Brunello di Montalcino

Löhlein
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Löhlein »

Marvin77 hat geschrieben: Di 31. Dez 2024, 11:28 Vielleicht werde ich wirklich mal in den nächsten Tagen/Wochen aus wissenschaftlichen Gründen eine weitere Flasche des BdM 2015 von "Il Poggione" öffnen.

Den Rosso von "Il Poggione" kenne ich in der Tat nicht, obwohl ich sonst schon viele Rosso probiert habe.

Hier ist übrigens der Rosso von Siro Pacenti für mich eine Empfehlung. Habe vor kurzem den 2022 getrunken und den fand ich sehr gut und hat fast wie ein "kleiner" BdM geschmeckt.

Herzliche Grüße
Alex
Wir hatten neulich den Rosso von Siro Pacenti aus 2020 im Glas und waren sehr angetan. Jetzt wollte ich nachkaufen und stehe vor der Wahl des Jahrgangs `20 oder `22. Mag sich jemand aus dem Fenster lehnen und eine Kaufempfehlung dahingehend äußern? Danke übrigens für die Erwähnung dieses Weins, Alex, ich glaube, ich bin überhaupt erst durch deinen Post darauf aufmerksam geworden...

Grüße, Max
Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

Schön das mein Beitrag über den Rosso von Siro Pacenti dich dazu gebracht hat diesen Wein zu probieren und er für gut befunden wurde. Ich war auch sehr positiv überrascht, weil ich nicht so einen guten Wein mit einem tollen PLV erwartet habe. Zu den Jahrgängen fällt mir eine Prognose schwer, aber es gibt hier sicher größere Brunello- bzw. Toskana-Experten.

Vielleicht sind diese zwei Links hilfreich, weil dieser Weinhändler scheinbar gute Kontakte zum Weingut hat:
https://extraprima-weinversand.de/weint ... no-pacenti
https://extraprima-weinversand.de/weint ... o-pacenti/

Die Jahrgänge sind hier identisch bewertet (93), aber in den 2022 scheint eine neue sehr dicht bepflanzte Reblage (über 10.000 Stöcke) zu 5-10% eingegangen zu sein. Also ich fand den 2022er ganz hervorragend und bin der Meinung, dass ein Verkoster den durchaus für einen Brunello in einer deutlich höheren Preisklasse halt kann.

Der Stil könnte jedoch für manchen durchaus gewöhnungsbedürftig sein, weil er für einen Sangiovese-Wein schon sehr kraftvoll auftritt. Finde aber er ist durchaus erkennbar (was nicht heißen soll, dass ich ihn blind erkennen würde :lol:).

Herzliche Grüße
Alex
Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

olifant hat geschrieben: Di 25. Mär 2025, 18:40 … das macht Vertikalen innerhalb eines Weins ha schlussendlich interessant, oder?
Auch nominell nicht so hoch bewertete Jahre haben ihren Reiz und ihre absolute Berechtigung. Manchmal gibts dann auch geschmackliche Überraschungen
... da hast du vollkommen Recht. Finde sowas sehr interessant und manchmal überraschend die Unterschiede zu erkennen. Wobei ich auch den Vergleich von verschiedenen Weinen (z.B. gleicher Jahrgang, gleiche Rebsorte, andere Region) sehr spannend finde. Auch deshalb reizen mich die 2020er-Brunello, weil ich da einige Chianti habe (ok bei 2019 auch beides).

Vielen Dank auch für deine interessanten und fundieren Beiträge zur Toskana.
olifant
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von olifant »

Gerade frisch in der Online-Presse, Jens Priewe zum Brunellojahrgang 2020
https://www.weinkenner.de/2020-brunello ... rona-jahr/

Sein Urteil fällt deutlich differenziert aus. 5-Sterne ist im eigentlichen auch immer Marketinginstrument des Herstellerverbands :roll:
Allgemein, eher keine Langläufer aufgrund der Jahrgangscharakteristik, besser jung trinken.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Marvin77
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Marvin77 »

olifant hat geschrieben: Mi 26. Mär 2025, 17:13 Gerade frisch in der Online-Presse, Jens Priewe zum Brunellojahrgang 2020
https://www.weinkenner.de/2020-brunello ... rona-jahr/

Sein Urteil fällt deutlich differenziert aus. 5-Sterne ist im eigentlichen auch immer Marketinginstrument des Herstellerverbands :roll:
Allgemein, eher keine Langläufer aufgrund der Jahrgangscharakteristik, besser jung trinken.
Super. Vielen Dank für den interessanten Link.
Amüsant, dass Castello Romitorio mit dem Filo di Seta und dem Annata ziemlich gut abschneiden.
Dann habe ich da gut eingekauft bzw. werde bei den andern 2020ern vorsichtig sein bzw. erst einmal probieren oder mich doch weiter mehr bei 2019 bedienen.
Der Jahrgang 2019 ist wohl wirklich richtig gut und bisher hatte ich da nur tolle Weine im Glas (um genau zu sein Baricci, Castello Romitorio, Casanova di Neri, Pelagrilli, Lisini).
Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

Hmmm. Habt ihr gute Erfahrungen mit Priewes Brunello-Wertungen? So ganz bin ich nie durch Priewes Bewertungsmaßstäbe gestiegen, und jetzt auch wieder nicht.

Einerseits schreibt er vom Lisini "Dicht gewoben, transparente Frucht, geschliffenes Tannin: einer der schönsten, ausdrucksvollsten Weine des Jahrgangs. Mit rund 50 Euro ein phänomenal gutes Preis-/Leistungsverhältnis", andererseits gibt er dem gleich bewerteten, aber deutlich günstigeren (35 euro) Il Poggione ein eher gelangweiltes "nicht ganz so kräftig wie sonst, aber mit perfekter Balance. Ein ready to drink-Brunello". (Hofschuster sah den Poggione wohl bei 91.)

Nicht, daß ich dringend Bedarf am Poggione hätte :lol:, aber Lisini macht ja immer recht solide Sachen. Für diese Kaufentscheidung braucht's aber auch keinen Priewe...

Cheers,
Ollie
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olifant
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von olifant »

Ollie hat geschrieben: Do 27. Mär 2025, 15:45 Hmmm. Habt ihr gute Erfahrungen mit Priewes Brunello-Wertungen? So ganz bin ich nie durch Priewes Bewertungsmaßstäbe gestiegen, und jetzt auch wieder nicht.
Ich kann mich über meine Erfahrungen mit Priewe Bewertungen nicht beschweren und komme sehr gut damit klar.
Die Note muss nicht ausschlaggebend sein, vom Beschrieb her, um dein Beispiel aufzugreiffen, weiss ich inzwischen sehr wohl, was mich bei einem Lisini und was mich bei einem Il Poggione erwartet - so ziemlich genau das Beschriebene.
Lisini ist ein eher traditioneller Vertreter, Il Poggione kommt i.d.R. eher Gefällig (- oder wie hieß das -) rüber. Beides kann für sich stimmig sein.

Trinkst du viel "Italiener"? Was ich in meiner Erinnerung bei dir manchmal so "rauslese", bei von dir (eher selten) verkosteten Weinen dieser Herkünfte, ist, dass du hierzu ein eher ambivalentes, wenn nicht gar schwieriges Verhältnis pflegst.
Grüsse

Ralf

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Ollie
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Ollie »

olifant hat geschrieben: Do 27. Mär 2025, 16:08 Trinkst du viel "Italiener"? Was ich in meiner Erinnerung bei dir manchmal so "rauslese", bei von dir (eher selten) verkosteten Weinen dieser Herkünfte, ist, dass du hierzu ein eher ambivalentes, wenn nicht gar schwieriges Verhältnis pflegst.
Nur vorneweg: Ich trinke natürlich sehr viel mehr Weine, als ich hier beschreibe. Aber tatsächlich spielt die Toskana bei mir keine große Rolle mehr. "Peak Toskana" fand bei mir in der ersten Dekade des Jahrtausends statt.

Von dieser Zeit sind einige Standards übriggeblieben, die regelmäßig verkoste oder gar kaufe (Lisini und Il Poggione sind zwei solche Kandidaten, und ich sehe deren stilistische Unterschiede genauso wie von dir beschrieben), aber ich bin nicht mehr im "Explorationsmodus", das Thema ist bei mir durch. Insofern würde ich auch nicht sagen, daß ich ein ambivalentes oder gar schwieriges Verhältnis zu Sangiovese pflege, sondern daß ich die Rebsorte (so wie unzählige andere auch) lediglich für weniger interessant halte.

Cheers,
Ollie
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olifant
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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von olifant »

Hallo Ollie,

Danke für die offene Antwort. Für mich gut nachvollziehbar. Jeder hat so seine Themen und Gebiete und das ist m:E. auch gut so.
Grüsse

Ralf

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Re: Brunello di Montalcino

Beitrag von Hasi »

Stilleben Brunellopg Kopie.jpg
ein feines Stilleben von einigen ausgesuchten Flascherln Brunello und Rosso dM, die ich von meiner gestrigen finalen Übsersiedlung der letzten 300 Flaschen Wein unserer Sammlung von der Zwischenlagerung im Keller eines Freundes in St.Pölten in den nun fertig renovierten uralten Löss-Keller meines Schwiegersohnes im Weinviertel, mit nach Hause zum Kosten gebracht habe.

Ciao Hasi
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