzigkeit mit Noten von Kardamom, Anis étoilé und Fenchel entwickelt sich.
Am dritten Tag dann die (negative) Überraschung, die sich in Grenzen hielt, da nur noch ein knappes Glas übrig war: Der Wein hatte sich quasi über Nacht verschlossen und wirkte nurmehr verholzt und ganz und gar unerfreulich.
91(-92) an Tag 1 und 2. Den Wein sollte man wohl 4-5 Jahre in Ruhe lassen, hat aber bereits angedeutet, wohin die Reise gehen könnte...
Re: Bordeaux 2018
Hallo,
2018, seit September kein Eintrag mehr, mit gutem Grund - oder doch zu unrecht?
Ungeplant, einfach aus Spaß und dem Verlangen mal was zu probieren / riskieren letztens einen Montrose per Coravin, über Wochen an 3 verschiedenen Gelegenheiten getrunken (ausdrücklich nicht "genossen").
Sofern es nicht ein Flaschenproblem war (welches ?) eher ernüchternd und im Moment ganz klar - Finger weg.
Fehlende Frische (bei dem Wein doch unerwartet, Jahrgang hin oder her), massiver Körper (erwartet, stört mich grundsätzlich nicht) - Alkohol gut eingebaut. Der Wein wirkte blockiert (klar, Verschluss) und hat mich an keinem der 3 Abende abgeholt. Im Vergleich zum 19er (immerhin seit Arrivage 3 Flaschen mit hohem Genuss getrunken, die erste hatte ich auf 100) nur enttäuschend.
Nachkauf 1/3 derzeit, Trinkgenuss ebenso 1/3; Hoffnung 4/3 (
die stirbt bekanntermaßen zuletzt, vielleicht war es wirklich ein Flaschenthema).
Mein Fazit - wahrscheinlich verstehe ich den Wein in der Phase einfach nicht
Dann, gestern Abend aus einer Laune und mit sehr gedämpfter Erwartung (eben wegen der Montrose Erfahrung) einen Canon geöffnet, 13° Keller direkt ins Glas. Ein TRAUM ! Besser kann ich mir einen Wein kaum vorstellen und der zeigte sofort (dann auch mit steigender Temperatur) alles was ich an Canon so mag - Frische (ja !!), null Mastigkeit (schöner voller Körper ja natürlich, Alkohol perfekt eingbaut), super Frucht (Brombeere, Heidelbeer) gepaart mit Würzigkeit und einem wunderbaren Abgang. Das Ganze mit einem - in dem Alter - in dem Jahrgang - nach der unmittelbaren Vorerfahrung - nicht für möglich gehaltenen Trinkfluss. Ganz klar - NULL komma Null Verschluss, ob der schon war oder noch kommt - keine Ahnung.
Hier stimme ich den hohen und euphorischen, in den hohen Neunzigern und knapp an die 100 gehenden, Kritikerbeschreibungen vollinhaltlich zu. Grandios - Punkt.
Freue mich heute auf den 2. Teil der Flasche. Bisher der Wein des Jahres (neben einem ebenfalls aus 2018 stammenden Salvioni Brunello).
LG
Manfred
2018, seit September kein Eintrag mehr, mit gutem Grund - oder doch zu unrecht?
Ungeplant, einfach aus Spaß und dem Verlangen mal was zu probieren / riskieren letztens einen Montrose per Coravin, über Wochen an 3 verschiedenen Gelegenheiten getrunken (ausdrücklich nicht "genossen").
Sofern es nicht ein Flaschenproblem war (welches ?) eher ernüchternd und im Moment ganz klar - Finger weg.
Fehlende Frische (bei dem Wein doch unerwartet, Jahrgang hin oder her), massiver Körper (erwartet, stört mich grundsätzlich nicht) - Alkohol gut eingebaut. Der Wein wirkte blockiert (klar, Verschluss) und hat mich an keinem der 3 Abende abgeholt. Im Vergleich zum 19er (immerhin seit Arrivage 3 Flaschen mit hohem Genuss getrunken, die erste hatte ich auf 100) nur enttäuschend.
Nachkauf 1/3 derzeit, Trinkgenuss ebenso 1/3; Hoffnung 4/3 (

Mein Fazit - wahrscheinlich verstehe ich den Wein in der Phase einfach nicht
Dann, gestern Abend aus einer Laune und mit sehr gedämpfter Erwartung (eben wegen der Montrose Erfahrung) einen Canon geöffnet, 13° Keller direkt ins Glas. Ein TRAUM ! Besser kann ich mir einen Wein kaum vorstellen und der zeigte sofort (dann auch mit steigender Temperatur) alles was ich an Canon so mag - Frische (ja !!), null Mastigkeit (schöner voller Körper ja natürlich, Alkohol perfekt eingbaut), super Frucht (Brombeere, Heidelbeer) gepaart mit Würzigkeit und einem wunderbaren Abgang. Das Ganze mit einem - in dem Alter - in dem Jahrgang - nach der unmittelbaren Vorerfahrung - nicht für möglich gehaltenen Trinkfluss. Ganz klar - NULL komma Null Verschluss, ob der schon war oder noch kommt - keine Ahnung.
Hier stimme ich den hohen und euphorischen, in den hohen Neunzigern und knapp an die 100 gehenden, Kritikerbeschreibungen vollinhaltlich zu. Grandios - Punkt.
Freue mich heute auf den 2. Teil der Flasche. Bisher der Wein des Jahres (neben einem ebenfalls aus 2018 stammenden Salvioni Brunello).
LG
Manfred
Re: Bordeaux 2018
Ich hatte im März ein paar (deutlich kleinere) 2018er probiert. Bei mir war es 50:50. Während die ersten drei wirklich Spaß gemacht haben, waren die letzteren drei eher zurückgezogen. Die größte Enttäuschung war dabei Laroque, aber der entwickelt sich hoffentlich noch in den nächste 5 Jahren.
Ich habe nur minimale Notizen gemacht, die ich aber gerne mit Euch teile:
Labegorce: Kaffee- und Röstnoten, aber auch Frucht, zurzeit noch nicht verschlossen und mit Genuss trinkbar.
Meyney: Leder, Rosenblätter, Grapefruit, Blut, Rosmarin, trockene Tannine, etwas Minze, noch gut trinkbar, lagern lohnt sich sicherlich.
Capbern: Kaffee, Röstnoten, Marzipan, Schokolade, trockene Tannine, gut eingebundene Säure, Bitterschokolade, Kaffee, sehr lang, schön zu trinken.
Dalem: Recht dünn, Kirsche, Kaffee, Schokolade, etwas Mon Cherie. Den kenne ich eigentlich wuchtiger/fruchtiger. Geht wohl in den Verschluss.
Laroque: Wachholder, Kirsche, trockene spröde Tannine, mittellanger Nachhall, wirkt zurückgezogen.
Robin: Kirsche, Heidelbeere, Holz mittlerweile gut eingebunden, Milchkaffee, wirkt schwach und zurückgezogen.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Re: Bordeaux 2018
Hm. Den Laroque hatte ich jung zur Arrivage, und er war damals ganz genau so. Es gab ja damals eine entsprechende Diskussion hier im Strang, aber daß der jetzt auch so dasteht, ist etwas besorgniserregend. Vielleicht mache ich zu Ostern mal eine Flasche auf zum Antesten.
Cheers,
Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)