Carnuntum

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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amateur des vins
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Re: Carnuntum

Beitrag von amateur des vins »

Ralf Gundlach hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 20:55 die 91 Punkte sind das Potential ohne Korkschmecker.
Ah ok, danke für die Klarstellung. Ich könnte das nicht, aber ich punkte ja auch eh nicht.
Besten Gruß, Karsten
Bernd Schulz
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Re: Carnuntum

Beitrag von Bernd Schulz »

Gerade hatte ich meine Erstbegegnung mit einem Wein von Gerhard Markowitsch:

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Wenn man nach Markowitsch googelt, gelangt man schnell auf Seiten, die ihn als "Nr. 1 im Carnuntum" bezeichnen. Ich als jemand, der vom Carnuntum null Ahnung hat, möchte das auch erst einmal gar nicht anzweifeln, wobei mir dieser Veltliner auch für einen Basiswein etwas zu beliebig vorkommt, wenn derjenige, der ihn auf die Flasche gebracht hat, tatsächlich der führende Winzer im Gebiet sein sollte.

Wie sehen denn das diejenigen, die sich in Sachen Österreich besser als ich auskennen (wie z.b. unsere Österreicher ;) oder Ulli)?

Herzliche Grüße

Bernd
Ralf Gundlach
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Re: Carnuntum

Beitrag von Ralf Gundlach »

Bernd Schulz hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 21:44 Gerade hatte ich meine Erstbegegnung mit einem Wein von Gerhard Markowitsch:

Bild

Wenn man nach Markowitsch googelt, gelangt man schnell auf Seiten, die ihn als "Nr. 1 im Carnuntum" bezeichnen. Ich als jemand, der vom Carnuntum null Ahnung hat, möchte das auch erst einmal gar nicht anzweifeln, wobei mir dieser Veltliner auch für einen Basiswein etwas zu beliebig vorkommt, wenn derjenige, der ihn auf die Flasche gebracht hat, tatsächlich der führende Winzer im Gebiet sein sollte.

Wie sehen denn das diejenigen, die sich in Sachen Österreich besser als ich auskennen (wie z.b. unsere Österreicher ;) oder Ulli)?

Herzliche Grüße

Bernd
Hallo Bernd,

lt. Gault Millau kann Markowitsch am besten rote Cuvees. Aber auch mit etwas Abstand weiß. Wobei z.B. Dorli Muhr derzeit die Spitze im Carnuntum ist.

Gruß

Ralf
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UlliB
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Re: Carnuntum

Beitrag von UlliB »

Hallo Bernd,

das Weinbaugebiet Carnuntum liegt östlich von Wien in Richtung Slowakei, nördlich vom Burgenland, eine relativ flache Gegend mit pannonischem (= kontinentalen) Klima, im Sommer ist es da für österreichische Verhältnisse sehr heiß. Für Grünen Veltliner ist das ganz sicher nicht optimal, die Gegend ist aus meiner Sicht eher für Rotweine geeignet, bei Weißwein am ehesten noch für Chardonnay.

Markowitsch alleine sagt mal wieder nichts, da gibt es dort mindestens zwei verschiedene Betriebe, der bekanntere ist der von Gerhard Markowitsch, ich nehme mal an, dass der Wein von dem kommt? (Kleiner Tipp am Rande: bei Namensnennungen von Betrieben in Östereich muss man immer möglichst vollständig angeben, an vielen Orten gibt's den selben Namen mehrfach, z.B. vier mal Nittnaus in Gols, zwei mal Proidl in Senftenberg, Gritsch gibt es drei- oder viermal in Spitz, usw.)

Von Gerhard Markowitsch hatte ich bislang nur einige Rotweine im Glas. Die waren tatsächlich sehr gut, dürften aber mit einem eher schmeichelnden und bei den höherpreisigen Weinen recht opulenten Stil nicht jedermann gefallen. Ich mag das schon, aber auch nur gelegentlich.

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Carnuntum

Beitrag von Bernd Schulz »

UlliB hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 22:14 Markowitsch alleine sagt mal wieder nichts, da gibt es dort mindestens zwei verschiedene Betriebe, der bekanntere ist der von Gerhard Markowitsch, ich nehme mal an, dass der Wein von dem kommt?
Ja, der Wein kommt von Gerhard Markowitsch, wie man dem Eingangsatz meines vorhergehenden Postings (im Gegensatz zu der VKN, bei der ich aus Gründen der Faulheit mal wieder eine Vorlage genutzt habe) unschwer entnehmen kann:
Bernd Schulz hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 21:44 Gerade hatte ich meine Erstbegegnung mit einem Wein von Gerhard Markowitsch...
Danke auf jeden Fall für deine Einschätzung des Anbaugebiets im Hinblick auf Grünen Veltliner! Aber auch wenn das Carnuntum für den Anbau der Sorte nicht so geeignet ist wie die Wachau oder das Kremstal, würde ich mich eigentlich eine weniger gefällige, sondern eine in irgendeiner Form charakterstärkere Interpretation der Sorte wünschen - der (moderat) populärfruchtige Stil, den ich eben bei dem 23er erlebt habe, scheint mir dann doch eher am Erzeuger als am Gebiet zu hängen.... :?:
Ralf Gundlach hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 22:07 Wobei z.B. Dorli Muhr derzeit die Spitze im Carnuntum ist.


Dorli Muhr? Im Leben noch nie gehört.... :o :oops: :oops:

Herzliche Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am Fr 29. Nov 2024, 08:19, insgesamt 1-mal geändert.
Alba
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Re: Carnuntum

Beitrag von Alba »

Ralf Gundlach hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 22:07
Bernd Schulz hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 21:44 Gerade hatte ich meine Erstbegegnung mit einem Wein von Gerhard Markowitsch:

Wenn man nach Markowitsch googelt, gelangt man schnell auf Seiten, die ihn als "Nr. 1 im Carnuntum" bezeichnen. Ich als jemand, der vom Carnuntum null Ahnung hat, möchte das auch erst einmal gar nicht anzweifeln, wobei mir dieser Veltliner auch für einen Basiswein etwas zu beliebig vorkommt, wenn derjenige, der ihn auf die Flasche gebracht hat, tatsächlich der führende Winzer im Gebiet sein sollte.

Wie sehen denn das diejenigen, die sich in Sachen Österreich besser als ich auskennen (wie z.b. unsere Österreicher ;) oder Ulli)?

Herzliche Grüße

Bernd
Hallo Bernd,

lt. Gault Millau kann Markowitsch am besten rote Cuvees. Aber auch mit etwas Abstand weiß. Wobei z.B. Dorli Muhr derzeit die Spitze im Carnuntum ist.

Gruß

Ralf
Hallo,
Ja, wie Ulli schon geantwortet hat, Weiß ist sicher nicht die Stärke der Carnuntum Region, und ein Basis GV wahrscheinlich wirklich recht beliebig…, im gehobenen Bereich vielleicht schon interessanter (ich glaube Gerhard M. hat auch eine GV Reserve/ Alte Reben und vor allem Chardonnay Schüttenberg/ und davon noch ein „Filetstück“ :P ).
Bekannt ist er aber, und da gilt er in Carnuntum definitiv als der vielleicht „größte Name“ seit den 90ern, für die Cuvée Rosenberg und den raren Kultwein M1, siehe zB https://www.vinaria.at/weinguide/weingu ... arkowitsch

Dorli Muhr ist in den letzten 10Jahren auch in die Spitzengruppe gekommen, etwas anderes Terroir (Spitzerberg !) mit angeblich sehr interessanten Blaufränkisch (noch nie getrunken), auch international (WA, Suckling und Co.. weit vorne in den Bewertungen Ö – rot). War die langjährige Partnerin von Dirk Niepoort, der war da anfangs auch mit an Bord wenn ich mich recht erinnere.

LG
Manfred
Chrysostomus
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Re: Carnuntum

Beitrag von Chrysostomus »

Manfreds Erläuterungen treffen zu 100% zu!
Ergänzend vielleicht noch: die Region ist vor allem für den Zweigelt bekannt und (meines Wissens) haben sich die Winzer verpflichtet, in ihren Cuvees zu einem Großteil diese Rebsorte zu verwenden (wie eben beim M1 und Rosenberg zb)
Die Gegend ist immer wieder der Hitzepol Österreichs und ist, nicht zuletzt aus diesem Grund, für Weißwein nicht unbedingt berühmt, weil es meist an den kalten Nächten fehlt - auch der Neusiedlersee wirkt sich hier, ähnlich wie in Deutschkreutz/Horitschon, trotzt der Entfernung noch deutlich aus.
Der M1 ist in der Tat ein Kultwein, spielt international mit, aber leider auch entsprechend teuer. Er ist meines Wissens einer der ganz wenigen Spitzencuvées mit Mehrheitsanteil Zweigelt. Der Rosenberg liegt um die 30,- und liefert dafür wirklich gut ab - meinem Gaumen zufolge :-)
Für mich die einzige Region, aus der ich gerne Zweigelt trinke - kann es aber nicht erklären...
Schöne Grüße, Markus
Alba
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Re: Carnuntum

Beitrag von Alba »

Chrysostomus hat geschrieben: Fr 29. Nov 2024, 17:02 Manfreds Erläuterungen treffen zu 100% zu!
Ergänzend vielleicht noch: die Region ist vor allem für den Zweigelt bekannt und (meines Wissens) haben sich die Winzer verpflichtet, in ihren Cuvees zu einem Großteil diese Rebsorte zu verwenden (wie eben beim M1 und Rosenberg zb)
Die Gegend ist immer wieder der Hitzepol Österreichs und ist, nicht zuletzt aus diesem Grund, für Weißwein nicht unbedingt berühmt, weil es meist an den kalten Nächten fehlt - auch der Neusiedlersee wirkt sich hier, ähnlich wie in Deutschkreutz/Horitschon, trotzt der Entfernung noch deutlich aus.
Der M1 ist in der Tat ein Kultwein, spielt international mit, aber leider auch entsprechend teuer. Er ist meines Wissens einer der ganz wenigen Spitzencuvées mit Mehrheitsanteil Zweigelt. Der Rosenberg liegt um die 30,- und liefert dafür wirklich gut ab - meinem Gaumen zufolge :-)
Für mich die einzige Region, aus der ich gerne Zweigelt trinke - kann es aber nicht erklären...
Hallo Markus,

mach ich normalerweise nicht, aber in dem Fall muss ich was richtigstellen - das mit Zweigelt als Dominierende in Carnuntum stimmt natürlich, aber der M1 ist, zumindest in den letzten Jahren, nur Merlot mit Blaufränkisch, nix (mehr?) Zweigelt. Auch auf der Homepage des Weinguts klar ersichtlich (gerade nochmal gecheckt).
Ist schon ein Topwein, hatte den 2012er in einer gehobenen Bordeaux Probe blind, abgefallen ist er da nicht, nur halt anders.

LG
Manfred
Chrysostomus
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Re: Carnuntum

Beitrag von Chrysostomus »

Stimmt, hab ich übersehen. Beim Rosenberg hab ich's selber noch einmal aktuell (2021) nachgesehen, beim M1 nicht selbst recherchiert. Danke für die Korrektur :oops:
Schöne Grüße, Markus
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EThC
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Re: Carnuntum

Beitrag von EThC »

...heute mittrinkerbedingt ein recht fruchtiger Carnunter, ist aber recht gut gemacht:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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