Chardonnay 2022 (Gebrüder Mathis) 13,0%Vol. Helles Gelb. Auch hier spielt neues Holz eine Rolle, aber wesentlich dezenter und zurückhaltender als beim oben erwähnten Grauburgunder Tuniberg 22. Ohne die momentan so angesagten Reduktionstöne von Streichholz bis Schießpulver, klarer Sortencharakter, angemessene Säure, alles in ruhigem Fluss. Guter, aber unspektakulärer Wein, den Preis finde ich mit 19 € für das Gebotene ein wenig zu hoch.
Unfiltriert und trübe ist der ebenso wie der Grauburgunder. Aber hier gibt es keine AP-Nr, es ist ein "Badischer Landwein".
Gruß
Ulli
Gebrüder Mathis
Re: Gebrüder Mathis
nature blanc 2022 (Gebrüder Mathis) 11,0%Vol. Badischer Landwein, aus 100% Müller-Thurgau. Blasses Grüngelb, trübe. Ganz typische Müller-Thurgau-Nase, blumig und etwas Muskat, aber nicht parfümiert oder kitschig, sondern herb. Für nur 11%Vol. am Gaumen unerwartet kräftig, trocken (2,6 Gramm RZ), gute Säure, leichte Hefetöne, etwas Gerbstoff-Grip, dazu für einen Stillwein ziemlich viel Kohlensäure (aber nicht frizzante), die für zusätzliche Frische sorgt. Hoher Trinkfluss, macht sehr viel Spaß. Aus der Sorte das Erfreulichste, was ich seit langer Zeit im Glas hatte. 10,90 € ab Werk.
Gruß
Ulli
Gruß
Ulli
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Re: Gebrüder Mathis
Ulli, vielen Dank für deine Notiz! Diesen Müller-Thurgau hat Wolfgang Kern leider (noch) nicht im Programm; wenn sich das ändern sollte, werde ich versuchen, ihn mir zu besorgen.
Gerade habe noch einmal eine Flasche vom einfachen 2020er Spätburgunder "Kalkbödele" aufgeschraubt:

In seiner Preisklasse gehört das für mich fraglos zum Besten, was an deutschem Spätburgunder zu bekommen ist.
Herzliche Grüße
Bernd
Gerade habe noch einmal eine Flasche vom einfachen 2020er Spätburgunder "Kalkbödele" aufgeschraubt:

In seiner Preisklasse gehört das für mich fraglos zum Besten, was an deutschem Spätburgunder zu bekommen ist.
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Gebrüder Mathis
Heute habe ich den
2022 Spätburgunder Kalkbödele im Glas
Helles Rubinrot im Glas. In der Nase speckig-animalisch. Am Gaumen interessanterweise kein Speck. Wirkt noch sehr kompakt und jung. Aber die Anlagen sind für einen Basis-SB schon sehr gut. Da ist nichts aufgesetztes, keine übertriebene Kirschfrucht. Mit Luft kommt der immer mehr. Eher schlank, aber substanzreich. Geht für mich von der Stilistik her etwas Richtung Naturwein.
Das ist gekonnt. Das ist spannend. Aber wenn man richtig Freue haben möchte sollte man ihm noch etwas Zeit gönnen.
88+ Punkte. Kostet bei Wein Kern 10 Euro.
Gruß
Ralf
2022 Spätburgunder Kalkbödele im Glas
Helles Rubinrot im Glas. In der Nase speckig-animalisch. Am Gaumen interessanterweise kein Speck. Wirkt noch sehr kompakt und jung. Aber die Anlagen sind für einen Basis-SB schon sehr gut. Da ist nichts aufgesetztes, keine übertriebene Kirschfrucht. Mit Luft kommt der immer mehr. Eher schlank, aber substanzreich. Geht für mich von der Stilistik her etwas Richtung Naturwein.
Das ist gekonnt. Das ist spannend. Aber wenn man richtig Freue haben möchte sollte man ihm noch etwas Zeit gönnen.
88+ Punkte. Kostet bei Wein Kern 10 Euro.
Gruß
Ralf
Re: Gebrüder Mathis
St. Morand Chardonnay 2023 (Gebrüder Mathis) 13,0%Vol, 5,6g/L Säure, 0,3gRZ. Badischer Landwein, unfiltriert, aber dennoch nicht trübe. Helles Gold. Hier passt für mich alles: nur minimale Reduktion, Chardonnay-typische Gelbfrucht, schöne Dichte, feine Säure, kalkig-mineralisch unterlegt. Zurückhaltender, gekonnter Holzeinsatz. Ganz wunderbare Harmonie, eigentlich schon jetzt zum genussvollen Wegsüppeln, wird aber voraussichtlich eine ganze Weile halten.
Warum ein Chardonnay aus dem Tuniberg nach einem elsässischen Heiligen benannt ist, weiß ich auch nicht. Wenn ich mal wieder beim Gut vorbeikomme, werde ich fragen.
Gruß
Ulli
Warum ein Chardonnay aus dem Tuniberg nach einem elsässischen Heiligen benannt ist, weiß ich auch nicht. Wenn ich mal wieder beim Gut vorbeikomme, werde ich fragen.
Gruß
Ulli
Re: Gebrüder Mathis
Ein gutes Jahr später hat sich die Aromatik verschoben - die sortentypischen Aromen sind in den Hintergrund getreten, deutlich verstärkt sind hingegen die Hefetöne, oder genauer gesagt Autolysenoten von der Hefe, die ich auch bei Champagner nicht sonderlich schätze. Sehr herb, auch der erwähnte Gerbstoff-Grip scheint mir zugenommen zu haben, was den Trinkfluss jetzt doch etwas bremst. Passt recht gut zu einer kräftigen Brotzeit; ich denke aber, dass noch vorhandene Flaschen im Laufe des Jahres ausgetrunken werden sollten.UlliB hat geschrieben: ↑Mi 10. Jan 2024, 16:57 nature blanc 2022 (Gebrüder Mathis) 11,0%Vol. Badischer Landwein, aus 100% Müller-Thurgau. Blasses Grüngelb, trübe. Ganz typische Müller-Thurgau-Nase, blumig und etwas Muskat, aber nicht parfümiert oder kitschig, sondern herb. Für nur 11%Vol. am Gaumen unerwartet kräftig, trocken (2,6 Gramm RZ), gute Säure, leichte Hefetöne, etwas Gerbstoff-Grip, dazu für einen Stillwein ziemlich viel Kohlensäure (aber nicht frizzante), die für zusätzliche Frische sorgt. Hoher Trinkfluss, macht sehr viel Spaß. Aus der Sorte das Erfreulichste, was ich seit langer Zeit im Glas hatte. 10,90 € ab Werk.
Gruß
Ulli