Hallo!
Fèlsina Berardenga Rancia Riserva 2004
Meine 6/6 Fl. und Gott sei Dank die letzte.
Noch immer recht dunkel. In der Nase zunächst etwas Frucht und ansonsten schon das Debakel ankündigend. Im Mund überextrahiert, von heftigem Gerbstoff geprägt und mit nach wie vor zuviel Eiche, die sich mit den ohnehin hohem Gerbstoff und der Säure überhaupt nicht verträgt. Kann sein, dass ich 10 Jahre zu früh dran bin, aber eigentlich glaube ich, dass man den Wein einfach versaut hat. Alle 6 Fl. waren so. Ich brauche so etwas jedenfalls nie wieder. Der könnte von überall her kommen und ist ein schönes Beispiel für eine Parker-Leiche.
Herzliche Grüße
Lars
Chianti (in allen Variationen)
-
- Beiträge: 717
- Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24
Re: Chianti (in allen Variationen)
Mist, da habe ich auch noch ein paar 2015er im Keller…
Der 2013er hat mich auch nie begeistert, kann ich vollkommen zustimmen.
Habe mal geschaut, die haben tatsächlich immer hohe Bewertungen bekommen.
Vielleicht hatte ich deshalb damals gekauft. 
Der 2013er hat mich auch nie begeistert, kann ich vollkommen zustimmen.
Habe mal geschaut, die haben tatsächlich immer hohe Bewertungen bekommen.


Viele Grüße,
Chris
Chris
-
- Beiträge: 717
- Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hallo!
Ich frage mich nur, was die Leute bei ct im Glas hatten. Das kann doch nicht nur am Geschmack liegen. Gut, ich denke Chianti und kleines Holz ist eine knifflige Angelegenheit. Ich hatte zumindest noch keinen, der mich richtig überzeugt hat. Bei mir hat jedenfalls dekantieren, Zeit und Luft lassen alles nichts gebracht.
LG
Lars
Ich frage mich nur, was die Leute bei ct im Glas hatten. Das kann doch nicht nur am Geschmack liegen. Gut, ich denke Chianti und kleines Holz ist eine knifflige Angelegenheit. Ich hatte zumindest noch keinen, der mich richtig überzeugt hat. Bei mir hat jedenfalls dekantieren, Zeit und Luft lassen alles nichts gebracht.
LG
Lars
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hallo,
also ich hoffe, dass andere Meinungen "willkommen" sind, aber ich persönlich habe mit den Weinen von Felsina bisher nur gute Erfahrungen gemacht und auch den Rancia 2018 bereits im Glas gehabt.
In der Tat bemerkt man den Ausbau im Holz, aber ich empfinde den Wein keineswegs als "versaut" und erkenne ihn durchaus auch als Sangiovese. Ich denke das ist einfach ganz extrem "Geschmackssache", weil ich manche Chianti als zu säurebetont und "leicht" empfinde.
Insbesondere den anderen Riserva von Felsina (Berardenga) und auch den normalen Chianti empfinde ich als extrem gelungene Beispiele für Chiantis bei den man das wunderbare Sauerkirsch-Aroma von Sangiovese genießen, aber gleichzeitig eine gewisse Tiefe und Komplexität erfahren kann.
Das Problem mit Chianti die überreif wirkten (kurz zuvor gab es einen solchen Erfahrungsbericht) hatte ich auch schon und das ist mir bei den Weinen von Felsina so noch nicht passiert.
Ich persönlich denke mal das Wein eine extreme "Geschmacksfrage" ist, weil die Weine von Felsina (und auch den anderen Produzenten/Winzern) scheinbar ihre Kunden und Liebhaber haben.
Herzliche Grüße
Alex
also ich hoffe, dass andere Meinungen "willkommen" sind, aber ich persönlich habe mit den Weinen von Felsina bisher nur gute Erfahrungen gemacht und auch den Rancia 2018 bereits im Glas gehabt.
In der Tat bemerkt man den Ausbau im Holz, aber ich empfinde den Wein keineswegs als "versaut" und erkenne ihn durchaus auch als Sangiovese. Ich denke das ist einfach ganz extrem "Geschmackssache", weil ich manche Chianti als zu säurebetont und "leicht" empfinde.
Insbesondere den anderen Riserva von Felsina (Berardenga) und auch den normalen Chianti empfinde ich als extrem gelungene Beispiele für Chiantis bei den man das wunderbare Sauerkirsch-Aroma von Sangiovese genießen, aber gleichzeitig eine gewisse Tiefe und Komplexität erfahren kann.
Das Problem mit Chianti die überreif wirkten (kurz zuvor gab es einen solchen Erfahrungsbericht) hatte ich auch schon und das ist mir bei den Weinen von Felsina so noch nicht passiert.
Ich persönlich denke mal das Wein eine extreme "Geschmacksfrage" ist, weil die Weine von Felsina (und auch den anderen Produzenten/Winzern) scheinbar ihre Kunden und Liebhaber haben.
Herzliche Grüße
Alex
-
- Beiträge: 717
- Registriert: Mo 3. Okt 2016, 23:24
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hallo Alex!
Mit Felsina habe ich grundsätzlich kein Problem. Sowohl den Annata als auch die normale Riserva habe ich immer mal wieder. Von der Rancia Riserva kenne ich nur den 04er. Grundsätzlich mag ich diesen Typus Wein nicht sehr, sondern stehe, wie du schon vermutet hast, auf eher leichtere, "heller" Rote. Dennoch kommt mir schon auch mal das genau Gegenteil ins Glas und ich weiß sehr genau, wie gut so ein Tropfen sein kann. Der 04er Rancia gehört nicht dazu. So müde, wie der Wein wirkte, könnte man zwar den Lesezeitpunkt verschlafen haben, ich denke aber eher, dass er den langen Ausbau im Kleinholz nicht vertragen hat. Vor 20 Jahren war die Weinwelt aber auch noch eine andere und sogar Markus Molitor hatte damals Mosel-Riesling im Programm, der aus dem Barrique kam.
Herzliche Grüße
Lars
Mit Felsina habe ich grundsätzlich kein Problem. Sowohl den Annata als auch die normale Riserva habe ich immer mal wieder. Von der Rancia Riserva kenne ich nur den 04er. Grundsätzlich mag ich diesen Typus Wein nicht sehr, sondern stehe, wie du schon vermutet hast, auf eher leichtere, "heller" Rote. Dennoch kommt mir schon auch mal das genau Gegenteil ins Glas und ich weiß sehr genau, wie gut so ein Tropfen sein kann. Der 04er Rancia gehört nicht dazu. So müde, wie der Wein wirkte, könnte man zwar den Lesezeitpunkt verschlafen haben, ich denke aber eher, dass er den langen Ausbau im Kleinholz nicht vertragen hat. Vor 20 Jahren war die Weinwelt aber auch noch eine andere und sogar Markus Molitor hatte damals Mosel-Riesling im Programm, der aus dem Barrique kam.
Herzliche Grüße
Lars
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hi Lars,
vielen Dank für die Ergänzung. Vielleicht hat man beim 2004er wirklich etwas falsch gemacht bzw. der Wein ist einfach nicht gut gereift. Ich hatte vor kurzem auch einen Wein mit dem etwas nicht gestimmt hat und lt. CT soll der aktuell sehr gut sein. Da ich den Korken nicht rausbekommen habe und er auseinandergebrochen ist, habe ich hier die Vermutung das der evtl. nicht ganz in Ordnung war. Irgendwie hat der Wein ziemlich nach Rumtopf und Pflaume geschmeckt, aber nicht so ganz auf eine angenehme Art und Weise
.
Vielleicht hat man bei Felsina das Fass- bzw. Holzmanagement auch in den letzten Jahren optimiert, weil ich bisher alle Felsina-Weine sehr gut gefunden habe. Wobei man dazu sagen muss, dass die Verkostungsnotizen auf CT durchaus gemischt sind. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Weine von Felsina vllt. auch polarisieren und nicht nach dem Geschmack von jedem sind.
Übrigens gibt es auch durchaus leichte rote die sehr nach meinem Geschmack sind und es fällt mir manchmal schwer genau die Gründe zu erfassen. Hat m.E. dann mit dem Aromenprofil zu tun, dass hinzu kommt und wahrscheinlich auch, ob der Wein solo oder als Essensbegleiter getrunken wird.
Herzliche Grüße
Alex
vielen Dank für die Ergänzung. Vielleicht hat man beim 2004er wirklich etwas falsch gemacht bzw. der Wein ist einfach nicht gut gereift. Ich hatte vor kurzem auch einen Wein mit dem etwas nicht gestimmt hat und lt. CT soll der aktuell sehr gut sein. Da ich den Korken nicht rausbekommen habe und er auseinandergebrochen ist, habe ich hier die Vermutung das der evtl. nicht ganz in Ordnung war. Irgendwie hat der Wein ziemlich nach Rumtopf und Pflaume geschmeckt, aber nicht so ganz auf eine angenehme Art und Weise

Vielleicht hat man bei Felsina das Fass- bzw. Holzmanagement auch in den letzten Jahren optimiert, weil ich bisher alle Felsina-Weine sehr gut gefunden habe. Wobei man dazu sagen muss, dass die Verkostungsnotizen auf CT durchaus gemischt sind. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Weine von Felsina vllt. auch polarisieren und nicht nach dem Geschmack von jedem sind.
Übrigens gibt es auch durchaus leichte rote die sehr nach meinem Geschmack sind und es fällt mir manchmal schwer genau die Gründe zu erfassen. Hat m.E. dann mit dem Aromenprofil zu tun, dass hinzu kommt und wahrscheinlich auch, ob der Wein solo oder als Essensbegleiter getrunken wird.
Herzliche Grüße
Alex
Re: Chianti (in allen Variationen)
Die 90er und bis Mitte 2000 waren z.T. noch wahre Holzorgien in Verbindung mit Chianti Classico, vorallem im Riserva- und im Süpertoskaner-Bereich die Regel. Die 2004 Rancia fällt da zeitlich noch rein und auch heute noch wird da m.E. (zu) viel Barrique verwendet.Marvin77 hat geschrieben: ↑Di 31. Dez 2024, 09:44 Hi Lars,
vielen Dank für die Ergänzung. Vielleicht hat man beim 2004er wirklich etwas falsch gemacht bzw. der Wein ist einfach nicht gut gereift. Ich hatte vor kurzem auch einen Wein mit dem etwas nicht gestimmt hat und lt. CT soll der aktuell sehr gut sein. Da ich den Korken nicht rausbekommen habe und er auseinandergebrochen ist, habe ich hier die Vermutung das der evtl. nicht ganz in Ordnung war. Irgendwie hat der Wein ziemlich nach Rumtopf und Pflaume geschmeckt, aber nicht so ganz auf eine angenehme Art und Weise.
Vielleicht hat man bei Felsina das Fass- bzw. Holzmanagement auch in den letzten Jahren optimiert, weil ich bisher alle Felsina-Weine sehr gut gefunden habe. Wobei man dazu sagen muss, dass die Verkostungsnotizen auf CT durchaus gemischt sind. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Weine von Felsina vllt. auch polarisieren und nicht nach dem Geschmack von jedem sind.
Übrigens gibt es auch durchaus leichte rote die sehr nach meinem Geschmack sind und es fällt mir manchmal schwer genau die Gründe zu erfassen. Hat m.E. dann mit dem Aromenprofil zu tun, dass hinzu kommt und wahrscheinlich auch, ob der Wein solo oder als Essensbegleiter getrunken wird.
Herzliche Grüße
Alex
Inzwischen wurde hier (im Chiantiland) vieles neu gedacht und auch bewegt. Die krassen Schreiner- und Biber-Weine sind nun doch eher selten(er) geworden und wenn kleines Holz, dann meist weniger Röstung, Tonneaux statt Barrique und höherer Grad an Mehrfachbelegung statt 100% neues Holz, tun ihr übriges. Ebenso wie die Eindämmung der Verwendung internationaler Komplementärsorten in der CCl-Cuveé seitens der Winzerschaft.
Allerdings meine ich derzeit eine gewisse "Maronisierung" (der Luca

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Re: Chianti (in allen Variationen)
Hallo olifant,
Mir war ehrlich gesagt gar nicht bewusst, dass es im Chianti auch mal eine Zeit der "Verholzung" gegeben hat und das erklärt natürlich, dass vllt. manche älteren Weine bestimmter Weingüter dann nicht gut gealtert bzw. manchem Sangiovese-Liebhaber nicht gefällt.
Bei Sangiovese ist wohl Holz (ähnlich wie bei Grenache) sehr umstritten und es gibt wohl nur manche Winzer die das gut hinbekommen.
Ich kenne z.B. die Chianti Classico GS von Ricasol. Da werden wohl auch Tonneaux (30% neu) verwendet und denen bekommt das relativ gut.
Aber was korrekt ist, dass die Weine nicht wie "typische" Chianti Classico schmecken.
Im Montalcino gibt es wohl auch einige Winzer (z.B. Siro Pacenti) die Barrique oder Tonneaux verwenden und deren Weine i.d.R. sehr gut abschneiden, aber nicht von jedem positiv bewertet werden.
Ist wohl alles Geschmackssache, aber das ist ja das Schöne das es so viel Verschiedenes zu entdeckten gibt
.
Herzliche Grüße
Alex
vielen Dank für die interessanten Erläuterungen.olifant hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 14:05Die 90er und bis Mitte 2000 waren z.T. noch wahre Holzorgien in Verbindung mit Chianti Classico, vorallem im Riserva- und im Süpertoskaner-Bereich die Regel. Die 2004 Rancia fällt da zeitlich noch rein und auch heute noch wird da m.E. (zu) viel Barrique verwendet.Marvin77 hat geschrieben: ↑Di 31. Dez 2024, 09:44 Vielleicht hat man bei Felsina das Fass- bzw. Holzmanagement auch in den letzten Jahren optimiert, weil ich bisher alle Felsina-Weine sehr gut gefunden habe. Wobei man dazu sagen muss, dass die Verkostungsnotizen auf CT durchaus gemischt sind. Ich habe durchaus den Eindruck, dass die Weine von Felsina vllt. auch polarisieren und nicht nach dem Geschmack von jedem sind.
Inzwischen wurde hier (im Chiantiland) vieles neu gedacht und auch bewegt. Die krassen Schreiner- und Biber-Weine sind nun doch eher selten(er) geworden und wenn kleines Holz, dann meist weniger Röstung, Tonneaux statt Barrique und höherer Grad an Mehrfachbelegung statt 100% neues Holz, tun ihr übriges. Ebenso wie die Eindämmung der Verwendung internationaler Komplementärsorten in der CCl-Cuveé seitens der Winzerschaft.
Mir war ehrlich gesagt gar nicht bewusst, dass es im Chianti auch mal eine Zeit der "Verholzung" gegeben hat und das erklärt natürlich, dass vllt. manche älteren Weine bestimmter Weingüter dann nicht gut gealtert bzw. manchem Sangiovese-Liebhaber nicht gefällt.
Bei Sangiovese ist wohl Holz (ähnlich wie bei Grenache) sehr umstritten und es gibt wohl nur manche Winzer die das gut hinbekommen.
Ich kenne z.B. die Chianti Classico GS von Ricasol. Da werden wohl auch Tonneaux (30% neu) verwendet und denen bekommt das relativ gut.
Aber was korrekt ist, dass die Weine nicht wie "typische" Chianti Classico schmecken.
Im Montalcino gibt es wohl auch einige Winzer (z.B. Siro Pacenti) die Barrique oder Tonneaux verwenden und deren Weine i.d.R. sehr gut abschneiden, aber nicht von jedem positiv bewertet werden.
Ist wohl alles Geschmackssache, aber das ist ja das Schöne das es so viel Verschiedenes zu entdeckten gibt

Herzliche Grüße
Alex
-
- Beiträge: 852
- Registriert: Do 20. Nov 2014, 10:34
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Re: Chianti (in allen Variationen)
Also ich hatte vom "Rancia" bisher die Jahrgänge 2017 und 2018 im Glas und für mich waren beide echt gute Chianti-Vertreter und auch nicht verholzt oder überextrahiert. Evtl hat sich der Stil ja geändert über die letzten 20 Jahre....
Viele Grüße
Dirk
Dirk
Re: Chianti (in allen Variationen)
Natürlich hat sich da insgesamt einiges geändert. Aber dennoch ist und bleibt der Rancia ein von Ausbau geprägter Wein; (18 - 20 Monate Barrique). Auch die Holznoten sind seitens des Produzenten so gewünscht.
Die ersten 8 - 10 Jahre, manchmal auch länger, kann das auch ganz gut zusammengehen. Interessant wird's wenn die Frucht "durch" und das Traubentannin umgebaut ist - da bleiben gerne uncharmante spröde ausgezehrte Weine mit m.E. extrem nachtrocknenden Holztanninen. Kann man mögen, muss man aber nicht

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin