Wein und geistige Leistungsfähigkeit

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Bernd Schulz
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von Bernd Schulz »

Dionisos hat geschrieben: So 14. Jul 2024, 22:15 Respekt und Selbstsicherheit spielen beim Schach kein Rolle. Hier geht es um Denkleistung und Konzentration.
Jein. Beim Schach gegen den Computer spielen die Selbstsicherheit und der Respekt gegenüber dem Gegner keine Rolle, aber beim Turnierschach gegen einen Menschen aus Fleisch und Blut sieht die Sache anders aus. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe früher mal in einem Schachverein gespielt (und es dort einmal sogar zum Jugendvereinsmeister gebracht, obwohl es andere gab, die tendenziell mehr als ich auf der Pfanne hatten).
Dionisos hat geschrieben: So 14. Jul 2024, 22:15 Ansonsten dürfte die enthemmende Wirkung von Alkohol allgemein bekannt sein. Ein Glas Wein wirkt sozusagen als "Icebreaker"...
Mag sein, dass ein Glas Wein als "Icebreaker" wirkt, aber trotzdem gehen auch geringe Mengen Alkohol zu Lasten der Konzentration. Bei mir jedenfalls verhält es sich so, weshalb ich vor der Mitwirkung bei Konzerten an Tag selber grundsätzlich nie auch nur einen Tropfen trinke. Auch am Vorabend bin ich mit Alkohol sehr zurückhaltend. Ein Bier ist da das Höchstmaß.

Herzliche Grüße

Bernd
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Dionisos
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von Dionisos »

Bernd Schulz hat geschrieben: So 14. Jul 2024, 22:37
Dionisos hat geschrieben: So 14. Jul 2024, 22:15 Respekt und Selbstsicherheit spielen beim Schach kein Rolle. Hier geht es um Denkleistung und Konzentration.
Jein. Beim Schach gegen den Computer spielen die Selbstsicherheit und der Respekt gegenüber dem Gegner keine Rolle, aber beim Turnierschach gegen einen Menschen aus Fleisch und Blut sieht die Sache anders aus.
Wie gesagt, wurde beim Schachspiel gegen den Computer die reine Denk- und Konzentrationsleistung, sozusagen unter Ausschluss von Umweltbedingungen, die das Messergebnis beeinflussen könnten, gemessen.
Solche Bedingungen sind beim Turnier nicht gegeben. Hier verfälschen individuelle, situativ bedingte bzw. eventbezogene emotionale Faktoren das Ergebnis. Davon abgesehen vermute ich - ohne es selbst getestet zu haben, dass auch darauf bezogen ein Glas Wein eine positive Wirkung entfalten könnte: es nimmt die eventbezogene Aufregung und stärkt die Selbstsicherheit. Nicht umsonst haben auch nicht wenige Künstler bei öffentlichen Auftritten - übrigens auch Konzerten - immer leicht "einen sitzen". :D
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
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vonKorf
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von vonKorf »

Dionisos hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 09:09 Nicht umsonst haben auch nicht wenige Künstler bei öffentlichen Auftritten - übrigens auch Konzerten - immer leicht "einen sitzen". :D
Bei Pop- und Jazzkonzerten mag das sein, bei Klassik unvorstellbar. Da geht schon nach einem Tropfen nix mehr, jedenfalls bei mir. Von Kollegen höre ich das gleiche, durch die Bank.
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Dionisos
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von Dionisos »

vonKorf hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 09:40
Dionisos hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 09:09 Nicht umsonst haben auch nicht wenige Künstler bei öffentlichen Auftritten - übrigens auch Konzerten - immer leicht "einen sitzen". :D
Bei Pop- und Jazzkonzerten mag das sein, bei Klassik unvorstellbar. Da geht schon nach einem Tropfen nix mehr, jedenfalls bei mir. Von Kollegen höre ich das gleiche, durch die Bank.
Ich vermute, das liegt daran, dass man sich hier voll auf die Noten konzentrieren muss, während bei Pop, Rock und Jazz frei gespielt und viel improvisiert wird. Und da wirkt sich ein Glas dann wieder förderlich auch auf die künstlerische Kreativität aus.
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EThC
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von EThC »

Dionisos hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 10:33 während bei Pop, Rock und Jazz frei gespielt und viel improvisiert wird. Und da wirkt sich ein Glas dann wieder förderlich auch auf die künstlerische Kreativität aus.
...da waren / sind in nicht wenigen Fällen genialer Musik ganz andere Substanzen im Spiel...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Dionisos
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von Dionisos »

EThC hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 10:36
Dionisos hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 10:33 während bei Pop, Rock und Jazz frei gespielt und viel improvisiert wird. Und da wirkt sich ein Glas dann wieder förderlich auch auf die künstlerische Kreativität aus.
...da waren / sind in nicht wenigen Fällen genialer Musik ganz andere Substanzen im Spiel...
Ja... auch... :D
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vonKorf
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von vonKorf »

Dionisos hat geschrieben: Mo 15. Jul 2024, 10:33 Ich vermute, das liegt daran, dass man sich hier voll auf die Noten konzentrieren muss, während bei Pop, Rock und Jazz frei gespielt und viel improvisiert wird. Und da wirkt sich ein Glas dann wieder förderlich auch auf die künstlerische Kreativität aus.
Na ja, so ähnlich. Konzentration ist schon das richtige Stichwort. Aber auch klassische Künstler haben oft nicht den Kopf in den Noten, sondern die Noten im Kopf. Wenn allerdings der Geiger seinen Finger einen halben mm zu hoch oder zu tief auf dem Griffbrett aufsetzt, wird der Ton halt unsauber, was beim Jazz durchaus "kreativ" ausgeglichen werden kann und womöglich einen ganz guten Effekt macht, bei Beethoven eher nicht.
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Allegro
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Re: Wein und geistige Leistungsfähigkeit

Beitrag von Allegro »

Also ich bin ja "nur" Hobby-Musikerin - jedoch mit dem Fokus auf klassischer Musik. Nachdem ich ein- oder zweimal versucht habe, nach dem Genuss eines halben Glases Wein zum Essen noch zu üben, habe ich beschlossen: das lasse ich künftig sein. Da kam absolut nichts Vernünftiges bei raus :roll:
Viele Grüße - Allegro
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