Schloss Gobelsburg Riesling Heiligenstein 1ÖTW 2018
Gold-gelbe Farbe. Schon nach wenigen Minuten strömt ein betörender Duft von gelben Tropenfrüchten und Kräutern aus dem Glas. Obwohl ich mir vom Jahrgang 2018 keine große Spannung erwartete, ist der Wein am Gaumen dennoch mit Säure und sogar noch ein wenig Kohlensäure explosiv, durch die Fruchtsüße und den komplexen Aromen ein wirklich großartiger Wein, der noch mindestens 5-10 Jahre lang zulegen sollte. Im Moment würde ich 95 Punkte vergeben. Wie gut müssen da erst die (grundsätzlich höher eingeschätzten) Jahrgänge 2019 und 2021 werden? Der 2019er hat, glaube ich, von Parker 99 Punkte erhalten. Danach ging's mit den Preisen auch steil bergauf. Der 2018er war damals in Aktion für unter 20,- erhältlich...wo sind die Zeiten hin...?
Anmerkung am Rande: in den Fäden zu den deutschen GGs wird ja oft über Lager- und Entwicklungsfähigkeit der Weine diskutiert. Für die Kamptal-Reserve-Weine und die Wachauer Smaragde gilt für mich (!) grundsätzlich, dass ich sie erst nach 5 Jahren anteste und ich würde ihnen eine positive Entwicklung für weitere mindestens 10-15 Jahre bescheinigen...Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel
Kamptal
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Re: Kamptal
Schöne Grüße, Markus
Re: Kamptal
Am Wochenende im Glas:
Kurt Angerer, Syrah Redgranite Limited Edition 2012
Sehr niedriger Ertrag. Die per Hand gepflückten und entrappten Beeren werden in neuen Darnajou-Barriques spontan vergoren. Für die Extraktion werden die Barriques händisch rotiert bis zu 200 Umdrehungen pro Tag.
Nur 880 Flaschen. Meine Flasche hat die Nummer 144. Der Korken ist 6 cm lang.
Wow, was für eine schöne, intensive Nase: dunkles Beerenconfit, Cassis, Pfeffer, Oliven, ganz im Hintergrund, erst nach einiger Zeit im Glas bemerkbar etwas abgehangenes Fleisch; sehr mineralisch, grauer nasser Stein.
Samtiger, voller konzentrierter Gaumen mit enormer Komplexität und Substanz; dicht an dicht folgen die Aromen aufeinander: viele dunkle Beeren, Pfeffer, Edelholznuancen, am Ende dunkle, herbe Schokolade; alles unterlegt von einer feinen Mineralität; wunderbar reife, trotzdem belebende Säure, die es verhindert, dass der Wein zu kraftvoll erscheint und ihm trotz der Dichte eine elegante Wendung verleiht; engmaschiges, feinkörniges, fast samtiges Tannin. Dieser Wein ruht vollkommen in sich und hat einen so extrem langen Abgang, dass man das Gefühl hat, nach Minuten hallt er immer noch nach. Erstaunlich nur 13,5 % Alk.
Dies ist kein Wein mit Ecken und Kanten, den man sich erarbeiten muss, sondern er ist hedonistisch und unglaublich sexy. Ein Wein für den kalten Wintertag mit dem Geliebten oder der Geliebten…
VG Nora
Kurt Angerer, Syrah Redgranite Limited Edition 2012
Sehr niedriger Ertrag. Die per Hand gepflückten und entrappten Beeren werden in neuen Darnajou-Barriques spontan vergoren. Für die Extraktion werden die Barriques händisch rotiert bis zu 200 Umdrehungen pro Tag.
Nur 880 Flaschen. Meine Flasche hat die Nummer 144. Der Korken ist 6 cm lang.
Wow, was für eine schöne, intensive Nase: dunkles Beerenconfit, Cassis, Pfeffer, Oliven, ganz im Hintergrund, erst nach einiger Zeit im Glas bemerkbar etwas abgehangenes Fleisch; sehr mineralisch, grauer nasser Stein.
Samtiger, voller konzentrierter Gaumen mit enormer Komplexität und Substanz; dicht an dicht folgen die Aromen aufeinander: viele dunkle Beeren, Pfeffer, Edelholznuancen, am Ende dunkle, herbe Schokolade; alles unterlegt von einer feinen Mineralität; wunderbar reife, trotzdem belebende Säure, die es verhindert, dass der Wein zu kraftvoll erscheint und ihm trotz der Dichte eine elegante Wendung verleiht; engmaschiges, feinkörniges, fast samtiges Tannin. Dieser Wein ruht vollkommen in sich und hat einen so extrem langen Abgang, dass man das Gefühl hat, nach Minuten hallt er immer noch nach. Erstaunlich nur 13,5 % Alk.
Dies ist kein Wein mit Ecken und Kanten, den man sich erarbeiten muss, sondern er ist hedonistisch und unglaublich sexy. Ein Wein für den kalten Wintertag mit dem Geliebten oder der Geliebten…
VG Nora
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Re: Kamptal
Hallo zusammen,
hatte gestern und heute den Grünen Veltliner Käferberg 2013 von Fred Loimer. Der Wein präsentiert sich in kräftigen gelb, zeigt keine Alterserscheinungen. Am Gaumen sehr kraftvoll, am zweiten Tag eine Spur ausgewogener, die Säure ist gerade so intensiv, dass sie den Wein gut ausbalanciert. Die 13,5 Vol. sind gut verpackt. Wer noch was davon hat sollte ihn jetzt trinken, wobei er sich wohl noch ein paar Jahre auf dem Niveau halten wird.
lg Hans Peter
hatte gestern und heute den Grünen Veltliner Käferberg 2013 von Fred Loimer. Der Wein präsentiert sich in kräftigen gelb, zeigt keine Alterserscheinungen. Am Gaumen sehr kraftvoll, am zweiten Tag eine Spur ausgewogener, die Säure ist gerade so intensiv, dass sie den Wein gut ausbalanciert. Die 13,5 Vol. sind gut verpackt. Wer noch was davon hat sollte ihn jetzt trinken, wobei er sich wohl noch ein paar Jahre auf dem Niveau halten wird.
lg Hans Peter
Re: Kamptal
Zu diesem Wein ist außer einer alten, nichtssagenden Notiz vom Falstaff im Netz nichts zu finden. Der Wein wurde ähnlich wie der im obigen Beitrag beschriebene Syrah Redgranite, aber mit nur 290 Flaschen produziert. Meine Flasche ist die Nummer 5 vom
Kurt Angerer Merlot Limited Edition 2011.
Gestern geöffnet und ein kleines Glas getrunken.
Umwerfende, volle Nase mit dunkler Fruchtsüße (schwarze Kirsche, Pflaume), schwarzem Pfeffer und Mineralik.
Dichter, konzentrierter Gaumen mit reifer, dunkler Frucht (auch hier Schwarzkirsche) dabei ohne jegliche Süße, sehr herber, dunkler Schokolade und Edelholz; viel Eleganz bringen dann die schöne Mineralik, die wie eine feine Ader den Wein durchzieht und die für einen Merlot erstaunlich frische und lebendige Säure; sehr feines, zurückhaltendes, nur leicht schmirgelndes Tannin; unglaublicher minutenlanger Abgang.
Wow! Komplexer, vielschichtiger Merlot ohne Altersnoten und ohne jeglichen Kitsch.
VG Nora
Kurt Angerer Merlot Limited Edition 2011.
Gestern geöffnet und ein kleines Glas getrunken.
Umwerfende, volle Nase mit dunkler Fruchtsüße (schwarze Kirsche, Pflaume), schwarzem Pfeffer und Mineralik.
Dichter, konzentrierter Gaumen mit reifer, dunkler Frucht (auch hier Schwarzkirsche) dabei ohne jegliche Süße, sehr herber, dunkler Schokolade und Edelholz; viel Eleganz bringen dann die schöne Mineralik, die wie eine feine Ader den Wein durchzieht und die für einen Merlot erstaunlich frische und lebendige Säure; sehr feines, zurückhaltendes, nur leicht schmirgelndes Tannin; unglaublicher minutenlanger Abgang.
Wow! Komplexer, vielschichtiger Merlot ohne Altersnoten und ohne jeglichen Kitsch.
VG Nora