Haut Bailly 2014
Gestern zum Lammrücken. 6 Std. dekantiert. Guter Begleiter zum Essen. Ansonsten die Erwartung eher nicht erfüllt.
Im besten Sinne klassisch (ich weiß, inflationär...

), gute Balance mit sehr schöner Säure, Tannin nicht mehr viel
spürbar, im allenfalls mittellangen Abgang noch etwas rau vorhanden, ansonsten schon gut trinkbar, ob da in 5-10 Jahren
noch mehr kommt ? Denn von der Frucht (eher rot) war nicht viel wahrnehmbar. Von seinen Jahrgangspendants aus
warmen JG, die gerne mit eher dunkler Frucht und viel Druck beschrieben werden, stilistisch weit entfernt.
Ich mag den o.g. Stil des eher zurückhaltenden Essensbegleiters eigentlich gerne. Für die damals bereits aufgerufenen
56 Öcken würde ich ihn jedoch nicht noch einmal kaufen. Da liefert ein Tondonia schon ganz anders ab

.
Jetzt kommt das ketzerische:
Ein danach getrunkener Lanessan 2010, für 15 € erstanden und immerhin damals mit strammen 87 RP-Punkten bewertet,
wusste der Trinkrunde tatsächlich mind. so gut zu gefallen. Klar, gefälliger, mehr Frucht, Druck und Körper (40% Merlot),
aber tolle Balance mit bemerkenswerter Länge (im Kontext zu BX < 20 €). Genau solche Weine sind es, die mich
oft sprachlos machen, denn außer in Bordeaux kenne ich in dem Preissegment keine Rotweine, die derart begeistern.
Punkte ?: Beide, je nach Vorliebe so 90-92.
Schönen Sonntag...,
Georg