Zehnthof Luckert

Ralf Gundlach
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von Ralf Gundlach »

In Glas:

2023 Sulzfelder Müller-Thurgau

Seit drei Tagen offen. Und ich weiß auch warum. Die Fruchtnoten sind noch in Ordnung, gehen Richtung Melone und etwas Zitrus. Ansonsten wirkt der deutlich süßer als die 4,5 Gramm RZ. Geht dadurch in die Breite und Belanglosigkeit mit einem warmen Abgang. Absolut mainstreamiges Zeug. Da kriege ich keine 2 Gläser von runter. Sehr enttäuschend. Das ist der schlechteste Wein seit langem in meinem Glas.

81 Punkte. Kostet 10 Euro.

Gruß

Ralf
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EThC
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von EThC »

Ralf Gundlach hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 19:47 Das ist der schlechteste Wein seit langem in meinem Glas.
...das fügt sich zu meinem schon länger gehegten Eindruck, daß die Zehnthof-Basis eher gastro-like beliebig gehalten ist, das war bei den Silvanern -auch Ortswein- für mich nicht viel anders...
Viele Grüße
Erich

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Ralf Gundlach
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von Ralf Gundlach »

EThC hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 19:59
Ralf Gundlach hat geschrieben: Di 16. Jul 2024, 19:47 Das ist der schlechteste Wein seit langem in meinem Glas.
...das fügt sich zu meinem schon länger gehegten Eindruck, daß die Zehnthof-Basis eher gastro-like beliebig gehalten ist, das war bei den Silvanern -auch Ortswein- für mich nicht viel anders...
Hallo Erich,

so sehe ich das auch. Als Gastrowein passt der. Dann war es dann aber wahrscheinlich auch mit den Luckerts für mich, denn darüber sind mir die Preise zu ambitioniert.

Gruß

Ralf
Bernd Schulz
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von Bernd Schulz »

Interessant im Zusammenhang mit dem 23er Müller-Thurgau ist der Werbetext über Luckert auf der Seite von K&U. Dort heißt es:
Wir sind Weinhändler in Franken und kennen Frankens Weine gut. Deshalb nehmen wir nur noch Winzer ins Programm, die ihre Reben nicht mit Herbiziden, Funghiziden und Insektiziden malträtieren. Zudem setzen wir voraus, daß ihre Weine spontan mittels der wilden Umgebungshefe vergären....
.....Uli versteht seine Weine als Mahnmale einer vom Zeitgeist bedrohten traditionellen Weinstilistik. Er vergärt wie früher spontan auf den natürlichen Hefen und wenn seine Weine den natürlichen biologischen Säureabbau machen möchten, läßt er sie gewähren. Auf- oder Entsäuerung gibt es bei ihm nur, wenn sie für Stabilität und Genuß unverzichtbar sind, was nur ganz selten vorkommt. Vor synthetischen Reinzucht-Hefen ist man bei ihm so sicher, wie vor Enzymen....

Wenn man sich dann den 23er Sulzfelder Müller, der bei K&U immerhin mit 11 Euro zu Buche schlägt, im Detail ansieht, findet man die folgende Anmerkung:

Gärung: Reinzuchthefe
Tja.... :twisted: :mrgreen:

Herzliche Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von amateur des vins »

Joa, und wenn man nicht die möglicherweise unzureichend gepflegte Händlerseite konsultiert, sondern die nicht notwendigerweise besser gepflegte Weingutsseite, findet man
Spontangärung
Tja.... :twisted: :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
Bernd Schulz
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von Bernd Schulz »

Dann wäre es doch mal gar nicht so uninteressant, zu erfahren, welche Aussage denn jetzt stimmt(wobei ich selber zu träge und zu müde bin, beim Händler wie beim Erzeuger nachzufragen :oops:).

Mal ganz abgesehen davon, dass Spontangärung ja auch oft als solche bezeichnet wird, wenn die Gärung mitnichten "auf den natürlichen Hefen", sondern durch Überimpfung erfolgt ist........

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von EThC »

...spontan oder Reinzucht. sch...egal, hauptsache Italien Zehnthof... :lol:
Viele Grüße
Erich

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glauer
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von glauer »

Meine Erfahrungen mit Luckert sind da ganz anders, wobei ich 2023 noch nicht probiert habe. Gerade die Basis Silvaner finde ich immer durch die Bank extrem überzeugend, alles andere als beliebig.
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UlliB
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von UlliB »

Nach längerer Zeit hatte ich mal wieder einen Silvaner vom Zehnthaf im Glas. Ich hatte um den Betrieb ein paar Jahre einen Bogen gemacht, weil man hier seit 2017 ziemlich regelmäßig das Kunststück vollbracht hatte, analytisch völlig trockene Weine deutlich süß schmecken zu lassen (nicht nur bei den 18ern, wo das in Franken ein weit verbreitetes Phänomen war). Zusammen mit milder Säure waren die Weine ausgesprochen zäh zu trinken. Dazu kommt eine für Franken offensive Preispolitik.

Sulzfelder Silvaner - Alte Reben - 2023 (Zehnthof Luckert) 13,0%Vol. Hellgelb. Wirklich schöne und typische Silvaner-Aromatik, die sich am Gaumen fortsetzt, kalkig-mineralisch unterlegt. Erfreulicherweise ohne Süßeeindruck, die Säure moderat, wirkt recht füllig, sauber, gute Länge.

Die Aromatik ist wirklich sehr ansprechend, aber das Gesamtpaket mit milder Säure und dafür viel Volumen wirkt irgendwie unspannend und auf gefällig getrimmt. Kein Kaufreflex, wozu auch die im Gebietskontext hohen 17 Euro ab Werk beitragen.

Offensichtlich sehen das aber viele Leute anders: der Weinfreund, der mir die Flasche geschenkt hat, betreibt einen Weinhandel und berichtete, dass die Luckert-Weine bei seinen Kunden sehr gut ankommen und sich trotz der Preise leicht verkaufen lassen. Der Stil hat ganz offensichtlich viele Anhänger.

Gruß
Ulli
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EThC
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Re: Zehnthof Luckert

Beitrag von EThC »

...ich hab den gleichen Eindruck bei den unteren Ligen von Luckert, findet man auch relativ häufig in der regionalen Gastronomie, da mag man's gern etwas gefälliger...
Viele Grüße
Erich

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