Preissteigerung bei Weingläsern

Von Korken, Kapseln, Kellermessern
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EThC
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von EThC »

Rieslingfan hat geschrieben: Di 12. Nov 2024, 17:49 Die Gläser von Zalto sind im Gegensatz zum Nachbau von Spiegelau z. B. mundgeblasen und nicht maschinell gefertigt, was den höheren Preis erklärt. Zudem mag ich diese filigranen und dennoch stabilen Zalto Gläser einfach.
...tatsächlich sind die Unterschiede zwischen mundgeblasen und maschinell im Vergleich von Zalto und Spiegelau Definition schon ziemlich bzw. erstaunlich gering, aber immer noch spürbar. Allerdings auch sehr viel geringer als zwischen Gabriel Gold und StandArt, letzteres wirkt dann schon etwas klobig in der Hand...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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austria_traveller
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von austria_traveller »

maha hat geschrieben: Mo 11. Nov 2024, 21:08 Ich frag mich eigentlich nur warum man nicht für das gleiche Geld 6 baugleiche Gläser von Spiegelau kauft :?:
Danke für den Hinweis !
Ist sicherlich eine Alternative, wenn mir meine Zaltos wieder mal zu Bruch gehen
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Gaston
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von Gaston »

Rieslingfan hat geschrieben: Di 12. Nov 2024, 17:49 Zudem mag ich diese filigranen und dennoch stabilen Zalto Gläser einfach.
Ich halte die Zalto-Gläser fü alles andere als stabil, m.E. sind sie mit Abstand die unstabilsten Gläser, die ich kenne - und ich kenne einige.
Der viel zu häufige Bruch bei Zalto ist der Hauptgrund, warum ich von diesen Gläsern mittlerweile Abstand nehme.
Beste Grüße
Gaston
mixalhs
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von mixalhs »

Ich denke, die steigenden Preise sollte man im größeren Zusammenhang sehen.

Zum einen sind da die hohen Preise für Emissionsrechte im europäischen Emissionshandelssystem seit zwei/drei Jahren. Gerade CO2-intensive Branchen wie die Glasherstellung sind besonders betroffen und legen das auf die Endverbraucherpreise um. Das ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung. Hinzu kommt, dass die Getränkehersteller (Cola, Brause, Bier usw.) über viel zu geringe Rücklaufquoten bei Pfandflaschen klagen: Die Leute werfen ihre Flaschen einfach ins Altglas, statt sie zurückzugeben. Effekt: Statt auf gereinigte Pfandflaschen zurückgreifen zu können, muss die Getränkeindustrie zunehmend neue Flaschen nutzen, was die Nachfrage nach Glas hebt - und damit auch den Preis. Natürlich sind Bierflaschen und Weingläser unterschiedliche Produkte, aber das Glas, das zusätzlich für Bier- und Colaflaschen gebraucht wird, steht für andere Produkte nicht zur Verfügung, und das schafft zusätzlichen Preisdruck.

Wie stark diese Effekte sind, weiß ich nicht. Dazu müsste man Experten fragen, die über detaillierte Daten verfügen und über Modelle, die diesen Markt sinnvoll und realistisch abbilden.

Herzliche Grüße, Michael
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maha
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von maha »

mixalhs hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 14:12 ...Hinzu kommt, dass die Getränkehersteller (Cola, Brause, Bier usw.) über viel zu geringe Rücklaufquoten bei Pfandflaschen klagen: Die Leute werfen ihre Flaschen einfach ins Altglas, statt sie zurückzugeben....
Hallo Michael, hast Du dafür eine Quelle? Von so etwas hab ich noch nichts gehört.
Ich hab auf die Schnelle beim googlen auch nichts derartiges gefunden. Nur einen RBB Artikel aus 2023. Hier wird folgendes behauptet
Laut Umweltbundesamt liegt die Rücklaufquote zwischen 95 und 99 Prozent. Der Bund Getränkeverpackungen der Zukunft und die Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG) hingegen gehen von 98 bis 99 Prozent aus
Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... schen.html

Gruss
Marko
Der schönste Sport ist der Weintransport!
Lars Dragl
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Nicht der Rücklauf der Pfandflaschen ist das Problem, sondern dass die Brauereien für 8 Cent keine neue Flasche mehr bekommen und draufzahlen. Zu Beginn des Überfalls auf die Ukraine waren wohl einzelne Betriebe dazu gezwungen, bis zu 10 € für einen leeren Kasten zu bezahlen, wenn sie neues Glas brauchten. Heute sind es wohl etwas unter 5 € und damit deutlich mehr, als der Konsument an Pfand für einen Kasten zahlt. Das Pfand wurde ja nie erhöht.
Es gibt Brauereien, die sortieren nur noch aus, wenn es unbedingt sein muss und man findet mitunter einige richtig alte Flaschen in einem Kasten. Letztes Jahr hatte ich eine Fasche Bier, da wurde die Flasche 1992 hergestellt. Man kann das ganz unten an der Flasche aus einem Code herauslesen, wenn man weiß, wo es steht. Wenn die Faschen dicke Abnutzungsspuren von den Anlagen haben, dann sind sie oft befüllt worden und entsprechend alt.

Herzliche Grüße

Lars
Marvin77
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von Marvin77 »

Hallo,

vielleicht der Hinweis, dass die Definition-Gläser aktuell mit einem Rabatt von 25% angeboten werden.

https://www.spiegelau.com/de-de/kollektionen/definition

Das bedeutet, dass zwei Gläser "nur" 33,67 EUR kosten und das finde ich bei den aktuellen Preissteigerungen einen fairen Preis.

Aktuell habe ich nur zwei Burgundergläser der Definition-Serie und finde die wirklich "gut", aber mache mir auch etwas Sorgen bzgl. der Stabilität.

Aber kaputt gegangen ist noch keins und mir wären die Zalto etwas teuer. Finde auch nicht - ein Freund hat die Zalto - das der Unterschied bei der Qualität so groß ist. Hatte sie aber auch nicht parallel zur Hand.

Bis denne
Alex
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Rieslingfan
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von Rieslingfan »

Gaston hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 10:05 Ich halte die Zalto-Gläser fü alles andere als stabil, m.E. sind sie mit Abstand die unstabilsten Gläser, die ich kenne - und ich kenne einige.
Der viel zu häufige Bruch bei Zalto ist der Hauptgrund, warum ich von diesen Gläsern mittlerweile Abstand nehme.
Mir ist dagegen seit ca. 5 Jahren und trotz regelmäßigem Gebrauch kein einziges Universalglas von Zalto zu Bruch gegangen.
Gruß Markus
mixalhs
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von mixalhs »

Wenn man die Beiträge über die Zerbrechlichkeit von Gläsern im diesem Thread über Preissteigerungen liest, versucht man natürlich, die beiden Phänomene miteinander in Einklang zu bringen. Dabei stellt sich sofort die Frage der Kausalität. Sind die Gläser so zerbrechlich, weil die Hersteller am Rohstoff Glas sparen, der so teuer geworden ist? Oder sind die Gläser so teuer, weil wegen der Zerbrechlichkeit der schicken dünnwandigen Gläser die Nachfrage aufgrund der Nachkäufe so zunimmt, dass die Preise für diese Gläser steigen? Angebot oder Nachfrage: ein uraltes Thema der ökonomischen Forschung. Natürlich gibt es moderne statistische Verfahren, mit denen diese beiden Hypothesen gegeneinander getestet werden können. Aber solange es keine brauchbaren Daten gibt, hilft das auch nicht, und wir dürfen munter weiterspekulieren.
amateur des vins
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Re: Preissteigerung bei Weingläsern

Beitrag von amateur des vins »

mixalhs hat geschrieben: Do 14. Nov 2024, 22:07 Dabei stellt sich sofort die Frage der Kausalität. Sind die Gläser so zerbrechlich, weil die Hersteller am Rohstoff Glas sparen, der so teuer geworden ist? Oder sind die Gläser so teuer, weil wegen der Zerbrechlichkeit der schicken dünnwandigen Gläser die Nachfrage aufgrund der Nachkäufe so zunimmt, dass die Preise für diese Gläser steigen?
Occam's Razor zufolge weder/noch: Jenseits der jüngsten Fortschritte in der maschinellen Fertigung dünnwandiger Gläser, war wohl schlichtweg die Produktion teuer, weil ein menschlicher Glasbläser jede Menge Ausschuß produziert, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Besten Gruß, Karsten
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