Molitor

amateur des vins
Beiträge: 4788
Registriert: Sa 10. Mär 2012, 21:47
Wohnort: Berlin

Re: Molitor

Beitrag von amateur des vins »

Ich würde gerne einmal bei so einer Entscheidungs- und Formulierungsfindung Mäuschen spielen (eingedampft auf Ei an realistischen Zeitraum).. ...und mich dann mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und kugelndem Lachen verabschieden.
Besten Gruß, Karsten
icedtea
Beiträge: 186
Registriert: Do 25. Jan 2024, 13:24
Wohnort: Flörsheim am Main

Re: Molitor

Beitrag von icedtea »

Was soll man sagen; die EU-Kommission erarbeitet sich die schwindende Akzeptanz mit schöner Regelmäßigkeit 🤷🏻‍♂️
Schade für den europäischen Gedanken aus der Mitte des 20. Jahrhunderts 😔
Save water, drink Riesling

Grüße
Sascha
Benutzeravatar
UlliB
Beiträge: 4906
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 18:27

Re: Molitor

Beitrag von UlliB »

amateur des vins hat geschrieben: Do 25. Jul 2024, 19:49 [...] ...und mich dann mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und kugelndem Lachen verabschieden.
Ja, man kann das amüsant finden.

Weniger amüsant ist es für diejenigen, die (unter Strafandrohung!) solche konfusen und im Ergebnis wertlosen Vorschriften praktisch umsetzen müssen. Und die Behörden, die das Ganze dann überwachen sollen, diagnostizieren dann ganz schnell eine "Personallücke", die geschlossen werden muss und natürlich geschlossen wird. Wer das alles am Ende auf die eine oder andere Weise bezahlt, dürfte auch klar sein...

Wir sind dabei, uns zu Tode zu bürokratisieren.

Da wir mit den letzten Beiträgen den Molitor-Thread gekapert haben: wenn der die tatsächlichen Restzuckerwerte seiner Weine nicht kommunizieren möchte, muss er das auch zukünftig nicht tun. Mein Tip: alle trockenen, halbtrockenen und feinherben Weine auf dem Rückenetikett mit 2g / 100 mL deklarieren. Damit sind sämtliche Restzuckerwerte zwischen 0 und 40 g/L rechtlich einwandfrei vollständig abgedeckt und die drei Kategorien abgehandelt. Und der Konsument darf dann genau so wie jetzt raten, was denn da nun tatsächlich drin ist :lol:

Gruß
Ulli
Online
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9406
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Molitor

Beitrag von EThC »

...na ja, beim Entstehen solcher Richtlinien / Verordnungen etc. werden ja eine Unzahl von Organisationen befragt, die alle ihren Senf dazugeben, um alle gleichermaßen befriedet zu werden, da kommt dann regelmäßig was raus, das man als "Normalsterblicher" nicht so ohne weiteres nachvollziehen kann (nicht nur im Weinbereich).
Bei den Geschmacksangaben für Schaumweine gibt's ja auch eine zulässige Abweichung von 3 g/l RZ, anscheinend deshalb, weil die Champagne interveniert hat, sie hätten "brut" schon immer bis 15 g/l verwendet, deshalb max. 12 g/l plus Abweichung und die Welt ist in Ordnung. Nicht, weil man nicht genauer messen könnte...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
stefane
Beiträge: 167
Registriert: Sa 24. Jul 2021, 00:57
Wohnort: Remstäle

Re: Molitor

Beitrag von stefane »

Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen
Ürziger Würzgarten Riesling Spätlese trocken 2017
11%
€ 18,50

Im Glas ein mittleres, nur leicht fahles Gelb.
In der Nase auf der fruchtig-üppigen Seite: reife Gelbfrüchte (Ananas, Pfirsich, vielleicht auch Litschi), etwas Kräuterwürze, der Schiefer allerdings kaum zu vernehmen.
Am Gaumen dann schmelzig, sehr zurückgenommene Säure, elegant-zurückhaltend, aber auch leicht in die Breite gehend.
Insgesamt wirkt der Wein recht dunkel.
15,5/20

Für das Gebotene etwas zu teuer.
Herzliche Grüße
Stefan
Online
Benutzeravatar
EThC
Beiträge: 9406
Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
Wohnort: ...mal hier, mal dort...
Kontaktdaten:

Re: Molitor

Beitrag von EThC »

...durchaus schöner Mosel-Crowdpleaser der trockenen Art:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Benutzeravatar
Dominik Mueller
Beiträge: 174
Registriert: Sa 8. Jul 2023, 17:48
Wohnort: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Molitor

Beitrag von Dominik Mueller »

Danke für die Notiz. Ich fand den Alte Reben von Molitor eigentlich immer sehr gut mit gutem "PGV". Soll heißen, kann durchaus mit teureren Rieslingen mithalten. In meiner Erinnerung hat der Wein eine gute Tiefe und Dichte, die weit über Gutswein-Niveau hinausgeht. Zum Thema Typizität müsste ich noch einmal eine Flasche öffnen, das geht nicht so aus dem Gedächtnis. Hab aber nur noch den 20er im Keller.
Chrysostomus
Beiträge: 155
Registriert: Mi 8. Jun 2022, 16:57

Re: Molitor

Beitrag von Chrysostomus »

Markus Molitor Riesling Ürziger Würzgarten Spätlese 2015 (Goldene Kapsel)

Wunderschöne Entwicklung dieses Weins! Ich beobachte ihn schon über einige Jahre, aber im Moment ist er auf einem ersten Höhepunkt. Das ist alles extrem ausgewogen, super Säure stützt die komplexe Frucht und Süße. Schöner Trinkfluss, auffällig lange am Gaumen verhallend! Fordert sofort den nächsten Schluck! Insgesamt ein wunderbares Preis-/Genussverhältnis für € 19,-. Wer davon im Keller hat sollte mMn jetzt eine Flasche probieren. Ich hätte blind auf 2006 oder 2009 getippt, wirkt schon sehr gut entwickelt und ausgewogen! Sehr starke 95 Pkt.
Schöne Grüße, Markus
Pointless
Beiträge: 167
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:43

Re: Molitor

Beitrag von Pointless »

Hallo Chrysostomus,

vielen Dank für den Tipp. Da muss ich mal bei Gelegenheit im Keller kramen, der muss da irgendwo sein...
Generell mag ich Kabinette so nach ca 10 Jahren am liebsten, da kommen die 2015er so langsam hin.
Grüße

Jochen
Chrysostomus
Beiträge: 155
Registriert: Mi 8. Jun 2022, 16:57

Re: Molitor

Beitrag von Chrysostomus »

Wieder einmal ein Versuch, einen Zugang zu diesem Wein zu finden:

Markus Molitor, Zeltinger Sonnenuhr Riesling Kabinett Goldkapsel 2019

Ich muss vorausschicken, dass ich die Weine und den Stil von Markus Molitor grundsätzlich mag. Obwohl dies laut eigener Aussage eine seiner Paradelagen ist, werde ich mit diesem Kabinett aus der Zeltinger Sonnenuhr aber nicht so richtig warm. Vor einiger Zeit noch haben diesen Wein sehr "krautige", vegetable Aromen begleitet. Diese sind immer noch vorhanden, aber nicht mehr so aufdringlich im Vordergrund. Der Rest des Weins ist schön, gut gemacht, aber dennoch finde ich keine Fruchtaromen oder eine Mineralität, die mir Genuss verschafft. Vielleicht können andere mit dem Stil mehr anfangen (was zB die Beurteilungen auf CT vermuten lassen). Für mich gibt es aber viele Kabis, die ich diesem Wein vorziehen würde, auch aus dem Haus Molitor selbst. Vielleicht braucht der Wein aber einfach noch ein Jahrzehnt, um sich zu entwickeln? Nicht schlecht, aber für mich in diesem Stadium nichts Besonderes also...88-89 Pkt.
Schöne Grüße, Markus
Antworten

Zurück zu „Mosel“