Pointless hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2024, 11:21
"Wie viel Alkohol darf man denn trinken?
Seitz: Wir wissen heute: Auch bei geringen Trinkmengen besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Krankheiten und vorzeitigen Tod im Vergleich zu Menschen, die ohne Alkohol leben.....
Wer ein oder zwei Mal die Woche ein Glas Bier oder Wein trinkt, braucht sich in der Regel zwar keine Sorgen zu machen...."
Für mich sieht es so aus, dass der Risikoanstieg bei geringen Mengen Alkohol minimal (wenn überhaupt Statistisch relevant) ist. Gegenüber andern Gefahren die wir eingehen (Autofahren!) völlig vertretbar. Klar, bei erhöhtem Konsum oder vorliegen weiterer Risikofaktoren sieht es anders aus.
Hallo Jochen,
ich gebe dir mit deinem Beitrag absolut recht. Auch und insbesondere darin, was die Datenbasis betrifft, auf die WHO und DGE ihre Handlungsempfehlungen (vermeidlich) stützen.
Und die Blindflugfolge lege ich ebenso jedem/jeder Interessierten ans Herz.
Aber seien wir doch mal ehrlich: Das Konsumlevel der User hier ist vermutlich in den allermeisten Fällen gesundheitlich bedenklich. Da sprechen wir nicht über "ein oder zwei Mal die Woche ein Glas Bier oder Wein" - da sprechen wir sicher in nicht seltenen Fällen von einer Flasche Wein - jeden Tag. Und darauf hinzuweisen, dass das ggf. nicht ohne gesundheitliche Folgen bleibt, finde ich ehrlich gesagt wichtig und richtig.
Ja, die Datenlage wird verzerrt widergegeben. Und ja, die Studien wurden von Abstinenzlerbewegungen finanziert. Ich bin da selbst schockiert, wie wenig Gegenwehr von den diversen Winzervereinigungen kommt.
Und ich trinke ja selbst mit viel Leidenschaft Wein. Ich wäge also für mich ab, dass diese Genussmomente so viel zu meiner Lebensqualität beitragen, dass sie mir das potentielle Gesundheitsrisiko wert sind.
Es ist absolut legitim, auf Studienmängel hinzuweisen und Handlungsempfehlungen in Frage zu stellen.
Aber der "kritische" Alkoholkonsum, der in diesen Studien untersucht wird, hat ein ganz anderes Niveau als das, was wir uns tagtäglich genehmigen.
Anders gesagt: mich interessiert ziemlich wenig, ob es einen Unterschied macht, ob ich gar nichts trinke oder "ein oder zwei Mal die Woche ein Glas Bier oder Wein". Dafür sind wir hier im Weinforum nicht die Zielgruppe, da liegen wir alle drüber.
Aber mich interessiert schon, ab wann das gesundheitliche Risiko signifikant(!) ansteigt. Spoiler: auch da werden die meisten von uns drüber liegen.
Und sich damit bewusst auseinander zu setzen, finde ich wichtig.
Ich habe den Eindruck, dass viele die jetzt aufgedeckten Studienmängel erleichtert als Vorwand nutzen, ihr Konsumverhalten nicht ändern zu müssen.
Ein Konsumniveau, bei dem ein Gesundheitsrisiko auch statistisch relevant wird.
Jochen, du schreibst es ganz richtig:
Pointless hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2024, 11:21
Für mich sieht es so aus, dass der Risikoanstieg bei geringen Mengen Alkohol minimal (wenn überhaupt Statistisch relevant) ist. Gegenüber andern Gefahren die wir eingehen (Autofahren!) völlig vertretbar. Klar, bei erhöhtem Konsum oder vorliegen weiterer Risikofaktoren sieht es anders aus.
Man muss sich halt bewusst sein, dass wir die mit dem erhöhten Konsum sind.
Das ist meine Sicht der Dinge.
Viele Grüße,
Max