UlliB hat geschrieben: ↑Mi 16. Okt 2024, 16:10
harti hat geschrieben: ↑Mi 16. Okt 2024, 15:42
So habe ich z.B. von 2 Kartons 2016er GG von Fritze Haag (im Sonderangebot geschnappert) immer noch 9 oder 10 Flaschen liegen, einfach weil ich diesen Wein nicht runter kriege (nicht wirklich trocken und mit fieser Botrytis-Note).
Ha! Ganz genau an Fritz Haag habe ich gedacht, als ich diesen Thread las. Juffer GG 2015 und 2016: nicht nur schwach, sondern fast schon unterirdisch.
Komisch – immerhin zur Sonnenuhr schreibt Parker über 2016: "Probably the best 'Grosses Gewächs' I have ever had from this domaine." Weinwisser: "Meiner bescheidenen Meinung nach können die Grossen Gewächse aus dem Jahrgang 2016 die neuen 2008er werden. Damit soll gesagt sein, dass sie nicht nur eine grosse, sondern auch lange Zukunft vor sich haben, besonders, wenn sie mit einer mineralischen Substanz ausgestattet sind, wie man sie bei Oliver Haags Juffer Sonnenuhr vorfindet.", Gerstl: "Der ist ganz einfach unfassbar gut, das ist wohl der grösste trockene Wein in der Geschichte dieses Weinguts, so sagenhaft leichtfüssig war er noch nie – und auch in Sachen Aromatik geht die Post ab, Konzentration und Komplexität sind enorm, das ist ein wahres Meisterwerk des Rieslings. Falls es noch einen Beweis braucht, dass die Mosel trockenen Riesling von absoluter Weltspitzenklasse produzieren kann: Hiermit ist er auf eindrücklichste Art und Weise erbracht."
Ja, ich weiß, Gerstl muss seine Weine verkaufen, liebt wie Lobenberg Superlative und überhaupt ist es cool, auf Kritikermeinungen zu pfeifen, aber dass derart gepriesene Weine ungenießbar und unterirdisch sein sollen: beweist das nur mal wieder, wie absolut subjektiv die Urteile sind, oder welche Schlüsse soll man als Leser daraus ziehen? Selbst ausprobieren kann ich leider nicht, hab erst ab Jahrgang 2020 Fritz Haag GGs und hoffe, sie sind besser.
Eine andere Beobachtung von Luca finde ich interessant: Viele Bestandskunden haben ihre Weinkeller bereits so prall gefüllt, dass sie kaum hinterherkommen mit dem Trinken und deshalb nur wenig hinzukaufen. Das deckt sich mit meiner persönlichen Beobachtung im Bekanntenkreis und auch bei mir selbst. Aber warum sollte das eigentlich jetzt mehr zutreffen als etwa vor 5 oder 10 Jahren? Müsste es das Phänomen der zu vollen Keller nicht schon immer gegeben haben? Oder gab es etwa im vergangenen Jahrzehnt einen besonderen Weinhype, bei dem so viel gekauft wurde, dass nun jeder zu viel hat?