Meritxell Pallejá

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Bernd Schulz
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Meritxell Pallejá

Beitrag von Bernd Schulz »

Eigentlich bin ich extrem zurückhaltend beim Erstellen neuer Threads, aber für den Wein, den ich gerade getrunken habe bzw. trinke, habe ich hier keine auch nur einigermaßen passende Schublade gefunden. Und deshalb mache ich kurzentschlossen im Hinblick auf eine offenbar besonders fähige Winzerin diesen Faden auf. Im Glas liegt der "Nita" 2020 von Meritxell Pallejá:

Bild

Das ist schon (trotz der 14,5 Umdrehungen) richtig guter Stoff, bei dem alle Komponenten hervorragend ineinandergreifen. Und gemessen daran, dass das Priorat nicht unbedingt als Paradies für weniger gut betuchte Weinfreunde gilt, kann man über einen Kurs von 18 Euro gewiss nicht moppern (bemerkenswert ist, dass die 2011er Ausgabe dieses Weins, die ich seinerzeit auch via Torsten gekauft und für gut befunden habe, vor über 10 Jahren bereits 16 Euro gekostet hat - hier liegt die Preissteigerung also deutlich unter Inflationsrate).

Alles in allem ein sehr schöner Wein mit einem guten bis exzellenten PLV -Torstens sinnreicher Spruch "Guter Priorat muss nicht teuer sein" bewahrheitet sich beim "Nita" 2020 ganz ohne Frage!

Herzliche Grüße

Bernd
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thvins
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Re: Merixtell Pallejá

Beitrag von thvins »

Hallo Bernd,

das freut mich, dass du den Nita so gut siehst. Der ist auch in meinen Augen tatsächlich immer eine sichere Bank - gerade hinsichtlich des PGV. Auf dem Tast amb Dones - wo nur Frauen ihre Weine vorstellen, sah ich den Wein fast immer auf Augenhöhe zu Weinen wie den Salanques von Mas Doix oder den Coma Vella von Mas d´ en Gil, oder den Font de la Figuera von Clos Figueres, wobei die anderen mindestens immer 10-15 € teurer waren / sind... - das sind immer bewährte Weine, die ich oft auch blind bei 93 oder 94 Punkten sehe, was bei mir Exzellent (aber noch nicht groß) heißt, sprich von der Schulnote her eine 1-... (könnte deinen 92 somit schon nahe kommen).

Und mit den Jahren hat Meritxell natürlich auch noch an Erfahrung gewonnen, was die Weine eher besser und noch interessanter macht. Ihre Spitzenweine verkauft sie zwar deutlich teurer, aber auch die sind ihr Geld wert. Und überaus interessant ist ihr neuer trockener Ranció, von dem ich einige wenige Flaschen zugeteilt bekommen habe. Das ist schon ein sehr spezielles Getränk für Liebhaber, aber einer der wenigen trockenen Rancio´s, die man sich mal noch leisten kann und die, so rar wie sie sind, auch mal normal irgendwo mit angeboten werden.
Beste Grüße

Torsten

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Bernd Schulz
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Re: Meritxell Pallejá

Beitrag von Bernd Schulz »

thvins hat geschrieben: Fr 11. Okt 2024, 12:30 das freut mich, dass du den Nita so gut siehst. Der ist auch in meinen Augen tatsächlich immer eine sichere Bank - gerade hinsichtlich des PGV.....
Den Nita 2020 trinke ich gerade zu Ende, und es bleibt für mich auch heute dabei, dass es sich um richtig guten und mehr als fair gepreisten Stoff handelt.

Hier im Forum sind ja offenkundig nicht so ganz wenige Liebhaber unterwegs, für die ein Kurs von 18 Euro eher eine Bagatelle darstellt. Eigentlich müsste dir der eine oder andere von ihnen einen Wein wie den Nita so ziemlich aus den Händen reißen - dass dies nicht geschieht, wundert mich ehrlich gesagt ein wenig. Nun ja, auf dem Etikett steht halt nicht Bordeaux :twisted:, aber dennoch sollte die Nachfrage aus Gründen der Solidarität mit dir und aus Gründen der Qualität des Weins entsprechend hoch sein...... :?

Herzliche Grüße

Bernd
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thvins
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Re: Meritxell Pallejá

Beitrag von thvins »

Bernd Schulz hat geschrieben: Fr 11. Okt 2024, 23:58
thvins hat geschrieben: Fr 11. Okt 2024, 12:30 das freut mich, dass du den Nita so gut siehst. Der ist auch in meinen Augen tatsächlich immer eine sichere Bank - gerade hinsichtlich des PGV.....
Den Nita 2020 trinke ich gerade zu Ende, und es bleibt für mich auch heute dabei, dass es sich um richtig guten und mehr als fair gepreisten Stoff handelt.

Hier im Forum sind ja offenkundig nicht so ganz wenige Liebhaber unterwegs, für die ein Kurs von 18 Euro eher eine Bagatelle darstellt. Eigentlich müsste dir der eine oder andere von ihnen einen Wein wie den Nita so ziemlich aus den Händen reißen - dass dies nicht geschieht, wundert mich ehrlich gesagt ein wenig. Nun ja, auf dem Etikett steht halt nicht Bordeaux :twisted:, aber dennoch sollte die Nachfrage aus Gründen der Solidarität mit dir und aus Gründen der Qualität des Weins entsprechend hoch sein...... :?

Herzliche Grüße

Bernd

Es gab Zeiten, da wurde solche Weine wirklich gerne gekauft, aber komischerweise ist bei den immer weniger werdenden Bestellungen insgesamt auch ein immer weniger an Flaschen dabei, die Weine dieser Preisklasse scheint kaum noch jemand trinken zu wollen. Die paar Leute, die noch Geld ausgeben, kaufen dann eher die Raritäten und etwas höherklassigen Weine. Woran das alles liegt? Verunsicherung der Leute, immer noch deutlich spürbare Inflation - grade bei Lebensmitteln, immer neue Abgaben und Steuern oder Gebühren für irgendwas, die Kriege und unsicheren Zeiten, die allgemeine Rezession in Deutschland und die daraus resultierende allgemeine Kaufzurückhaltung... und natürlich bei den Sammlern unter den Weinliebhabern der stetig zu volle Keller... und die zu wenigen Anlässe, was zu trinken.

Naja, ich habe es weitgehend aufgegeben, zu glauben, wenn Leute sagen "irgendwann... mal wieder". In früheren Krisen (die zugegebermaßen auch irgendwann ja wieder vorbei waren) habe ich mich in solchen Momenten fertig gemacht. Heute sind andere Sachen im Vordergrund, das Leben zum Beispiel. Und deswegen belohne ich mich jetzt auch nach der erst mal überstandenen Chemo mit einer Flucht nach Frankreich. Vielleicht finde ich dann Anfang November, wenn ich zurück bin, tatsächlich den einen oder anderen ernsthaft Interessierten an dem einen oder anderen Wein, der noch auf Lager ist... Bis dahin stehen jede Menge Kultur, Natur und französischer Genuss für mich im Vordergrund. Was den Wein natürlich auch einschließt.
Beste Grüße

Torsten

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Gerald
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Re: Meritxell Pallejá

Beitrag von Gerald »

Hallo ihr beiden,

ich habe auch im Vorjahr bei Torsten mehrere Kisten Prioratweine bezogen - allerdings zu einem deutlich höheren Durchschnittspreis, ich glaube irgendwo zwischen 40 und 50 Euro die Flasche. Keine Ahnung, ob ich jetzt ein repräsentativer Kunde bin oder nicht, aber das hat bei mir mehrere Gründe:

Einerseits werden wir alle ja älter - und das merke ich auch dabei, dass die gut vertragene Menge an Wein im Lauf der Jahre doch deutlich gesunken ist. Dazu die neuen Erkenntnisse, dass die gesundheitlich unproblematischen Alkoholmengen niedriger als früher angenommen sind. Dazu lebe ich allgemein recht sparsam und muss daher den Euro beim gelegentlichen Weineinkauf nicht mehrmals umdrehen.

Und - auch wenn es natürlich Ausnahmen in beiden Richtungen gibt - besteht doch allgemein eine Korrelation zwischen gefühlter Weinqualität und dem Preis. Wenn also schon nur ab und zu Wein, dann gerne etwas Höherwertiges. Jedenfalls waren bei den bei Torsten bezogenen Weinen neben einigen eher enttäuschenden Flaschen auch zumindest zwei, die zu den besten gehören, die ich im letzten Jahrzehnt im Glas gehabt habe. Ob das auch bei einem Preislimit von sagen wir 20 Euro der Fall gewesen wäre? Keine Ahnung, ich würde es aber eher nicht erwarten.

Torsten, dann wünsche ich dir einen schönen Aufenthalt in Frankreich! Falls du durchs Perigord kommst, mach doch einen Stopp in La Roque-Gageac (ich glaube, das hast du bei einem der letzten Reisen ausgelassen), vom Ortsbild her ein absolutes Highlight.

Grüße
Gerald
Taunus Südhang
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Re: Meritxell Pallejá

Beitrag von Taunus Südhang »

Ja, Rogue-Gageac ist einen Besuch wert. Die Treppe hoch in die „Steilwand“ ist für einen erfahrenen Klettersteigler keine große Challenge.
Wir lieben das Périgord für sein ausgezeichnetes PLV bei Weinen und Speisen. Besonders wenn man, wie wir, zuvor im Burgund war.
Viele Grüße

Thomas
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thvins
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Re: Meritxell Pallejá

Beitrag von thvins »

Gerald hat geschrieben: Sa 12. Okt 2024, 12:04

Torsten, dann wünsche ich dir einen schönen Aufenthalt in Frankreich! Falls du durchs Perigord kommst, mach doch einen Stopp in La Roque-Gageac (ich glaube, das hast du bei einem der letzten Reisen ausgelassen), vom Ortsbild her ein absolutes Highlight.

Grüße
Gerald
Inzwischen hat Deutschland mich wieder. So weit westlich war ich dieses Mal nicht, nach einer ersten Woche mit kulturellen Highlights in Paris und Umgebung ging es nahe Sancerre vorbei in die Auvergne und dann über das Zentralmassiv ins Languedoc, wo ich natürlich auch einige mit altvertraute Weingüter noch einmal besucht habe. Dann rüber in die Provence nach Buis-le-Baronnie, die mir dort noch fehlenden Klettersteige machen und dann an den Weinhängen um Die ins Vercors und über das Jura zurück. Eine Tour, die mir nach überstandener Chemo sehr gut getan hat.

Jetzt geht es wieder mit dem Alltäglichen weiter und gerne gebe ich auch vom nach wie vor zu großen Weinbestand was ab. Dabei freue ich mich über Bestellungen kleinerer Weine genau so sehr wie über Bestellungen von Raritäten...

Alles, was noch zu meinen Lebzeiten verkauft werden kann, ist besser für mich.
Beste Grüße

Torsten

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