Emrich-Schönleber

nahebub
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von nahebub »

Seit gestern im Glaus: ES Monziger Kabinett 2016. Grünliche Reflexe am Glasrand. Die Nase noch etwas verschlossen. Spitze Säure, etwas Zitrone. Schmeckt mir heute weitaus besser. Die Luft tut dem Kabi gut. Die Säure ist besser eingebunden, etwas "cremiger", zeigt mehr Frucht. Kommt langsam ins Trinkfenster, wie es mir gefällt. Gut, dass ich noch 2 Flaschen habe.
amateur des vins
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von amateur des vins »

Auf der Suche nach einem Riesling-Apéro fiel mir auf, daß dieser noch des Antestens harrte:

E-S, Halenberg GG 2022

Sattfahlgelbe Robe.
Die Nase gibt nicht sehr viel preis: deutlich mineralisch, unklare weiße Frucht und Zitrone, leicht kräuterig.
Am Gaumen setzt sich das so fort: frische, aber jahrgangsgetreu reife und vergleichsweise milde, jedenfalls nicht aggressive Säure. Deutlich Grip. Aromen genauso wie in der Nase, und ebenso unauffällig. Zugänglich.

Aber die Struktur und Balance - grandios!

Wie schon "immer", wirkt auch dieser Halenberg recht understated. Aber es würde mich nicht überraschen, und wäre auch nicht das erstemal, wenn er in ein paar Jahren seine Peers gelassen auf die Plätze verweisen würde.

Allenfalls könnte man vermuten, daß die Stilistik in jüngeren Jahren ein klein' wenig Richtung "Steinwein" verschoben wird, denn in eher wärmeren Jahren habe ich den Halenberg etwas fruchtexprimierter in Erinnerung.
Besten Gruß, Karsten
Bernd Schulz
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von Bernd Schulz »

Heute hatte ich Lust auf einen ollen Knochen. Im Keller bin ich dann über diese Flasche gestolpert:

Bild

Naja, großes Kino sieht anders aus, aber immerhin wirkt der Wein auf mich jetzt eher erfreulicher als anno 2008, wo er mir gerade mal 81 Punkte wert war. Trotzdem gemahnt er mich daran, dass ich dringend an meine Altweinbestände gehen muss. Es liegen noch etliche Flaschen im Keller, die sich eher auf dem absteigenden Ast befinden dürften..... :(

Herzliche Grüße

Bernd
amateur des vins
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von amateur des vins »

Letztens zu sehr gutem Preis (danke!) erworben:

E-S, Frühtau 2023
E-S, Halgans 2023


Frühtau: In der Nase reife Zitrone, ein Hauch Koriandersaat. Am Gaumen dito (etwas mehr Limette). Knackige, aber reife Säure, etwas Grip. Einige Länge. Schön!
Halgans: Signifikant (aber nicht um Welten) dichter, dunkler, expressiver: Grapefruit und Zitrone. Ein Hauch Rauch, nebst erdigen Noten. Auch am Gaumen dasgleiche Bild im Vergleich. Die Säure scheint eine Spur milder, aber ich vermute, daß das eher am höheren Extrakt liegen dürfte. Ziemliche Länge. Genausoschön, oder noch ein bißchen schöner.

Ich habe den 2023 Halenberg GG noch nicht probiert. Wenn der noch schöner ist - kaum auszudenken...
Besten Gruß, Karsten
Lars Dragl
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von Lars Dragl »

Hallo!

Gestern gab es eine Fl. Halenberg GG 2007. (Der Korken war ziemlich perfekt.)

Farblich nicht sehr dunkel, höchstens dunkles Strohgelb. In der Nase entwickelte gelbe Frucht, zarte Reifenoten (eher etwas Bienenwachs, als Petroleum), feine Schieferaromatik und deutlich nach getrockneten Kräutern. Tiefe zeigt die Nase daraus an, aber superkomplex ist das nicht. Im Mund angenehm kräftig, zwar etwas rundlich und brav, aber eben auch sehr ausgewogen und nachhaltig. Im sehr guten Abgang wieder Kräuter und Schiefer. Auch hier wäre mehr Komplexität und Raffinesse schön gewesen, aber gerade für die 25 €, die der Wein damals gekostet hat, ist das wirklich ein recht schön gereifter, eher hedonistischer Tropfen. 2 Fl. sind noch da und ob es eilt, hängt wohl im Einzelfall vom Korken ab.

Ich hatte damals ab Weingut 12 Fl. gekauft und dieser Wein hat sich tatsächlich gut entwickelt. Er hatte aber eine lange Zeit, in der er mir etwas zu flach war. Mit der Reife scheint sich das jetzt zu legen.

Herzliche Grüße

Lars
Nora
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von Nora »

Gestern zum Thunfisch Tataki im Sesammantel, dazu habe ich eine Miso- Mayonnaise und eine Wasabi-Mayonnaise gemacht, öffnete ich den

2013er Monzinger Riesling Kabinett

Das ist jetzt nicht der komplexeste Kabinett, die gereiften Rieslingaromen von reifem Apfel, Honig und etwas Petrol, die etwas wachsartige Konsistenz des Weins und die mittlerweile gut eingebundene, zurückhaltende Säure passten jedoch sehr gut zu dem Essen. Solo wirkt der Wein etwas langweilig, behäbig, süß und gealtert, in Verbindung zum Essen blühte er noch einmal auf.
Austrinken!

VG Nora
Ursula
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von Ursula »

22er halenberg, Riesling GG mit 12 Vol.% Alk.,Pr.Nr. 45/23 und 49er Naturkork

helles Gelb. Feiner, einladender Früchtekorb in der Nase.

Etwas brav auf der Zunge, ein paar Gramm weniger RZ wären mir lieber, schöne Mineralik, zartbitterer Abgang.

Hatte mir ein bißchen mehr erhofft. Nächste Flaschen in 3 Jahren. Das könnte helfen. Heute 91-92 P.

Gruß Ursus
amateur des vins
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von amateur des vins »

Ursula hat geschrieben: Mo 3. Feb 2025, 18:32ein paar Gramm weniger RZ wären mir lieber
Wieviel weniger als 5,4 bei 8,2 Säure hättest Du gerne?
(Angaben laut Weinladen Schmidt; Schönlebers halten sich da etwas bedeckt.)
Besten Gruß, Karsten
nono
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Re: Emrich-Schönleber

Beitrag von nono »

2023 Mineral
Äußerst rassig, sehr mineralisch ( verwundert bei dem Namen ja eher nicht ) und straff. Bei den Kritiken hier im Forum wird ja bei E-M oft von leichter Beliebigkeit etc gesprochen, das sehe ich hier überhaupt nicht, kein spürbarer Restzucker, eher Stein- als FruchtWein . Säure gut eingebunden, nicht spitz.
Für mich idealer "Riesling trocken Kabinett".
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