Weingut Prager

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
amateur des vins
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Re: Weingut Prager

Beitrag von amateur des vins »

UlliB hat geschrieben: Sa 3. Aug 2024, 11:13 Ried Klaus Riesling Smaragd 2023 (Prager)
Ried Setzberg Riesling Smaragd 2023 von Franz Hirtzberger.

Zwei Weine reichen sicher nicht aus, um generelle Schlüsse auf die Charakteristik eines Jahrgangs zu ziehen. Aber gewisse Vorbehalte habe ich jetzt schon.
Danke Ulli, ich werde das dann vorsichtig angehen...
Besten Gruß, Karsten
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UlliB
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Re: Weingut Prager

Beitrag von UlliB »

Ried Achleiten Grüner Veltliner Stockkultur Smaragd 2023 (Prager) 14,5%Vol. Helles Gelb. Aromatisch noch nicht sehr intensiv, aber massive Struktur, viel Substanz, anders als beim oben erwähnten 23er Riesling Klaus Smaragd erscheint mir hier die Säure für Veltliner auch völlig normal, jedenfalls nicht flau. Typische Gelbfrucht, heller Tabak, auch Malz, dazu kräuterig (Fenchel), steinig, der Alkohol ist komplett eingebunden.

Kindermord; wird mindestens zwei bis drei Jahre brauchen, um in Form zu kommen - möglicherweise auch mehr. Wird dann ein ziemliches Geschoss werden.

Gruß
Ulli
Alba
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Re: Weingut Prager

Beitrag von Alba »

Danke Ulli. für die Stockkultur Notiz. Der liegt auch schon im Kistchen, schön zu lesen dass der Alkohol voll eingebunden ist. 2023 ist da schon wieder am oberen Limit.
Werde auch in Kürze einmal was "Größeres" testen, im September kommt ja noch einiges auf den Markt.

LG
Manfred
Chrysostomus
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Re: Weingut Prager

Beitrag von Chrysostomus »

Danke, Ulli, dass du eine Flasche geopfert hast, um eine erste Beurteilung vorzunehmen. Traust du dich schon allgemein, eine Jahrgangsprognose für 2023, vor allem in Hinblick auf die anderen Jahrgänge bzw. Haltbarkeit usw., abzugeben?
Schöne Grüße, Markus
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UlliB
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Re: Weingut Prager

Beitrag von UlliB »

Chrysostomus hat geschrieben: Mo 26. Aug 2024, 20:27 Traust du dich schon allgemein, eine Jahrgangsprognose für 2023, vor allem in Hinblick auf die anderen Jahrgänge bzw. Haltbarkeit usw., abzugeben?
Nein, dazu hatte ich gerade aus der Wachau zu wenige Weine im Glas, und das auch nur von drei Erzeugern (neben Prager noch Hirtzberger und Jamek). Aus dem Krems- und Kamptal waren es ein paar Weine mehr.

Klar ist nur: im Premium-Bereich (Smaragd und Äquivalente) ist das ein sehr reifes Jahr, was schon die sehr hohen nominellen Alkoholgehalte zeigen. Was ich im Glas hatte, war alles im Moment aromatisch wenig expressiv, was per se bei so jungen Weinen kein Problem sein muss. Etwas Sorge machen mir gerade beim Riesling gefühlt niedrige Säuregehalte.

Gruß
Ulli
Chrysostomus
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Re: Weingut Prager

Beitrag von Chrysostomus »

Vielen Dank für die Einschätzung! Ich habe mich beim Kauf von Wachau/Kamptal bisher eher zurück gehalten, da ich noch nirgends echte Jubelschreie gehört habe
Schöne Grüße, Markus
PSI
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Re: Weingut Prager

Beitrag von PSI »

Prager Riesling Smaragd Ried Klaus 2014:

Kauf via Bucht, Verschlossen mit Korken und Füllstand nahezu perfekt, der Korken längsseits aber zu einem Viertel durchtränkt.
Von der Nase direkt bemerkbar eine hohe Säure aber auch ein starken Geruch nach Met. Beim kosten ein starker Essigstich und geschmacklich nach überreifen Met und Honigsüße, nur schwach als Wein aus Trauben wiedererkennbar (dieser Teil mit langem Abgang). Leider vom Geschmacksbild nicht genießbar. Am 2. Tag verschwindet die Restfrucht sowie der "vergorene Honig" und der Wein ist nur noch Essig.

Eine Flasche Ried Klaus ist noch vorhanden, habe die Tage festgestellt dass es trotz nahezu perfekten Füllstand "raussifft" und sich ein kleiner Tropfen mit ähnlichem honigartigen Geruch an der Kapsel gebildet hat.

Woran kann das liegen? Falsche Lagerung?

PS: Der Bisamberg 2013, GS, Wieninger mit Vinolock hatte das gleiche Problem.
Alba
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Re: Weingut Prager

Beitrag von Alba »

Alba hat geschrieben: Sa 10. Sep 2022, 18:31
... Im Glas ein sehr blasses Gelb (nicht zu vergleichen mit reifen, älteren Smaragden), die Nase ziemlich verschlossen, auch das Umziehen über die Karaffe verbessert das unmittelbar nur minimal (Wein war anfangs aber auch zu kühl). Mit steigender Temperatur und im Laufe der Zeit kommt dann schon eine feine Frucht durch - Birne, zarter gelber Apfel .
Gleiche Eindrücke im Mund, dazu eine feine Würze, speziell im laaangen Abgang dann auch ganz leicht pfeffrig auf Ananas mit minimalen Anklängen sogar von Vanille (keine Angst hat nichts mit Toasting - Barrique zu tun, aber mir kam Vanille trotzdem in den Sinn :oops: ).
Gesamteindruck - im Moment weit weg davon was der Wein in Jahren bringen wird (nachdem ich 18 und vor allem 19 schon einige Male hatte weiss ich was da kommt), der Alkohol (nom.14%) nicht ansatzweise störend, man sieht aber bereits jetzt auch an den Schlieren im Glas welchen Extrakt dieser Wein mitbringt. (ur-)Alte Reben sind eben durch nichts zu ersetzen.
Etwas zuwarten ist sicher kein Fehler, auch in 2020 als ich am Weingut war und alle 2019er Weine nebeneinander verkosten konnte war der Zwerithaler im Vergleich zu GV WT Bodenstein und auch Stockkultur deutlich zurückhaltender, eigentlich schwieriger zu verkosten für mich - eben alles Potential. Ähnlich ist mein Eindruck bei diesem Jahrgang, aber m.E. nach wird es nicht allzu lange dauern und dann dreht das Ding richtig auf - dafür dann aber sicher auch für viele Jahre.
Hallo,
in den letzten Wochen über 3 Abende erneut den Zwerithaler Kammergut 2021 angetestet und, was soll ich sagen, der hat sich in den letzten 2 Jahren nicht merklich entwickelt, die Notiz aus 2022 (einkopiert aus dem 2021 Wachau - ganz groß ? Faden) kann ich fast 1:1 übernehmen, ggf. ist der Fruchteindruck noch stärker auf gelbem Apfel - weniger Birne.
Auch die Farbe unverändert blass-gelb (tja, eben KEIN heißer Jahrgang wie 17 bis 19 aber mit einer Reifephase im Herbst die einfach alles ermöglichte).
Mit Zeit im Glas kam auch jetzt wieder dieser zarte Vanilleschoteneindruck hinter der feinen Frucht. Alles ist wunderbar verwoben und sehr elegant - Frucht - Würze - Säure und Mineralität in beinahe schon perfekter Harmonie. Man hat nur einfach die ganze Zeit den Eindruck dass die Handbremse angezogen ist. Kein Fehler jetzt eine Flasche zu "opfern" - er macht auch jetzt viel Freude - aber eines ist klar, das Potential auf viele Jahre ist gewaltig. Die auch von Winzern immer wieder vernommene Einschätzung 2021 als eines der größten und langlebigsten Veltlinerjahre zu bezeichnen kann ich für diesen Wein zu 100% unterschreiben.


Kurz darauf dann, sozusagen auch als Kontrapunkt gestern ein 2019 Achleiten Stockkultur.
Fantastischer Trinkfluss zum Abendessen, deutlich dichteres Gelb, wirkt natürlich auch noch jugendlich aber eben schon den Ticken reifer (im doppelten Sinne jahrgangsbedingt - Alter und Charakteristik) und offener als der 21 Zwerithaler. Ich fand den auch keinesfalls in einer Veltliner- Smaragd - Verschlussphase. Ready to GO mit Klasse.

LG
Manfred
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UlliB
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Re: Weingut Prager

Beitrag von UlliB »

Wachstum Bodenstein Riesling Smaragd 2023 (Prager) 13,5%Vol. Helles Gelb. Schöne Kernfrucht-Nase, wie bei Prager üblich blitzsauber, mittlere Intensität, auch einiger Tiefgang. Leider macht sich mit zunehmender Temperatur auch der Alkohol etwas bemerkbar. Die Säure ist wie schon beim oben erwähnten 23er Klaus für Pragersche Verhältnisse recht mild und damit wohl jahrgangstypisch - hier für meinen Geschmack zwar nicht zu mild, aber doch schon recht nahe dran. Glücklicherweise nicht süß, auch am Gaumen nur mittlere Intensität (vielleicht noch zu jung), moderate Länge.

Gruß
Ulli
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