Keine Ahnung, ob sich das trägt, aber ich finde, das Weingut Burggarten hat längst einen eigenen Thread verdient.
Ich selber trinke davon zuwenig, wollte aber meinen verblaßten Eindruck auffrischen:
Burggarten, Walporzheimer Alte Lay 2020
Eigentlich Beifang, als ich mir Spät- und Grauburgunder der "Jungwinzer" bestellte.
Die Robe ein mitteldichtes (-) Rubinrot mit winzigem Blaustich. Bei Spätburgundern von der Ahr beobachte ich häufiger eine leicht gelbliche Tendenz. Ich vermute einen Zusammenhang mit den Klonen.
Spannende Nase! Würziger, mineralischer Schiefer trifft auf kühle Frucht (Himbeere, Süßkirsche, Walderdbeere).
Am Gaumen mittelgewichtig. Wunderbar ausgewogene, frische, aber unauffällige Säure. Sehr feine pulverige Tannine. Aromen wie in der Nase, zunächst deutlich Richtung Süßkirsche verschoben. Zum langen Abgang hin zunehmend wieder zartwacholderige Schieferwürze ohne jede Strenge oder gar Bitterkeit.
Sehr, sehr schöner Wein!
Komplex und harmonisch, unaufgeregt, aber spannend. Neutraler Charakter coté masculin. Die Beschreibungen sowohl des Händlers als auch von Christoph Raffelt (von mixalhs verlinkt; danke!) kann ich zwar nicht nachvollziehen. Aber das ändert ja nichts daran, daß das ein wirklich toller Wein ist!
Ich habe gerade nachgekauft...
Burggarten
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Burggarten
Besten Gruß, Karsten
Re: Burggarten
... liegt bei mir noch unangetastet im Keller. Ich denke, dass ich damals zwei oder drei Flaschen gekauft habe. Eine davon könnte ich eigentlich mal öffnen .....
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Re: Burggarten
Ich finde, er trinkt sich jetzt wunderbar! Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, er hätte noch länger liegen gemußt.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Burggarten
Von der Alten Lay (s.o.) war ich so begeistert, daß ich nachgeordert habe. Dabei fanden auch noch andere Weine ihren Weg in die Kiste; einer davon war der
Burggarten, Sonnenberg GG 2020
Frühburgunder
Im Glas ein klares Rubinrot; im Ggs. zur Alten Lay ohne jede noch so zarte Blautendenz.
In der Nase Kirsche, Himbeere, Walderdbeere, aber nur sehr, sehr zarte Würze (ist das soviel weniger Schiefer, und macht der Lehm sich so stark bemerkbar?). War jener coté masculin, ist dieser coté féminin.
Am Gaumen samtig, mit lebendiger Säure und eher feinen Tanninen. Wieder überwiegend kirschig, aber auch die Beerenfrüchte zeigen sich wieder. Ganz leicht herbwürzige Note (Mme: "deutlich bitter, spät im Abgang" - finde ich nicht) - Rappen?
Wie schon die Alte Lay, macht mir dieser Wein außerordentlich viel Spaß! Bemerkenswert finde ich, wie zickig er ist: Zunächst solo grandios. Wurde dann etwas warm; die Eismanschette hat ihn etwas zu sehr heruntergekühlt, was ihm garnicht bekam: Die Harmonie ging verloren, und der Ausdruck schwand. Zum Glück reversibel. Aber auch zum Essen (Grünkernbratlinge) tat er sich ein wenig schwer.
Der parallel aufgemachte Holger Koch PInot Noir *** 2016, für sich etwas diffus, harmonierte mit dem Essen deutlich besser.
Dennoch ein wirklich toller Wein! Ich entwickele mich gerade zum Burggarten-Fan. Ich hatte zwar schon früher den einen oder anderen Wein von denen, aber da holten sie mich nicht so sehr ab, wie diesmal. Chapeau!
Burggarten, Sonnenberg GG 2020
Frühburgunder
Im Glas ein klares Rubinrot; im Ggs. zur Alten Lay ohne jede noch so zarte Blautendenz.
In der Nase Kirsche, Himbeere, Walderdbeere, aber nur sehr, sehr zarte Würze (ist das soviel weniger Schiefer, und macht der Lehm sich so stark bemerkbar?). War jener coté masculin, ist dieser coté féminin.
Am Gaumen samtig, mit lebendiger Säure und eher feinen Tanninen. Wieder überwiegend kirschig, aber auch die Beerenfrüchte zeigen sich wieder. Ganz leicht herbwürzige Note (Mme: "deutlich bitter, spät im Abgang" - finde ich nicht) - Rappen?
Wie schon die Alte Lay, macht mir dieser Wein außerordentlich viel Spaß! Bemerkenswert finde ich, wie zickig er ist: Zunächst solo grandios. Wurde dann etwas warm; die Eismanschette hat ihn etwas zu sehr heruntergekühlt, was ihm garnicht bekam: Die Harmonie ging verloren, und der Ausdruck schwand. Zum Glück reversibel. Aber auch zum Essen (Grünkernbratlinge) tat er sich ein wenig schwer.
Der parallel aufgemachte Holger Koch PInot Noir *** 2016, für sich etwas diffus, harmonierte mit dem Essen deutlich besser.
Dennoch ein wirklich toller Wein! Ich entwickele mich gerade zum Burggarten-Fan. Ich hatte zwar schon früher den einen oder anderen Wein von denen, aber da holten sie mich nicht so sehr ab, wie diesmal. Chapeau!
Besten Gruß, Karsten
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Re: Burggarten
Dieser und jener kann ja mit Frühburgunder nichts anfangen, aber ich schätze die Sorte, die im Vergleich zum Spätburgunder eher weniger Feinheiten zeigt, durchaus sehr, wenn sie von Könnern an- und ausgebaut wird:

Das ist ein richtig entgegenkommender, aber alles andere als banal wirkender Frühburgunder aus einem Ahrweingut, welches meistens mehr durch die Substanz seiner Produkte als durch deren letzte Finesse überzeugt. Dass das Weingut Burggarten zu den grundsätzlich erfreulichen Betrieben des Anbaugebiets gehört, steht für mich aber außer Frage.
Herzliche Grüße
Bernd

Das ist ein richtig entgegenkommender, aber alles andere als banal wirkender Frühburgunder aus einem Ahrweingut, welches meistens mehr durch die Substanz seiner Produkte als durch deren letzte Finesse überzeugt. Dass das Weingut Burggarten zu den grundsätzlich erfreulichen Betrieben des Anbaugebiets gehört, steht für mich aber außer Frage.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Burggarten
Dem kann ich nur zustimmen. Die einfachen Früh- und Spätburgunder vom Burggarten gehören regelmäßig zum Besten, was man aus Deutschland in dieser Preislasse bekommen kann. Meine Wertungen verschiedener Jahrgänge lagen alle bei 86 bis 87 (plusminus 1), was mit Bernds Bewertung durchaus kompatibel ist. Ich werte halt auf einer anderen Skala.
Herzliche Grüße
Michael
Herzliche Grüße
Michael