Hornstein am See, Nonnenhorn
Nonnenhorner Grauburgunder 2020
12%
€ 16,50
Simon Hornstein hat seit 2017 im elterlichen Betrieb die Regie übernommen. Das Weingut firmiert seit kurzem unter "Seehaldenhof".
Der Grauburgunder-Ortswein aus Nonnenhorn stammt komplett aus dem Stahltank.
Ein relativ helles Gelb in der Farbe.
In der Nase wenige Fruchteindrücke (Richtung Quitte, Melone, aber nicht sehr expressiv), dafür deutliche Noten von Hefe und Malz sowie ein Eindruck steiniger Mineralität.
Auch am Gaumen dann eher zurückhaltende Frucht, karg, straff, steinig und kompromißlos trocken, vollständig ohne das Fett und das Barocke von vielen Grauburgundern dieser Preisklasse.
15,5/20
Bodensee
Re: Bodensee
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
- Dominik Mueller
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Re: Bodensee
Mit Weinen vom Bodensee hatte ich bis auf äußerst preiswerte Produkte noch nicht viel Kontakt gehabt. Daher waren meine Erwartungen an dieses Weinbaugebiet eher niedrig oder mindestens offen. Aktuell dort im Urlaub, wollte ich die Chance nutzen und etwas Neues probieren.
Gefunden habe ich das Weingut Kurek, ebenfalls in Nonnenhorn ansässig. Ursprünglich ein Äpfel anbauender Betrieb, wie es dort viele gibt, aber mittlerweile unter der jungen Generation mit starker Ausrichtung auf Wein. Viel wurde augenscheinlich in den vergangenen Jahren investiert. Ein moderner Neubau, der an ein Weinfass erinnert, mit Vinothek unten, Weinbar darüber und ganz oben einer Dachterrasse.
Wir waren abends in der Weinbar. Sehr gutes Essen, hochwertige Produkte einfach angerichtet. Die Weinbar trägt den Namen "pi" und ich kann sie jedem ans Herz legen, der mal in der Gegend ist. Oder mal online reinschauen. Der Schwerpunkt der Weinkarte liegt auf Deutschland und Frankreich. Im Glas werden auch vereinzelt gereifte Weine ausgeschenkt und der Service kann alle Fragen in Tiefe beantworten.
Ich hatte zuerst den 2011 Nierstein von Kühling-Gillot getrunken. Toll in der Nase (Honig und getrocknete Aprikose), aber im Geschmack vordergründige Säure mit leichtem Bitter im Abgang. Entwickelt, passte dennoch gut zu den Räucherlachs-Variationen.
Daraufhin der 2021 Nonnenhorner Seehalde Spätburgunder von Kurek. Das ist der Top-Lagenwein des Weinguts. Merklicher Holzeinsatz, doch kühl wirkend. Ein guter Ersteindruck, wenn auch für mich kein Volltreffer in Verbindung mit dem wirklich guten Tatar, das hier mit viel Säure angerichtet wird. Für eine genaue Beschreibung habe ich mich neben Essen und Unterhaltung zu wenig auf den Wein konzentriert, aber ich habe Flaschen mitgenommen und werde zu einem späteren Zeitpunkt davon berichten. Heute wollte ich hier zunächst von der Weinbar berichten, weil ich es ganz wunderbar fand, was man sich hier getraut hat.
Gefunden habe ich das Weingut Kurek, ebenfalls in Nonnenhorn ansässig. Ursprünglich ein Äpfel anbauender Betrieb, wie es dort viele gibt, aber mittlerweile unter der jungen Generation mit starker Ausrichtung auf Wein. Viel wurde augenscheinlich in den vergangenen Jahren investiert. Ein moderner Neubau, der an ein Weinfass erinnert, mit Vinothek unten, Weinbar darüber und ganz oben einer Dachterrasse.
Wir waren abends in der Weinbar. Sehr gutes Essen, hochwertige Produkte einfach angerichtet. Die Weinbar trägt den Namen "pi" und ich kann sie jedem ans Herz legen, der mal in der Gegend ist. Oder mal online reinschauen. Der Schwerpunkt der Weinkarte liegt auf Deutschland und Frankreich. Im Glas werden auch vereinzelt gereifte Weine ausgeschenkt und der Service kann alle Fragen in Tiefe beantworten.
Ich hatte zuerst den 2011 Nierstein von Kühling-Gillot getrunken. Toll in der Nase (Honig und getrocknete Aprikose), aber im Geschmack vordergründige Säure mit leichtem Bitter im Abgang. Entwickelt, passte dennoch gut zu den Räucherlachs-Variationen.
Daraufhin der 2021 Nonnenhorner Seehalde Spätburgunder von Kurek. Das ist der Top-Lagenwein des Weinguts. Merklicher Holzeinsatz, doch kühl wirkend. Ein guter Ersteindruck, wenn auch für mich kein Volltreffer in Verbindung mit dem wirklich guten Tatar, das hier mit viel Säure angerichtet wird. Für eine genaue Beschreibung habe ich mich neben Essen und Unterhaltung zu wenig auf den Wein konzentriert, aber ich habe Flaschen mitgenommen und werde zu einem späteren Zeitpunkt davon berichten. Heute wollte ich hier zunächst von der Weinbar berichten, weil ich es ganz wunderbar fand, was man sich hier getraut hat.
Re: Bodensee
Weingut Schmidt am Bodensee, Weingut Gierer - nur um mal zwei zu nennen, die gute (bis sehr gute) Weine machen....
und als absolutes Negativbeispiel Staatsweingut Meersburg, bleibt da bloß weg....
und als absolutes Negativbeispiel Staatsweingut Meersburg, bleibt da bloß weg....
- Dominik Mueller
- Beiträge: 184
- Registriert: Sa 8. Jul 2023, 17:48
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Re: Bodensee
Als Nachtrag hier nun der genannte Spätburgunder in der Nachverkostung:
2021 Weingut Kurek Nonnenhorner Seehalde Spätburgunder
Helle rubinrote Farbe. Attraktives Bouquet mit Intensität. Zunächst treten die Holzgewürze in den Vordergrund, werden dann aber begleitet von Sauerkirsche, Erdbeere und Himbeere. Die Frucht ist delikat und steht gerade so in einem ausgewogenen Verhältnis zu den starken Ausbaunoten: Eichengewürz, weißer Pfeffer, ein Hauch von Rauch und Kokosnuss. Wird sich der Holzeinfluss durch Reifung mit der Zeit mehr integrieren? Am Gaumen ein schlanker Körper mit leichten Tanninen und einem hohen Säuregehalt. Nicht ganz die Intensität und Komplexität der Aromen wie im Geruch. Sauerkirsche, schwarze Pflaume, ein klein wenig gekocht. Der Einfluss der neuen Eiche ist unverkennbar, Vanille. Krautig auch. Mittellanger, leicht warmer Abgang. Säure, Sekundäraromen und Alkohol harmonieren (noch) nicht ganz, aber dies ist ein guter jugendlicher Wein mit Punch und Alterungspotenzial.
2021 Weingut Kurek Nonnenhorner Seehalde Spätburgunder
Helle rubinrote Farbe. Attraktives Bouquet mit Intensität. Zunächst treten die Holzgewürze in den Vordergrund, werden dann aber begleitet von Sauerkirsche, Erdbeere und Himbeere. Die Frucht ist delikat und steht gerade so in einem ausgewogenen Verhältnis zu den starken Ausbaunoten: Eichengewürz, weißer Pfeffer, ein Hauch von Rauch und Kokosnuss. Wird sich der Holzeinfluss durch Reifung mit der Zeit mehr integrieren? Am Gaumen ein schlanker Körper mit leichten Tanninen und einem hohen Säuregehalt. Nicht ganz die Intensität und Komplexität der Aromen wie im Geruch. Sauerkirsche, schwarze Pflaume, ein klein wenig gekocht. Der Einfluss der neuen Eiche ist unverkennbar, Vanille. Krautig auch. Mittellanger, leicht warmer Abgang. Säure, Sekundäraromen und Alkohol harmonieren (noch) nicht ganz, aber dies ist ein guter jugendlicher Wein mit Punch und Alterungspotenzial.
Re: Bodensee
Hornstein am See, Nonnenhorn
Nonnenhorner Spätburgunder 2019
13,5%
€ 16,50
Ein helles, transparentes Rubinrot im Glas.
Die Nase überzeugt mit einem feinen Duft nach roten Kirschen, auch Waldhimbeeren mischen sich darunter. Nach einiger Zeit gewinnt die Rauchnote die Oberhand und überlagert die Fruchteindrücke.
Am Gaumen gleichzeitig kräftig und transparent-straff. Deutliche - für mich jedoch so genau richtig dosierte - Säure, in der Frucht eher zurückhaltend, wieder Kirsche, aber auch eine kräuterige Spur. Kein Gramm Fett ist hier zu spüren. Trotz des leichten Ausschlags in die kühl-karge Richtung ein schön saftiger Abgang, bei dem die kernigen Gerbstoffe aber immer spürbar bleiben. Sehr frisch und trinkanimierend.
16/20
Nonnenhorner Spätburgunder 2019
13,5%
€ 16,50
Ein helles, transparentes Rubinrot im Glas.
Die Nase überzeugt mit einem feinen Duft nach roten Kirschen, auch Waldhimbeeren mischen sich darunter. Nach einiger Zeit gewinnt die Rauchnote die Oberhand und überlagert die Fruchteindrücke.
Am Gaumen gleichzeitig kräftig und transparent-straff. Deutliche - für mich jedoch so genau richtig dosierte - Säure, in der Frucht eher zurückhaltend, wieder Kirsche, aber auch eine kräuterige Spur. Kein Gramm Fett ist hier zu spüren. Trotz des leichten Ausschlags in die kühl-karge Richtung ein schön saftiger Abgang, bei dem die kernigen Gerbstoffe aber immer spürbar bleiben. Sehr frisch und trinkanimierend.
16/20
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan