Weingut Uwe Schiefer

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
amateur des vins
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von amateur des vins »

Chrysostomus hat geschrieben:Reihburg-Vertikale 2005 bis 2020
23.2.24, moderiert von Uwe Schiefer persönlich.
Neid! Das war bestimmt ein großer Spaß. Danke für den Bericht.
Besten Gruß, Karsten
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UlliB
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von UlliB »

Ich sehe die etwas ungebremste Blaufränkisch-Euphorie hier im Forum einigermaßen skeptisch, aber den hier fand ich schon wirklich gut:

Blaufränkisch Lutzmannsburg V.V. 2017 (Schiefer) 13,5%Vol. Dunkles, gerade noch transparentes Kirschrot. Dunkelfruchtig, vor allem Brombeere, steinig-mineralisch, frische Säure. Kühl und straff, aber nicht hart, elegant und harmonisch. Wirkt noch sehr jugendlich. Ausgezeichnet.

Gruß
Ulli
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Elah
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von Elah »

2015 Schiefer Blaufränkisch Ried Reihburg

Doppelblind.
In der Nase ist nicht viel los. Einige Kirschen, ausgeprägte Vanille und einige kräuterartige oder grüne Noten.
Ein wenig zurückhaltend. Am Gaumen die gleichen Aromen, hohe Säure.
Das Mundgefühl ist sehr rund, es fehlt ein an Struktur.
Initial habe ich auf Lagrain oder Merlot aus Südtirol getippt.

Ziemlich unbeeindruckt nach dem Aufdecken...
Zu rund, es fehlt hier an Charakter und Intensität. "Rund gelutscht".

Naja, ich könnte mir vorstellen, dass der Wein auch einfach noch zu jung ist.
Die Hälfte der Flasche ist noch da, mal sehen, wie er sich heute präsentiert.
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Elah
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von Elah »

Der Wein hat sich nach einem Tag deutlich verbessert gezeigt.
Ich hatte gestern schon gehofft, dass der Wein Luft braucht und es scheint sich zu bestätigen.
Ich empfehle aggressives Belüften, falls ihr plant in nächster Zeit eine Flasche davon zu öffnen. ;)

Der für mich störende Vanille-Ton ist weg und die Frucht erscheint weniger plakativ und dafür tiefer.
Schön ist auch die Würze, die der Wein mittlerweile hat und die zusammen mit der herben Kirsche einen BF Charakter erkennen lässt.

Richtig großartig finde ich den Wein leider immer noch nicht, aber vielleicht waren meine Erwartungen nur zu hoch.
Zuletzt geändert von Elah am So 7. Apr 2024, 15:41, insgesamt 1-mal geändert.
amateur des vins
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von amateur des vins »

Ich hatte Ende Januar Lutzmannsburg V.V. 2017 ohne große Aufmerksamkeit, parallel zu Tinhofs Gloriette 2017. Die waren stilistisch sehr unterschiedlich, aber am ersten Tag auf Augenhöhe: Lutz kernig, strukturiert, maskulin, kirschig, wacholderig. Gloriette seidiger, rotfruchtiger, femininer, aber im Vergleich etwas monolithisch. Am zweiten Tag war die Gloriette unverändert, wohingegen der Lutz deutlich zulegen konnte, sich wesentlich komplexer, verbundener, stimmiger und mit abgemildertem Bitterle zeigte und dann klar der bessere Wein war.

Euphorie hat er jedoch weder bei mir noch bei meinen beiden Mittrinkern ausgelöst.
Besten Gruß, Karsten
Nora
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von Nora »

Läuft beim Spiel, da kann man auch mal in der Halbzeitpause eine VKN schreiben.

Bei einer größeren Bestellung bei Uwe Schiefer vor ein paar Jahren landete auch dieser Wein im Warenkorb, den ich über 3 Tage verkostet habe:

Traminer trocken "m" 2016

100 % roter Traminer; auf den Schalen vergoren (32 Tage), dann für 24 Monate Ausbau im großen, gebrauchten Holz ohne Schwefel ausgebaut und auch ohne Schwefel, Schönung und Filtration abgefüllt

Farbe: Dunkler Bernstein, fast braun (ich dachte beim Eingießen des Weins wegen der Farbe, er sei schon völlig hinüber; nach einigen Recherchen im Netz habe ich erfahren, dass der Wein diese Farbe aber wohl von Anfang an hatte)

Eigenwillige, aber schöne Nase nach getrockneten Früchten und Honig, aber auch hellen Blüten, nussigen und leicht rauchigen Tönen.

Am recht dichten Gaumen dann eher eine zurückhaltende Aromatik wieder nach getrockneten Früchten, Nüssen, Malz und Hefe, würzig und trotzdem frisch wirkend durch seine elegante Säure und der sehr feinen Phenolik, leicht schmirgelnde Gerbstoffe, im Abgang Sherrytöne, ganz leicht alkoholscharf.

Bis auf den etwas hohen Alkoholgehalt hat mir der Wein sehr gut gefallen. Mal was anderes. Er passte hervorragend zu kräftigem Käse mit Walnüssen.

VG, Nora
amateur des vins
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von amateur des vins »

Aus gegebenem Anlaß, und weil's eh gerade gut paßt:

Uwe Schiefer, Vom Blauen Schiefer 2017 (13,0 %)
            Blaufränkisch


Meine Notiz von vor 15 Monaten finde ich auch heuer erschreckend zutreffend. Abweichungen sehe ich hpts. bei der Komplexität (mehr: Wacholder, etwas Leder u.a.m.). Die Säure würde ich heute nicht mehr als "lebendig, aber eher mild" bezeichnen, auch wenn ich verstehe, warum ich das so formulierte. Vielleicht "unspektakulär frisch"? :D Sie ist jedenfalls deutlich bemerkbar, aber auf angenehme Weise.
amateur des vins hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 20:56 Ich fühle mich einmal mehr an einen "Kompromiß" zwischen Burgund und Nordrhône erinnert, was "mir sehr taugt". :D
Das trifft jedoch weiterhin in's Schwarze! Und auch das PGV (bei angenommenen ~20 €) empfinde ich als ziemlich gut.
Macht Spaß!
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von PSI »

amateur des vins hat geschrieben: Di 17. Dez 2024, 20:01 Aus gegebenem Anlaß, und weil's eh gerade gut paßt:

Uwe Schiefer, Vom Blauen Schiefer 2017 (13,0 %)
            Blaufränkisch


Meine Notiz von vor 15 Monaten finde ich auch heuer erschreckend zutreffend. Abweichungen sehe ich hpts. bei der Komplexität (mehr: Wacholder, etwas Leder u.a.m.). Die Säure würde ich heute nicht mehr als "lebendig, aber eher mild" bezeichnen, auch wenn ich verstehe, warum ich das so formulierte. Vielleicht "unspektakulär frisch"? :D Sie ist jedenfalls deutlich bemerkbar, aber auf angenehme Weise.
amateur des vins hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 20:56 Ich fühle mich einmal mehr an einen "Kompromiß" zwischen Burgund und Nordrhône erinnert, was "mir sehr taugt". :D
Das trifft jedoch weiterhin in's Schwarze! Und auch das PGV (bei angenommenen ~20 €) empfinde ich als ziemlich gut.
Macht Spaß!
Danke für die Beschreibung, wie der Zufall es will hatte ich den Wein vor 2 Tagen offen.
Kann deine VKN sehr gut nachvollziehen, die Säure habe ich aber durchaus "lebendiger" empfunden. Mir hat sehr gefallen wie sich der Wein von direkt aus der Flasche über zwei Stunden hinweg entwickelt hat. Anfangs noch etwas rauer und saurer (eher lebendig und wild) wurde er mit der Zeit meiner Empfindung nach Geschmeidiger und eleganter (Säure wie von dir beschrieben "lebending und mild") und die Fruchtaromen komplexer. Ein Wein bei dem mir die letzten Schlucke im 2. Glas am Besten gefallen haben. Eine längere Betrachtung war "leider" zu 4. nicht möglich, dafür war die Flasche zu schnell leer.

Auf dem 17er ist glaube ich auf dem Etikett vermerkt, dass er 5-8 Jahre nach Abfüllung auf der Flasche reifen kann. Bin glücklich darüber noch 3 Fl. im Keller zu haben und über die Jahre zu verfolgen (damals für 15€ erstanden).

Der "neue Jahrgang" 2019 ist im LEH zu erwerben (ca. 20€), hast du mit dem schon Erfahrung gemacht?
amateur des vins
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von amateur des vins »

PSI hat geschrieben: Mi 18. Dez 2024, 11:16 Der "neue Jahrgang" 2019 ist im LEH zu erwerben (ca. 20€), hast du mit dem schon Erfahrung gemacht?
Leider nein, ich kenne nur den 17er.
Besten Gruß, Karsten
Ralf Gundlach
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Re: Weingut Uwe Schiefer

Beitrag von Ralf Gundlach »

Der 2019 Blaufränkisch vom blauen Schiefer ist richtig klasse. Die Nase ist schon klasse, da kann man minutenlang dran reinschnüffeln. Am Gaumen passt alles. Feine Frucht, Mineralität, ein typischer Südburgenländer. Gut strukturiert, auf der Stufe zur Komplexität. Hat ordentlich Substanz mit einer schönen Länge. Anspruchsvoll, aber nicht kompliziert.

92 Punkte. Kostet um die 20 Euro.

Gruß

Ralf
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