Dönnhoff

amateur des vins
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Re: Dönnhoff

Beitrag von amateur des vins »

Ursula hat geschrieben: Sa 6. Apr 2024, 14:28 2016 Niederhausen Hermannshöhle, Riesling GG mit 13 Vol.%,Alk, Pr.Nr. 26/17, 45er Naturkork Am. Flor +

ungemein appetlitlicher, anregender Duft nach Lemonen und blühenden Weintrauben; sehr,sehr fein.
Wunderbar ausgewogen mit saftigem Biß, da läuft mir wirklich das Wasser im Mund zusammen,der Hauch von RZ paßt bestens. Echt trinklustfördernd ( erinnert mich an die GGs eines von uns sehr geschätzten Weinguts im Nachbargebiet RHH ). Dieser Wein ruht nicht in sich selbst und ist alles andere als ein Langweiler auf hohem Niveau.Er steht mitten im pulsierenden Leben, zeigt keinerlei Spuren von Alter und macht einfach nur glücklich.

Das ist Dönnhoff in Höchstform ! Großer Wein. 96 P.
Habe ich gerade im Glas, und kann ich weitgehend so unterschreiben!
Beim Erstkontakt fehlten mir noch die Worte. Nunmehr zeigt er sich definierter:

Dönnhoff, Hermannshöhle GG 2026 2016
          Riesling


Die strohgelbe Robe ist geradezu jugendlich.
In der Nase zeigen sich erste zarte Reifenoten neben Aromen von Nektarinen, Zitronenmelisse und angedeutet ein Hauch von frischer Blumenerde, die sich mit der Zeit zu einer ebensozarten Rauchnote "wandelt".
Am Gaumen frische, aber milde leicht apfelige und weißjohannisbeerige Säure, dann etwas Grapefruit. Kurz blitzt etwas Quitte durch. Dann gesellen sich feinste frische Küchenkräuter (Basilikum, eine Spur Estragon) hinzu und tragen zusammen mit den Agrumen den "ewig" langen, animierend minimal herben Abgang.

Saftig, unangestrengt und von buddhaësker Gelassenheit, gleichwohl lebendig, komplex und tief. Wenn das die Dönnhoff bisweilen nachgesagte Langeweile sein soll, möchte ich bitte viel mehr Langeweile im Glas. Groß!
Zuletzt geändert von amateur des vins am Mi 25. Dez 2024, 18:19, insgesamt 2-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
Lars Dragl
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Ich glaube mir wäre der zu noch jung :lol:

LG

Lars
amateur des vins
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Re: Dönnhoff

Beitrag von amateur des vins »

Lars Dragl hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 18:06 Ich glaube mir wäre der zu noch jung :lol:
Ach, bist Du auch so ein Leichenschänder? :lol:

(korrigiert)
Besten Gruß, Karsten
Ollie
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Ollie »

amateur des vins hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 17:57 Wenn das die Dönnhoff bisweilen nachgesagte Langeweile sein soll, möchte ich bitte viel mehr Langeweile im Glas. Groß!
Boah. Boah! Am Ende wirst du mir noch zum Weil-Trinker! :mrgreen:

Frohe Weihnachten & Cheers,
Ollie
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amateur des vins
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Re: Dönnhoff

Beitrag von amateur des vins »

Ollie hat geschrieben: Mi 25. Dez 2024, 18:20 Boah. Boah! Am Ende wirst du mir noch zum Weil-Trinker! :mrgreen:
Ich habe starke Zweifel, daß die dafür notwendige Überzeugungsarbeit zu meinen Lebzeiten geleistet werden kann. :mrgreen:

Selber Frohe Weihnachten & Skål!
Besten Gruß, Karsten
Nora
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Nora »

Meinen Vorsatz, mehr Hermannshöhle GG von Dönnhoff zu trinken, nahm ich mir gleich am Anfang des Jahres zu Herzen und öffnete gestern die

Hermannshöhle, Riesling Großes Gewächs 2012.

Um es vorweg zu sagen, meine Liebe zu dem Wein wurde hier auf eine harte Probe gestellt. :)

Direkt nach dem Öffnen gibt es eine wunderbare offene Nase mit reifer, leicht tropischer Rieslingfrucht, dahinter pfeffriger Rauch, dezenter Tabak und Mineralik; so hatte ich mir das vorgestellt!

Am Gaumen hat der Wein eine recht opulente Fruchtdichte, exotische gelbe Früchte wie Pfirsich, Ananas und Grapefruit sind zu bemerken; die durchaus vorhandene typische weiße Mineralik und die feine, recht lebendige Säure schaffen es aber nicht, die Opulenz der Frucht derart abzupuffern, dass auch diese Hermannshöhle die sonst übliche Eleganz und Subtilität zeigt und so auch recht spannungsarm daherkommt. Leider treten noch dazu eine unangenehme medizinale, kräutrige Bitterkeit, die weit über „feine Phenolik mit angenehmem Grip“ hinausgeht, und eine alkoholische Schärfe (13,5% Alk) im Abgang auf.

Schon auf der 10-Years-After-Probe vor etwas mehr als 2 Jahren schnitt die Hermannshöhle 12, die damals aus einem anderen Keller kam, nicht besonders gut ab. Das hat sich nun leider bestätigt.

Die Flasche ist noch fast voll. Ich überprüfe die nächsten Tage, ob sich vielleicht noch etwas nach vorne bewegt.

VG Nora
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Jochen R.
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Jochen R. »

2 Jahre später ...
und auch diese Flasche kommt sowas von jugendlich daher. Die Notiz vom Feb.´23 kann ich fast 1:1 übernehmen. Was für eine wunderbare Frucht: Nectarinen, Passionsfrucht, Zitronen - zum reinlegen, dazu eine trinkanimierende Säure. Großer Wein!
Jochen R. hat geschrieben: Do 2. Feb 2023, 18:15 Dellchen Riesling GG 2015:
Ein helles gelb. Sofort springt einen ein Korb gelber Früchte an, dazu
anfangs etwas brauner Kandis, dezent floral. Schon mit wenig Luftzufuhr
feiner heller Tabak, ein Hauch von Herbstlaub, ständig wechselnder Ein-
drücke, mittelkräftig bis intensiv.
Mittlerer Körper. Auch hier wunderbar gelbfruchtig, baut schnell Druck
auf, salzig/würzig/adstringierend, frisch/trinkig, komplex, sehr lang.

Großer Wein, m. E. aber erst ganz am Anfang, 94(-95)+ P.. Fast unverschämter
Trinkfluss.

Viele Grüße,
Jochen
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Bernd Schulz
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Bernd Schulz »

Nach der Prümschen Auslese aus 2002 war dies gestern ein weiterer Weißwein, der sich noch enorm frisch präsentierte:

Bild

Leider habe ich seinerzeit mehr 2005er als 2004er von Dönnhoff gekauft. Wie schade!

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Ursula »

2021 Hermannshöhle, Riesling GG mit 13 Vol.% Alk.,Pr.Nr.27/22 und excellentem 49er Naturkork Flor Nd

Die Hermannshöhle von Dönnhoff in der GG-Version habe ich gar nicht mal so selten im Glas, aber meine Favoriten sind von den vergangenen 10 Jahren ganz klar die Jahrgänge 2016 und 2021.

Warum ? Nicht selten ließt man von den Kritikern Sätze wie " ruht in sich selbst". Pardon, da schlafen mir die Füße ein. Riesling hat für mich auch stets rieslinghaft zu sein und da gehören Grip und Biss, eine feine Knackigkeit und im besten Fall auch eine noble Finesse ( nicht nur bei GGs ) im Topbereich unbedingt dazu.

Dönnhoff kann großartige GGs auf die Flasche bringen, da gehört fur mich der 21er mit aufs Treppchen. Über 3 Tage verkostet ( wobei ich mich in puncto Lust auf mehr sehr zurückhalten mußte, um die Flasche nicht sofort zu leeren ) kann ich diesem Wein nur meine allerhöchste Hochachtung zollen und freue mich auf mehr davon in den nächsten Jahren. Glatte 96 P .

Gruß Ursus
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Jochen R.
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Re: Dönnhoff

Beitrag von Jochen R. »

Hermannshöhle Riesling GG 2016:
Optisch ein immer noch recht jugendliches gelb mit Grünstich. Was dann aber folgt scheint mir nicht mehr ganz sooo jugendlich ... Die mind. mittelkräftige Nase startet gleich sehr floral/würzig, Nectarinen, Pfirsich, Tabak, mit Luftzufuhr ein Hauch Petrol, im Hintergrund frische Minze. Komplex.
Mittelgewichtig, auch hier sehr sehr würzig, Herbstlaub, Nectarinen, strukturgebende Phenolik und ein ewig langer (adstringierender) Abgang.

Der Wein ist gleich nach dem Öffnen voll da, profitiert aber auch von Luftzufuhr und zeigt immer neue Facetten. Großer Wein, (94-)95 P.

Viele Grüße,
Jochen
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