Winzersekt

weinaffe
Beiträge: 1343
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Winzersekt

Beitrag von weinaffe »

Hallo zusammen,

Deutscher Sekt kann durchaus im Einzelfall mit Top-Champagnern in einer Liga spielen, wie das nachfolgende Exemplar eindrücklich beweist:

Bild

LG
Bodo
Lars Dragl
Beiträge: 761
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24

Re: Winzersekt

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Christmann & Kaufmann Cuvée No. 103

Ich weiß nicht wie repräsentativ diese Fl. ist, weil der Sektkorken schon ganz durchgeweicht war, aber der Inhalt scheint einwandfrei zu sein. Farblich mittleres bis dunkles Strohgelb und ziemlich feine Perlen bei relativ zurückhaltendem Schaum. In der Nase viel weiniger, als meine letzte Fl. und mit deutlichem Bezug zu der Gegend um Gimmeldingen. Da hatte ich schon einige Weine, die ganz ähnlich den Bode zum Ausdruck brachten, aber dieser Sekt kann das nochmals etwas raffinierter. Mir kommt es auch so vor, als ob die Frucht etwas zugelegt hat und die Mineralität noch schöner rüberkommt. Dabei wird Zurückhaltung und Feinheit immer groß geschrieben, genauso wie die Trinkfreude.

Sehr gut, aber schon auch etwas überteuert.

Herzliche Grüße

Lars
Zuletzt geändert von Lars Dragl am So 2. Feb 2025, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
Nora
Beiträge: 993
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Winzersekt

Beitrag von Nora »

Danke Lars, für die Notiz!

2 Flaschen hatte ich nachgekauft, um zu sehen, wie sich der Wein entwickelt. Das hört sich ja recht gut an!

VG Nora
Kle
Beiträge: 1099
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 17:18
Wohnort: Hamburg

Re: Winzersekt

Beitrag von Kle »

Lars Dragl hat geschrieben: So 2. Feb 2025, 12:28 Hallo!

Christmann & Kaufmann Cuvée No. 103

Ich weiß nicht wie repräsentativ diese Fl. ist, weil der Sektkorken schon ganz durchgeweicht war, aber der Inhalt scheint einwandfrei zu sein. Farblich mittleres bis dunkles Strohgelb und ziemlich feine Perlen bei relativ zurückhaltendem Schaum. In der Nase viel weiniger, als meine letzte Fl. und mit deutlichem Bezug zu der Gegend um Gimmeldingen. Da hatte ich schon einige Weine, die ganz ähnlich den Bode zum Ausdruck brachten, aber dieser Sekt kann das nochmals etwas raffinierter. Mir kommt es auch so vor, als ob die Frucht etwas zugelegt hat und die Mineralität noch schöner rüberkommt. Dabei wird Zurückhaltung und Feinheit immer groß geschrieben, genauso wie die Trinkfreude.

Sehr gut, aber schon auch etwas überteuert.

Herzliche Grüße

Lars
Deine Beschreibung passt gut zu unseren Eindrücken kürzlich. Der Sekt brillierte gegenüber deutlich teureren, wobei auch das Wort „bodenständig“ im Sinne von ungekünstelt gefallen ist. Die Meinung war auch, dass er noch Zeit brauche… Oder es ist eben diese Zurückhaltung, die vermuten lässt, es müsse sich noch wer weiß was entfalten, was der Sekt garnicht so vorhat? Ich hatte schon den Eindruck, nicht tief in ihn hineinschauen zu können, spürte aber einen faszinierenden Sog.

Gruß, Kle
Lars Dragl
Beiträge: 761
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24

Re: Winzersekt

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo Nora und Kle!

Gerade habe ich die Cuvée No. 103 nochmal im Glas (GGG) und sehe die Reste von gestern heute nochmals besser. Die recht zarte Frucht (Apfel, Quitte, Aprikosenkern) kommt nochmals schöner zur Geltung und ich bilde mir gewisse Ähnlichkeiten zu den von Buhl Weinen aus der Kauffmann-Ära ein. Der Sekt kommt völlig ungeschminkt und authentisch daher, ohne dabei auch nur irgendwie zu burschikos oder zu abgehoben zu wirken.

Ich muss mich korrigieren: das PGV stimmt - leider - schon.

Nachdem was ich gestern und heute im Glas hatte, ist von einer weitern positiven Entwicklung auszugehen. Das wird voraussichtlich aber nie ein Sekt werden, der jede und jeden zum Innehalten verführt. Dafür ist er einfach zu zurückhaltend. Bei mir klappt es allerdings ziemlich gut.

Herzliche Grüße

Lars
Nora
Beiträge: 993
Registriert: So 28. Mär 2021, 11:20
Wohnort: Kühlungsborn
Kontaktdaten:

Re: Winzersekt

Beitrag von Nora »

Nora hat geschrieben: Mo 26. Aug 2024, 20:25
Dieser Sekt war auch in meiner gemischten Sektkiste und seit 2 Tagen in meinem Glas.

Die Nase ist ganz fein und unterscheidet sich deutlich von den vordergründig nach Frucht riechenden Riesling-Sekten, die man oft auch bei guten Erzeugern findet. Frank John ist da sicherlich eine rühmliche Ausnahme. Zunächst ist die Nase kalkig, mineralisch mit deutlich zitronigen Anklängen. Mit etwas Luft zeigen sich grüner Apfel, eine dezente Gelbfruchtigkeit und etwas Bittermandel. Sehr schön!

Auch am Gaumen ist der Wein zunächst zurückhaltend, mineralisch und straff mit viel Säure, die aber nicht spitz wirkt. Der Mousseux ist feinperlig und angenehm. Auch hier braucht der Sekt zunächst Luft, dann entfaltet sich eine zurückhaltende Cremigkeit mit einem Hauch von brotigen Anklängen. Letztendlich überwiegen immer wieder Zitrone und Frische. Auch der recht anhaltende Abgang bietet hauptsächlich eine zitronige Säure.

So wie Michl das schreibt, ist der Wein subtil und kompromisslos. Man versteht, was der Hersteller wollte. Dennoch fehlt mir ein wenig Tiefe und Komplexität; der Wein ist tatsächlich eher als Aperitif, denn als Speisenbegleiter zu gebrauchen. Das hätte ich gern noch einmal in 2 bis 3 Jahren probiert. Aber trotz des recht ambitionierten Preises, scheint er überall ausverkauft zu sein.

Von mir gibt es 91 Pkt.

VG, Nora
Ein Jahr später habe ich den

Christmann & Kauffmann Riesling Cuvée Nr. 103 Brut Nature

noch einmal im Glas und leider gibt es keine Verbesserung.

Immer noch fein und harmonisch bei fehlender Tiefe und Substanz.

Deutlich zu teuer. Hier haben sich bekannte Namen und ein sehr gelungenes Marketing ausgezahlt.

VG Nora
Lars Dragl
Beiträge: 761
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24

Re: Winzersekt

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo Nora!

Ende August hatte ich meine dritte Fl. No. 103. Ich sehe den Sekt nicht ganz so kritisch wie du. Dass ich aber noch keine Vorspeise oder einen Snack gefunden habe, die richtig gut zu ihm passen möchte, finde ich auch schwierig. Solo mochte ich ihn bisher am liebsten. Mit typischen Häppchen zu Sekt war er bisher eher zickig und konnte nicht überzeugen. Auch ich habe im Vergleich zur vorhergehenden Fl. keine Veränderung feststellen können. Haltbar scheint er zu sein, aber ob der Potential hat ist natürlich fraglich. Ich meine aber schon.

Das PGV scheint einigen anderen wohl auch nicht so gut zu gefallen. Nach dem Hype im letzten Jahr sind nämlich wieder einige Fl. bei diversen Händlern im Netz aufgetaucht und machen den Anschein nicht mehr ganz so gut zu laufen. Zumindest findet man den Sekt nun wieder und könnte nachkaufen, wenn man denn wollte. Ich bin allerdings auch zurückhaltend bis raus.

LG und einen schönen Sonntag

Lars
Antworten

Zurück zu „Deutschland“